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5. Februar
Randnotizen zur Causa Priesterbruderschaft St. Pius X. (4)
Gewissenserforschung?
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. hatte sich, wie aus Äußerungen ihres Generaloberen Bernard Fellay hervorgeht, von der Aufhebung der Exkommunikation einen Prestigegewinn erhofft. Was zu einer Imagehebung führen sollte, wurde in Wirklichkeit zu einem gigantischen Desaster, in welches auch der Papst hineingezogen wurde - von ihr selbst verschuldet.
Man kann nur wünschen und hoffen, dass es in der Piusbruderschaft hinter den Kulissen zu einer ehrlichen und gründlichen Gewissenserforschung kommt. Die Aussage des Generaloberen in einem Interview, er habe die “extravaganten Gedanken [Williamsons] bei verschiedenen Themen” “nie als Problem erfasst”, offenbart eine erschreckende Betriebsblindheit. Einem Mann wie Williamson, dessen Kopf voll ist von Verschwörungstheorien, hätte z.B. niemals die Ausbildung von Seminaristen anvertraut werden dürfen, ganz zu schweigen von seiner Bischofsweihe im Jahr 1988.
Wenn Fellay weiterhin sagt, Williamson habe sich früher nie so deutlich in puncto Holocaustleugnung geäußert, obwohl er das 1989 sehr wohl getan hat, dann mag man ihm zugute halten, dass er damals nicht Generaloberer war und sicherlich nicht alle Äußerungen seiner Mitbrüder auf der ganzen Welt mitverfolgte.
Trotzdem ist bei der Piusbruderschaft der Gegensatz grotesk, der sich auftut zwischen dem harten Urteilen über den Papst, bei dem man in den letzten 2 Jahren jedes Wort auf die Goldwaage legte, um ihn als modernistisch oder unkatholisch zu entlarven, und der Laxheit, mit der man in den eigenen Reihen mit unmöglichen Anschauungen umgegangen ist, von denen man sich jetzt distanziert.
Jene, die der Piusbruderschaft übelwollen, verdächtigen sie nun in ihrer Gesamtheit des Antisemitismus und wünschen oder fordern das Scheitern des Einigungsprozesses.
Jene, die ihr wohlwollen, können ihr nur dringend raten, ihre Geisteshaltung der letzten Jahre gründlich zu überdenken und zu korrigieren: nicht nur um des Images willen vor den Medien, sondern auch vor Gott um der Wahrheit und Ehrbarkeit willen.
lifestylekathole hat geschrieben:Was heißt das? Legst du das so aus, dass du selbst dem hl. Paul das Bischofsamt verweigert hättest? Denn der hat weit schlimmere Verbrechen begangen, als über Zahlen zu reden:
Soweit ich das mitbekommen habe, hat sich Paulus tief bekehrt und sich immer als unwürdig, demütig und beschämt gezeigt.