FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
iustus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von iustus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Der Brief Benedikts – der ohnehin nichts normiert, sondern
bloß erklären will – bleibt diesbezüglich gewissermaßen in einer Grauzone. „Keine Ämter
rechtmäßig auszuüben“, das ist denn doch nicht dasselbe wie durch einen konkreten Akt
suspendiert worden zu sein.
Wird Tissier durch die Zelebration nicht "sein Amt ausüben"?
Nein, er wird nur das tun, was er seit seiner Bischofsweihe vor 21 Jahren tut. Rom hat nie verlangt, ihm das zu verbieten, auch nicht als Vorbedingung für die Rücknahme der Exkommunikation und für die Aufnahme der theologischen Gespräche.
Falls es tatsächlich so wäre (im Fall der Priesterweihen 2009, in dem von Seiten der Bruderschaft ja genauso argumentiert wurde, wurde dennoch von Seiten des Vatikans die Rechtswidrigkeit festgestellt), dann ginge der Vatikan bedingungslos auf die Bruderschaft zu in Richtung Versöhnung. Die Bruderschaft dagegen hat stets Bedingungen hierfür gestellt. Es wird Zeit für einige Zeichen des Entgegenkommens von deren Seite.


Ich will allerdings nicht verschweigen, dass ich zumindest bei Schmidtberger und Gaudron diese zu erkennen glaube...

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Aha. Also steht es nirgends. Der Brief Benedikts – der ohnehin nichts normiert, sondern
bloß erklären will – bleibt diesbezüglich gewissermaßen in einer Grauzone. „Keine Ämter
rechtmäßig auszuüben“, das ist denn doch nicht dasselbe wie durch einen konkreten Akt
suspendiert worden zu sein.


Was heißt das denn deiner Meinung nach?

Die Zitate aus dem alten CJC sind an sich sowieso obsolet. Abgesehen davon müßtest
du für can. 2374 erst mal den Tatbestand nachweisen. Oder arbeitest du hier implizit mit
der Offenkundigkeitskeule?


Wieso obsolet? Das war in den 70er Jahren das gültige Gesetzbuch, wenn man von Eintritt der Suspension durch eine Weihe ohne Dimissorium ausgeht und diese Weihe 1975 war, dann ist der CIC von 1917 das maßgebliche Gesetzbuch. Und natürlich kann man hier vom Offenkundigen ausgehen. Zum Zeitpunkt der Weihe war die FSSPX aufgelöst, wieso sollte ein Ortsbischof Lefebvre dann noch ein Dimissorium ausstellen?

Ca. 2372 dagegen ist definitiv nicht einschlägig. Tissier ist bereits 1975 geweiht worden,
nicht 1976.


Richtig. 2372 betrifft nur seine Amtsbrüder.

Solltest du im übrigens darum den alten CJC anwenden wollen, weil dieser Mitte der sieb-
ziger Jahre noch galt, dann müßtest du auch hinsichtlich des can. 2366 erstens den Tatbe-
stand für damals nachweisen


Ein emeritierter Bischof ohne Amt kann niemandem Beichtfakultas verleihen.

zweitens aber auch, daß eine ggf. ipso facto eingetretene
Strafe von der zuständigen Autorität damals tatsächlich festgestellt worden ist. Falls nicht,
kann der alte CJC rückwirkend nicht mehr angewandt werden, es ist vielmehr der neue her-
anzuziehen.


Wenn dir das besser gefällt, so wende c. 1378 § 2 CIC/1983 an. Das Resultat ist dasselbe.

Auch für diesen gilt aber, daß eine Strafe wie die Suspendierung, selbst wenn ipso facto ein-
getreten, von der zuständigen Autorität förmlich festgestellt sein muß, bevor ich davon aus-
gehen muß, daß sie tatsächlich besteht.


Es ist ja nun von den zuständigen Autoritäten oft genug erklärt worden, dass die Kleriker der FSSPX suspendiert sind. Ich habe ein Zitat von Hoyos gebracht, aus dem hervorgeht, dass diese Suspension auch die (formals noch dazu exkommunizierten) Bischöfe trifft.

