Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Benutzeravatar
Lupus
Beiträge: 2701
Registriert: Samstag 13. September 2008, 13:48
Wohnort: Bad Waldsee

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Lupus »

Zu der Frage, dass manche Texte des II. Vatikanums mißverstanden werden können und deshalb oft auch falsch ausgelegt werden, hab ich eine Bitte:
Kennt jemand von Euch eine Ausgabe der Briefe Karl Rahners, die er während des Konzils an seinen Schüler Vorgrimmler geschrieben hat. Oder besser gesagt, gibt es die als Buch oder dergleichen?
Ich meine jedenfalls, irgendwo darüber eine Rezension gelesen zu haben, in welcher z.B. gesagt wird, dass K. Rahner seinem Schüler berichtet, man habe absichtlich gewisse Formulierungen in den Konstitutionen so gestaltet, dass eine "nouvelle theologie" möglich werde!
Wenn man das nachweisen könnte, dann wäre schnell auszumachen, woran sich PIUS X. so sehr "festbeißt"; denn das II. Vaticanum wird von ihnen selbstverständlich anerkannt.
Die Kenntnis dieser Briefe wäre dann evtl. auch eine Erklärung für das Verhalten des Rahnerschülers Karl Lehmann.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »


Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

Danke Leguan - denk an die Lilien auf dem Felde - sie sorgen sich auch nicht.

Aber wenn schon Goethe dann auch richtig -

Des Menschen Seele
Gleicht dem Wasser:
Vom Himmel kommt es,
Zum Himmel steigt es,
Und wieder nieder
Zur Erde muß es.
Ewig wechselnd.

Strömt von der hohen,
Steilen Felsenwand
Der reine Strahl,
Dann stäubt er lieblich
In Wolkenwellen
Zum glatten Fels,

Und, leicht empfangen,
Wallt er verschleiernd,
Leisrauschend
Zur Tiefe nieder. usw.
Goethes Faust hat geschrieben:Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.
„Das ist noch lange nicht vorüber.“

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3241
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ar26 »

Schon die Behauptung, man könne das MR 1970 auf SC stützen, macht jede weitere Beschäftigung mit Deinem Link überflüssig. Wahr ist vielmehr, daß gerade in den kleinen Winkeln und Kapellen, wo das MR 1962 zelebriert wird, die Gläubigen, die mitMühe und Not diesen Ort erreichen, wirklich intensiv an dieser Liturgie teilnehmen. SC at it's best!
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
Jacinta
Beiträge: 1257
Registriert: Sonntag 23. März 2008, 23:48

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Jacinta »

Aletheia hat geschrieben:
Linus hat geschrieben: Mein Eindruck: es geht doch nicht um geistliches Wachstum. Das kann die Kirche ja nicht bieten. Deswegen importieren wir fernöstliche Yoga, Tai Chi, QiGong und Reiki praktiken. Die fördern nämlich die Leere.
Sie fördern zunächst das Wohlfühlen und lenken auch ab, von den Spannungen in der Gesellschaft zwischen arm und reich und den Spannungen in der Person, zwischen leben und sterben.
Diese Verwerfungen waren vor dem Konzil von existentieller Bedeutung. Heute jammern wir (in Europa) auf sehr hohem Lebensniveau! Verhungern und Erfrieren sind für uns heute kein Thema mehr. Noch bis in die Nachkriegszeit war das aber so!
Während du einem Pius-Bruder ansiehst, was er sein möchte und als was er angesehen werden möchte - siehst du es einem kontemplativen Menschen nicht an.
Tut mir leid, aber eine gepflegte Erscheinung in Soutane nehme ich als Priester automatisch ernster, als ein fernöstlich-kontemplatives bierbäuchiges Etwas in Jeans und T-Shirt. Das hat was mit Vertrauen in die Würde des Amtes zu zu!

