Senensis hat geschrieben: ↑Samstag 14. November 2020, 19:20
Kai hat geschrieben: ↑Dienstag 11. Februar 2020, 11:10
Ich war jetzt zwei Mal in der neuen FSSP-Niederlassung in Oberhausen-Styrum zur Sonntagsmesse.
Dabei ist mir aufgefallen, dass dort das "Domine, non sum dignus..." auf deutsch gebetet wird. Bei allen von mir bislang besuchten alten Messen (FSSP woanders und verschiedene nicht-FSSP) war es auf Latein.
Kleine Umfrage: Gibt's das woanders auch? Wie kennt ihr das?
Summorum Pontificum-Messen sind dafür besonders anfällig, weil das in der Regel Priester (und ggf. auch Gemeinden) sind, die überwiegend im NOM leben. Es gibt aber auch das "Problem" des Gewohnheitsrechts. So etwas kann sich noch aus Zeiten der Liturgischen Bewegung per Gewohnheit erhalten haben. Abweichungen dieser Art gibt es beispielsweise an etablierten Meßorten wie St. Pelagiberg, einfach deshalb, weil es irgendwann einmal in den turbulenten Jahrzehnten eingeführt wurde und seither "immer so war".
Ja, das dürfte es überwiegend treffen (dem ersten Satz würde ich jedoch nur eingeschränkt zustimmen wollen, wenn er auch Wahres enthält). Das besondere Problem bei Messen in der
forma extraordinaria (um im "
Summorum-Pontificum-Sprachgebrauch" zu bleiben, ist, daß diese Meßform nicht nur Jüngere anzieht (die nehmen das lit. Erbe i.d.R. sehr ernst und sehnen sich nach einer wirklich traditionellen Messe), sondern auch - generationenbedingt - noch ältere Meßbesucher, denen es zwar zur Ehre gereicht, den NO (oft instinktiv) abzulehnen, die jedoch auch teilweise an der Alten Messe festhalten, weil es sie an ihre "intakte Jugend" erinnert, als - zugegebenermaßen - die katholische Welt noch einigermaßen intakt war im Vergleich zu heute, mithin aus primär nostalgischen Gründen.
Was diese Gläubigen jedenfalls häufig mitübersehen, ist die Tatsache, daß die Messe, wie sie sie in ihrer Jugend erlebt haben dürften, oftmals nur noch eine letzte Schwundstufe des römischen Ritus darstellte.
So war es wohl weithin üblich, daß ein Vorleser parallel zum Priester laut auf Deutsch die Gebete vortrug, und das Beten des
Domine, non sum dignus auf Deutsch paßt zu diesem Zeitgeist wunderbar. Letztlich waren das bereits Degenerationsschritte, welche die nachkonziliare Degeneration schon mächtig einläuteten. Diese zu überwinden muß das Kernanliegen der geläuterten Generation von treuen Kindern der Kirche darstellen.