FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [2]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Jorge_
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Jorge_ »

P. Pfluger hat geschrieben:Zur weiteren Entwicklung seit März 2012

Dann kommt es zu dem berühmten Brief vom 16. März 2012. [...] Bischof Fellay erhält in einem Gespräch mit Kardinal Levada einen Brief. In diesem Brief wird die Priesterbruderschaft dringend aufgefordert, sich positiver zu der lehrmäßigen Erklärung vom 14. September 2011 zu äußern. Klarer und positiver, als dies bisher geschehen ist. Von der Priesterbruderschaft wird eine Erklärung erwartet innerhalb eines Monates [...]. Wenn sie nicht erfolgt, diese Antwort, diese positivere Antwort, dann – das ist eigentlich ein Ultimatum [...] – dann wird die Exkommunikation (und zwar aufgrund der Canones über das Schisma) angedroht. Dieser Wortlaut ist sehr hart, hört sich wirklich wie ein Ultimatum an: entweder oder. Wenn wir unseren Standpunkt nicht aufgeben, werden wir als schismatisch erklärt.

Das Neue an dieser Situation ist also ein Doppeltes. Das Eine – darauf komme ich jetzt zu sprechen – ist: Diese Zwischenlösung, die wir in den vergangenen Jahren hatten, ... [zu ergänzen: wird es nicht mehr geben]. Dass man uns – zumindest in Rom, vielleicht nicht bei Erzbischof Zollitsch, aber in Rom hält man uns für katholisch. Die Diskussionen haben es ja auch gezeigt: Man hat uns nicht verurteilt. Oder: Bischof Fellay wird wie ein Ortsordinarius [behandelt], seine Zuständigkeit wird von Rom akzeptiert. In irgendwelchen kirchenrechtlichen Fragen oder Fällen gibt Rom dem Bischof Autorität und Jurisdiktion, als ob alles geregelt wäre.
Also zwischen dieser Situation und der öffentlichen Meinung, dass wir also exkommuniziert sind und pi pa po, haben wir uns so irgendwie durchgeschlängelt. Wir haben weitergemacht, man hat sogar Kontakte gehabt mit Bischöfen, man hat da ein Haus eröffnet, es gab da mal eine Wallfahrt, wo man die Kirchen benutzen konnte, und so.
Und diese Situation will Rom nicht mehr. Das ist neu. Rom, der Papst vor allem, er will Klarheit schaffen. Entweder wir nehmen eine Anerkennung an, oder es kommt zu einer Exkommunikation. Aber eben nicht eine Exkommunikation wie 1988, sondern wir würden exkommuniziert, weil wir den Papst und das Lehramt nicht anerkennen. Und das kann man so sicher nicht stehen lassen.

Gleichzeitig, sogar noch am Vorabend dieses Briefes, vernimmt Bischof Fellay von einem anderen Kanal, von einem zweiten Kanal, von einer zweiten Stimme eine ganz andere Botschaft. Und die lautet, was man ihm wörtlich gesagt hat: „Den Brief müssen Sie nicht ernst nehmen. Das Beste, was Sie machen können mit diesem Brief, ist ihn archivieren. Der Papst will eine Lösung, und der Papst ist bereit, Ihnen eine großzügige Lösung anzubieten.“

Und das ist das zweite neue Phänomen: Rom – das ist eine ganz schwierige Frage: Wer ist Rom? Der Papst, die Kardinäle, die Dikasterien, die Theologen? Ist es diese Gruppe – das spielt eine wichtige Rolle – um den Papst herum, die wirklich uns verstehen, die uns Mut machen? Sekretäre ... Man kann da jetzt auch keine Namen nennen, aber immerhin: Es ist interessant, dass Rom trotz dieses offiziellen Ultimatums einen Vorschlag macht, eine Lösung anbietet, die zwei fundamentale Grundsätze sicherzustellen scheint: Dass man von uns keine Zugeständnisse verlangt, die den Glauben betreffen und alles, was daraus folgt: die Liturgie, die Sakramente, eben, dass man das Konzil nicht annehmen muss. Und das Zweite: Dass man uns eine wirkliche Autonomie im Handeln zugesteht. Sollte das wirklich der Fall sein, beides, was bis jetzt immer gefordert wurde: Konzil annehmen, Kontinuität usw. ... Sollte das wirklich der Fall sein, dass man von uns nichts verlangt, was gegen den Glauben geht, wenn man uns eine wirkliche Autonomie gibt in unserem Werk, so hätten wir eine ganz andere Ausgangssituation. Ich denke, das ist offensichtlich. Und wie gesagt, das ist neu. Bis jetzt war nie die Rede davon, bis jetzt war immer die Rede vom Konzil und auch Abhängigkeit von den Bischöfen.