Noch mal zu dem Nicht-Angebot des traditionellen Ritus. Mit geht es hier nicht um Dorfpfarreien in der Diaspora, sondern um große Städte und Oberzentren, auch um [Punkt]
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

Jacinta hat geschrieben: Noch mal zu dem Nicht-Angebot des traditionellen Ritus. Mit geht es hier nicht um Dorfpfarreien in der Diaspora, sondern um große Städte und Oberzentren, auch um [Punkt]
Wo ist das Problem? Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.

Kilianus
Beiträge: 2797
Registriert: Freitag 27. Juni 2008, 20:38

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Kilianus »

Aletheia hat geschrieben: Wo ist das Problem? Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.
Wie schön, wenn man im Angesicht der Geschichte des 20. Jahrhunderts so herrlich unbelastet von "Fortschritt" reden kann.

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

Kilianus hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben: Wo ist das Problem? Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.
Wie schön, wenn man im Angesicht der Geschichte des 20. Jahrhunderts so herrlich unbelastet von "Fortschritt" reden kann.
Mein Blick geht nach vorn - wahrscheinlich bin ich nicht so alt, dass mich das Vergangene belastet. Tradition belastet aber nicht - .

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Aletheia hat geschrieben:Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.
Das ist natürlich falsch. Eigene jahrelange Erfahrungen an verschiedenen Orten zeigen mir, dass sehr viele "Fortschrittliche" ganz gehörige Probleme damit haben.

Es wäre ja man schön, wenn die Tradition wenigstens im Rahmen des "fortschrittlichen" Relativismus zugelassen würde. Praktisch wird sie es aber kaum. Dafür gibt es natürlich auch einen guten Grund: Sie kann nicht ohne Wesenserlust zu einem Teil im eklektizistischen Baukasten der "Fortschrittlichen" werden.

Konkret: Das Angebot "traditioneller Ritus" neben einem Angebot "Messeringelpiez mit Anfassen" und "Selbsterfahrungsworkshop für junge Erwachsene" ist unglaubwürdig.

Was an den verklemmten "Fortschrittskatholen" tatsächlich "fortschrittlich" sein soll, ist mir allerdings unklar: Rückschritt im Glaubenswissen, Rückschritt in der Glaubensfestigkeit, Rückschritt im Praktizieren, Rückschritt allüberall. Fortschritt gibts da eigentlich nur im Durchschnittsalter.

Allein schon beim Wort "Angebot" in diesem Zusammenhang wird mir ...
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Aletheia hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Sie wollen in den deutschen Diözesen ein "gleichberechtigtes" Nebeneinander beider Liturgien, bis hinunter in jede einzelne Gemeinde.
Das ist durchaus auch die Meinung des Heiligen Vaters.
Wenn von der Amtskirche flächendeckend Messen im traditionellen Ritus angeboten würden, könnte man der FSSPX zu einem erheblichen Teil den Boden entziehen. Was ist an dem alten Ritus denn so "böse"? Wems gefällt, der wird hingegen, die anderen nicht. Irgendwann pendelt sich das auf den tatsächlichen Bedarf ein und gut ist. Es würde kein Hahn danach krähen, wenn die Modernisten die Sache nicht so ungeheuer aufbauschen würden.

Irgendwie scheint das niemand zu kapieren.
es geht nicht nur um die Messe es geht um die gesamte Seelsorge im nach der Ordnung von 1962
Genau darin lag das "neue" des letzten Konzils: das endlich mit diese Art von "Seelsorge" aufgehört wurde. Meine katholischen Vorfahren haben alle "geglaubt" was die Kirche ihnen zu glauben vorgab - das war so konditioniert. Sie gaben damit auch ihre Verantwortung ab, die ein erwachsener Mensch in einer demokratischen Gesellschaft hat und auch tragen muss.
Das ist das Programm der Aufklärung, das die Kirche ablehnte: habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen - und dahinter lässt sich dann auch nicht mehr zurück fallen. Man mag das bedauern und die Romantik ist ja besonders in Frankreich so ein Versuch - ebenso wie es der Traditionalismus ist.