Wenn ich bezüglich der Person Tissiers (über den ich mich hier im übrigen schon deutlich
genug geäußert habe: sein Freund bin ich wahrlich nicht) keine solche Feststellung kenne
und auch auf Nachfragen keine mitgeteilt bekomme, dann darf ich weiterhin davon ausgehen,
daß eine Suspendierung nicht besteht, sondern – was ja offensichtlich ist – eine Art „unkano-
nischer Irregularität“, die sich kanonisch mangels Präzedenz nicht so recht greifen und be-
schreiben läßt.


Ein Gläubiger kann das so halten. Von einem Ortsordinarius aber ist ein formelleres Verhalten zu erwarten.

Kirchenjahr
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kirchenjahr »

Ganz so eindeutig ist die Sache mit der Suspension nicht. Eine Tatstrafe der Suspension wegen fehlender Inkardination gibt es im CIC meines Wissens nicht (auch wenn man das gebetsmühlenartig desöfteren liest). Und weil sich Pauschalierungen relativ gut einprägen (Pampelmuse = suspendiert) ist es im Einzelfall doch recht schwierig festzustellen, woraus sich die Suspension ergibt (schon alleine daraus, dass CIC 1917 und 1983 ggf. nebeneinander Anwendung finden -z. B. durch § 1313 CIC 1983).

Demnach wäre zu klären, ob Bischof Tissier de Mallerais trotz Auflösung der Bruderschaft vor seiner Weihe in 1975 noch eine "Beichterlaubnis" vom Diözesanbischof erhalten hat (unwahrscheinlich - aber man weiss ja nie). Dass Bischof Tissier de Mallerais sowohl bis 1983, als auch bis 1988 Beichten gehört hat, dürfte wohl unstrittig und somit offenkundig sein. Andernfalls müsste man sonst alles und jenes in Frage stellen (z. B. die Taufe von Bischof Tissier de Mallerais, die dieser erst ein mal beweisen müsste). Bei fehlender "Beichterlaubnis" ist § 1378 CIC 1983 schon eindeutig.

Was ich persönlich nicht verstehe ist, wie man im Kirchenrecht die Begriffe Tatstrafe und subjektiver Tatbestand unter eine Decke bringt. Derjenige, welcher zwar objektiv gegen ein Gesetz verstößt, welches eine Tatstrafe nach sich zieht, subjektiv aber der Überzeugung ist, er hätte richtig gehandelt, ist kirchenrechtlich in unangenehmer Situation. Vielleicht helfen da die anstehenden Gespräche weiter, um auch diese Probleme anzugehen. Wenn ich mir so einige Regelungen im CIC 1983 durchlese, bin ich schon so verwundert, was alles erwünscht oder verboten ist (und kaum einen interessiert das - weder WSK, Pampelmuse, Diözesanbischöfe und die Schaar der Gläubigen).

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Robert Ketelhohn
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

iustus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Brief Benedikts – der ohnehin nichts normiert, sondern
bloß erklären will – bleibt diesbezüglich gewissermaßen in einer Grauzone. „Keine Ämter
rechtmäßig auszuüben“, das ist denn doch nicht dasselbe wie durch einen konkreten Akt
suspendiert worden zu sein.
Wird Tissier durch die Zelebration nicht "sein Amt ausüben"?
… das er nicht hat. – Ja, gewiß. Aber darum geht es doch nicht. Offenkundig läßt
man römischerseits derzeit die Grauzone, in der die Piusbruderschaft sich bewegt,
ganz bewußt bestehen. Versteht doch: Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder, man
will die Bruderschaft endgültig aus der Kirche draußen haben, oder man will sie wie-
der richtig reinholen.

