Re: Verschiedene Fragen zur alten Messe
Verfasst: Mittwoch 6. November 2019, 12:21
Ich kenne es nur so, wie Hanspeter gesagt hat.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Werktags ist die Missa lecta die Regel, entweder als "Stillmesse", in der der Priester "still", d.h. nur assistiert durch den Meßdiener, die Messe liest, oder als "dialogisierte Messe", in der das gesamte Meßvolk respondiert bzw. das Ordinarium mitspricht. Je nach Festklasse entfallen Credo bzw. Gloria und Credo, ansonsten ist der Ablauf gleich.
"Meßvolk" erinnert mich an eine Volkszählung. Ist dieses Wort eine Eigenheit Ihres individuellen Vokabulars oder Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs der Gegend, aus der Sie stammen?Hubertus hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 07:57Werktags ist die Missa lecta die Regel, entweder als "Stillmesse", in der der Priester "still", d.h. nur assistiert durch den Meßdiener, die Messe liest, oder als "dialogisierte Messe", in der das gesamte Meßvolk respondiert bzw. das Ordinarium mitspricht. Je nach Festklasse entfallen Credo bzw. Gloria und Credo, ansonsten ist der Ablauf gleich.
Allerdings nur im Hochamt.
Ich weiß es nicht. Ich verwende es von Zeit zu Zeit, aber bisher war mir nie bewußt, sprachlich damit aufzufallen. Ich bin mir eigentlich sicher, es auch von anderen gehört zu haben.Herr v. Liliencron hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 13:22"Meßvolk" erinnert mich an eine Volkszählung. Ist dieses Wort eine Eigenheit Ihres individuellen Vokabulars oder Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs der Gegend, aus der Sie stammen?Hubertus hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 07:57Werktags ist die Missa lecta die Regel, entweder als "Stillmesse", in der der Priester "still", d.h. nur assistiert durch den Meßdiener, die Messe liest, oder als "dialogisierte Messe", in der das gesamte Meßvolk respondiert bzw. das Ordinarium mitspricht. Je nach Festklasse entfallen Credo bzw. Gloria und Credo, ansonsten ist der Ablauf gleich.
Eine erste Orientierung (mit weiterführenden Links) für „Neulinge“ in der „Alten Messe“ findet sich hier:Dubitans hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. November 2019, 08:55Liebe Forenmitglieder,
in meinem ersten Beitrag eine lausige Anfängerfrage zur Alten Messe!
Da ich noch nie den alten Ritus mitgefeiert habe, sehe ich mich gerade nach Gelegenheiten um. Mir kommen dabei verschiedene Bezeichnungen in den Gottesdienstordnungen unter, zB. "Lateinisches Amt" und "außerordentliche Form des Römischen Ritus". Gibt es verschiedene Formen der alten Messe? Oder sind das alles Bezeichnungen für die eine Alte Messe? Meint die Bezeichnung "tridentinische Messe" noch etwas anderes?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
Kann, wie schon gesagt, theoretisch auch auf die Neue Messe bezogen sein. Dagegen spricht, daß - wie Du bereits selber bemerktest - der NO praktisch nie auf Latein gefeiert wird. Auch die Bezeichnung 'Amt' wird eher für die alte Messe verwendet. Ich würde schätzen, bei der Formulierung gibt es eine 70% Wahrscheinlichkeit, daß es sich dabei um eine traditionelle hl. Messe handelt, aber sicher sein kann man sich tatsächlich nicht.Dubitans hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. November 2019, 08:55Liebe Forenmitglieder,
in meinem ersten Beitrag eine lausige Anfängerfrage zur Alten Messe!
Da ich noch nie den alten Ritus mitgefeiert habe, sehe ich mich gerade nach Gelegenheiten um. Mir kommen dabei verschiedene Bezeichnungen in den Gottesdienstordnungen unter, zB. "Lateinisches Amt"
Die geht auf Benedikt XVI. und sein Verständnis von einem römischen Ritus in zwei Formen. Bei dieser Formulierung dürfte es sich um eine gem. Summorum Pontificum gelesene Messe handeln, auch die FSSP und die anderen ehem. "Ecclesia-Dei"-Gemeinschaften verwenden diese Bezeichnung.