Ich sehe für die Konzepte der Pius-Bruderschaft keine Zukunft.
Ich muss das noch nicht mal ablehnen. Es gibt so viele Sekten und alle wollen was.
nun daher ist diese neuordnung abzulehnen daß bedarf an dieser seelsorge besteht sieht man an der Bruderschaft sie wächst

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Kilianus hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben: Wo ist das Problem? Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.
Wie schön, wenn man im Angesicht der Geschichte des 20. Jahrhunderts so herrlich unbelastet von "Fortschritt" reden kann.
Was hast Du dagegen? So spricht man doch von vielen Krankheiten ... ;D :pfeif:

Benutzeravatar
Jacinta
Beiträge: 1257
Registriert: Sonntag 23. März 2008, 23:48

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Jacinta »

taddeo hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben: Wo ist das Problem? Wir fortschrittlichen machen auch Angebote im traditionellen Ritus - da haben wir keine Probleme - bei uns. Das bereichert doch.
Wie schön, wenn man im Angesicht der Geschichte des 20. Jahrhunderts so herrlich unbelastet von "Fortschritt" reden kann.
Was hast Du dagegen? So spricht man doch von vielen Krankheiten ... ;D :pfeif:
Ich hatte immer gedacht wir leben im 20. Jahrhundert in einem Zeitalter des Pluralismus. Ob Tradis oder Modernisten - jeder geht gleichberechtigt und gleichwertig seinen Weg innerhalb der Kirche. Die Zeit und Gottes Gericht werden uns zeigen, welcher Weg der richtige ist.

Das eigentliche Problem sehe ich bei den Leuten, die Toleranz und Pluralismus noch dem zubilligen, der in ihr ideologisches Denkschema paßt.

(Ihr bringt mich noch soweit, dass ich ernsthaft mit den Tradis symathiesiere. ;) )
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7879
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von holzi »

Jacinta hat geschrieben:(Ihr bringt mich noch soweit, dass ich ernsthaft mit den Tradis symathiesiere. ;) )
Siehst du, die Kreuzganggehirnwäsche beginnt zu wirken. :klatsch:

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

Jacinta hat geschrieben:Ich hatte immer gedacht wir leben im 20. Jahrhundert in einem Zeitalter des Pluralismus. Ob Tradis oder Modernisten - jeder geht gleichberechtigt und gleichwertig seinen Weg innerhalb der Kirche. Die Zeit und Gottes Gericht werden uns zeigen, welcher Weg der richtige ist.
Und genau da fangen die Probleme an. Die sogenannten "Tradis" glauben nämlich - so wie es die Kirche bis ins 20. Jahrhundert hinein einhellig lehrte -, daß es nicht richtig ist, bis zu Gottes Gericht zuzuwarten, um zu sehen, wer recht hat. Es ist die Aufgabe der Kirche, den Menschen zu sagen, wie sie leben sollen, um vor Gottes Gericht bestehen zu können.
Die Meinung, jeder müsse das dann mal selber mit seinem Herrgott ausmachen, ist m. W. ein Charakteristikum des Protestantismus.

Benutzeravatar
Leguan
Altmoderator
Beiträge: 1924
Registriert: Samstag 4. März 2006, 14:30

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Leguan »

taddeo hat geschrieben:Und genau da fangen die Probleme an. Die sogenannten "Tradis" glauben nämlich - so wie es die Kirche bis ins 20. Jahrhundert hinein einhellig lehrte -, daß es nicht richtig ist, bis zu Gottes Gericht zuzuwarten, um zu sehen, wer recht hat. Es ist die Aufgabe der Kirche, den Menschen zu sagen, wie sie leben sollen, um vor Gottes Gericht bestehen zu können.
Die Meinung, jeder müsse das dann mal selber mit seinem Herrgott ausmachen, ist m. W. ein Charakteristikum des Protestantismus.
Ich weiß auch gar nicht, wie man die Idee, daß Gott uns die Wahrheit nicht offenbar macht, sondern uns im Dunkeln tappen läßt, mit einem liebenden Gott in Einklang bringen kann.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

