Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Ostkirchliche Themen.
Martina

Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

Konversionen der Amtskirchen werden ja im Standesamt eingetragen, falls man mich richtig informiert hat. Aber ich würde gerne wissen, ob ein Erwachsener, der schon länger ausgetreten ist und sich orthodox taufen lässt, irgendwo amtlich, wie z.B. im Standesamt als orthodox eingetragen wird. Ich habe nur von Geburteneinträgen gehört.

Und wenn die orthodoxe Kirchen nichts an Ämter melden, weil sie sowieso keine Kirchensteuer davon haben, sind die "Konvertiten" dann überhaupt irgendwo außerhalb der Kirche orthodox gemeldet?

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Das ist unterschiedlich geregelt, je nachdem, in welchem Staat Du wohnst.
Am Besten fragst Du bei einem Priester nach.
In Österreich kannst Du Deine Konfession auf dem Meldezettel eintragen, aber m.W. gibt es keine Meldung der Kirchen an den Staat. Ein unierter Priester meinte, daß viele Zugezogene als o.B. (ohne Bekenntnis) geführt werden, weil sie die Meldung von zuhause nicht kennen.
Zuletzt geändert von Siard am Dienstag 11. Mai 2021, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.

Martina

Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

In Deutschland offenbar nicht, oder?

Sascha B.
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Sascha B. »

Martina hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 13:14
Konversionen der Amtskirchen werden ja im Standesamt eingetragen, falls man mich richtig informiert hat. Aber ich würde gerne wissen, ob ein Erwachsener, der schon länger ausgetreten ist und sich orthodox taufen lässt, irgendwo amtlich, wie z.B. im Standesamt als orthodox eingetragen wird. Ich habe nur von Geburteneinträgen gehört.

Und wenn die orthodoxe Kirchen nichts an Ämter melden, weil sie sowieso keine Kirchensteuer davon haben, sind die "Konvertiten" dann überhaupt irgendwo außerhalb der Kirche orthodox gemeldet?
Standesamtlich wärst du dann Konfessionslos. Wobei man sich soweit ich weiß die orthodoxe Konfession freiwillig eintragen lassen kann. Die Orthodoxie selbst meldet aber nichts an irgendwelche staatlichen Stellen.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Martina hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 14:17
In Deutschland offenbar nicht, oder?
Davon kannst Du ausgehen. ;D

Germanus
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Germanus »

X B!
Es gibt, soviel ich weiß, in Deutschland keine entsprechende Meldekategorie für Orthodoxe. Wenn man aufhört, meldetechnisch z.B. "römisch-katholisch" zu sein, ohne dort "evangelisch" zu werden, fällt man aus dem Raster. Eine freiwillige Nennung "orthodox" gibt es zwar, aber die taucht später nirgends auf, wahrscheinlich, weil sie vor dem Staat irrelevant ist. Eine Meldepflicht der Gemeinde, zu der man gehört, gibt es folglich auch nicht. Relevant ist staatlicherseits ja nur die steuerliche Komponente, nicht der Glaube.
Herz. Gruß
G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

Martina

Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

Vielen Dank an alle!
Hier weiß man 1000 x mehr als der Generalvikar. Wieso kennen die Leute, die sich damit beschäftigen nicht einmal ein Forum, in dem man sofort Antworten bekommt.... :patsch:
Wenn es euch nicht gäbe!

Tinius
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Tinius »

Die sind dabei:
Evangelische Landeskirchen
Katholische Kirche
Altkatholische Kirche
Jüdische Kultusgemeinden
Israelitische Religionsgemeinschaften
Freireligiöse Gemeinden (http://www.freireligioese.de/)
Französische Kirche zu Berlin
Mennonitengemeinde in Hamburg-Altona
Unitarische Religionsgemeinschaft Freier Protestanten in Rheinland-Pfalz

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taddeo
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von taddeo »

Germanus hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 15:12
X B!
Es gibt, soviel ich weiß, in Deutschland keine entsprechende Meldekategorie für Orthodoxe. Wenn man aufhört, meldetechnisch z.B. "römisch-katholisch" zu sein, ohne dort "evangelisch" zu werden, fällt man aus dem Raster. Eine freiwillige Nennung "orthodox" gibt es zwar, aber die taucht später nirgends auf, wahrscheinlich, weil sie vor dem Staat irrelevant ist.
In Deutschland ist das nach Bundesländern unterschiedlich geregelt. In Bayern etwa gibt es mehrere orthodoxe Kirchen, die man beim Standesamt eintragen lassen kann. Hier ist eine Übersicht, dort auf das Bundesland klicken:
https://www.personenstandsrecht.de/Webs ... -node.html

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

In Österreich meldet der Staat an die Kirche, nicht umgekehrt.

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Lycobates
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Lycobates »

Siard hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 20:25
In Österreich meldet der Staat an die Kirche, nicht umgekehrt.
In Deutschland hat "die Kirche" immer weniger zu melden ... :blinker:
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 21:59
In Deutschland hat "die Kirche" immer weniger zu melden ... :blinker:
:D
Vermutlich ist das ganz gut so.

Christian
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Christian »

Martina hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 13:14
Konversionen der Amtskirchen werden ja im Standesamt eingetragen, falls man mich richtig informiert hat. Aber ich würde gerne wissen, ob ein Erwachsener, der schon länger ausgetreten ist und sich orthodox taufen lässt, ....
Hallo Martina, ich bin über den Satz "orthodox taufen lässt " gestolpert. Wenn man konventiert, muß man sich wieder taufen lassen oder ist es Einzelfall abhängig ?