Es gibt Gemeinschaften, die eine ältere Ausgabe des Missale Romanum als jene von 1962 verwenden, welche bei FSSP und FSSPX die Grundlage der Meßliturgie bildet. Die 1962er-Ausgabe hatte bereits betrübliche "Vereinfachungen" erfahren, der Ritus als solcher war jedoch im Wesentlichen intakt geblieben. Einem Neuling dürften die geringen Unterschiede eigentlich nicht auffallen. Insofern sage ich vorsichtig, ja, im Wesentlichen sind dies alles Bezeichnungen für die eine "Messe aller Zeiten", wie die FSSPX formuliert.
Diese Bezeichnung ist grundsätzlich insofern richtig, da die Verwendung dieses Meßbuchs nach dem Tridentinum für jene Gebiete verbindlich wurde, die nicht nachweislich über alte eigene Traditionen verfügten. Sie ist insofern irreführend, als der Ritus mitnichten - im Unterschied zum NO - nach dem Konzil erfunden worden wäre. Es handelte sich vielmehr um den Ritus der römischen Kurie, wie er dort seit ehedem gefeiert wurde.
Achwas‽Hubertus hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 21:38Kann, wie schon gesagt, theoretisch auch auf die Neue Messe bezogen sein. Dagegen spricht, daß - wie Du bereits selber bemerktest - der NO praktisch nie auf Latein gefeiert wird. Auch die Bezeichnung 'Amt' wird eher für die alte Messe verwendet.
Juergen hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 21:53Achwas‽Hubertus hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. November 2019, 21:38Kann, wie schon gesagt, theoretisch auch auf die Neue Messe bezogen sein. Dagegen spricht, daß - wie Du bereits selber bemerktest - der NO praktisch nie auf Latein gefeiert wird. Auch die Bezeichnung 'Amt' wird eher für die alte Messe verwendet.
Regelmäßig im Hohen Dom:
Naja, was sich der jeweilige Zelebrant dann unter „Latein“ halt so vorstellt.
Es sind dies die Gebirge:
der Vorurteile,
der Verfügbarkeit und schließlich
der Fremdheit.
Hindernisse beim Kennenlernen der Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus. Dann: jenseits der Hindernisse – Schönheit und Tiefe des über Jahrzehnte vorenthaltenen Schatzes, die ergreifen und nicht mehr loslassen.
Hier in PB gibt es immer einige (geschätzte 10-20%), die nicht kommunizieren.Dubitans hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 20:00…
Wie ist das bei euch erfahrungsgemäß in der Alten Messe? Gibt es da Leute, die das Sonntagsgebot halten, aber wissen, dass sie nach kirchlicher Vorgabe nicht jeden Sonntag kommunizieren 'müssen' und auf ihren Plätzen bleiben? Oder irritiert man damit?
Kenne ich von Regensburg auch so. Mindestens 10-20%! Vermutlich sogar mehr, hab mir nie die Mühe gemacht, die Leute zu zählen. Allerdings bleiben in den neuen Messen auch immer wieder einige sitzen. Also "Zwangsabfütterung" ist da auch nicht. Sind aber weniger als in der Alten Messe.
Nicht zur Kommunion gehen ist überhaupt kein Problem. Dafür kann es triftige Gründe geben, z.B. wenn man gegessen hat.Dubitans hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 20:00Noch eine Frage an diejenigen, die Erfahrung mit dem Besuch der Alten Messe haben. Wenn man eine "neue" Messe mitfeiert, aber nicht kommuniziert (weil man zB nicht bei der Beichte war ) , dann ist man da zum Teil der Einzige, der knien bleibt, und die Leute, die zur Kommunion anstehen, haben in ihrer Langeweile nichts anderes zu tun, als einen mitleidig anzustarren
Wie ist das bei euch erfahrungsgemäß in der Alten Messe? Gibt es da Leute, die das Sonntagsgebot halten, aber wissen, dass sie nach kirchlicher Vorgabe nicht jeden Sonntag kommunizieren 'müssen' und auf ihren Plätzen bleiben? Oder irritiert man damit?