Benutzeravatar
Jacinta
Beiträge: 1257
Registriert: Sonntag 23. März 2008, 23:48

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Jacinta »

taddeo hat geschrieben: Und genau da fangen die Probleme an. Die sogenannten "Tradis" glauben nämlich - so wie es die Kirche bis ins 20. Jahrhundert hinein einhellig lehrte -, daß es nicht richtig ist, bis zu Gottes Gericht zuzuwarten, um zu sehen, wer recht hat.
Das ist in einer Demokratie nur unter der Prämisse machbar, dass man anderen zugesteht, infolge abweichender Lebensführung ins Verderben zu rennen. Insofern muss man da den Absolutheitsanspruch unter den Vorbehalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stellen, sonst ist man ein Fall für den Verfassungsschutz.
Es ist die Aufgabe der Kirche, den Menschen zu sagen, wie sie leben sollen, um vor Gottes Gericht bestehen zu können.
Das sehe ich genauso. Doch der Mensch hätte von Gott keinen freien Willen bekommen, wenn er den Heilsweg nicht bewußt verlassen könnte. Doch das ist dann halt sein indivuduelles Problem. Mehr missionieren kann die Kirche nicht. Zum Glauben zwingen geht nicht. Diese Erfahrung habe auch schon andere machen müssen.
Die Meinung, jeder müsse das dann mal selber mit seinem Herrgott ausmachen, ist m. W. ein Charakteristikum des Protestantismus.
Letztlich wird das aber so sein! Es werden sich nur wenige überzeugen lassen...
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Jacinta hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Es ist die Aufgabe der Kirche, den Menschen zu sagen, wie sie leben sollen, um vor Gottes Gericht bestehen zu können.
Das sehe ich genauso. Doch der Mensch hätte von Gott keinen freien Willen bekommen, wenn er den Heilsweg nicht bewußt verlassen könnte. Doch das ist dann halt sein indivuduelles Problem. Mehr missionieren kann die Kirche nicht. Zum Glauben zwingen geht nicht. Diese Erfahrung habe auch schon andere machen müssen.
Ich denke, Taddeo meint das nicht so, dass irgendwer die Menschen 'zwingen' müsste. Er will aber wohl darauf aufmerksam machen, dass die Kirche schon klar sagen muss: "Gott will von dir das und das. Bemühe dich, das zu verstehen und dich danach zu richten, sonst haste nachher schlechte Chancen."

Und wenn ich an meinen Reliunterricht, an Kommunionunterricht und Firmunterricht denke, da wurde eher von sozialen Missständen und so geredet, aber nur selten wirklich davon, was die Kirche in den wesentlichen Bereichen lehrt.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

http://www.kolping.de/news/newsdetail.html?nd_ref=493

Kolpingwerk begrüßt Distanzierung von Piusbruderschaft

Die Diskussion um die Priesterbruderschaft hat zu einer großen Verunsicherung geführt. In den vergangenen Wochen gab es auch aus den Reihen unseres Verbandes viele besorgte Anfragen. „Wichtig ist, dass die von den Bischöfen aus dem Konflikt erkannte Chance, das Zweite Vatikanische Konzil neu ins Bewusstsein der Katholiken zu bringen aufgegriffen wird. Daraus könne eine neue Dynamik für die Katholische Kirche in Deutschland entstehen“, machte Dillenburg deutlich. „Für die Mitwirkung an der Veränderung von Kirche und Gesellschaft und somit auch für unser verbandliches Leben als Kolpingwerk sind die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils und der deutschen Synoden ein grundlegendes Fundament.“ Deshalb ist ein bedingungsloses Anerkenntnis dieser Grundlagen notwendig, ohne die es für die Piusbruderschaft keinen Weg zurück in die katholische Kirche geben kann.

