ELEISON KOMMENTARE CLIX. (31. Juli 2010) : Nützlichkeit der Gespräche II.
Manche Leser fragten verwundert, ob der Autor der ,,Eleison-Kommentare" unter einem gewissen Druck gestanden habe, als er vor drei Wochen (im Eleison-Kommentar 156) die befürwortenden Argumente Bischof de Galarretas über die Glaubensgespräche zitierte, welche zur Zeit zwischen Rom und der Priesterbruderschaft St. Pius X. stattfinden. Doch tatsächlich gab es keinen Druck. Fängt dann vielleicht der Kopf des Eleison-Kommentators zu rauchen an? Die Antwort lautet: nicht mehr als gewöhnlich.
Der Grund für die Anfragen dieser Leser liegt natürlich darin, daß die ,,Kommentare" schon einige Male ausführten, wie gering die Hoffnung auf ein Abkommen durch diese Gespräche ist, weil Öl und Wasser einfach nicht mischbar sind. Wenn jemand eine Flasche mit Öl und Wasser heftig schüttelt, so werden die beiden Substanzen zwar solange zusammengeschüttet bleiben, wie das Schütteln der Flasche andauert, doch sobald dieses aufhört, trennen sich Öl und Wasser wieder. Es liegt an ihrer Natur. Weil Öl leichter ist, wird es immer über dem Wasser schweben.
Auf vergleichbare Weise liegt es an der Natur der göttlichen Glaubenslehre der wahren Kirche einerseits, und der humanistischen Lehre des Neo-Modernismus andererseits, daß sich beide Lehren zwar zusammenschütten, aber nicht vermischen lassen. Der ,,Buchstabe" bzw. die Dokumente des Zweiten Vatikanum schütten beide Lehren kräftig zusammen, aber nicht einmal dem ,,Meisterwerk im Zusammenschütten" des Zweiten Vatikanum, dem Dokument ,,Dignitatis Humanae" über die Religionsfreiheit, gelang es, beide Lehren zu vermischen. Die Nachwirkungen des Zweiten Vatikanischen Konzils in Übereinstimmung mit seinem ,,Geist" zeigten das deutlich. Dieser ,,Geist des Konzils" zerreißt die Kirche immer noch. Die ,,Hermeneutik der Kontinuität" von Benedikt XVI. stellt lediglich ein Rezept dar, um das heftige - oder sollten wir sagen: entschlossene - Zusammenschütten fortzusetzen, aber dennoch ist die Religion Gottes nicht mit der Menschenreligion vermischbar. Sie trennen sich immer wieder voneinander.
Warum zitierten dann die ,,Kommentare" Bischof de Galarreta, welcher die Gespräche befürwortet? Aus zwei Gründen: Erstens, wenn Sie seine Argumente sorgfältig lesen, sagte der Bischof in keiner seiner Begründungen, daß er erwarte oder hoffe, daß Öl und Wasser vermischt werden können. Im Gegenteil betont er, daß er der Beendigung der Gespräche im Frühjahr 2011 entgegensieht; womit er anscheinend gemeint hat, daß das Schütteln der Flasche nicht unbegrenzt weitergehen soll - insbesondere nicht, wenn dieses Weitermachen bei jemandem die Illusion fördern sollte, daß Öl und Wasser schließlich doch vermischt werden können. Zweitens führten alle Begründungen des Bischofs die Nebeneffekte der Gespräche an, welche, aus den Kontakten zwischen Rom und der Priesterbruderschaft resultierend, als Antifrostschutzmittel dienen - sowohl im Kühler jener Römer, welche die Priesterbruderschaft abfrieren lassen wollen, als auch im Kühler jener Bruderschaftler, die Rom erfrieren lassen wollen.
Der Eleison-Kommentator hat die Ehre, mit seinem Bischofsbruder darin übereinzustimmen, daß die Kontakte zwischen Rom und der Priesterbruderschaft gut für die Weltkirche sind, so lange gewährleistet ist, daß die Bruderschaft ihre gefügte Mission aufrechterhält: dabei zu helfen, das Glaubensgut vor dem heutigen Rom zu schützen bis zu jenem Tag, an dem das Rom von Morgen wieder zur katholischen Besinnung kommt. ,,Himmel und Erde werden vergehen", sagt unser Herr, ,,aber meine Wort werden nicht vergehen" (Lukas 21,33). Möge Gott verhindern, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. sich jemals diesem Rom anschließt, welches das Öl Gottes mit dem Wasser des Menschen zusammenschüttet!
Heilige Muttergottes, bewahre uns treu in unserer Mission!
Kyrie eleison.
FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ergänzend zum Kommentar Bischof Williamsons vom 10. Juli bzgl. der Romgespräche:
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Auf der metaphorischen Ebene ist Williamson zuzustimmen: Öl und Wasser mischen sich tatsächlich nicht miteinander, weil die Stoffe sich auf atomarer Ebene nicht miteinander verbinden!Richard Williamson hat geschrieben:Der Grund für die Anfragen dieser Leser liegt natürlich darin, daß die ,,Kommentare" schon einige Male ausführten, wie gering die Hoffnung auf ein Abkommen durch diese Gespräche ist, weil Öl und Wasser einfach nicht mischbar sind. Wenn jemand eine Flasche mit Öl und Wasser heftig schüttelt, so werden die beiden Substanzen zwar solange zusammengeschüttet bleiben, wie das Schütteln der Flasche andauert, doch sobald dieses aufhört, trennen sich Öl und Wasser wieder. Es liegt an ihrer Natur. Weil Öl leichter ist, wird es immer über dem Wasser schweben.
Nur hilft dieses Bild im vorliegenden Falle nicht weiter, denn auf der metaphorischen Ebene wird man sich über die Umstände der Verbindung bzw. Nicht-Verbindung sogar noch einig werden können.
Entscheidender ist jedoch festzustellen, welche Lehre denn vom Öl und welche vom Wasser repräsentiert wird!
Und da höre ich schon die FSSPX-ler jubeln, denn sie halten sich ja für die fünf klugen Jungfrauen auf dem 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums: Unsere Lehre ist's, unsere Lehre, die ist das Öl!