Will man sie draußen haben, dann ist es genau das Richtige, jetzt auf „Suspendie-
rung“, Irregularität, Verboten etc. herumzureiten, Zelebrationen in diözesanen Kir-
chen zu untersagen und so weiter. Will man dagegen Versöhnung, dann baut man
Brücken, reitet gerade nicht die zackigsten Gäule des Kirchenrechts, sondern läßt
ein paar Lämmchen auf der Weide spielen, P. Pius Dingsbums im Lateran zelebrie-
ren und dergleichen mehr.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Brief Benedikts – der ohnehin nichts normiert, sondern
bloß erklären will – bleibt diesbezüglich gewissermaßen in einer Grauzone. „Keine Ämter
rechtmäßig auszuüben“, das ist denn doch nicht dasselbe wie durch einen konkreten Akt
suspendiert worden zu sein.
Wird Tissier durch die Zelebration nicht "sein Amt ausüben"?
… das er nicht hat. – Ja, gewiß. Aber darum geht es doch nicht. Offenkundig läßt
man römischerseits derzeit die Grauzone, in der die Piusbruderschaft sich bewegt,
ganz bewußt bestehen. Versteht doch: Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder, man
will die Bruderschaft endgültig aus der Kirche draußen haben, oder man will sie wie-
der richtig reinholen.
Damit, dass man Milde walten lässt, kann ich leben. Der Vatikan tut es schon seit Jahren und betrachtet (entgegen einer Note des Rates für die Gesetzestexte) die Priester nicht als exkommuniziert. Nach den Exkommunikationen sind keine Maßnahmen mehr ergriffen worden.
Allerdings würde ich nicht durch entsprechendes Entgegenkommen jetzt schon das Ergebnis der Verhandlungen vorwegnehmen. Denn worüber sollte dann überhaupt noch verhandelt werden? Fellay könnte ja dann einfach einen Antrag auf Errichtung eines klerikalen Instituts stellen und fertig.

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

man will übers Konzil reden und völlige unabhängikeit von den Ortsordinarien darüber wird jetzt geredet

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Zur Bedeutung der Doktrinalgespräche mit der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Ein Kommentar von Mag. theol. Michael Gurtner:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... #more-1694
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Sempre
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Sempre »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Zur Bedeutung der Doktrinalgespräche mit der Priesterbruderschaft St. Pius X.

Ein Kommentar von Mag. theol. Michael Gurtner:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... #more-1694
Danke, Libertas Ecclesiae.

Ja, es geht hier nicht nur um die Piusbruderschaft, es geht um die Kirche Gottes.

Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade
Der Herr ist mir Dir
Du bist gebenedeit unter den Weibern
Und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder
Jetzt und in der Stunde unseres Todes
Amen
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Ralf

Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Ralf »

Ich verstehe das ganze Gezeter um Suspendierung ja/nein nicht ganz.

Da hat jemand gegen die Kirche propagandiert, die Bischöfe herablassend behandelt, das Konzil als höchste Lehrautorität verächtlich gemacht. Öffentlich.

Jetzt wird diesem die Hand ausgestreckt.

Wenn er sie annehmen will, führt der erste Weg in den Beichtstuhl, das ist doch logisch. Das hat mit Suspendierung nichts zu tun.

Und die Beichte erfordert wahrhaftige Reue und Zeichen der Umkehr (Buße) - über das Maß habe ich aber nicht zu urteilen.

Sonst können ohne Schaden für das eigene Seelenheil keine Sakramente empfangen werden.

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Maurus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Aha. Also steht es nirgends. Der Brief Benedikts – der ohnehin nichts normiert, sondern
bloß erklären will – bleibt diesbezüglich gewissermaßen in einer Grauzone. „Keine Ämter
rechtmäßig auszuüben“, das ist denn doch nicht dasselbe wie durch einen konkreten Akt
suspendiert worden zu sein.


Was heißt das denn deiner Meinung nach?

Die Zitate aus dem alten CJC sind an sich sowieso obsolet. Abgesehen davon müßtest
du für can. 2374 erst mal den Tatbestand nachweisen. Oder arbeitest du hier implizit mit
der Offenkundigkeitskeule?


Wieso obsolet? Das war in den 70er Jahren das gültige Gesetzbuch, wenn man von Eintritt der Suspension durch eine Weihe ohne Dimissorium ausgeht und diese Weihe 1975 war, dann ist der CIC von 1917 das maßgebliche Gesetzbuch. Und natürlich kann man hier vom Offenkundigen ausgehen. Zum Zeitpunkt der Weihe war die FSSPX aufgelöst, wieso sollte ein Ortsbischof Lefebvre dann noch ein Dimissorium ausstellen?

Ca. 2372 dagegen ist definitiv nicht einschlägig. Tissier ist bereits 1975 geweiht worden,
nicht 1976.


Richtig. 2372 betrifft nur seine Amtsbrüder.

