Das kommt auf die Mönche an, da es unterschiedliche monastische Breviere gibt. Die Dominikaner, Karmeliter, Kartäuser, Prämonstratenser und Benediktiner haben zum Beispiel ihre eigenen Breviere, während die Franziskaner im 13. Jahrhundert das Antiphonale secundum consuetudinem Romanae curiae übernommen habe.
Außerdem muß man bedenken, daß das römische Brevier unter St. Pius X. 1911 verändert wurde. Genaueres weiß ich nur über das Stundengebet der Benediktiner, weshalb sich andere um die anderen Orden kümmern müßten.
Die Benediktsregel schlägt
diese Psalmenverteilung vor, das Breviarium Romanum hatte von Trient bis 1911
diese Psalmenverteilung und seit dem
diese hier.
Zunächst fällt auf, daß die Vesper im Benediktinischen Brevier nur 4 Psalmen hat, dafür die Matutin aber mehr Psalmen hat. Außerdem hat das Benediktinerbrevier verschiedene Psalmen für die kleinen Horen Terz, Sext und Non am Sonntag, Montag und die restliche Woche ab Dienstag, während das alte römische Brevier nur verschiedene Psalmenverteilungen für Sonntag und die restliche Woche ab Montag kennt; das neue römische Brevier hat dagegen verschiedene Psalmen in den kleinen Horen für jeden Tag. Damit wollte man erreichen, das der Zeitaufwand für das Officium verringert wird. Außerdem wurde die Verteilung auf die Feste geändert: vor Pius X. waren die Psalmen für Feste fast ausschließlich die Sonntagspsalmen (Dixit Dominus etc.), so daß ein Drittel des Psalters sehr häufig gebetet wurde, die anderen zwei Drittel aber fast gar nicht (siehe dazu die
Apostolische Konstitution Divino afflatu).
Ähnliches kann man für die Komplet beobachten, die im monastischen und vorpianischen Brevier stets dieselben Psalmen aufweist, während diese im pianischen Psalter für jeden Tag wechseln.
Ob das Stundengebet nach dem Römischen Brevier kürzer war als nach dem Monastischen, müßte man ausprobieren; aber besonders beim alten römischen Brevier ist die Anzahl der Psalmverse, die jeden Tag gebetet werden, teilweise sehr unterschiedlich. Der Zeitaufwand für das Stundengebet hängt aber natürlich auch davon ab, wie festlich es gefeiert wird (mehrstimmige Psalmen/Antiphonen/Responsorien, Gregorianischer Choral, recto tono-Rezitation, Inzens, sakramentaler Segen ja oder nein etc. pp.).
Ich hoffe, damit einen ersten Eindruck vermittelt zu haben. Die einfachste Möglichkeit, das auszuprobieren ist natürlich das beten; dazu gibt es zum Beispiel
hier ein Programm zum Runterladen (geht auch online), mit dem sich die Gebetstexte für das Benediktinisch-Monastische, das Tridentinische von 1570, das Tridentinische im Zustand von 1910, nach den Kalenderänderungen von 1955 und der Rubrikenreform 1962 anzeigen lassen kann.