Tatsache ist jedoch, sie liegen falsch, sie sind im Irrtum, denn sie haben in das, was sie für Öl halten, Essig gemischt! Und es wird sich erweisen, daß das, was sie für Öl halten, in Wahrheit das Wasser war, welches zwar den Durst löscht, aber nicht geeignet ist, das Haus und die Umgebung mit Licht zu erfüllen.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ich bitte alle, sich an die besondere Unterforenregel der Sakramentskapelle zu halten.
Niels, Mod.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Weißt du, was eine Emulsion ist?Raphael hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene ist Williamson zuzustimmen: Öl und Wasser mischen sich tatsächlich nicht miteinander, weil die Stoffe sich auf atomarer Ebene nicht miteinander verbinden!
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
(Kaffee beispielsweise, wenn ich nicht irre.)
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Salatdressing (aus Wasser, Essig und Öl).Niels hat geschrieben:(Kaffee beispielsweise, wenn ich nicht irre.)
Ich dachte beim Lesen von Raphaels Beitrag unwillkürlich "da haben wir jetzt den Salat".
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Höchstens Caffellatte.Niels hat geschrieben:(Kaffee beispielsweise, wenn ich nicht irre.)
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann ist das eine Mischung von Stoffen, die normalerweise nicht mischbar sind. Die Mischung wird dann mit Hilfe von Emulgatoren hergestellt. Von derlei chemischen Tricksereien war in der williamsonschen Metaphorik aber nicht die Rede gewesen!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Weißt du, was eine Emulsion ist?Raphael hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene ist Williamson zuzustimmen: Öl und Wasser mischen sich tatsächlich nicht miteinander, weil die Stoffe sich auf atomarer Ebene nicht miteinander verbinden!

