Die äußere Gestalt einer Sache, eines Vorgangs enthüllt aber die innere Wahrheit des Angeschauten. Eine Form darf damit nicht(!) einfach zeitgebunden sein, sondern hat in einer, die Ewigkeit des Glaubens unterstreichenden Art und Weise diesem zu dienen. Wahre Liturgie wird damit zu einem Versuch die himmlische Liturgie auf Erden abzubilden. So erfährt wie der Glaube auch die Form einen sichtbar überzeitlichen Charakter.
Ich glaube, dass die äußere Gestalt in diesem Fall (also ob man jetzt die "neue" oder die "alte" Messe besucht) nicht unbedingt den "Inhalt" widerspiegelt. (Darüber reden wir doch, oder? Ich hab das jetzt nur überflogen und entschuldige mich hiermit, falls ich das Thema verfehle

Es gibt glaube ich viele Menschen (ich rechne mich selbst dazu), die eigentlich liebend gerne die "alte" Messe besuchen würden und auch traditionelles Gedankengut pflegen, aber die alte Liturgie trotzdem nicht besuchen (können).
In meinem Wohnort gibt es zum Beispiel keine Gemeinde, in der die tridentinische Messe gefeiert wird. Und ich kann kaum jeden Mittwoch zum paderborner Dom fahren... . Ich muss also mit der Gemeinde vorlieb nehmen, in die ich "reingewachsen" bin (und die leider seeehr progressiv eingestellt ist

Man könnte dann natürlich die Gemeinde innerhalb des Ortes wechseln, da es ja genügend "weniger progressive" Gemeinden als meine gibt, aber man will ja seine "Stammgemeinde" auch nicht gerne verlassen, zumal man in dieser relativ gut integriert ist (küstern an ein paar Wochenenden im Monat, Messdienerausbildung usw.). Da hat man dann ja wenig Lust sich in einer anderen Gemeinde wieder einzurichten.
Die Frage, ob man nun "Tradi" ist oder nicht ist also meiner Meinung nach nicht ausschließlich über die Art der besuchten Messform beantwortbar (ich würde mich selbst als konservativ oder auch traditionell bezeichnen und würde auch gerne öfter eine alte Messe besuchen, habe aber nicht die Möglichkeit dazu...).