[Pfluger nennt ein Beispiel: 2008, als man schon ernsthaft über eine Lösung sprach, gab Kard. Hoyos anlässlich des geplanten Ankaufs einer Immobilie durch die Bruderschaft in Virginia die Auskunft, die Errichtung eines Seminars der FSSPX bedürfe auch nach einer möglichen Einigung natürlich trotzdem der Erlaubnis des Ortsbischofs. Pfluger meint, das sei immer klar gewesen, dass man sich in dieser Weise eingliedern müsste, wenn man sich mit Rom einigt. Das sehe jetzt anders aus.]
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Jorge_
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Jorge_ »

P. Pfluger hat geschrieben:Bewertungen und gegenwärtige Situation

Bei diesen Gesprächen sagt ein Kardinal zu Bischof Fellay: „Wir brauchen Sie.“ Und das kann auch ungefähr die Erklärung sein, warum der Papst mit solcher Verve, mit solchem Einsatz, obwohl er praktisch alle Bischöfe gegen sich hat, warum er das jetzt einfach durchziehen will. Offensichtlich gibt es keinen anderen Weg. Woher soll er auch kommen? Woher soll eine Hilfe kommen für die Tradition, wenn nicht von uns? Von den modernen Bischöfen sicher nicht. Von den Modernisten auch nicht. Und von diesen Mündigkeitsamazonen und linken Katholiken ganz sicher auch nicht. Und gleichzeitig braucht auch die Priesterbruderschaft einen kanonischen Status, um der Kirche zu helfen – ich sag’s jetzt einmal so –, zur Tradition zurückfinden zu können.

Man hat dann also tatsächlich mit diesem Hintergrundwissen, dass der Papst wirklich das jetzt einfach will, da stellt sich jetzt natürlich für den Bischof Fellay sofort auch die Frage: Kann man das zurückweisen. Wenn – wie wir zumindest in der Folge des Erzbischofs [Lefebvre] immer gesagt haben – wir den Papst als Papst anerkennen, was die Sedisvakantisten nicht tun, dann müssen wir auch einen legitimen Akt von ihm, also eine Handlung, ein Dokument, seinen Willen – wenn das nicht gegen den Glauben geschieht – annehmen. Und in diesem Fall haben wir wirklich eine ganz neue Situation, etwas völlig Unerwartetes. Dass wir nicht wie alle anderen um irgendetwas gebeten haben, um eine Lösung, um einen Frieden oder was weiß ich, um einen kanonischen Status, sondern der Papst zwingt es uns fast auf. Und wenn ihr es nicht annehmt? Exkommunikation.

Also, das ist eine neue Situation. Und darum hat Bischof Fellay dann ein drittes Mal geantwortet – und das ist geschehen am 16. April mit dem Datum vom 15.

Ein viel kürzerer Text als der römische Vorschlag. Er hat da natürlich auch Theologen hinzugezogen, man hat sich das lange überlegt, und man hat als Prinzip dieses Dokumentes, das jetzt also in Rom liegt, hat man das genommen ...
(Denn verstehen Sie, Rom weiß ganz genau, der Papst, das weiß der, klar: Wir werden dieses Konzil so nie annehmen, natürlich, die neue Messe ja auch nicht.)
Man hat als Grundlage dieses Schreibens vom 15. April das genommen, was Rom jetzt zugestanden hat, dass man nämlich das Lehramt, das Konzil, die Texte diskutiert im Lichte der Tradition. Das ist ein riesiger Fortschritt. Das hätte – sag ich jetzt mal – vor 5 oder 10 Jahren noch niemand zu träumen gewagt.

Also das Prinzip ist absolut gültig, das kann man unterschreiben. Wir wissen, dass Rom das Konzil anders interpretiert. Rom weiß, dass wir es anders interpretieren. Aber man ist bereit zu einem Prinzip, das man zu jeder Zeit und das auch spätere Generationen unterschreiben können, [nämlich] zu sagen: Alles, was da gelehrt, geschrieben wurde und wird, ist zu beurteilen ... [ergänze: im Lichte der Tradition]. Und das einzige Kriterium, das einzig wahre, gültige Kriterium ist nicht eine moderne oder neue Interpretation, sondern ist die Lehre von immer.

So. Diesen Brief hat man geschickt.
[Pfluger erwähnt kurz, es habe Indiskretionen gegeben in Rom, wodurch das an die Presse durchsickerte, und schildert die Reaktion des Vatikans.]

Der Sprecher des Vatikans Lombardi hat gesagt, es ist eine sehr ... andere Antwort, als die ersten beiden Schreiben. Es ist eine ermutigende Antwort und man kann einen Schritt vorwärts gehen. Wir haben dann eigentlich erwartet, dass der Papst selber Stellung nimmt, so waren auch gewisse Meldungen. Er hat das dann natürlich sehr diplomatisch gemacht und hat dieses Schreiben gelesen – wir wissen auch, dass er eigentlich einverstanden ist damit –, hat das Schreiben aber dann zurückgehen lassen an die Kongregation, dass der offizielle Weg gewählt wird. Und das ist jetzt in den Medien gekommen, dass die Glaubenskongregation diesen Text prüft, den aber der Papst eigentlich schon gutgeheißen hat, und dass das dann noch einmal dem Papst vorgelegt wird.
Verstehen Sie, das ist ja auch Diplomatie, das ist ja auch richtig, dass man da nicht hinten herum agiert, das geht in keinem Ministerium, in keinem Staat. Und der Papst will da ja auch nicht jetzt irgendwie sein Gesicht verlieren. Er muss ja den offiziellen Weg einhalten.