Daß die Kommunion nicht gespendet wird, kenne ich wiederum aus eigener Erfahrung nicht (wenngleich mir ältere berichtet haben, daß es früher im Hochamt oft nicht stattfand). Hier in Moskau gibt es zwar vor der Messe lange Schlangen vor dem Beichtstuhl (sodaß die Messe meist nicht pünktlich anfängt), aber zur Kommunion gehen bei weitem nicht alle; da die Krypta keinen Tabernakel hat, wird vor der Messe um ein Handzeichen gebeten, damit die passende Zahl an Hostien in das Ciborium kommt.Lycobates hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 22:53Nicht zur Kommunion gehen ist überhaupt kein Problem. Dafür kann es triftige Gründe geben, z.B. wenn man gegessen hat.Dubitans hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 20:00Noch eine Frage an diejenigen, die Erfahrung mit dem Besuch der Alten Messe haben. Wenn man eine "neue" Messe mitfeiert, aber nicht kommuniziert (weil man zB nicht bei der Beichte war ) , dann ist man da zum Teil der Einzige, der knien bleibt, und die Leute, die zur Kommunion anstehen, haben in ihrer Langeweile nichts anderes zu tun, als einen mitleidig anzustarren
Wie ist das bei euch erfahrungsgemäß in der Alten Messe? Gibt es da Leute, die das Sonntagsgebot halten, aber wissen, dass sie nach kirchlicher Vorgabe nicht jeden Sonntag kommunizieren 'müssen' und auf ihren Plätzen bleiben? Oder irritiert man damit?
Die hl. Kommunion wird ja auch nicht in allen Messen gespendet.
Traditionell und grundsätzlich ist es so, daß, wer kommunizieren möchte, sich beim Klingeln des (ersten!) Domine non sum dignus zur Kommunionbank begibt, und dort kniet und wartet.Protasius hat geschrieben: ↑Freitag 15. November 2019, 07:23Daß die Kommunion nicht gespendet wird, kenne ich wiederum aus eigener Erfahrung nicht (wenngleich mir ältere berichtet haben, daß es früher im Hochamt oft nicht stattfand). Hier in Moskau gibt es zwar vor der Messe lange Schlangen vor dem Beichtstuhl (sodaß die Messe meist nicht pünktlich anfängt), aber zur Kommunion gehen bei weitem nicht alle; da die Krypta keinen Tabernakel hat, wird vor der Messe um ein Handzeichen gebeten, damit die passende Zahl an Hostien in das Ciborium kommt.Lycobates hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 22:53Nicht zur Kommunion gehen ist überhaupt kein Problem. Dafür kann es triftige Gründe geben, z.B. wenn man gegessen hat.Dubitans hat geschrieben: ↑Donnerstag 14. November 2019, 20:00Noch eine Frage an diejenigen, die Erfahrung mit dem Besuch der Alten Messe haben. Wenn man eine "neue" Messe mitfeiert, aber nicht kommuniziert (weil man zB nicht bei der Beichte war ) , dann ist man da zum Teil der Einzige, der knien bleibt, und die Leute, die zur Kommunion anstehen, haben in ihrer Langeweile nichts anderes zu tun, als einen mitleidig anzustarren
Wie ist das bei euch erfahrungsgemäß in der Alten Messe? Gibt es da Leute, die das Sonntagsgebot halten, aber wissen, dass sie nach kirchlicher Vorgabe nicht jeden Sonntag kommunizieren 'müssen' und auf ihren Plätzen bleiben? Oder irritiert man damit?
Die hl. Kommunion wird ja auch nicht in allen Messen gespendet.
Das habe ich in Paris beim IMBC öfter erlebt.
Wenn bei uns am Marienaltar, der keinen Tabernakel hat, zelebriert wird, wird für den Meßdiener eine kleine Hostie mitgeopfert und -gewandelt.
Das ist heute in der Tat weniger üblich als früher, namentlich nach der Lockerung der eucharistischen Nüchternheit 1953 und der Verallgemeinerung der Möglichkeit zur Feier von Abendmessen 1957, was einen wahren Dammbruch darstellt.
wer ist "uns"Lycobates hat geschrieben: ↑Freitag 15. November 2019, 16:35Das ist heute in der Tat weniger üblich als früher, namentlich nach der Lockerung der eucharistischen Nüchternheit 1953 und der Verallgemeinerung der Möglichkeit zur Feier von Abendmessen 1957, was einen wahren Dammbruch darstellt.
Regel war allerdings, und Gewohnheitsrecht ist es (bei uns) noch immer, daß in Totenämtern keine Kommunion gespendet wird.
Wenn also, was schon mal vorkommt, etwa an einem ersten Samstag ein Begräbnis stattfindet, und keine andere Messe in der betreffenden Kapelle gefeiert wird, dann habe ich schon erlebt, daß nach der Messe separat (mit weißer Stola) jenen die Kommunion gespendet wird, die etwa den Priestersamstag halten möchten, wobei dann natürlich der Kommunionritus (Confiteor vom Meßdiener mit Absolution und Domine non sum dignus vom Priester) eigens gebetet wird.