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Florianklaus »

Jetzt sind wir anscheinend schon soweit, daß die Pampelmuse auch noch die Beschlüsse der Würzburger Synode und die Königssteiner Erklärung abnicken müssen, um in Deutschland hof- bzw. kirchenfähig zu werden!

Stefan

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Stefan »

Aletheia hat geschrieben:Deshalb ist ein bedingungsloses Anerkenntnis dieser Grundlagen notwendig, ohne die es für die Piusbruderschaft keinen Weg zurück in die katholische Kirche geben kann.
Wäre ja schön, wenn die deutschen Synoden das Konzil ebenfalls "bedingungslos" anerkennen würden.
(Was für eine martialische Rhetorik - die widerspricht übrigens dem "Geist" von Unitatis redintegratio...)
Zuletzt geändert von Stefan am Montag 9. März 2009, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

keine sorge die Bruderschaft wird einfach weitermachen und mit dem Vatikan reden und dort auch klar sagen wenn es eine Lösung gibt brauch man eine klare unabhängie position von jenen herrschaften mit und ohne Mitra

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Es ist die Aufgabe der Kirche, den Menschen zu sagen, wie sie leben sollen, um vor Gottes Gericht bestehen zu können.
Das sehe ich genauso. Doch der Mensch hätte von Gott keinen freien Willen bekommen, wenn er den Heilsweg nicht bewußt verlassen könnte. Doch das ist dann halt sein indivuduelles Problem. Mehr missionieren kann die Kirche nicht. Zum Glauben zwingen geht nicht. Diese Erfahrung habe auch schon andere machen müssen.
Ich denke, Taddeo meint das nicht so, dass irgendwer die Menschen 'zwingen' müsste. Er will aber wohl darauf aufmerksam machen, dass die Kirche schon klar sagen muss: "Gott will von dir das und das. Bemühe dich, das zu verstehen und dich danach zu richten, sonst haste nachher schlechte Chancen."

Und wenn ich an meinen Reliunterricht, an Kommunionunterricht und Firmunterricht denke, da wurde eher von sozialen Missständen und so geredet, aber nur selten wirklich davon, was die Kirche in den wesentlichen Bereichen lehrt.
:ja: :ja: :ja:

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

lifestylekatholik hat geschrieben: Ich denke, Taddeo meint das nicht so, dass irgendwer die Menschen 'zwingen' müsste. Er will aber wohl darauf aufmerksam machen, dass die Kirche schon klar sagen muss: "Gott will von dir das und das. Bemühe dich, das zu verstehen und dich danach zu richten, sonst haste nachher schlechte Chancen."
http://religion.orf.at/projekt3/news/ ... and_fr.htm
Irland ist ja ein besonders katholisches Land und da fragt man sich, woher denn das Recht kommt, den anderen zu sagen, wie die Chancen mal sind - für den Bischof und die vielen anderen in den USA z.B. sieht es doch düster aus, oder?
Irgendwie funktioniert das nicht mehr, wie es mal früher war - . Mit der Glaubwürdigkeit.

conscientia
Beiträge: 621
Registriert: Freitag 18. April 2008, 12:04

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von conscientia »

Aletheia hat geschrieben:Beitrag Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?
http://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/799.html

_________________
Katholisch, Kontrovers, Kreuzfidel
Roman Siebenrock, Zur aktuellen Kirchenkrise. Quadratur des Kreises - oder : Die Grenzen des Heilmittels der Barmherzigkeit. Klärungen zu den Turbulenzen in der römisch-katholischen Kirche nach dem 24. Jänner 29 [gelesen 9.3.9]

ar26 hat geschrieben:Schon die Behauptung, man könne das MR 197 auf SC stützen, macht jede weitere Beschäftigung mit Deinem Link überflüssig. Wahr ist vielmehr, daß gerade in den kleinen Winkeln und Kapellen, wo das MR 1962 zelebriert wird, die Gläubigen, die mitMühe und Not diesen Ort erreichen, wirklich intensiv an dieser Liturgie teilnehmen. SC at it's best!
@ar26: Die von Dir zitierte Behauptung kann ich in demArtikel beim besten Willen nicht finden. Hilfst Du weiter?
Danke.

