Also Ottaviani, jetzt komm mal wieder runter. Ich habe Dich immer für einen vernünftigen unter den Traditionalisten gehalten, der am Erfolg der Sache interessiert ist. Mit dem was Du hier gerade ablieferst, scheinst Du Dich allerdings wieder für die Moderatorentätigkeit in einem anderen Forum bewerben zu wollen
Wer Johannes Paul II. und seinen Ökumenismus verstehen will, sollte sich in seinem Buch "Die Schwelle der Hoffnung überschreiten" das Kapitel "Die Synagoge von Wadowice" durchlesen. Ich bin persönlich keineswegs davon überzeugt, daß er zu Ehren der Altäre erhoben werden sollte. Dies hat allerdings auch nichts mit der Frage zu tun, ob er bereits bei Gott ist.
Bei Johannes Paul II. mischen sich in eigenartiger Weise Schuldgefühle gegenüber den Juden (die er auf andere, heidnische Religionen überträgt) mit der Sehnsucht nach der Ordnung seiner Kindheit. Auch sind bei ihm Probleme hinsichtlich seiner philosophischen Methode deutlich. Allerdings ist er nicht allein dieser eigenartigen Fortschrittsgläubigkeit verfallen, die die Ära es Aggiornamento so prägt. Das ist ein Generationenproblem.
Was sein Polentum angeht, so wird man nicht verhehlen können, daß im Rucksack polnisch-katholischen Denkens manch Eigenartigkeit mitschwingt, die einen Traditionalisten schaudern lässt.
Man muss aber aber fair sein. Es lässt sich in seinem Pontifikat auch einiges gutes finden, der Kampf gegen den Bolschewismus etwa, der ihn wohltuend von Paul VI. abhebt, daß Bemühen um die Verständigung zwischen Deutschen und Polen, oder auch die offensive Kampf um die Bewahrung der moralischen Ordnung. Klar zeigt sich insbesondere bei letztem, daß Moral ohne Glaube nicht funktioniert. Dennoch war es ein wichtiges Zeugnis.
Ich teile Deine Kritik ein Stück weit, Deine Wortwahl ist jedoch unangebracht und geht zum Teil auch am Problem vorbei.
PS: Vielleicht sollte man die letzten drei Beiträge in den Heiligsprechungszypfel verschieben.
EDIT: , gesetzt (Rechtschreibung und Kommata waren noch nie so meins)