Aber: Bei dieser Ankündigung könnte man sagen, das kann etwas Zweifaches heißen. Das kann heißen: Der Papst hat nachgegeben. Denn wir wissen natürlich und man weiß, dass sehr viele im Vatikan oder auch in der Glaubenskongregation nicht an einer guten Lösung interessiert sind und uns auch nicht wollen. Der Papst schon, aber nicht seine Umgebung.

Das kann also heißen, wenn er es denen zurückgibt: Er hat dem Druck nachgegeben. Und es ist Druck, von den Bischöfen, klar.
Bischof Koch hat sich auch schon geäußert. Das ist ein gutes Beispiel für diese ... Schwachheit in der Kirche. Wie er hier Bischof war in Basel – moderner konnte man gar nicht mehr sein, vielleicht außer noch der Bischof in Sankt Gallen. Da sind Ihre Bischöfe [in Deutschland], ich will jetzt nicht sagen Heilige, aber beinahe. Und kaum ist er Kardinal [spöttisch]: Na, da ist natürlich die alte Messe gut, und vor allem die Gregorianik ist wichtig und so.
Bischof, Kardinal Koch, Kurt Koch hat gesagt: Also, das Konzil müssen die annehmen. Und das ist auch das Denken der Bischöfe, das ist auch das Denken der römischen Kongregationen. Daran halten sie fest. Aber scheinbar der Papst nicht mehr.

Also, das kann heißen, der Papst gibt nach. Es kann aber auch heißen – und das ist vielleicht sogar eher der Fall –, dass der Papst sich durchgesetzt hat und sagt: Ich will jetzt einfach, dass ihr meinen Willen tut. Es wird erwartet in den nächsten Tagen, dass da eine Antwort kommt. Wie gesagt, es scheint, auch intern, dass der Papst das akzeptieren kann.
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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Was mich noch immer äußerst skeptisch macht in dieser Sache, ist Bischof Fellays unglaubliche Dreistigkeit, daß ER dem Papst seinen Text zur Unterschrift vorlegt, statt selber den Text des Papstes zu akzeptieren.
Da hast du was falsch verstanden. Er hat den Text des Papstes – mit Modifikationen, wozu er eingeladen war – unterschrieben und um Genehmigung ersucht.
Jorge_ hat geschrieben:
P. Pfluger hat geschrieben:Ein viel kürzerer Text als der römische Vorschlag. Er hat da natürlich auch Theologen hinzugezogen, man hat sich das lange überlegt [...] Also das Prinzip ist absolut gültig, das kann man unterschreiben. Wir wissen, dass Rom das Konzil anders interpretiert. Rom weiß, dass wir es anders interpretieren. Aber man ist bereit zu einem Prinzip, das man zu jeder Zeit und das auch spätere Generationen unterschreiben können, [nämlich] zu sagen: Alles, was da gelehrt, geschrieben wurde und wird, ist zu beurteilen ... [ergänze: im Lichte der Tradition]. Und das einzige Kriterium, das einzig wahre, gültige Kriterium ist nicht eine moderne oder neue Interpretation, sondern ist die Lehre von immer.

So. Diesen Brief hat man geschickt.

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Westmalle
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Westmalle »

Gamaliel hat geschrieben:Der Brief der Bischöfe bezieht sich auf gar keine "Version", sondern auf die versionsunabhängige Frage eines rein praktischen Abkommens u.a.m.
Das mag Deine Ansicht sein. Fakt ist jedoch, dass die drei Bischöfe die Präambel kannten und damit nicht einverstanden waren. Darum ihr Protest. Msgr. Fellay mittlerweile jedoch hat erkannt, dass sich die Frage (und die Voraussetzung) der theologischen Klärungen vor einer Einigung mittlerweile erledigt hat und obsolet ist: Der Heilige Vater pocht nicht mehr auf die Anerkennung des letzten Konzils und gibt somit zu, dass ein Katholik nicht daran festhalten muss. Darum konnte Msgr. Fellay die Präambel entsprechend "reduzieren" und hat sie unterschrieben - seinen Vorschlag, den er Rom gemacht hat, den hat er auch unterschrieben! Msgr. Fellay ist nicht jemand wie Msgr. Lefebvre, der seine Unterschrift kurz darauf wieder zurückzieht...
Gamaliel hat geschrieben:Ich vermute, Du kennst den Personenkreis, zu dem Du Dich äußerst, ziemlich gut!? :pfeif:
Ich halte es mit meinen Äußerungen genau so, wie Du: Ich schreibe begründete Vermutungen oder logische Schlußfolgerungen.
Gamaliel hat geschrieben:Ich empfehle Dir, Dich erst einmal etwas kundig zu machen, bevor Du unbegründete Einschätzungen absonderst. Freilich ist das mit Zeit- und mitunter auch Leseaufwand verbunden. Den solltest Du aber investieren, wenn Du Dich äußern und nicht gleichzeitig blamieren möchtest.
Fehl am Platze... :daumen-runter:

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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Danke für diese Präzisierungen des tatsächlichen Ablaufs! :daumen-rauf:

Ich frag mich allerdings immer noch, wie man überhaupt draufkommt, auf das anscheinend letzte Angebot des Papstes nochmal mit einer eigenen Version der Dinge zu reagieren. :hmm:

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Niels
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Niels »

taddeo hat geschrieben:Danke für diese Präzisierungen des tatsächlichen Ablaufs! :daumen-rauf:
Schließe mich an! :ja:
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ar26
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ar26 »

@Taddeo, hier ist der Grund für die angebliche "Dreistigkeit"
P. Pfluger hat geschrieben:Gleichzeitig, sogar noch am Vorabend dieses Briefes, vernimmt Bischof Fellay von einem anderen Kanal, von einem zweiten Kanal, von einer zweiten Stimme eine ganz andere Botschaft. Und die lautet, was man ihm wörtlich gesagt hat: „Den Brief müssen Sie nicht ernst nehmen. Das Beste, was Sie machen können mit diesem Brief, ist ihn archivieren. Der Papst will eine Lösung, und der Papst ist bereit, Ihnen eine großzügige Lösung anzubieten.“
Wenn man einmal zusammen nimmt, was man in den vergangenen Jahren auch von Eminenzen, Exzellenzen oder Prälaten aus dem Vatikan an theologischem Stuss und Ärgernissen gehört hat, dann ist das absolut glaubhaft. Einige dort kochen eigene Süppchen und legen eine geistige Haltung an den Tag, die man eher bei Mitarbeitern von UN-Behörden, die für "Bevölkerungskontrolle" "zuständig" sind, vermuten würde.

PS: Danke Jorge für das Abtippen.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Jorge_
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Jorge_ »

P. Pfluger hat geschrieben:Zur veränderten Lage: Keine Angst vor der Zukunft!

[Pfluger referiert widersprüchliche Signale aus Rom und zeigt an den Beispielen Neukatechumenale Liturgie und Mariawald, wie bestimmte Entscheidungen des Papstes durch Kurienbeamte - letztlich erfolglos - zu unterlaufen versucht wurden.]

So ist das heute da oben. Da ist nicht mehr so klar, was von wem kommt ...

Und die Kirche ist geschwächt, das ist eine Frage von Jahren, und das bricht zusammen. Also da glaube ich, da ist die Tradition viel zu stark – immer mit der Gnade Gottes, und wir müssen klug sein, natürlich auch schlau wie die Schlangen, aber auch klug wie die Tauben, aber – diese Zeit ... [ergänze: ist vorbei]

Und selbst wenn die Anerkennung da wäre, und die Bischöfe – natürlich werden die auf den Papst einschlagen, natürlich werden die auf uns einschlagen und Dinge fordern. Und wenn wir nicht gehorchen, was passiert dann? Genau das Gleiche, was passiert mit den Modernisten, die nicht gehorchen. Was wollen die Bischöfe machen, das ist vorbei, glaube ich, das ist nicht mehr wie vor zehn Jahren.


An einer anderen Stelle nennt er als Beispiel für eine solche Forderung, der man einfach nicht folgen brauche, die Frage der Akzeptanz/Mitvollzug des NOM.
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Jorge_
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Jorge_ »

Hier noch die von iustus bereits genannte Erwähnung von „kreuz.net“
(siehe auch Kommentar bei explizit.net)
P. Pfluger hat geschrieben:Das Beispiel aus der Geschichte ist sehr interessant. Denken Sie an die drei Schismen. Da gab’s noch kein Internet, da gab’s noch kein ARD, wo man nachschauen konnte, welches ist der richtige Papst. Was für ein Chaos das war!
Und die haben ja gelitten in Europa: drei Päpste, wer hat recht? Der eine Heilige hat zu dem gehalten, der andere zu jenem, ja das waren Zeiten! Jetzt können Sie auf kreuz.net nachschauen: Was sagt der Pater Steiner, was sagt der Pater Schmidberger, was sagt .... Das ist viel einfacher.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von lifestylekatholik »

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Westmalle hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Der Brief der Bischöfe bezieht sich auf gar keine "Version", sondern auf die versionsunabhängige Frage eines rein praktischen Abkommens u.a.m.
Das mag Deine Ansicht sein. Fakt ist jedoch [...]
Du hast offenbar den Brief der drei Bischöfe nicht gelesen. Fakt ist, dass zutrifft, was Gamaliel sagt. Sie lehnen gemäß dem Generalkapitel von 2006 ein praktisches Abkommen ab, solange Rom bei seinen Konzilslehren bleibt.

