FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [1]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hat man nicht eher im Vaticanum I die Willkür des Oberhaupts an die
Stelle der Tradition gesetzt – und beim Vaticanum II die Früchte geerntet?
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nein wenn man die konstitution liest sicher nicht allerdings wie es die Päpste von PiusXI an ausgelebt haben das war problematisch das was sich dann im vatikanum II war eher die folge dieser exesse und ich nehme da PiusXII nicht aus das mag manchen Traditionalisten jetzt erschrecken aber es ist so

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Hat man nicht eher im Vaticanum I die Willkür des Oberhaupts an die
Stelle der Tradition gesetzt – und beim Vaticanum II die Früchte geerntet?
Genau dies habe ich gemeint. Vielen Dank Robert. :ja:

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Ewald,

Du hast hier geschrieben:

Zitat:
"Wir selbst (Du meinst sicher die Traditionalisten.) müssen zum verdorbenen Teil der Kirche einen Sicherheitsabstand halten, damit wir uns nicht anstecken. Gott sei Dank sind wir von der Amtskirche unabhängig."
"Der gesundgebliebene Teil der Herde ( 10- 15 % ?) wird sich früher oder später mit uns vereinen.Der Rest wird versickern oder zu den Protestanten gehen; und das ist gut so."
Zitatende

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, kann ich Deine Aussagen auf folgende Punkte "reduzieren" (der Übersicht halber):

1) Die römisch-katholischen Traditionalisten sind der "gesunde" Teil der Kirche, während alle anderen "verdorben" sind, und deshalb zu ihnen Abstand zu halten ist.
2. Du zählst etwa (!) 85 - 90 % der römisch-katholischen Christen zum "verdorbenen" Teil der Kirche.
3. Der verdorbene Teil der Kirche wird protestantisch oder "versickern".

Nun, wenn Du mich damit als "verdorben" betrachten solltest, da ich nicht einer Kirche der reformatorischen Tradition angehöre, sondern immer noch römisch-katholischer Christ bin und es auch bleiben möchte, und wenn Du überzeugt bist, daß ich eines Tages "versickern" werde (wie Schmutzwasser in der Abwasserrinne ?) und Du deshalb wohl auch zu mir einen "Sicherheitsabstand" halten solltest, dann - empfinde ich Deine "Argumentation" mir und allen nichttraditionalistisch gesinnten Christen gegenüber als beleidigend, diskriminierend und abstossend.
Sollten die römisch-katholischen Traditionalisten alle so denken (das dem nicht so ist, zeigt die Petrusbruderschaft), wäre an eine Einigung allerdings nicht zu denken, wie auch.
Wieso sollte man das Gespräch mit jemandem Suchen, den man für verdorben hält, und zu dem man Abstand halten sollte. Bei einer solchen Denkweise wäre die "Gesprächsbereitschaft" der Piusbrüder allerdings auch nur vorgeschoben und verlogen.

Gruß, Pit
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

3. Der verdorbene Teil der Kirche ist protestantisch und "versickert".

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Eldar,

kleiner Widerspruch insich:

Entweder sind - nach traditionalistischer Sichtweise - evangelische Christen Häretiker und vertreten keine christliche/kirchliche Lehre, dann sind sie auch kein Teil der Kirche.
Oder sie sind nicht(!) häretisch und sind Teil der Kirche, warum sollen dann die evangelischen Christen verdorben sein, nicht aber die von den Traditionalisten abgelehnten römisch-katholischen "Modernisten"?

Sorry, aber widersprecht ihr euch nicht selber ?

Fragend, Pit
Eldar hat geschrieben:
3. Der verdorbene Teil der Kirche ist protestantisch und "versickert".
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Oder sie sind nicht(!) häretisch und sind Teil der Kirche, warum sollen dann die evangelischen Christen verdorben sein, nicht aber die von den Traditionalisten abgelehnten römisch-katholischen "Modernisten"?
Wer sagt denn das die katholischen Modernisten nicht verdorben sein können ? Sehr wohl gibt es Katholiken mit einer protestantischen Seele.

mfg Eldar

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Eldar,

also, um es kurzzufassen:
Wozu zählst Du mich ?

