Fragesteller hat geschrieben:Wie ist denn das von Martin verlinkte Motiv zu bewerten? Ist es üblich, einen Heiligen anhand einer markanten Szene aus seinem Leben darzustellen?
So wie Du "markante Stellen" meinst - nein. Wenn, dann ist es eher das Martyrium, aber auch das ist die Ausnahme: normalerweise tragen dann die Märtyrer das Kreuz in der Hand bzw. mit der Segens- oder Lehrgeste (hierzu kann ich das
Buch von Helmut Fischer empfehlen, da steht einiges zu Körper- und Händehaltung drin)
Weniger markant, aber dennoch "Erkennungszeichen" sind zum Beispiel die Kerze die die Hl. Genevieve von Paris in der Hand hält oder das Baby in den Armen des Hl. Stylianos:
Die Darstellung des Hl. Georg als Drachentöter ist eher russische Schule, die die Griechen von den Russen übernommen haben. Der Hl. Georg wird in der griechischen Ikonographie eher so dargestellt:
Markante Darstellungen finden sich eher bei Christus und der Allheiligen. Weitere, die mir auf Anhieb einfallen sind die Hl. Maria die Ägypterin, die von Abba Zosimas die Hl. Kommunion empfängt, die Darstellungen der ökumenischen Konzilien (insbesondere des ersten, das Arius anathematisiert). Dann wäre evtl der Hl. Johannes der Täufer zu nennen, der sein Haupt auf einem Tablett hält bzw. im Hades das Evangelium verkündet.
Oder die Liturgie der Engel, von der ich erst kürzlich erfahren habe (ich weiß nicht mal, ob es das auf Ikone gibt oder nur als Freske).
Aber das sind nur meine kümmerlichen Laienkenntnisse evtl. wissen andere mehr hierzu zu sagen.
Ich möchte Joseph hier beipflichten. Geistlich gesehen unterscheidet eine uralte Ikone gar nichts von einer gestern geschriebenen. (Wobei ich zugeben muss, dass ich auch Ikonen sehr wohl auch mit dem weltlichen Auge betrachte
).
Gruß,
Nassos