Benutzeravatar
BenJoh
Beiträge: 148
Registriert: Mittwoch 4. Februar 2009, 16:59

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von BenJoh »

Florianklaus hat geschrieben:Jetzt sind wir anscheinend schon soweit, daß die Pampelmuse auch noch die Beschlüsse der Würzburger Synode und die Königssteiner Erklärung abnicken müssen, um in Deutschland hof- bzw. kirchenfähig zu werden!
Und nicht nur das. Um zu beweisen, dass sie wirklich alle Beschlüsse des Überkonzils akzeptieren, werden die Priester der FSSPX zur Konzelebration mit Pfarrer Smetanig aufgefordert. Der Vortrag einer beliebigen Stelle aus 'Harry Potter und die Kammer des Schreckens" anstelle der Predigt ist ebenfalls zwingend erforderlich.

Warnung: Der folgende Link ist für vorkonziliare Leser nicht geeignet. Er enthält Inhalte, die das sittliche und religiöse Empfinden verletzen können: ;D

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,124

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Aletheia hat geschrieben: Irland ist ja ein besonders katholisches Land und da fragt man sich, woher denn das Recht kommt, den anderen zu sagen, wie die Chancen mal sind
Ich sehe keinerlei Beziehung zwischen meinem Text, dem Link und deinen unausgegorenen Bemerkungen. Du hast mich offensichtlich nicht verstanden. Verbalinjurie gegen einen anderen Nutzer entfernt. - cantus planus, Mod.
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Montag 9. März 2009, 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von taddeo »

BenJoh hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Jetzt sind wir anscheinend schon soweit, daß die Pampelmuse auch noch die Beschlüsse der Würzburger Synode und die Königssteiner Erklärung abnicken müssen, um in Deutschland hof- bzw. kirchenfähig zu werden!
Und nicht nur das. Um zu beweisen, dass sie wirklich alle Beschlüsse des Überkonzils akzeptieren, werden die Priester der FSSPX zur Konzelebration mit Pfarrer Smetanig aufgefordert. Der Vortrag einer beliebigen Stelle aus 'Harry Potter und die Kammer des Schreckens" anstelle der Predigt ist ebenfalls zwingend erforderlich.

Warnung: Der folgende Link ist für vorkonziliare Leser nicht geeignet. Er enthält Inhalte, die das sittliche und religiöse Empfinden verletzen können: ;D

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,124
Danke für den Warnhinweis, der zumindest grobe gesundheitliche Irritationen verhindert ... :kotz:

Stefan

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Stefan »

OÖN: Warum sind Sie im Hauptberuf Priester und nicht Zauberer geworden?
Smetanig: Weil ich Kirche verändern möchte.
Haben die Piusbrüder also doch Recht?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von cantus planus »

