cantus planus hat geschrieben:Es ist unbedingt notwendig, die traditionalistischen Gemeinschaften aus dem Einflussbereich der Bischöfe herauszuhalten. Es ist kein Problem, dass es überlappende Strukturen gibt: die haben wir in der Kirche überall. Das gilt ja für jeden in einer Diözese tätigen Orden, der eine Pfarrei betreut. Fast alle aktiven Männerorden sind ja ohnehin exemt.
Daß es etwas gibt heißt ja nicht, daß das gut oder erstrebenswert ist.
Davon mal ab, daß ich der Meinung bin, ein Mönch hat eine etwas andere Berufung als ein Weltpriester und die Rahmenbedingungen entsprechend unterschiedlich sein müssen.
Die Nagelprobe wäre wohl eine Priesterbruderschaft Joh23 - ich habe meine Zweifel ob diejenigen, die jetzt nach einer Personalprälatur Pius X schreien bereit wären, für diese den gleichen kanonischen Status zu dulden (geschweigedenn zu unterstützen).
cantus planus hat geschrieben:Nachdem die deutschen Bischöfe mehrfach, permanent und lauthals ihre Ablehnung der Tradition bekundet haben, wäre es ja auch sehr verblüffend, wenn sie nach der päpstlichen Entscheidung plötzlich die Arme weit öffnen würden. Es sind ja nicht alle so flexibel, wie Exz. Müller. In Regensburg war die Alte Messe so bedrängt wie kaum andernorts in Deutschland. Nach "Summorum Pontificum" marschierte der Bischof plötzlich an der Spitze der Wir-waren-immer-für-Aussöhnung-Fraktion...
Das Verhalten von +Gerhard-Ludwig finde ich in dieser Hinsicht - nun ja - merkwürdig. (Aber man sollte auch nicht glauben, daß der Vorsitzende der Liturgiekommission der DBK tatsächlich seine Eminenz der Kardinalerzbischof von Köln ist.)
Andererseits halte ich mich an den in Pastor Aeternus festgelegten Grundsatz, daß der Ortsbischof die volle und unmittelbare Jurisdiktion über sein Bistum hat und daß die Gläubigen primär ihm mit kindlichem Gehorsam anhängen sollen.
Den Papst gegen die Bischöfe ausspielen zu wollen (bzw. anders herum) halte ich für sehr seltsam. Immerhin ist der Heilige Vater zum einen an den Besetzungen nicht ganz unschuldig und zum anderen soll seine universale Jurisdiktion diejenige der Bischöfe fördern und stützen und nicht sie sabotieren.