Paul
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Paul »

Gamaliel hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Übrigens: Auf dem letzten Generalkapitel gab es einen Beschluss, dass alle vier Bischöfe einer Einigung mit Rom zustimmen müssen.
Übrigens: Das ist falsch. :blinker:
Du liegst falsch: Diesen Beschluss gibt es. Ich habe das persönlich aus dem Munde eines stimmberechtigten Teilnehmers erfahren.
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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ChrisCross
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ChrisCross »

Bei pius.info gibt es jetzt auch eine Zusammenfassung des Vortrages von Pater Pfluger: http://pius.info/archiv-news/734-bezieh ... ca-sonntag
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Die letzten Sabotageversuche? – Wenige Tage vor Entscheidung Benedikts XVI. zur Piusbruderschaft

Daraus:
[...] wird sich auch zeigen, wer von der Bruderschaft den Gang ins Schisma der Versöhnung mit Petrus vorzieht, während für die große Mehrheit der Piusbruderschaft die „große Aufgabe und Herausforderung“ erst beginnt, wie es Msgr. Fellay nannte.
Kommuniquée des Generalhauses
Ein privater Briefwechsel zwischen dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und den drei Bischöfen wurde am 9. Mai im Internet veröffentlicht. Dieses Vorgehen ist verurteilenswert. Derjenige, der die Vertraulichkeit dieser internen Post gebrochen hat, hat eine schwere Sünde begangen.
Die Veröffentlichung dieser Dokumente wird die Unruhestifter der Spaltung weiter bestärken. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. lädt alle Priester und Gläubigen darauf mit verdoppeltem Gebet zu antworten, damit allein Gottes Wille geschehe, für das Wohl der Kirche und das Heil der Seelen.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Paul
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Paul »

Heute erschien in der "Catholic News Service" ein Artikel mit Aussagen von Bischof Fellay, in dem er eine Spaltung der Bruderschaft im Falle einer Einigung nicht mehr ausschließt. Hier der Artikel:
Traditionalist leader says group could divide over unity with Rome

By Francis X. Rocca
Catholic News Service

MENZINGEN, Switzerland (CNS) -- The leader of a breakaway group of traditionalist Catholics spoke in unusually hopeful terms about a possible reconciliation with Rome, but acknowledged significant internal resistance to such a move, which he said might lead to the group splitting apart.

Bishop Bernard Fellay, superior general of the Society of St. Pius X, spoke to Catholic News Service May 11 at the society's headquarters in Switzerland about the latest events in more than two years of efforts at reconciliation with the Vatican.

The society effectively broke with Rome in 1988, when its founder, the late Archbishop Marcel Lefebvre, ordained four bishops without the permission of Blessed John Paul II in a protest against modernizing changes that followed the Second Vatican Council of 1962-65.

In April the society responded to a "doctrinal preamble" stipulating the group's assent to certain church teachings, presumably including elements of the teaching of Vatican II, as a prerequisite for reconciliation. The Vatican has yet to respond, but the director of the Vatican press office initially described the latest position as a "step forward."

The society is hardly united behind its leader's position, however. In April, according to a letter which surfaced on the Internet May 10, the society's other three bishops warned Bishop Fellay that the Vatican's apparent offer to establish the group as a personal prelature -- a status currently held only by Opus Dei -- constituted a "trap," and urged him to say no.

"There are some discrepancies in the society," Bishop Fellay told CNS. "I cannot exclude that there might be a split."

But the bishop defended his generally favorable stance toward the Vatican's offer against the objections of his peers.

"I think that the move of the Holy Father -- because it really comes from him -- is genuine. There doesn't seem to be any trap," he said. "So we have to look into it very closely and if possible move ahead."

He cautioned, however, that the two sides still have not arrived at an agreement, and that unspecified guarantees from the Vatican are still pending. He said the guarantees are related to the society's traditional liturgical practices and teachings, among other areas.

"The thing is not yet done," the bishop said. "We need some reasonable understanding that the proposed structure and conditions are workable. We are not going to do suicide there, that's very clear."

Bishop Fellay insisted the impetus for a resolution comes from Pope Benedict XVI.

"Personally, I would have wished to wait for some more time to see things clearer," he said, "but once again it really appears that the Holy Father wants it to happen now."

Bishop Fellay spoke appreciatively of what he characterized as the pope's efforts to correct "progressive" deviations from Catholic teaching and tradition since Vatican II. "Very, very delicately -- he tries not to break things -- but tries also to put in some important corrections," the bishop said.

Although he stopped short of endorsing Pope Benedict's interpretation of Vatican II as essentially in continuity with the church's tradition -- a position which many in the society have vocally disputed -- Bishop Fellay spoke about the idea in strikingly sympathetic terms.

"I would hope so," he said, when asked if Vatican II itself belongs to Catholic tradition.

"The pope says that ... the council must be put within the great tradition of the church, must be understood in accordance with it. These are statements we fully agree with, totally, absolutely," the bishop said. "The problem might be in the application, that is: is what happens really in coherence or in harmony with tradition?"

Insisting that "we don't want to be aggressive, we don't want to be provocative," Bishop Fellay said the Society of St. Pius X has served as a "sign of contradiction" during a period of increasing progressive influence in the church. He also allowed for the possibility that the group would continue to play such a role even after reconciliation with Rome.

"People welcome us now, people will, and others won't," he said. "If we see some discrepancies within the society, definitely there are also (divisions) in the Catholic Church."