Am Vorabend der Wahl unseres Heiligen Vaters Benedikt XVI. soll - durch zahlreiche Berichte bestätigt - ein Dokument durch das Kardinalskollegium gegangen sein, dass die innerkirchlichen Probleme in vielen Ländern deutlich beim Namen nannte. Nun scheint eine Frucht dieses Pontifikats tatsächlich zu sein, dass genau diese Probleme der Öffentlichkeit immer stärker offenbar werden.
Ein Problem kann man erst dann lösen, wenn man es erkannt und Ursache und Wirkung eingeschätzt hat. Meiner Beobachtung nach zwingt Benedikt XVI. auf subtile Art immer mehr Glieder der Kirche zu einem klaren Bekenntnis, eingedenk der Worte Jesu, dass unser "Ja" ein "Ja" sein muß, und nur jener für das Himmelreich bestimmt ist, der seine Hand an den Pflug legen kann ohne sich noch einmal umzusehen. Dadurch trennt sich die Spreu vom Weizen; dadurch wird man sehen, welcher Acker Frucht trägt.
In diesem Sinne kann das Pontifikat Benedikts eine dramatische Wegscheide werden, was man im Glauben und Vertrauen auf Christus annehmen und mittragen muss. Die Kirche steht auf dem Felse Petri. Möge dem Heiligen Vater die Kraft gegeben sein, seinen Auftrag auch weiterhin treu auszuführen!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
BenJoh
Beiträge: 148
Registriert: Mittwoch 4. Februar 2009, 16:59

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von BenJoh »

Stefan hat geschrieben:
OÖN: Warum sind Sie im Hauptberuf Priester und nicht Zauberer geworden?
Smetanig: Weil ich Kirche verändern möchte.
Haben die Piusbrüder also doch Recht?
Wenn Vaticanum II tatsächlich für einen Bruch in der Tradition stehen würde, dann hätten auch diejenigen konservativen Kreise recht, die genau dieses dem Konzil ebenfalls unterstellen.

Der damalige Kardinal Ratzinger in einer 1992 gehaltenen Rede, zitiert nach P. Recktenwald (http://www.kath-info.de/Konzil.html#Ver ... m%20Konzil):

"Von Balthasar hat die Größe der konziliaren Texte uneingeschränkt erkannt und anerkannt. Aber er sah auch, wie rundherum sich viele kleine Geister angesiedelt hatten, die nun aus der konziliaren Atmosphäre Bedeutung zu gewinnen suchten, indem sie einfach am Maßstab des Glaubens verbeiredeten mit Forderungen oder Behauptungen, die dem Geschmack der Zeitgenossen entsprachen und aufregend erschienen, weil man sie bisher für unvereinbar mit dem Glauben der Kirche gehalten hatte... Ohne daß schöpferisch Neues hervorgebracht worden wäre, konnte man sich nämlich zu billigem Preis interessant machen, indem man alte liberale Ladenhüter nun als neue katholische Theologie anbot."

Schöner kann man dies nicht formulieren. Pfarrer wie dieser oben erwähnte Smetanig stehen genau für diese unselige Konzilstradition.

Aber ich denke, dass jetzt wirklich eine gute Zeit herrscht, um mal mit diesem sogenannten Geist des Konzils aufzuräumen und sich mehr mit den Buchstaben des Konzils zu beschäftigen. Bei der ganzen Aufregung um die FSSPX ist es schon beinah rührend zu sehen, wieviel Angst zum Beispiel die deutsche Bischofskonferenz vor den circa 5000 Gläubigen der FSSPX in Deutschland hat. Die in der Tradition der Kirche stehenden Bewegungen haben es ja generell nicht einfach hier. Man denke zum Beispiel auch an die SJM und andere. Allen diesen Bewegungen ist aber gemein, dass sie jung sind und eine damit einhergehende Dynamik aufweisen, die den Schnarchnasen der Funktionärskirche abgeht.