Emulgatoren hätten auch die von ihm gewünschte Aussageabsicht verfälscht ...........
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Na, ob du daraus so einfach im Schüttler eine Emulsion hinkriegst?taddeo hat geschrieben:Salatdressing (aus Wasser, Essig und Öl).

(Ohne Emulgatoren wird das nichts. Notfalls reichen auch die einer bereits emulgierten Mischung,
z. B. Milch, Sahne, Joghurt, Mayonnaise.)
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Meinst du, beim einer Mischung von Wasser und Äthanol – keine Emulsion – komme es zu einer chemischen Verbindung beider Ausgangsstoffe?Raphael hat geschrieben:Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann ist das eine Mischung von Stoffen, die normalerweise nicht mischbar sind. Die Mischung wird dann mit Hilfe von Emulgatoren hergestellt. Von derlei chemischen Tricksereien war in der williamsonschen Metaphorik aber nicht die Rede gewesen!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Weißt du, was eine Emulsion ist?Raphael hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene ist Williamson zuzustimmen: Öl und Wasser mischen sich tatsächlich nicht miteinander, weil die Stoffe sich auf atomarer Ebene nicht miteinander verbinden!![]()
Emulgatoren hätten auch die von ihm gewünschte Aussageabsicht verfälscht ...........
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Achso, ich vergaß (das habe ich einfach vorausgesetztRobert Ketelhohn hat geschrieben:Höchstens Caffellatte.Niels hat geschrieben:(Kaffee beispielsweise, wenn ich nicht irre.)

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Dein Ansatz ist viel zu naturwissenschaftlich und zu wenig philologisch!Robert Ketelhohn hat geschrieben:Meinst du, beim einer Mischung von Wasser und Äthanol – keine Emulsion – komme es zu einer chemischen Verbindung beider Ausgangsstoffe?

Darüber hinaus ist mir nicht klar, welcher Grammatik du folgst: "beim einer"?

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Bei meiner? Ei, mir eben? Beineimer? Minibeere?
Reimbiene? Einem Brei? Nie im Eber? Bi mine Eer!
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Niels hat geschrieben:Ich bitte alle, sich an die besondere Unterforenregel der Sakramentskapelle zu halten.
Niels, Mod.
Unterforumsregel hat geschrieben:Um Themen »rund um die Priesterbruderschaften St. Pius X., St. Petrus und andere Traditionelle« soll es gehen, sagt der Untertitel.

- Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Nun, gießen wir Öl auf die Wogen, dann schließt sich der Kreis wieder.
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- cantus planus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ihr macht mich schon wieder ganz nervös... 

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Mich auch... das ist alles off-topic...



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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
cantus planus hat geschrieben:





Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
User hat sich vom KG verabschiedet
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Es gibt keine "Lehre der FSSPX". Die FSSPX hält sich an die göttliche Glaubenslehre der Kirche.Raphael hat geschrieben:Und da höre ich schon die FSSPX-ler jubeln, denn sie halten sich ja für die fünf klugen Jungfrauen auf dem 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums: Unsere Lehre ist's, unsere Lehre, die ist das Öl!![]()
Bei den Gesprächen in Rom geht es nicht um irgendwelche Lehrdokumente aus Ecône - solche gibt es nicht. Es geht ausschließlich um Lehrdokumente aus Rom.Raphael hat geschrieben:Tatsache ist jedoch, sie liegen falsch, sie sind im Irrtum, denn sie haben in das, was sie für Öl halten, Essig gemischt!
Das, was die FSSPX für Öl hält, ist das Öl der Kirche, das Öl der fünf klugen Jungfrauen, das die Welt seit knapp 2000 Jahren erleuchtet.Raphael hat geschrieben:Und es wird sich erweisen, daß das, was sie für Öl halten, in Wahrheit das Wasser war, welches zwar den Durst löscht, aber nicht geeignet ist, das Haus und die Umgebung mit Licht zu erfüllen.
Für Deine Unterstellung, die FSSPX verbreite eigene Lehren, führst Du keinen Beleg an und wirst auch keinen anführen können.
Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Die Frage ist ja: Besteht ein (formelles/materielles) Schisma - oder eben nicht...
Ich sage - nach der Lektüre unzähliger Bücher und Internetseiten - : Nein - aber: die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
Sachliche Antworten sind hier sehr willkommen (alles andere wird zeitnah gelöscht).
Ich sage - nach der Lektüre unzähliger Bücher und Internetseiten - : Nein - aber: die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Prof. Ernst-Wolfgang Böckenförde sieht den Essig in der Kirche und das Öl im Vaticanum II.:Raphael hat geschrieben:Tatsache ist jedoch, sie liegen falsch, sie sind im Irrtum, denn sie haben in das, was sie für Öl halten, Essig gemischt!
(Meine Hervorhebung)Ernst-Wolfgang Böckenförde hat geschrieben:[A.D. 2005] Rom hat gesprochen, die Debatte ist eröffnet
[...]
Die Gegensätzlichkeit der [vorkonziliaren] päpstlichen Aussagen zur Declaratio de libertate religiosa ist offenkundig. Diese erklärt ausdrücklich, daß die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat, verstanden als Freiheit von Zwang, privat und öffentlich, als einzelner oder in Verbindung mit anderen. Und dieses Recht wird nicht aus einer bestimmten subjektiven Verfassung der Person, etwa ihrem Stehen in der religiösen Wahrheit oder ihrer Befangenheit in einem error invincibilis, die toleriert werden muß, begründet, sondern aus der Würde der menschlichen Person. Deshalb bleibt die religiöse Freiheit - die Erklärung sagt es ausdrücklich - auch denjenigen erhalten, die ihrer Pflicht, die Wahrheit zu suchen und daran festzuhalten, nicht nachkommen. Die Erklärung tut den epochalen Schritt vom Recht der Wahrheit zum Recht der Person.
[...]
Die Kirche verteidigt immer das Recht der Wahrheit (= das Recht Gottes). Die Declaratio de libertate religiosa «Dignitatis humanæ» aber verteidigt das Recht der Person (= das Recht des Menschen).
Dein Öl, Raphael, und das von Böckenförde, ist das Öl der neuen Religion des Menschen. Es will Zuckerwasser sein, das in den Tank der wahren Religion Gottes gegossen werden soll, um Kolbenfresser zu verursachen.
Es handelt sich aber schlicht um Essig, der - wie Msgr. Williamson anmerkt - sich mit dem wahren Öl nicht vermischt. Selbst hegelsche Dialektik versagt.
Gruß
Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Natürlich gibt es eine Lehre der FSSPX. In ihr wird der katholische Glaube um mindestens ein wesentliches "Teilstück" reduziert, und dieser wesentliche Teil ist der Gehorsam!Sempre hat geschrieben:Es gibt keine "Lehre der FSSPX". Die FSSPX hält sich an die göttliche Glaubenslehre der Kirche.Raphael hat geschrieben:Und da höre ich schon die FSSPX-ler jubeln, denn sie halten sich ja für die fünf klugen Jungfrauen auf dem 25. Kapitel des Matthäus-Evangeliums: Unsere Lehre ist's, unsere Lehre, die ist das Öl!![]()
Ähnliches hört man aus den Kreisen von KVB, WsK und IKvU oder von Anselm Grün: Rom ist finita und ich mach' locuta!
Hier geht es um die Dokumente aus Ecône und den übrigen Niederlassungen der FSSPX, die sich wie Lehrdokumente gerieren.Sempre hat geschrieben:Bei den Gesprächen in Rom geht es nicht um irgendwelche Lehrdokumente aus Ecône - solche gibt es nicht. Es geht ausschließlich um Lehrdokumente aus Rom.Raphael hat geschrieben:Tatsache ist jedoch, sie liegen falsch, sie sind im Irrtum, denn sie haben in das, was sie für Öl halten, Essig gemischt!
Die Dokumente, die bspw. auf dem Vaticanum II verfaßt worden sind, bleiben unstreitig solche des ordentlichen und außerordentlichen Lehramtes.
Die "Erleuchtung" der FSSPX führt allzu häufig zu polemischem Gegeifere. Da muß man dann schon 'mal fragen, welcher Lichtbringer da wohl geleuchtet hat .............Sempre hat geschrieben:Das, was die FSSPX für Öl hält, ist das Öl der Kirche, das Öl der fünf klugen Jungfrauen, das die Welt seit knapp 2000 Jahren erleuchtet.Raphael hat geschrieben:Und es wird sich erweisen, daß das, was sie für Öl halten, in Wahrheit das Wasser war, welches zwar den Durst löscht, aber nicht geeignet ist, das Haus und die Umgebung mit Licht zu erfüllen.
Für Deine Unterstellung, die FSSPX verbreite eigene Lehren, führst Du keinen Beleg an und wirst auch keinen anführen können.
Gruß
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Ist Bockenförde jetzt schon zum Kirchenlehrer ernannt worden?Sempre hat geschrieben:Prof. Ernst-Wolfgang Böckenförde sieht den Essig in der Kirche und das Öl im Vaticanum II.:Raphael hat geschrieben:Tatsache ist jedoch, sie liegen falsch, sie sind im Irrtum, denn sie haben in das, was sie für Öl halten, Essig gemischt!
(Meine Hervorhebung)Ernst-Wolfgang Böckenförde hat geschrieben:[A.D. 2005] Rom hat gesprochen, die Debatte ist eröffnet
[...]
Die Gegensätzlichkeit der [vorkonziliaren] päpstlichen Aussagen zur Declaratio de libertate religiosa ist offenkundig. Diese erklärt ausdrücklich, daß die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat, verstanden als Freiheit von Zwang, privat und öffentlich, als einzelner oder in Verbindung mit anderen. Und dieses Recht wird nicht aus einer bestimmten subjektiven Verfassung der Person, etwa ihrem Stehen in der religiösen Wahrheit oder ihrer Befangenheit in einem error invincibilis, die toleriert werden muß, begründet, sondern aus der Würde der menschlichen Person. Deshalb bleibt die religiöse Freiheit - die Erklärung sagt es ausdrücklich - auch denjenigen erhalten, die ihrer Pflicht, die Wahrheit zu suchen und daran festzuhalten, nicht nachkommen. Die Erklärung tut den epochalen Schritt vom Recht der Wahrheit zum Recht der Person.
[...]
Die Kirche verteidigt immer das Recht der Wahrheit (= das Recht Gottes). Die Declaratio de libertate religiosa «Dignitatis humanæ» aber verteidigt das Recht der Person (= das Recht des Menschen).
Dein Öl, Raphael, und das von Böckenförde, ist das Öl der neuen Religion des Menschen. Es will Zuckerwasser sein, das in den Tank der wahren Religion Gottes gegossen werden soll, um Kolbenfresser zu verursachen.
Es handelt sich aber schlicht um Essig, der - wie Msgr. Williamson anmerkt - sich mit dem wahren Öl nicht vermischt. Selbst hegelsche Dialektik versagt.
Gruß
Sempre

Zunächst einmal baust Du hier selber einen dialektischen Gegensatz zwischen Wahrheit und Person auf, den das Christentum seit seiner Stiftung durch Jesus Christus so nicht kennt. Mithin fällst Du selber in die Grube, von der Du meinst, Du könntest sie anderen graben.
Was in Dignitatis Humanae verteidigt wird, ist das Recht der Person, sich gegen ungerechten Zwang zur Wehr zu setzen. Dies ist Lehre der Kirche seit den Vätern. Die Verbreitung des katholischen Glaubens ist auch nicht - jeder modernistischen Propaganda zum Trotz - mit Zwangsmitteln erfolgt, sondern auf dem reichlich mühsamen Weg der Überzeugung der bis dahin Ungläubigen. So hat's der HERR gewollt und so wird die Kirche verfahren, bis ER wiederkommt.
Daß es in der Zeit der Kirche dann immer wieder mal Grupp-irr-ungen gibt, die meinen, sie wüßten es besser als die Kirche, erscheint mir ein Schicksal zu sein, was die Kirche tragen muß. Die Kirche lernt daraus!

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Da Du da offenbar genauer Bescheid weißt, gib doch bitte mal die Lehre des katholischen Glaubens über den Gehorsam - wenigstens in den Eckpunkten - an bzw. präsentiere einen Link, unter dem man diese Lehre nachlesen kann. Damit hätten wir dann eine gute Grundlage, um die Berechtigung Deines Vorwurfs zu prüfen.Raphael hat geschrieben:Natürlich gibt es eine Lehre der FSSPX. In ihr wird der katholische Glaube um mindestens ein wesentliches "Teilstück" reduziert, und dieser wesentliche Teil ist der Gehorsam!
Ja, was jetzt, ordentliches oder außerordentliches Lehramt? Beides gleichzeitig geht nicht. - Und dann füge auch bitte noch bei, ob es sich Deiner Meinung nach um fehlbares oder unfehlbares Lehramt gehandelt hat (eine Begründung Deiner Beurteilung wäre freilich hilfreich).Raphael hat geschrieben:Die Dokumente, die bspw. auf dem Vaticanum II verfaßt worden sind, bleiben unstreitig solche des ordentlichen und außerordentlichen Lehramtes.
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Franz Nikolasch: Auch das noch: Unerlaubt oder Ungültig? Überlegungen zu einer liturgierechtlichen Beurteilung der Bischofsweihen durch EB Lefebvre
http://www.imprimatur-trier.de/21/imp128.html
http://www.imprimatur-trier.de/21/imp128.html
Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Petur hat geschrieben:Franz Nikolasch: Auch das noch: Unerlaubt oder Ungültig? Überlegungen zu einer liturgierechtlichen Beurteilung der Bischofsweihen durch EB Lefebvre
http://www.imprimatur-trier.de/21/imp128.html

Das ist aber nicht zufällig jener Nikolasch, dessen Ansichten schon 1985 im Abschlußbericht des Apostolischen Nuntius von Österreich, negativ erwähnt wurden, oder?

- cantus planus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Wird die Gültigkeit der Weihen denn immer noch ernsthaft angezweifelt? Das ist doch nun wirklich hieb- und stichfest geklärt. 

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Tatsächlich wurde die Gültigkeit der Bischofsweihen noch nie ernsthaft von maßgeblicher Stelle angezweifelt (im Unterschied zur Frage der Erlaubtheit). Es gibt zwar ein paar "Personen" (geeignetere Bezeichnungen bitte selbst einsetzen), die dies versucht haben (ich habe sogar irgendwo eine Magister- oder Doktorarbeit zu diesem Thema im Archiv), aber das kostet kaum mehr als ein paar Lacher.cantus planus hat geschrieben:Wird die Gültigkeit der Weihen denn immer noch ernsthaft angezweifelt? Das ist doch nun wirklich hieb- und stichfest geklärt.

Bei Nikolasch scheint mir das fast eine Retourkutsche gegen Sedis zu sein (was freilich nichts mit der FSSPX zu tun hat), da diese ausgedehnte Studien zur Ungültigkeit der modernen Weihen/Sakramente publizieren.

Sollte man die Beiträge nicht in den Thread für die Bischofsweihen verschieben, denn mit dem Thema FSSPX und Rom haben sie nichts zu tun?

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Diese blumigen Sprüche reißen nicht mal den hinterwäldlerischsten Tradi vom Hocker. Und warum? Man braucht nur einen Emulator und schon mischen sich Öl und Wasser. Sogar Amish-Damen produzieren ihre eigene Seife und auch Piusbrüder trinken Milch ohne Fettaugen. Wer nur schwarz-weiß sieht, kann vermutlich nur schwarz-weiß denken.ELEISON KOMMENTARE CLIX. (31. Juli 2010) : Nützlichkeit der Gespräche II.
...
Der Grund für die Anfragen dieser Leser liegt natürlich darin, daß die ,,Kommentare" schon einige Male ausführten, wie gering die Hoffnung auf ein Abkommen durch diese Gespräche ist, weil Öl und Wasser einfach nicht mischbar sind. Wenn jemand eine Flasche mit Öl und Wasser heftig schüttelt, so werden die beiden Substanzen zwar solange zusammengeschüttet bleiben, wie das Schütteln der Flasche andauert, doch sobald dieses aufhört, trennen sich Öl und Wasser wieder. Es liegt an ihrer Natur. Weil Öl leichter ist, wird es immer über dem Wasser schweben.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Man sollte diese Aussage nicht überbewerten. Das ist keine Absage an eine Einigung mit Rom, sondern die Klarstellung, dass eine Einigung nicht möglich ist, solange Rom an einer mißverständlichen nachkonziliaren Theologie, die in einigen Punkten einen Bruch zur Tradition bildet, festhält. Williamson sagt so etwas immer wieder. Dem steht nicht entgegen, dass er auch immer wieder zum Gebet für einen Wiedervereinigung aufgerufen hat.
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
Dass es mit Emulgator geht, hat Msgr. Williamson in einem früheren Eleison-Kommentar im Juli erwähnt: Bei den Gesprächen in Rom sind die Römer nett zu den FSSPX-Vertretern, weshalb die Gespräche weniger Essig, als vielmehr Mayonnaise ähneln.Kirchenjahr hat geschrieben:Diese blumigen Sprüche reißen nicht mal den hinterwäldlerischsten Tradi vom Hocker. Und warum? Man braucht nur einen Emulator und schon mischen sich Öl und Wasser. Sogar Amish-Damen produzieren ihre eigene Seife und auch Piusbrüder trinken Milch ohne Fettaugen. Wer nur schwarz-weiß sieht, kann vermutlich nur schwarz-weiß denken.
Fügt man bei der Herstellung von Mayonnaise Senf hinzu, so verstärkt dieser die Emulgator-Wirkung des Lecithin im Eigelb.
Öl = Lehre der Kirche
Ei, Wasser, Zitronensaft, Essig = Vaticanum II
Senf = Hegel
Hilft aber nichts: die Haltbarkeitsdauer von Mayonnaise verschwindet gegenüber der von Öl.
Gruß
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?
@Raphael
Gruß
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Wir harren der Begründungen und Belege Deiner erneuten haltlosen Anwürfe, Raphael. Konstruktive Kritik ist erwartet. Kläffereien ersetzen keine solche.Gamaliel hat geschrieben:Da Du da offenbar genauer Bescheid weißt, gib doch bitte mal die Lehre des katholischen Glaubens über den Gehorsam - wenigstens in den Eckpunkten - an bzw. präsentiere einen Link, unter dem man diese Lehre nachlesen kann. Damit hätten wir dann eine gute Grundlage, um die Berechtigung Deines Vorwurfs zu prüfen.Raphael hat geschrieben:Natürlich gibt es eine Lehre der FSSPX. In ihr wird der katholische Glaube um mindestens ein wesentliches "Teilstück" reduziert, und dieser wesentliche Teil ist der Gehorsam!
Ja, was jetzt, ordentliches oder außerordentliches Lehramt? Beides gleichzeitig geht nicht. - Und dann füge auch bitte noch bei, ob es sich Deiner Meinung nach um fehlbares oder unfehlbares Lehramt gehandelt hat (eine Begründung Deiner Beurteilung wäre freilich hilfreich).Raphael hat geschrieben:Die Dokumente, die bspw. auf dem Vaticanum II verfaßt worden sind, bleiben unstreitig solche des ordentlichen und außerordentlichen Lehramtes.
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