Pit
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Cosimo hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Hat man nicht eher im Vaticanum I die Willkür des Oberhaupts an die
Stelle der Tradition gesetzt – und beim Vaticanum II die Früchte geerntet?
Genau dies habe ich gemeint. Vielen Dank Robert. :ja:
Bravo, vorzüglich, aber damit setzt man sich nun wirklich zwischen alle Stühle (Im Patriarchat des Westens).

Das geht den Tradis nicht ein und die Modernisten erst recht nicht. Modernisten: In der Doktrin sind sie schlampig, im Kadavergehorsam gegenüber dem Papa in Rom ultramontan, kadavergehorsam, stalinistisch. "Führer befiehl.....". Angesichts der Autorität stellen sie ihr bißchen kritisches Denken vollends ein.

Ihr habt Recht, ich stimme euch zu. Offenbar sind nur die Orthodoxen richtig orthodox.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Pit hat geschrieben:Hallo Eldar,

also, um es kurzzufassen:
Wozu zählst Du mich ?

Pit
hallo pit ich darf kurz erklären:

was eldar glaub ich sagen wollte
protestanten.
also solche die sich öffentlich zu den irrtümer des herrn dr. luther und anderer reformatoren bekennen können natürlich nicht mitglieder der kirche sein es gibt aber heute viele die die selben irrtümer glauben und in die kirche einführen wollen diese sind natürlich nicht mehr teil der kirche allerdings sind sie bislange noch nicht öffentlich ausgeschlossen weil das lehramt seine pflicht zur zeit nur sehr mangelhaft erfüllt
aber trotzdem sind sie nicht mehr teil der kirche weil sie sich selbst von der gnade kirche ausschließen
so wie jeder aufhört katholisch zu sein der an einer abtreibung mitwirkt dadurch zieht er sich automatisch die exkomunikation zu ohne jemals ein dekret darüber zu bekommen

was du bist mußt du selber wissen mein lieber ;)

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Das erste vatikanische Konzil war noch ein Kampf gegen Modernismus und Liberalismus. Das zweite vatikanische Konzil hingegen schenkte den Modernisten Narrenfreiheit.
Blödsinn das erste Vatikanuum war

a ) Das Ende einer unsinnigen Entwicklung und überbewertung des Pasttuums die nach Konstanz begann

b ) Ein Mumifizierungsversuch der aus dem Schock der Reformation erwuchs von dem sich die Kirche noch immer nicht wirklich erholt hat

Das zweite Vatikanuum war ein Versuch aus der geschockten Kirche und aus diesem Papalismus auszubrechen (letzeres gelang ihr leider nicht wirklich) und wieder einen lebendigen Gott zu predigen den Auferstandenen und nicht die Leich am Kreuz.

Da sich aber die Kirche nie vom Lutherschock erholt hat zeigt ja schon das man mit "Schismatikern" verhandelt. Eigentlich war Lefebre nichts anderes wie Luther nur mit umgekehrten Vorzeichen. Der eine macht in seiner Ideologie den lebendigen Gott zu einem "ungekreuzigten" der andere zu einem "Nichtauferstandenen".

LG
Fiore
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

http://erstes_vatikanisches_konzil.know-library.net/
Zuletzt geändert von Eldar am Samstag 11. März 2006, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Fiore hat geschrieben:das erste Vatikanuum war
a ) Das Ende einer unsinnigen Entwicklung und überbewertung des Pasttuums die nach Konstanz begann
Das ist ein diskutabler Gesichtspunkt.
Fiore hat geschrieben:b ) Ein Mumifizierungsversuch der aus dem Schock der Reformation erwuchs von dem sich die Kirche noch immer nicht wirklich erholt hat
Ich sehe konkret eher eine Reaktion auf den Schock und die akute Bedrohung durch das italienische „Risorgimento“.
Fiore hat geschrieben:Das zweite Vatikanuum war ein Versuch aus der geschockten Kirche und aus diesem Papalismus auszubrechen
Meines Erachtens setzt es diesen Papalismus im Gegenteil voraus. Am deutlichen sichtbar an der nachkonziliaren Liturgiereform. – Natürlich gab es auch andere Elemente: den Versuch, die Kollegialität der Bischöfe wiederzuentdecken; die Wiederentdeckung der Kirchlichkeit der Ostkirchen; auch den Versuch, die Reformen von Pius X. und Pius XII. auf gesunde Weise fortzuführen. Tatsächlich aber wurde aus der Reform schlagartiger Umsturz und aus der Kollegialität Gremien- und Räteunwesen, das den Papalismus bloß potenziert hat.
Fiore hat geschrieben:(letzeres gelang ihr leider nicht wirklich)
Nämlich gar nicht.
Fiore hat geschrieben:und wieder einen lebendigen Gott zu predigen den Auferstandenen und nicht die Leich am Kreuz.
Na, dieser Gegensatz ist ein Popanz, den du selber aufbaust. Real hat er (als vorher – nachher) nie existiert.
Fiore hat geschrieben:Da sich aber die Kirche nie vom Lutherschock erholt hat zeigt ja schon das man mit "Schismatikern" verhandelt. Eigentlich war Lefebvre nichts anderes wie Luther nur mit umgekehrten Vorzeichen.
Abwendung vom überlieferten Glauben wird man Lefebvre schwerlich vorwerfen können (höchstens in Teilen einem Teil seiner Nachfolger).
Fiore hat geschrieben:Der eine macht in seiner Ideologie den lebendigen Gott zu einem "ungekreuzigten" der andere zu einem "Nichtauferstandenen".
Das verstehe ich gar nicht.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:also, um es kurzzufassen:
Wozu zählst Du mich?
Hallo Pit, weil du immer wieder diese Frage stellst: »Für wen halten die
Leute mich?«, möcht’ ich’s nun auch mal wissen: Für wen oder wofür
hältst du mich? ;)
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Ich stelle hier nochmal ganz klar fest wer an das Dogma des I Vatikanums nicht glaubt ist mit dem Anathema belegt
Denzinger 3064 :mrgreen:

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holzi
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Beitrag von holzi »

ottaviani hat geschrieben:Ich stelle hier nochmal ganz klar fest wer an das Dogma des I Vatikanums nicht glaubt ist mit dem Anathema belegt
Denzinger 3064 :mrgreen:
Das hatten wir doch erst vorgestern in Mykath durchgekaut und festgestellt, dass die Piusbrüder Schismatiker und Häretiker sind, weil sie zwar das Dogma der universellen Gewalt in allen Fragen der Kirche des Papstes "offiziell"' glauben, aber dies in Sachen neue Messordnung etc, nicht gemäß dem Dogma von 1870 umsetzen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Otti hat geschrieben:Ich stelle hier nochmal ganz klar fest wer an das Dogma des I Vatikanums nicht glaubt ist mit dem Anathema belegt Denzinger 3064
Na ja, erst mal geht es um eine Interpretation im Lichte der Tradition.
Bei beiden Vaticana. Und dann müßte irgendwann mal die Frage auf
den Tisch, welche Konzilien denn tatsächlich ökumenisch zu nennen
sind und also gesamtkirchlich unbedingte Annahme heischen. Aber das
hatte ich ja schon anderswo mal angeschnitten.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Holze hat geschrieben:Das hatten wir doch erst vorgestern
Wo du dich so rumtreibst! ;D
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holzi
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Beitrag von holzi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Holze hat geschrieben:Das hatten wir doch erst vorgestern
Wo du dich so rumtreibst! ;D
Man kann sich nicht vorstellen, wen man dort noch so alles wieder trifft :D - aber hier ist's "kuscheliger"

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

zuersteinmal geht es mir weniger um die Frage, für wen mich "die Leute" halten, da mir das relativ egal ist.
Ich habe ganz konkret Ewald gefragt, ob er mich auch - im Sinne seines Beitrags - für verdorben hält, und der Meinung ist, daß er zu mir einen Sicherheitsabstand einhalten müsse, um sich nicht anzustecken.
Darüber hinaus habe ich keineswegs grundsätzlich etwas traditionell (oder traditionalistisch) eingestellte römisch-katholische Christen.
Nur dort, wo jemand alle Christen (ob römisch-katholisch, reformatorisch geprägt, orthodox oder freikirchlich), die eine andere Meinung vertreten, automatisch und geradezu uno sono als verdorben und häretisch bezeichnet, sagt, daß diese Christen zum Glück bald versickern werden, und man einen Sicherheitsabstand gegenüber ihnen einhalten sollte, um sich nicht bei ihnen anzustecken, genau dort hört für mich "der Spaß" auf, da meiner Meinung nach mit solchen "Argumenten" eine Diskussions"kultur" Eingang gefunden hat, die ich definitiv nicht akzeptieren werde, kann und möchte.
Sicherlich ist es absolut kein Problem - speziell in einem katholischen Internetforum - über konfessionelle und liturgische Unterschiede und Meinungen zu debattieren.
Nichts destotrotz sollte ein Grundmaß an Stil und Diskussionkultur (im positiven Sinne) vorhanden und von den Usern genutzt werden.
Und Christen (auch wenn sie nicht römisch-katholisch sind) indirekt zu wünschen, daß sie bald "versickern", ist sicher alles andere als ein guter Stil - um mich mal höflich auszudrücken.

Sollten mich die User Ewald "und Co." auf Grund der Tatsache daß ich als römisch-katholischer Christ auch freundschaftlichen Kontakt zu evangelischen Christen pflege, den kleinen und großen Katechismus Luthers nicht nur im Regal stehen, sondern auch gelesen habe, und darüber hinaus der Überzeugung bin, erlöst zu sein, weil ich an die Erlösung durch Jesus Christus glaube, für "verdorben" halten und in mir einen häretischen, von dem "wahren Glauben" (der traditionalistischen Kirchensicht, die zwar nach aussen hin "den Kontakt sucht", nach innen aber alles nachkonziliare ablehnt) abgefallenen Ketzer sehen - gut, dann bin ich das [Punkt]

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:also, um es kurzzufassen:
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Hallo Pit, weil du immer wieder diese Frage stellst: »Für wen halten die
Leute mich?«, möcht’ ich’s nun auch mal wissen: Für wen oder wofür
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Pit
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Beitrag von Pit »

für einen römisch-katholischen Christen.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:also, um es kurzzufassen:
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:Ich stelle hier nochmal ganz klar fest wer an das Dogma des I Vatikanums nicht glaubt ist mit dem Anathema belegt
Denzinger 3064 :mrgreen:
Daran glauben wir doch alle, aber im Lichte der Tradition also im Sinne von Konstantinopel IV.

Außerdem wie gesagt ist für mich "Haec Sancta" uneingeschränckt gültig da Martin V. alle Konzilsbeschlüsse in allgemeiner Form anerkannt hat und Eugen IV. die Dekrete unterzeichnete. Auserdem würden wir andernfalls in einer schon jahrhunderte dauernden Sedisvakanz leben.
Meines Erachtens setzt es diesen Papalismus im Gegenteil voraus.
Es hat versuch damit zu leben und ihn einzuschränken, Vat II konnte schwerlich sagen "die Jungs haben beim Vat. I. nen Bock gschoßen", diese Potenzierung des papalismus durch die "pervertierung" einiger Grundsätze des Vat II haben wir einem schwachen Papst "Pillenpaule" und einem zu medien(geilen)starken Papst zu verdanken.
Der eine war zum "selberregieren" zu schwach und zur richtigen umsetzung des Konzils und der zweite hat die allgemeine "Verwirrtheit" darüber ausgenutzt um sie zusammen mit seiner Medienwirksamkeit zu missbrauchen.
Abwendung vom überlieferten Glauben wird man Lefebvre schwerlich vorwerfen können (höchstens in Teilen einem Teil seiner Nachfolger).
Doch in der Gesamtschau schon indem er nämlich versucht die Uhrzeiger anzuhalten oder zurückzudrehen negiert er in Wirklichkeit die gesamte Tradition der Kirche die eine lebendige ist. Er macht damit das gleiche wie Lutjer nur mit umgekehrten vorzeichen.
Das verstehe ich gar nicht.
Levebre erklärt Gott für einen Geott der Toten (lässt ihn also am Kreuz vermodern)

Luther und die ihm entspringenden Prinzipien gestalten es im Endefeckt so als wäre Christus nie für uns gestorben.

LG
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Fiore,

wieso tat Martin Luther so, als sei Jesus nie für uns gestorben?
Kannst Du das anhand von Luther (besser: seinen Texten) belegen ?

Gruß, Pit
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hallo Pit: Ich hab’ dich bloß ein wenig aufziehen wollen … ;D
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Pit hat geschrieben:Hallo Fiore,

wieso tat Martin Luther so, als sei Jesus nie für uns gestorben?
Kannst Du das anhand von Luther (besser: seinen Texten) belegen ?