Solltest du im übrigens darum den alten CJC anwenden wollen, weil dieser Mitte der sieb-
ziger Jahre noch galt, dann müßtest du auch hinsichtlich des can. 2366 erstens den Tatbe-
stand für damals nachweisen


Ein emeritierter Bischof ohne Amt kann niemandem Beichtfakultas verleihen.

zweitens aber auch, daß eine ggf. ipso facto eingetretene
Strafe von der zuständigen Autorität damals tatsächlich festgestellt worden ist. Falls nicht,
kann der alte CJC rückwirkend nicht mehr angewandt werden, es ist vielmehr der neue her-
anzuziehen.


Wenn dir das besser gefällt, so wende c. 1378 § 2 CIC/1983 an. Das Resultat ist dasselbe.

Auch für diesen gilt aber, daß eine Strafe wie die Suspendierung, selbst wenn ipso facto ein-
getreten, von der zuständigen Autorität förmlich festgestellt sein muß, bevor ich davon aus-
gehen muß, daß sie tatsächlich besteht.


Es ist ja nun von den zuständigen Autoritäten oft genug erklärt worden, dass die Kleriker der FSSPX suspendiert sind. Ich habe ein Zitat von Hoyos gebracht, aus dem hervorgeht, dass diese Suspension auch die (formals noch dazu exkommunizierten) Bischöfe trifft.

Wenn ich bezüglich der Person Tissiers (über den ich mich hier im übrigen schon deutlich
genug geäußert habe: sein Freund bin ich wahrlich nicht) keine solche Feststellung kenne
und auch auf Nachfragen keine mitgeteilt bekomme, dann darf ich weiterhin davon ausgehen,
daß eine Suspendierung nicht besteht, sondern – was ja offensichtlich ist – eine Art „unkano-
nischer Irregularität“, die sich kanonisch mangels Präzedenz nicht so recht greifen und be-
schreiben läßt.


Ein Gläubiger kann das so halten. Von einem Ortsordinarius aber ist ein formelleres Verhalten zu erwarten.

Alle Weihen die vor 1976 von Erzbischof Lefebvre gespendet wurden sind kanonisch in Ordnung
also es lag das ensprechende Schreiben des Heimatbischofs als auch Inkardinationen vor die nie aufgehoben wurden

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ar26
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ar26 »

@ ottaviani

Wo wurden die vor 76 Geweihten den inkardiniert? In die FSSPX oder in das jeweilige Heimatbistum?
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

nein in verschiedensten bistümmern wo bischöfe waren die mit dem Erzbischof befreundet waren

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

ottaviani hat geschrieben:nein in verschiedensten bistümmern wo bischöfe waren die mit dem Erzbischof befreundet waren
Das sind ja ganz neue Töne. Hier - http://sspx.agenda.tripod.com/id8.html - ist zu lesen, dass Lefebvre die Priester in die FSSPX inkardinieren wollte (was rechtlich gar nicht zulässig war, aber das kümmerte niemanden). Wenn stimmt, was du sagst, dann muss Tissier ja immernoch irgendwo inkardiniert sein. Wo denn? Und bedeutet das, dass die FSSPX im Prinzip eingesehen hat, nur als "pia unio" gegründet worden zu sein?

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

ab 1976 wurde dann in die Bruderschhaft selbst inkardiniert

civilisation
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von civilisation »

Radio Vatikan hat einen längeren Artikel sowie ein Interview mit dem "Piusbrüderexperten" Alois Schifferle veröffentlicht.

D: „Piusbrüder sehen sich als Vertreter einer wahren Kirche“

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=32911

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Jacinta
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Jacinta »

civilisation hat geschrieben:Radio Vatikan hat einen längeren Artikel sowie ein Interview mit dem "Piusbrüderexperten" Alois Schifferle veröffentlicht.

D: „Piusbrüder sehen sich als Vertreter einer wahren Kirche“

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=32911
Zitat aus dem Text hat geschrieben:Die Piusbrüder wollen eine abwehrende Kirche, die sich gegen die Irrtümer der Zeit stellt. Für viele verunsicherte Christen ist Lefebvre damit zur Leitfigur geworden. Das ist meiner Meinung nach das schlimme daran. Menschen suchen sehr stark nach Leitbildern. Für viele verunsicherte Christen ist Lefebvre im Hinblick auf die Umsetzung der Konzilsbeschlüsse und des Kirchenbildes zum Leitbild und Sicherheitspunkt geworden.
Er sollte mal folgende Frage klären:
1. Warum kam es denn erst zu dieser Verunsicherung?
2. Warum stellt sich die Kirche nicht ausreichend gegen die Irrtümer der Zeit?
3. Wenn es in der Natur des Menschen liegt, sich Leitbilder zu suchen, warum will die Kirche scheinbar keines geben?
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Heute beginnen also die Gespräche
hier der erste interessante Artikel ein Portrait des einzigen deutschen Gesprächsteilnehmers
http://www.domradio.de/aktuell/artikel_57977.html