Es reicht nicht, sich auf die Struktur zu beschränken.Dubitans hat geschrieben: ↑Montag 25. November 2019, 09:51Kann mir jemand einen Literaturtipp, einen Artikel oder einen Link empfehlen, wo Unterschiede zwischen Neuen und Altem Ritus systematisch, also zB in Bezug auf den Aufbau, die Struktur, dargestellt werden? Es gibt zwar viele Informationen zum einen und zum anderen, häufig sehr (und vielleicht zurecht) tendenziös, aber ich suche eine objektive Zusammenschau, die den Vergleich leistet und die Unterschiede fokussiert.
Vielen Dank!
Auch die Lesungen wurden deutlich verändert; zwar werden mehr Teile der Bibel in der Messe vorgelesen, aber einige wesentliche Teile sind gänzlich verschwunden oder tauchen nur noch an einzelnen Werktagen vor – ganz zu schweigen davon, daß „aus pastoralen Gründen“ die Lesungen oft nur in Kurzfassung vorgetragen werden oder auch gänzlich ausfallen (Daß es zwei Lesungen vor dem Evangelium gibt, habe ich über viele Jahre nicht gewußt, weil eine der Lesungen aus pastoralen Gründen immer entfiel).Siard hat geschrieben: ↑Montag 25. November 2019, 13:04Es reicht nicht, sich auf die Struktur zu beschränken.Dubitans hat geschrieben: ↑Montag 25. November 2019, 09:51Kann mir jemand einen Literaturtipp, einen Artikel oder einen Link empfehlen, wo Unterschiede zwischen Neuen und Altem Ritus systematisch, also zB in Bezug auf den Aufbau, die Struktur, dargestellt werden? Es gibt zwar viele Informationen zum einen und zum anderen, häufig sehr (und vielleicht zurecht) tendenziös, aber ich suche eine objektive Zusammenschau, die den Vergleich leistet und die Unterschiede fokussiert.
Vielen Dank!
Die Texte der Gebete wurden verändert, in der deutschen Übersetzung oft noch einmal – was für die Bedeutung nicht zu unterschätzen ist.
In diesem konkreten Fall (Requiem am 1. Samstag) war es eine Kapelle des IMBC.CIC_Fan hat geschrieben: ↑Samstag 16. November 2019, 12:56wer ist "uns"Lycobates hat geschrieben: ↑Freitag 15. November 2019, 16:35Das ist heute in der Tat weniger üblich als früher, namentlich nach der Lockerung der eucharistischen Nüchternheit 1953 und der Verallgemeinerung der Möglichkeit zur Feier von Abendmessen 1957, was einen wahren Dammbruch darstellt.
Regel war allerdings, und Gewohnheitsrecht ist es (bei uns) noch immer, daß in Totenämtern keine Kommunion gespendet wird.
Wenn also, was schon mal vorkommt, etwa an einem ersten Samstag ein Begräbnis stattfindet, und keine andere Messe in der betreffenden Kapelle gefeiert wird, dann habe ich schon erlebt, daß nach der Messe separat (mit weißer Stola) jenen die Kommunion gespendet wird, die etwa den Priestersamstag halten möchten, wobei dann natürlich der Kommunionritus (Confiteor vom Meßdiener mit Absolution und Domine non sum dignus vom Priester) eigens gebetet wird.
Dr. Gero P. Weishaupt:Dubitans hat geschrieben: ↑Montag 25. November 2019, 09:51Kann mir jemand einen Literaturtipp, einen Artikel oder einen Link empfehlen, wo Unterschiede zwischen Neuen und Altem Ritus systematisch, also zB in Bezug auf den Aufbau, die Struktur, dargestellt werden? Es gibt zwar viele Informationen zum einen und zum anderen, häufig sehr (und vielleicht zurecht) tendenziös, aber ich suche eine objektive Zusammenschau, die den Vergleich leistet und die Unterschiede fokussiert.
Vielen Dank!
Ich suche so einen Link auch noch in Bezug auf die Unterschieden zwischen Fußball und Handball.
Wo ist das Problem? Handball ist die ordentliche Form und Fußball ist die außerordentliche Form des einen runden Balls. Jedenfalls ist Handspiel bei der außerordentlichen Form streng verboten.