Benutzeravatar
ottaviani
Beiträge: 6844
Registriert: Mittwoch 24. März 2004, 17:24
Wohnort: wien

Re: Nachrichten aus den Bistümern

Beitrag von ottaviani »

cantus planus hat geschrieben:Am Vorabend der Wahl unseres Heiligen Vaters Benedikt XVI. soll - durch zahlreiche Berichte bestätigt - ein Dokument durch das Kardinalskollegium gegangen sein, dass die innerkirchlichen Probleme in vielen Ländern deutlich beim Namen nannte. Nun scheint eine Frucht dieses Pontifikats tatsächlich zu sein, dass genau diese Probleme der Öffentlichkeit immer stärker offenbar werden.
Ein Problem kann man erst dann lösen, wenn man es erkannt und Ursache und Wirkung eingeschätzt hat. Meiner Beobachtung nach zwingt Benedikt XVI. auf subtile Art immer mehr Glieder der Kirche zu einem klaren Bekenntnis, eingedenk der Worte Jesu, dass unser "Ja" ein "Ja" sein muß, und nur jener für das Himmelreich bestimmt ist, der seine Hand an den Pflug legen kann ohne sich noch einmal umzusehen. Dadurch trennt sich die Spreu vom Weizen; dadurch wird man sehen, welcher Acker Frucht trägt.
In diesem Sinne kann das Pontifikat Benedikts eine dramatische Wegscheide werden, was man im Glauben und Vertrauen auf Christus annehmen und mittragen muss. Die Kirche steht auf dem Felse Petri. Möge dem Heiligen Vater die Kraft gegeben sein, seinen Auftrag auch weiterhin treu auszuführen!
die probleme kennt man doch seit 35 jahren

Aletheia
Beiträge: 944
Registriert: Mittwoch 8. Oktober 2008, 09:34

Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Aletheia »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben: Irland ist ja ein besonders katholisches Land und da fragt man sich, woher denn das Recht kommt, den anderen zu sagen, wie die Chancen mal sind
Ich sehe keinerlei Beziehung zwischen meinem Text, dem Link und deinen unausgegorenen Bemerkungen. Du hast mich offensichtlich nicht verstanden. Verbalinjurie gegen einen anderen Nutzer entfernt. - cantus planus, Mod.
Och, das habe ich gar nicht mitgekriegt - .
Danke cantus.

Die Beziehung zum Text sind einfach - das Evangelium von heute hast du doch bereits gehört -
Evangelium: Mt 23, 1-12
Den Schriftgelehrten und Pharisäern gegenüber empfindet Jesus zugleich Hochachtung und Zorn. Hochachtung, weil sie auf dem „Stuhl des Mose“ sitzen und als Ausleger des Gesetzes höchste Autorität haben; Zorn, weil ihr Verhalten nicht zu ihrer Rede passt. Er nennt das Heuchelei. Wer Gottes Wort weitersagt und auslegt, bleibt immer hinter dem zurück, was er zu sagen hat: deswegen muss er noch kein Heuchler sein. Jesus macht den Jüngern klar - und der Evangelist sagt es der Gemeinde weiter -, dass die am meisten Grund zur Demut haben, die in der Gemeinde zum Lehren und Verkündigen berufen sind. Wir werden nicht so naiv sein, zu denken, die Warnung vor der Heuchelei, vor innerer Verlogenheit, gelte nur für die Zeitgenossen Jesu. - Jer 8,8-9; Dtn 17,8-13; Röm 2,17-24; Lk 11,46; Apg 15,10; Mk 12,38-40; Lk 11,43; 20,46; Mt 20,26; 18,4; Lk 1,52-53; 14,11; 18,14.

Sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen

1 In jener Zeit wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger
2 und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt.
3 Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.
4 Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen.
5 Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang,
6 bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben,
7 und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi - Meister - nennen.
8 Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.
9 Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.
10 Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus.
11 Der Größte von euch soll euer Diener sein.
12 Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
In diesem Zusammenhang muss du dann auch verstehen, weshalb Menschen, die nicht fest im Glauben sind, durch das, was Priester, Bischöfe, und andere tun, gefährdet sind. Und dann ist auch klar, weshalb diese nicht auf das hören, was "die Kirche" sagt. Wer also nicht das tut, was er sagt, hat noch schlechtere Chancen vor Gott, als der, der nicht hört, was gesagt wird, aber sieht, was im Widerspruch dazu getan wird.

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema