ad-fontes hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:
Was hat die Besetzung des hl. Stuhls in Rom damit zu tun, ob ich meine Sonntagspflicht nur unregelmäßig erfülle, weil ich die hiesigen Messen als schädlich ansehe.
Merke, für einen "echten" Katholiken gilt:
Die neue Messe = NOM (Niemals ohne mich!)
Ich rieche zwar Humor, verstehe aber nicht.
Allgemein zum Vorwurf des Ungehorsams:
Ich kann das Unverständnis angesichts von Verstößen gegen das Gebot, der sonntäglichen Messe beizuwohnen, sehr gut verstehen. Das erste Gebot des Dekalogs ist und bleibt an erster Stelle.
Ich kann auch den Affront verstehen, der entsteht, wenn die neue Messe, die von den meisten (der messbesuchenden) Katholiken besucht wird, als minderwertig, schädlich oder sonstwie negativ angesehen und bezeichnet wird.
Ich verstehe auch die Implikationen, die naheliegen und auch praktisch nicht vom Tisch zu wischen sind, wenn 'suspendierte' Piusbrüder 'illegalerweise' im Petersdom zelebrieren dürfen.
Dahinter steht m.E. aber nicht ein Gehorsamsproblem. Die Kirche hat kein Gehorsamsproblem. Es geht nicht darum, dass die Kirche schon im Prinzip auf dem rechten Weg wäre, wenn nur ein alt-klösterlich ordentliches Gehorsamsverständnis herrschte. In einer Diskussion hörte ich, es sei wichtig, wieder Gehorsam einzuüben. Als bedürfe es eines Clint Eastwood, der den Rekruten vormacht, wie man sich befehlsgemäß durch den Schlamm voranrobbt um so den Trupp erfolgreich zum Ziel zu bringen und jeden einzelnen zum Helden zu machen. Oder vielleicht einer Kindergärtnerin, die es hinkriegt, dass alle Kinder brav wie anneke6

als Kind in der Messe stillsitzen.
Das ist nicht das Problem der Kirche. Das Problem ist, dass die vorkonziliare Kirche abgelehnt wird. Das Problem ist der mehr oder weniger überall vorhandene und mehr oder weniger überall hochgelobte Bruch.
Es ist absurd, Freunden der Piusbrüder vorzuwerfen, das Sonntagsgebot zu mißachten. Viele NOM-Bischöfe verbieten, verhindern, vereiteln alte Messen. Die alte Messe bedroht sie offenbar. Alleine das reicht mir, um guten Gewissens annehmen zu können, wenn nicht zu müssen, dass diese Bischöfe nicht wollen, dass getan wird, was die Kirche immer getan hat. Es gibt viele andere noch viel klarere Hinweise, die das zeigen, wo es der Fall ist.
Es ist absurd, Freunden der Piusbrüder vorzuwerfen, das Sonntagsgebot zu mißachten. Die Messe ist ihnen das Ding überhaupt.
Es ist peinlich, wenn einem Gläubigen, der die alte Messe und die Piusbrüder vorzieht, einerseits vorgeworfen wird, er stünde für unsäglichen vorrevolutionären Absolutismus, er stünde gegen moderne freiheitlich demokratische Menschenrechte usw. usf. und wenn ihm andererseits ein Paragraph unter die Nase gehalten wird, der ihn formal zwingen soll, sich der Willkür der o.g. Bischöfe und deren Saustall auszusetzen.
Und Saustall mag nun das Beispiel von Robert oben suggerieren. Aber das ist noch eher harmlos, weil der Mist offensichtlich ist. Gefährlicher sind die subtilen Verhältnisse. Wo der Schein noch gut oder wenigstens besser gewahrt bleibt. Wo aber trotzdem die Priester sich selbst als Sozialpädagogen verstehen, als solche ausgebildet wurden und mit dem Bischof das tun, was den Konzepten der UNO entspricht, während sie sich gleichzeitig womöglich noch im Auftrage des Herrn wähnen. Wo z.B. Bischofskonferenzen Angst vor Weihwasser und Kommunion schüren.
Ob da der Wille fehlt, das zu tun, was die Kirche immer getan hat, ist irrelevant; wenn nicht Unwille, dann Unkenntnis/Unverständnis.
Gruß
Sempre