"But we are not alone" in working to "defend the faith," the bishop said. "It's the pope himself who does it; that's his job. And if we are called to help the Holy Father in that, so be it."
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Paul hat geschrieben:
"But we are not alone" in working to "defend the faith," the bishop said. "It's the pope himself who does it; that's his job. And if we are called to help the Holy Father in that, so be it."
Na also. :daumen-rauf:

Paul
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Paul »

Ein privater Briefwechsel zwischen dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und den drei Bischöfen wurde am 9. Mai im Internet veröffentlicht. Dieses Vorgehen ist verurteilenswert. Derjenige, der die Vertraulichkeit dieser internen Post gebrochen hat, hat eine schwere Sünde begangen.
Die Veröffentlichung dieser Dokumente wird die Unruhestifter der Spaltung weiter bestärken. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. lädt alle Priester und Gläubigen darauf mit verdoppeltem Gebet zu antworten, damit allein Gottes Wille geschehe, für das Wohl der Kirche und das Heil der Seelen.
Mir tut Bischof Fellay irgendwie leid. Er muss sich doch wie Papst Benedikt fühlen: Beide versuchen, den "Laden" zusammenzuhalten, werden aber von hinterfotzigen Wadelbeißern, wie man hier in Bayern so sagt, torpediert. Denn was anderes kann derjenige, der diese Briefe nun veröffentlicht hat, versuchen, als öffentlich gewaltigen Druck auf Bischof Fellay aufzubauen, um ja nicht die Bruderschaft in die volle Gemeinschaft mit der Kirche zu führen?

Und diese Briefe, die nun veröffentlicht wurden, sind doch nur ein gefundenes Fressen für die Feinde der Bruderschaft. Das ist doch auch wiederum eine schallende Ohrfeige für Bischof Fellay.

Ich denke, Bischof Fellay und sein Stab um ihn herum brauchen nun viel Gebet!
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iustus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von iustus »

:daumen-rauf:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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incarnata
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von incarnata »

Ja;Bischof Fellay und der Papst !Sancte Michael archangelo,defende nos in praelio.... !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Msgr. Williamson hat geschrieben:Eleison-Kommentar CCLII (252) vom 12. Mai 2012

GLAUBENSZERSTÖRER

Würde Rom der Priesterbruderschaft St. Pius X. ein allen ihren Wünschen entsprechendes Angebot unterbreiten, warum sollte sie dann trotzdem verweigern? Offensichtlich glauben immer noch mehrere Katholiken, daß das Angebot einer praktischen Übereinkunft, welches allen praktischen Forderungen der Bruderschaft genügen würde, wirklich angenommen werden könnte. Warum also sollte so ein Angebot nicht akzeptiert werden? Weil Erzbischof Lefebvre die Bruderschaft nicht um ihretwillen gründete, sondern zur Bewahrung des katholischen Glaubens, den das Zweite Vatikanischen Konzil wie nie zuvor in der ganzen Kirchengeschichte gefährdet. Betrachten wir genauer, warum einerseits die Behörden der Neukirche nach einem praktischen Abkommen mit der Bruderschaft streben, während andererseits die Priesterbruderschaft es ablehnen muß.

Der Grund für die Ablehnung eines solchen Angebots lautet: Weil die Neukirche subjektivistisch ist, und somit jedes rein praktische Abkommen voraussetzt, daß der Subjektivismus wahr sei. Die neue Konzilsreligion betrachtet Glaubensdogmen nicht als objektive Wahrheiten, sondern als Symbole subjektiver Bedürfnisse (vergleiche päpstliches Lehrschreiben Pascendi 11-13,21). Das folgende Beispiel möge diese konziliare Sichtweise demonstrieren: Wenn die Überzeugung, daß Gott Mensch geworden ist, meine psychologische Unsicherheit besänftigen kann, so ist die Menschwerdung Gottes für mich wahr – im einzig möglichen Sinn des Wortes „wahr“. Wenn nach dieser Sichtweise also die Traditionalisten ihr Bedürfnis nach der alten Religion haben, so ist diese Religion für sie wahr (und es ist sogar bewundernswert, wie stark sie an ihrer Wahrheit hängen). Doch der Gerechtigkeit halber müssen diese Traditionalisten auch uns Römern unsere konziliare Wahrheit lassen. Wenn sie dieses Zugeständnis nicht machen können, dann sind sie unerträglich arrogant und intolerant, weswegen wir nicht erlauben können, daß sie eine solche Entzweiung in unsere Konzilskirche der „Liebe, Liebe, über alles“ hineintragen.

Deswegen wäre das neo-modernistische Rom mit einem praktischen Abkommen glücklich, durch welches die Bruderschaft ihren radikalen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit „ihrer“ Wahrheiten – wenigstens stillschweigend – aufgäbe. Im Gegensatz dazu kann die Priesterbruderschaft mit keinerlei Abkommen von Subjektivisten zufrieden sein, denn der Abschluß eines solchen würde entgegen allen Worten zeigen, daß sie in der Tat die Objektivität „ihrer“ Religion aus 20 Jahrhunderten aufgäben. Denn von „ihrer“ Religion kann gar nicht die Rede sein. Sobald ich mit Subjektivisten übereinkomme, kann ich nicht mehr auf Objektivität bestehen. Bestehe ich hingegen auf Objektivität, so kann ich kein Übereinkommen mit Subjektivisten akzeptieren – außer sie schwören ihrem Subjektivismus ab.