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Bernado
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Bernado »

ottaviani hat geschrieben:Heute beginnen also die Gespräche
hier der erste interessante Artikel ein Portrait des einzigen deutschen Gesprächs Teilnehmers
http://www.domradio.de/aktuell/artikel_57977.html
Ja. INteressant daran ist vor allem, daß dieser Artikel an jenen den Boden unter den Füßen wegzieht, die jetzt demagogisch "die volle Anerkennung des 2. Vatikanums" fordern: In der Auslegung des Osservatore Romano? oder in der von Kardinal Lehmann?

Dabei bleiben offenkundige Lügen wie die des erwähnten P. Sullivan 'S.J. noch außen vor: Es gibt ein Selbstzeugnis des Theologen, der das "subsitit" anstelle des "est" vorgechlagen hatte, und in dem er ganz klar sagt, ihm habe an einer Verstärkung und Präzisierung und nicht an einer Abschwächung des Anspruch der Kirche gelegen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Laut kipa ging das erste Gespräch sehr gut herzlich konstruktiv und respektvoll man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
http://www.kipa-apic.ch/index.php?pw=&n ... &ki=2472

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Kai
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Kai »

ottaviani hat geschrieben:Laut kipa ging das erste Gespräch sehr gut herzlich konstruktiv und respektvoll man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
http://www.kipa-apic.ch/index.php?pw=&n ... &ki=2472
Das Bild in dem verlinkten Artikel zeigt lustigerweise gar keinen Piusbruder, sondern P. Eichhorn von der FSSP (ohne X).
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Libertas Ecclesiae
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Mal etwas anderes:

Seit geraumer Zeit wirbt das Linzer Nachrichtenportal http://www.kath.net mit einem Werbebanner für die in Traditionalistenkreisen sehr angesehene Monatszeitschrift "Kirchliche Umschau":

http://kath.net/werbung/kumschau.jpg

Ich finde es bemerkenswert, dass ausgerechnet kath.net jetzt für so etwas Werbung macht. Wie ist diese Gesinnungsänderung zu erklären? Bislang hat man sich dort vom Umfeld der Piusbruderschaft deutlich distanziert ...
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

Kai hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Laut kipa ging das erste Gespräch sehr gut herzlich konstruktiv und respektvoll man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
http://www.kipa-apic.ch/index.php?pw=&n ... &ki=2472
Das Bild in dem verlinkten Artikel zeigt lustigerweise gar keinen Piusbruder, sondern P. Eichhorn von der FSSP (ohne X).
und wenn man unter dem bild liest erfährt man das Bild soll die Messe Pauls VI darstellen
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

burgensis
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von burgensis »

Meine Übersetzung der kurzen Stellungnahme von Ecclesia Dei: http://exsultet.net/?p=1211

Daraus:
Insbesondere betreffen die zu prüfenden Fragen den Begriff der Tradition, das Missale Paul VI., die Auslegung des II. Vatikanischen Konzils in Kontinuität mit der katholischen doktrinellen Tradition, die Themen der Einheit der Kirche und der katholischen Grundsätze des Ökumenismus, die Beziehung zwischen dem Christentum und den nichtchristlichen Religionen sowie die Religionsfreiheit.

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Marion
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Marion »

ottaviani hat geschrieben: man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
:auweia: Alle 14 Tage :glubsch:
Das darf doch nicht wahr sein :panisch:
Ich hoffte, die legen jetzt los
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Maurus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Maurus »

Marion hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
:auweia: Alle 14 Tage :glubsch:
Das darf doch nicht wahr sein :panisch:
Ich hoffte, die legen jetzt los
Wasn?

