Leguan hat geschrieben:Die Kartäuser haben immer noch einen eigenen Ritus, der allerdings novusordoisiert wurde. Annibale Bugnini ist persönlich in die Grande Chartreuse gefahren, um dafür zu sorgen, daß in der Lateinischen Kirche auch ja kein vorkonziliarer Ritus überlebt.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Liturgiereform an Marienau vorübergegangen ist. Es mag sein, daß man dort vom Stil her traditioneller zelebriert als in der Grande Chartreuse, wo, wie man in "die Große Stille" sehen kann, versus populum und Kreis-Handkommunion praktiziert wird. Auch bei Nancy Klein Maguire kann man nachlesen, daß die seit Hugo von Köln unveränderte Tradition der Kartäuser seit den 70ern nicht mehr existent ist.
Die Kartäuser haben weiterhin ihren eigenen Ritus, der auch nicht geändert oder ans zweite Vatikanum angepasst wurde, egal ob Chorgebet oder Hl. Messe. Das einzigeMal wo sie auf Deutsch, bzw. ihrer jeweiligen Landessprache die das Messopfer feiern ist bei Diakonen- und Priesterweihen wenn ein Bischof da ist, sonst nicht. Hatten damals im Noviziat im Rahmen des Kommunnovizats einmalige Möglichkeit direkt in die Marienau zu blicken. Der Prior zeigte uns wirklich alles, erklärte es und ging auch intensiv auf unsere Fragen ein. Betonte dann am Ende aber, dass dies eine einmalige Ausnahme war, was sie nicht mehr machen. Ein Mitnovize von mir ist kurz nach seiner zeitlichen Profess dort eingetreten, unser Novizenmeister darf sogar direkt in die Kartause hinein.
Männer, die das Chorgebet dort einmal mitbeten wollen, melden sich an der Pforte an und werden dann auf eine Gästempore gebracht, von dort aus danach auch wieder direkt zum Ausgang