Doch das werden die Römer leider nicht tun. Im Gegenteil unterstrichen sie kürzlich ihr selbstgerechtes Beharren auf ihrer neuen Religion mittels eines Dokumentes namens „Hinweis zu den Schlußfolgerungen der kanonischen Visitation des Institutes vom Guten Hirten“ in Frankreich. Einige Leser werden sich daran erinnern, daß dieses Institut neben anderen nach dem Konzil gegründet wurde, um den traditionellen Katholizismus unter Aufsicht der römischen Behörden zu praktizieren. Rom kann ruhig einige Jahre warten – bis der Fisch sozusagen fest am Haken hängt –, bevor es dann zugreift:

Der „Hinweis“ verlangt die Aufnahme des Zweiten Vatikanischen Konzils und des Konzilskatechismus aus dem Jahre 1992 in die Studiengänge des Instituts. Somit muß das Institut von nun an die „Hermeneutik von Erneuerung in Kontinuität“ behaupten und darf nicht mehr länger die Tridentinische Messe als seinen „ausschließlichen“ Meßritus bezeichnen. Zudem muß das Institut mit einem „Geist der Gemeinschaft“ am offiziellen Diözesanleben teilnehmen. Anders gesagt muß das Institut aufhören, traditionell zu sein, um zur Neukirche gehören zu dürfen. Doch was hatte das Institut denn anderes erwartet? Es müßte wieder dem Zugriff der Neukirchen-Behörden entfliehen, um die Tradition bewahren zu können. Doch wie wahrscheinlich ist das jetzt noch? Das Institut hat vom konziliaren Ungetüm verschluckt werden wollen - und wird nun verdaut.

Warum um Himmels Willen sollte es der Priesterbruderschaft St. Pius X. anders ergehen? Vielleicht wird die römische Versuchung diesesmal von der Bruderschaft zurückgewiesen, aber machen wir uns nichts vor: Die Subjektivisten werden immer und immer wieder kommen, um die objektive Wahrheit und den objektiven Glauben abzustreifen, die ihrem kriminellen Unsinn ein beständiger Vorwurf sind.

Kyrie eleison.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Dieser Bischof wird leider, wenn nicht ein Wunder geschieht, als Schismatiker enden.
Das Ganze ist schon eine Rechtfertigungsrede für diejenigen, die sich abspalten.
:sauer:
Ich wünsche Bischof Fellay Gottes Segen für seine schwere Aufgabe.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

civilisation
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von civilisation »

Kein Kommentar zum (Eleison)-Kommentar.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Mein Kommentar zum Eleison-Kommentar ist natürlich subjektiv.
Es wäre sogar schön, wenn ich mich täuschen würde.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

ad_hoc
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ad_hoc »

Es ist ja nicht alles grundsätzlich verkehrt, was Bischof Williamson schreibt. Aber ich sehe auch, dass er sich schon auf dem Weg des Schismas befindet; nicht so wie viele Bischöfe und Priester der nachkonziliaren Kirche, sondern auf andere Weise; er verlässt den Weg ebenfalls, wenn auch in anderer Richtung, die ebenfalls falsch ist.
Er sollte in den Papst und vor allem in den Hl. Geist mehr Vertrauen setzen. Innerhalb der Kirche wird die Piusbruderschaft zu einer gewaltige Größe, die den sogenannten unberufenen Neuerern des 2. Vaticanums und deren 'kundigen oder unkundigen' Anhängern und Mitläufern zum Schrecken werden wird.
Ich denke, aber jetzt werden sich die Geister trennen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Paul
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Paul »

Ich denke auch, dass sich auf beiden Seiten die Spreu vom Weizen trennen werden. In 20 Jahren wird sich der Modernismus durch die biologische Lösung großteils erledigt haben (Lehmann, Zollitsch, etc. sind ja schon sehr alt) und das mit Steuergeldern finanzierte Kirchenwesen wird kollabiert sein. Wichtig ist, dass die konservativen Kräfte (Pius- und Petrusbruderschaft, die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften) zusammenarbeiten zum Wohle der Kirche. Ich sage nicht zusammenschließen; es kann ja - so wie es viele verschiedene Orden gibt - jeder für sich bleiben. Aber eine konzertierte Aktion wird notwendig werden, wenn man die Kirche rein menschlich gesprochen in den deutschsprachigen Ländern erhalten will.
Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (Gal 6,2).

