Presseerklärungen des "Arbeitskreises von Katholiken im Raum Frankfurt":
Presseerklärung zur geheuchelten Treue der deutschen Bischöfe zur päpstlichen Lehrautorität
07.02.2009
Erzbischof Robert Zollitsch hat als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz die Erklärung des Vatikans vom 4. Februar mit Enthusiasmus begrüßt. Er unterstützt mit vollem Ernst die Forderung, dass die Piusbruderschaft die Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzil sowie die Lehrautorität der Päpste nach dem Konzil vollständig anerkennen müsse.
Der Erzbischof fordert etwas nach dem Motto: Was die deutschen Bischöfe seit 40 Jahren nicht praktiziert haben, das verlangen wir strikt von der Piusbruderschaft.
Oder bedeutet das Wort von Erzbischof Zollitsch ein Mea culpa, dass die deutschen Bischöfe die Missachtung der päpstlichen Lehrautorität über die letzten 40 Jahre wiedergutmachen wollen?
Die grundstürzende Demontage des päpstlichen Lehramtes begann 1968 direkt nach dem Konzil, als die westdeutsche Bischofskonferenz mit der Königssteiner Erklärung die Enzyklika „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. über die kirchliche Ehelehre für Makulatur erklärte. Nicht das kirchliche Lehramt gebe die Richtlinie in Glaubens- und Sittenfragen vor, sondern jede Einzelperson entscheide je nach Situation in autonomer Moral. Die kirchlichen Jugendorganisationen haben in den 80er und 90er Jahren eine entsprechend autonome Sexualmoral exzessiv ausgetreten, ohne dass die deutschen Bischöfe dagegen vorgegangen wären.
Etwa 25 Jahre nach der Königssteiner Erklärung führte dieses unkirchliche und unchristliche Moralprinzip zu einem weiteren schwerwiegenden Konflikt mit dem päpstlichen Lehramt. Die deutschen Bischöfe traten in das mörderische System der gesetzlichen Abtreibungsregulierung ein, bei dem die Entscheidung einer schwangeren Frau gegen das Leben des ungeborenen Kindes straffrei gesetzt wurde. Die 1995 publizierte päpstliche Enzyklika „Evangelium vitae“, die diese „Kultur des Todes“ der Abtreibungsregulierung scharf verurteilte, landete in den Papierkörben der bischöflichen Ordinariate.
Nicht nur die grundlegende Elemente der christlichen Sittenlehre, sondern auch die päpstlichen Enzykliken und Lehrschreiben zu dogmatischen, katechetischen und liturgischen Fragen wurden von den deutschen Bischöfen bestenfalls ignoriert, meistens kritisiert, jedenfalls nicht im Gehorsam angenommen und umgesetzt.
Auch von einer „vollständigen Anerkennung der Konzilsbeschlüsse“ kann in der deutschen Kirche keine Rede sein. Das II. Vatikanische Konzil wurde von den meisten deutschen Theologen und Bischöfen als ein Bruch mit der Tradition der katholischen Kirche interpretiert. Es wurde und wird als „Beginn eines konziliaren Prozesses“ verstanden, der die Kirche noch weiter von seinen Wurzeln entfernt.
Die Beschlüsse der Würzburger Synode sind dafür ein beredtes Zeugnis. Die Texte der Modernisten-Versammlung wurden als „Umsetzung der Konzilsaussagen“ für die deutsche Kirche verkauft. Tatsächlich bezogen sich die Äußerungen der Katholikenversammlung nur auf den „Geist des Konzils“, aus dem dann eine Symbiose mit dem herrschenden Zeitgeist der 70er Jahre konstruiert wurde. Der Beschluss zur Jugendpastoral etwa berief sich ausdrücklich auf die damals zeitgeistigen Strömungen von „Neoliberalismus und Neomarxismus“, um die Kategorie der „Selbstverwirklichung“ als Basis der Jugendpastoral zu begründen.
Seit über 30 Jahren richten die deutschen Bischöfe die Kirche, Pastoral, Ausbildung und Verkündigung nach diesen Synodenbeschlüssen aus, die meistens weit von den Konzilsaussagen entfernt sind und immer weiter davon wegführen.
Presserklärung zur Medienkampagne gegen Papst und Piusbruderschaft.
05.02.2009
Nachdem sich Medien, Politiker und kirchliche Hirten zunächst auf Bischof Williamson als „Holocaustleugner“ eingeschossen hatten, wurden dann die Medienkanonen auf den Papst gerichtet: Der Papst als „Entrückter“, als „Verrückter“, als „Reaktionär“ zuletzt als „Heuchler und Lügner“ – so von Michel Friedman. Dieser jüdische Kirchenhasser hatte schon im Jahr 2000 auf Papst Johannes Paul II. eingedroschen für dessen „tiefe Anteilnahme an der Tragödie der Juden im 20. Jahrhundert“ – das sagte der Papst bei einer Rede in Jad Vaschem am 22. März 2000. Solches Reden sei wegen „Schwammigkeit und Halbherzigkeit unverzeihlich“, knüppelte der gnadenlose Papsthasser Friedman in einem Beitrag für die Illustrierte ‚stern’.
Aber auch katholische Theologen, Bischöfe und Kardinäle schlagen auf den Papst ein – wie kürzlich der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky: Die verleumderischen Medienangriffe gegen den Papst seien „verständlich“, die Entscheidung des Papstes zur Aufhebung der Exkommunikation gegen die Bischöfe der Piusbruderschaft dagegen sei „unverständlich und empörend“.
Darin sind sich kirchenfeindliche Medien und die modernistischen Kirchenleute einig: Die ganze Richtung von Papst Benedikt XVI. passt ihnen nicht. Er ist zu fromm, zu gläubig, zu kirchlich, zu traditionsorientiert – und das alles in großer Gelehrsamkeit. In diesem Sinne rehabilitierte der Papst die hl. Messe, wie sie 1600 Jahr bis zum Konzil gefeiert wurde, und jetzt rehabilitiert er die Priesterbruderschaft, die der römisch-katholischen Liturgie immer treu geblieben ist.
Das sei ein falsches Signal, jammern die progressiven Kirchenkreise, ein Rückfall hinter das Konzil. Das Konzil ist tatsächlich der Kernpunkt der kirchlichen Auseinandersetzung: Der Papst steht dafür, dass das II. Vatikanische Konzil aus der 2000jährigen Dogmengeschichte und in Kontinuität mit der kirchlichen Tradition interpretiert werden muss. Die gerade in Deutschland herrschende Strömung des theologischen Modernismus dagegen beschwört im Konzil einen Bruch mit der kirchlichen Tradition, als wenn damit eine neue, nie dagewesene Theologie und Liturgie eingeführt worden wäre.
Der Papst steht der Piusbruderschaft sicherlich näher als den kirchlichen Modernisten – das spüren diese Leute. Denn die Priestersodalität unter dem Patronat von Papst Pius X. steht für die „Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern gemäß dem Geist ihres göttlichen Stifters. Sie steht also für Neuevangelisierung, für Aufbruch, für Aufbau einer Christenheit im kleinen. Wir sind“, so die Worte des deutschen Distriktoberen Pater Schmidberger, „weder reaktionär noch fundamentalistisch, sondern katholisch, römisch-katholisch; und darauf sind wir in der Tat stolz.