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Niels
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Niels »

Maurus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
:auweia: Alle 14 Tage :glubsch:
Das darf doch nicht wahr sein :panisch:
Ich hoffte, die legen jetzt los
Wasn?
Eben. Tun sie doch. Aber nicht hastig. Akademisch halt. :doktor:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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ottaviani
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von ottaviani »

P Lombardi ist ganz begeistert
http://www.google.com/hostednews/afp/ar ... -r6TlA1xKg

ich zitiere
Der Sprecher von Papst Benedikt XVI., Federico Lombardi, sprach von einer "neuen Phase" in den Beziehungen zwischen Vatikan und Pius-Bruderschaft. Zur Dauer des Dialogs wollte er keine Voraussagen machen. Dass beide Seiten sich künftig zwei Mal im Monat treffen wollten, sei allerdings "ein Zeichen für den Willen, mit Entschlossenheit voranzuschreiten", sagte Lombardi.

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cantus planus
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von cantus planus »

Niels hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
:auweia: Alle 14 Tage :glubsch:
Das darf doch nicht wahr sein :panisch:
Ich hoffte, die legen jetzt los
Wasn?
Eben. Tun sie doch. Aber nicht hastig. Akademisch halt. :doktor:
Eben. Die Themenbereiche sind komplex, und man wird nach jedem Treffen das Protokoll abwarten, und dieses in der jeweiligen Gruppe genau analysieren und den Kurs für das nächste Gespräch festlegen. Ich finde 14 Tage dafür noch gar nicht mal schlecht. Ich hätte mit einem Ein- oder Zwei-Monats-Rhythmus gerechnet.
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Leguan
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Leguan »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Mal etwas anderes:

Seit geraumer Zeit wirbt das Linzer Nachrichtenportal http://www.kath.net mit einem Werbebanner für die in Traditionalistenkreisen sehr angesehene Monatszeitschrift "Kirchliche Umschau":

http://kath.net/werbung/kumschau.jpg

Ich finde es bemerkenswert, dass ausgerechnet kath.net jetzt für so etwas Werbung macht. Wie ist diese Gesinnungsänderung zu erklären? Bislang hat man sich dort vom Umfeld der Piusbruderschaft deutlich distanziert ...
Öh, das tut man immer noch, aber das Werbegeld stinkt auch dann nicht, wenn es von der KU oder dem Sarto-Verlag kommt.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von cantus planus »

Ich finde es immer wieder erheiternd, wenn jemand bei kath.net eine klare Linie zu erkennen glaubt. (Abgesehen vom Medju-Wahn.) Das war vielleicht noch zu Anfang so...
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: man trifft sich in zukunft alle 14 Tage
:auweia: Alle 14 Tage :glubsch:
Das darf doch nicht wahr sein :panisch:
Ich hoffte, die legen jetzt los
Wasn?
Eben. Tun sie doch. Aber nicht hastig. Akademisch halt. :doktor:
Eben. Die Themenbereiche sind komplex, und man wird nach jedem Treffen das Protokoll abwarten, und dieses in der jeweiligen Gruppe genau analysieren und den Kurs für das nächste Gespräch festlegen. Ich finde 14 Tage dafür noch gar nicht mal schlecht. Ich hätte mit einem Ein- oder Zwei-Monats-Rhythmus gerechnet.
Das hatte ich eigentlich auch erwartet. Insofern geht es doch recht zügig zu...
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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taddeo
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Re: FSSPX & Rom: Auf dem Weg zur Einheit?

Beitrag von taddeo »

Niels hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich hätte mit einem Ein- oder Zwei-Monats-Rhythmus gerechnet.
Das hatte ich eigentlich auch erwartet. Insofern geht es doch recht zügig zu...
Das läßt Gottseidank darauf schließen, daß diese Angelegenheit nicht im oft üblichen römischen "1000 Jahre sind wie ein Tag"-Modus bearbeitet wird und endlos von einem Dikasteriumsschreibtisch zum nächsten wandert, sondern daß hier tatsächlich Leute zusammensitzen, denen an einer ebenso gründlichen wie flotten Arbeit gelegen ist. Und ich denke mal, daß durchaus auch der Heilige Vater persönlich den Terminplan etwas angeschoben hat. Es liegt wohl nicht ganz ferne, anzunehmen, daß er das (hoffentlich positive) Ergebnis dieser Gespräche noch persönlich er"leben" möchte.

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