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FranzSales
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von FranzSales »

Lasst den alten Mann in Frieden ziehen.
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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Peti hat geschrieben:Dieser Bischof wird leider, wenn nicht ein Wunder geschieht, als Schismatiker enden.
Das Ganze ist schon eine Rechtfertigungsrede für diejenigen, die sich abspalten.
:sauer:
Ich wünsche Bischof Fellay Gottes Segen für seine schwere Aufgabe.
Möge sich die Zahl derer, die den Weg der Versöhnung nicht mitgehen, in Grenzen halten.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Robert Ketelhohn »

taddeo hat geschrieben:Danke für diese Präzisierungen des tatsächlichen Ablaufs! :daumen-rauf:

Ich frag mich allerdings immer noch, wie man überhaupt draufkommt, auf das anscheinend letzte Angebot des Papstes nochmal mit einer eigenen Version der Dinge zu reagieren. :hmm:
Es war von Anfang an römischerseits mitgeteilt worden, daß Zustimmung zu jener „Präambel“ im Grundsätzlichen als notwendig erachtet wurde, Änderungen im Detail aber durchaus willkommen. Darüber haben wir hier doch seinerzeit lang und breit geredet.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Sempre
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Sempre »

Für eine Einigung ohne Bekehrung Roms gibt es bereits genug Beispiele. Sie führt zu nichts. Der Hl. Vater hat keinen Petrusbruder zum Kardinal ernannt, er feiert ausschließlich den NOM, er hält strikt an den Konzilsirrtümern fest und er lässt gerade das Institut du Bom Pastor betrügen.

Es wäre sicher gut, wenn zuträfe, was P. Pfluger beschreibt, dass der Hl. Vater Msgr. Fellays Präambel bereits akzeptiert habe, nach der - Pfluger folgend - das lebendige Lehramt an der Tradition zu messen ist und nicht die Tradition eine Funktion des lebendigen Lehramts ist. Der Hl. Vater würde seine eigene Position damit relativieren.

Gleichzeitig wäre es schlecht, wenn die Piusbruderschaft sich darauf einließe, denn sie würde ihrerseits ihre Position damit relativieren - und damit letzlich selbst erklären, dass sie schon länger gänzlich überflüssig sei.

Die Subjektivisten können die Wahrheit als eine Position neben den Irrtümern dulden, die Wahrheit kann aber die Irrtümer nicht als alternative Positionen dulden.

Eine solche Einigung wäre eine scheinbare Einigung auf dem Papier, sie wäre Lüge, Betrug und Täuschung.


Zu den allgemein bekannten Umständen: Wenn Msgr. Fellay per Presseaussendung von einer Spaltung spricht, dann ist das wohl ein Signal an den Hl. Vater, dass er jetzt eine Einigung nicht realisieren kann. Eine Einigung, der nur eine Minderheit der FSSPX zustimmte, wäre wohl weder in seinem Sinne noch in dem des Hl. Vaters.

Es bleibt höchst spannend. Dummes Getrete gegen "jene paar die sich jetzt abspalten" mag dem Geistes- und Herzenszustand derer entsprechen, die es verbreiten.

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von civilisation »

Diejenigen, die auf eine Spaltung, ein Schisma hinarbeiten, sollten ihren "Geistes- und Herzenszustand" prüfen. - Und ihre Hochmut in Demut verwandeln.

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Peti
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peti »

Sempre hat geschrieben: Der Hl. Vater hat keinen Petrusbruder zum Kardinal ernannt
Kurzfristiger "Erfolg" ist doch nicht das Wichtigste. Wenn man sich auf den Heiligen Geist verlässt, muß man geduldig sein. Die Petrusbruderschaft hat ihren Platz in der Kirche gefunden.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Sempre hat geschrieben:Für eine Einigung ohne Bekehrung Roms gibt es bereits genug Beispiele. Sie führt zu nichts. Der Hl. Vater hat keinen Petrusbruder zum Kardinal ernannt, er feiert ausschließlich den NOM, er hält strikt an den Konzilsirrtümern fest und er lässt gerade das Institut du Bom Pastor betrügen.

Es wäre sicher gut, wenn zuträfe, was P. Pfluger beschreibt, dass der Hl. Vater Msgr. Fellays Präambel bereits akzeptiert habe, nach der - Pfluger folgend - das lebendige Lehramt an der Tradition zu messen ist und nicht die Tradition eine Funktion des lebendigen Lehramts ist. Der Hl. Vater würde seine eigene Position damit relativieren.

Gleichzeitig wäre es schlecht, wenn die Piusbruderschaft sich darauf einließe, denn sie würde ihrerseits ihre Position damit relativieren - und damit letzlich selbst erklären, dass sie schon länger gänzlich überflüssig sei.

Die Subjektivisten können die Wahrheit als eine Position neben den Irrtümern dulden, die Wahrheit kann aber die Irrtümer nicht als alternative Positionen dulden.

Eine solche Einigung wäre eine scheinbare Einigung auf dem Papier, sie wäre Lüge, Betrug und Täuschung.


Zu den allgemein bekannten Umständen: Wenn Msgr. Fellay per Presseaussendung von einer Spaltung spricht, dann ist das wohl ein Signal an den Hl. Vater, dass er jetzt eine Einigung nicht realisieren kann. Eine Einigung, der nur eine Minderheit der FSSPX zustimmte, wäre wohl weder in seinem Sinne noch in dem des Hl. Vaters.

Es bleibt höchst spannend. Dummes Getrete gegen "jene paar die sich jetzt abspalten" mag dem Geistes- und Herzenszustand derer entsprechen, die es verbreiten.
Krimineller Unsinn.*


_______________________
* (c) Bischof Williamson

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