Gruß, Pit
Naja da nehme ich mal

sola scriptura - sui ipsius interpres

Und man Blicke auf seine Frücht(chen)e die Freikirchler. Wenn Gott wollte das wir Sklaven des Buchstabens und des Gesetzes wäre (was ja Paulus in seinen Briefen immer wieder betont das wir das nicht sind) und uns dieses rettet, wozu bitschen hatt er dan seinen Sohn gesandt um zu sterben? Da hätte es ein Heidenprophet Paulus auch getan der einfach nur ein "Heidenmodifiziertes" Judetum predigt.

LG
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Pit
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Beitrag von Pit »

war mir auch klar, sonst hätte sich mein Beitrag anders angehört. ;-)

Darüber hinaus ging die Kritik meinerseits auch nicht an Dich, sondern an andere User, und ganz konkret an Ewald, der mir immer noch nicht beantwortet hat, wofür er mich hält.

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hallo Pit: Ich hab’ dich bloß ein wenig aufziehen wollen … ;D
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Erst will er's von mir wissen, dann doch wieder von Ewald. Ja was denn nu... :mrgreen:

Übrigens @Fiore: Könntest du deine bloße Behauptung - Lefebre predige einen Gott der Toten irgendwie bestätigen ? Auch ihn mit Luther zu vergleichen ist einfach nur völlig daneben, aber das weißt du ja sicher selbst.
Doch in der Gesamtschau schon indem er nämlich versucht die Uhrzeiger anzuhalten oder zurückzudrehen negiert er in Wirklichkeit die gesamte Tradition der Kirche die eine lebendige ist. Er macht damit das gleiche wie Lutjer nur mit umgekehrten vorzeichen.
Du scheinst ein Meister des Schönredens zu sein.

mfg Eldar
Zuletzt geändert von Eldar am Samstag 11. März 2006, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Eldar,

nun, ich glaube, daß mir Deine Meinung mittlerweile hinlänglich bekannt ist. ;-)
Nein, mal absolut im Ernst:

Mir geht es unmissverständlich darum , ob EWALD [Punkt] mich auf Grund seiner Überzeugung für einen - hoffentlich bald "versickernden" - "Modernisten" hält, zu dem er einen "Sicherheitsabstand" halten sollte (oder muss?), um sich "nicht anzustecken".

Gruß, Pit
Eldar hat geschrieben:Erst will er's von mir wissen, dann doch wieder von Ewald. Ja was denn nu... :mrgreen:

mfg Eldar
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Pit hat geschrieben:Hallo Eldar,

nun, ich glaube, daß mir Deine Meinung mittlerweile hinlänglich bekannt ist. ;-)
Nein, mal absolut im Ernst:

Mir geht es unmissverständlich darum , ob EWALD [Punkt] mich auf Grund seiner Überzeugung für einen - hoffentlich bald "versickernden" - "Modernisten" hält, zu dem er einen "Sicherheitsabstand" halten sollte (oder muss?), um sich "nicht anzustecken".

Gruß, Pit
Eldar hat geschrieben:Erst will er's von mir wissen, dann doch wieder von Ewald. Ja was denn nu... :mrgreen:

mfg Eldar
Du Pit, ich denke Ewald will niemanden versickern sehn. Er ist wohl nur der Meinung das diese Christen in die irre geführt und versickern werden. Schreibt er ja auch...
Ewald Mrnka hat geschrieben: Der gesund gebliebene Teile der Herde ( 10 -15 %?) wrd sich früher oder später mit uns vereinen. Der Rest wird versickern oder zu den Protestanten gehen;
Er selbst, so denke ich einfach mal bedarf des Sicherheitsabstandes gar nicht, aufgrund seiner festen Überzeugungen. Vielmehr sind die modern-denkenden Christen gemeint, sprich auch Traditionelle welche zum Modernismus neigen.
und das ist gut so.
bezieht sich m.M. nach nur auf den Wechsel zu den Protestanten, nicht aufs versickern.
Wir selbst müssen zum verdorbenen Teil der Kirche einen Sicherheitsabstand halten, damit wir uns nicht anstecken. Gott sei Dank sind wir von der Amtskirche unabhängig.
Die wahren ( :) ) Traditionalisten von heute laufen nicht unbedingt Gefahr aus "angesteckt" zu werden, vielmehr die Generationen dannach...

mfg Eldar

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Modernisten sind verdeckte Protestanten; sie sind sicher "auf der Höhe der Zeit".

Insofern war alles das, was in das II. Vaikanum einmündete und anschließend daraus hervorkam, "notwendig".

Man kann das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen und Gedanken haben ihre Eigendynamik.

Es ist gut, wenn sich Unvereinbares scheidet und wenn sich das zusammenfindet, was dem Geiste nach zusammengehört.

Mir jedenfalls stehen mir Lutheraner und Moslems näher als die Herz-Jesu-Sozialisten und Kryptofreimaurer, die ich ausnahmslos bei den Modernisten ausmache. Moslems und Lutheraner nehmen ihren Glauben ernst und wissen vor allem sehr genau, woran sie glauben und woran sie nicht glauben.

Menschlich habe ich mit Modernisten überhaupt keine Probleme. Sie stellen die Mehrheit und man hat mit ihnen im Alltag zu tun. Es gibt nette Sportsfreunde darunter. Schließlich bin ich tolerant. Ich möchte nur nicht zusammen mit ihnen beten und ich möchte nicht, daß ihre totalitären Auffassungen den wahren Katholizismus vollends zersetzen. I
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Pit hat geschrieben:Nur dort, wo jemand alle Christen (ob römisch-katholisch, reformatorisch geprägt, orthodox oder freikirchlich), die eine andere Meinung vertreten, automatisch und geradezu uno sono als verdorben und häretisch bezeichnet, sagt, daß diese Christen zum Glück bald versickern werden, und man einen Sicherheitsabstand gegenüber ihnen einhalten sollte, um sich nicht bei ihnen anzustecken, genau dort hört für mich "der Spaß" auf, da meiner Meinung nach mit solchen "Argumenten" eine Diskussions"kultur" Eingang gefunden hat, die ich definitiv nicht akzeptieren werde, kann und möchte.
:ikb_thumbsup:
Da stimme ich dir zu.
User wie Ewald Mrnka vergiften die Atmosphäre im Kreuzgang. Das werde ich auch nicht akzeptieren, sondern - im Rahmen meiner Möglichkeiten - dagegen angehen.



Pit hat geschrieben:Sicherlich ist es absolut kein Problem - speziell in einem katholischen Internetforum - über konfessionelle und liturgische Unterschiede und Meinungen zu debattieren.
Nichts destotrotz sollte ein Grundmaß an Stil und Diskussionkultur (im positiven Sinne) vorhanden und von den Usern genutzt werden.
Und Christen (auch wenn sie nicht römisch-katholisch sind) indirekt zu wünschen, daß sie bald "versickern", ist sicher alles andere als ein guter Stil - um mich mal höflich auszudrücken.
Auch hier Zustimmung. :-)
Auch ich mag kontroverse, harte und kämpferische Diskussionen. (Nebenbei gesagt, hat mir das schon manchen Ärger eingebracht - auf einer anderen Website.)

Wenn aber User vor persönlichen Angriffen - seien sie auf konkrete Personen gerichtet oder wie hier auf eine ganze Gruppe - nicht zurückschrecken, dann ist für mich die Grenze des Tolerierbaren erreicht.

Gut, dass es hier auch User gibt, die es so sehen wie ich. ;-)

Lieben Gruß
Angelika

(Edit: Das ist ein Test.)
Zuletzt geändert von Angelika am Dienstag 14. März 2006, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

holzi hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Ich stelle hier nochmal ganz klar fest wer an das Dogma des I Vatikanums nicht glaubt ist mit dem Anathema belegt
Denzinger 3064 :mrgreen:
Das hatten wir doch erst vorgestern in Mykath durchgekaut und festgestellt, dass die Piusbrüder Schismatiker und Häretiker sind, weil sie zwar das Dogma der universellen Gewalt in allen Fragen der Kirche des Papstes "offiziell"' glauben, aber dies in Sachen neue Messordnung etc, nicht gemäß dem Dogma von 1870 umsetzen.
du hattest festgestellt das wollen wir mal festhalten :mrgreen:
i9ch glaube im überigen auch , robert daß es da keine debatte geben kann daß das I Vatikanum ein nfehlbahres verpflichtendes Konzil war und somit für die gesammtkirche Gültigkeit hat
das II freilich wollte nicht unfehlbar sein es wollte pastoral sein
so pastoral und uncerbindlich daaß dergeneralsekretät der gute Kirchenrechtler Kardinal felici schnell ins Vorwort von Lumen Gentium geschrieben hat :
Bitte das ist ordentliches Lehramt
wenns nicht so traurig währ währe es schon wieder lustig

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