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martin v. tours
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von martin v. tours »

Martina wird das schon wissen, denn...
z.B. die russische Kirche des Moskauer Patriachats tauft NICHT neu, die russische Auslandskirche sehr wohl.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Christian
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Christian »

martin v. tours hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 10:46
Martina wird das schon wissen, denn...
z.B. die russische Kirche des Moskauer Patriachats tauft NICHT neu, die russische Auslandskirche sehr wohl.
Mir ging es um das was normalerweise durchgeführt wird, z.B. wurden Evangelen nachgetauft weil sie auf Führer und so ein Gesocks getauft wurden

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Protasius
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Protasius »

Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 11:05
martin v. tours hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 10:46
Martina wird das schon wissen, denn...
z.B. die russische Kirche des Moskauer Patriachats tauft NICHT neu, die russische Auslandskirche sehr wohl.
Mir ging es um das was normalerweise durchgeführt wird, z.B. wurden Evangelen nachgetauft weil sie auf Führer und so ein Gesocks getauft wurden
Meinst du die Deutschen Christen während des Dritten Reichs? Dafür müßte man wissen, was die verschiedenen orthodoxen Kirchen vor einem halben Jahrhundert gemacht haben. Für die jetzige Praxis wird das wohl eher weniger Bedeutung haben, 80-jährige Konvertiten dürfte es nicht allzuviele geben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Christian
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Christian »

Protasius hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 11:43
Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 11:05
martin v. tours hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 10:46
Martina wird das schon wissen, denn...
z.B. die russische Kirche des Moskauer Patriachats tauft NICHT neu, die russische Auslandskirche sehr wohl.
Mir ging es um das was normalerweise durchgeführt wird, z.B. wurden Evangelen nachgetauft weil sie auf Führer und so ein Gesocks getauft wurden
Meinst du die Deutschen Christen während des Dritten Reichs? Dafür müßte man wissen, was die verschiedenen orthodoxen Kirchen vor einem halben Jahrhundert gemacht haben. Für die jetzige Praxis wird das wohl eher weniger Bedeutung haben, 80-jährige Konvertiten dürfte es nicht allzuviele geben.
Ja, sogenannte deutsche Christen meine ich. Mir war aber unbekannt das wir Katholiken bei Konvertierung getauft werden müssen schließlich sind wir im selben Ritual getauft anders als damals die Evangelischen

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Jeremias
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Jeremias »

Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 15:56
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 11:43
Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 11:05


Mir ging es um das was normalerweise durchgeführt wird, z.B. wurden Evangelen nachgetauft weil sie auf Führer und so ein Gesocks getauft wurden
Meinst du die Deutschen Christen während des Dritten Reichs? Dafür müßte man wissen, was die verschiedenen orthodoxen Kirchen vor einem halben Jahrhundert gemacht haben. Für die jetzige Praxis wird das wohl eher weniger Bedeutung haben, 80-jährige Konvertiten dürfte es nicht allzuviele geben.
Ja, sogenannte deutsche Christen meine ich. Mir war aber unbekannt das wir Katholiken bei Konvertierung getauft werden müssen schließlich sind wir im selben Ritual getauft anders als damals die Evangelischen
Das handhaben verschiedene Landeskirchen unterschiedlich. Die Griechen taufen nicht neu, weder in den 80ern bei mir, noch in den 10ern bei meiner Frau. Beide vorher katholisch.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Martina

Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

Die einen nationalen Orthodoxen machen einfach eine Myronsalbung, wenn sie "wissen", dass angeblich bloß die Firmung nicht "firm" war, aber sie ignorieren, dass sie doch die Firmung bis zum Vat. Konzil 2 als valide ansehen. Es gab schon Täuflinge, die darauf beharrten, die Taufe bei den Orthodoxen hieße "Myronsalbung", und die Person meinte wirklich, dass das der Terminus für die Taufe ist. Der Pfarrer klärte sie gar nicht auf.
Es gibt Orthodoxe Kirchen, die dann nur die Protestanten "neu" taufen und es gibt welche, die sagen, dass sie alle taufen, egal ob man es sagen könne, es war gültig oder nicht. Sie melden das in Deutschland auch nicht irgendwelchen Ämtern, sondern nur an die entsprechende orthodoxe Diözese /Synode der entsprechenden patriotischen orthodoxen Kirche weiter. Wie das in anderen Ländern ist, ist mir unbekannt.

Martina

Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 15:56
Ja, sogenannte deutsche Christen meine ich. Mir war aber unbekannt das wir Katholiken bei Konvertierung getauft werden müssen schließlich sind wir im selben Ritual getauft anders als damals die Evangelischen
Auch die Auffassung bezüglich desselben Ritus ist bei den Orthodoxen sehr oft anders. Die einen Priester sind eher konziliant, andere wiederum total strikt und ablehnend. Die katholischen Priester sind hingegen oft gar nicht der Meinung, dass es eine andere Konfession ist. Also redet man stets aneinander vorbei...

Ein sehr interessantes Buch ist im Übrigen das Buch von Nikolaus Wyrwoll, "Politischer oder petrinischer Primat? Zwei Zeugnisse zur Primatsauffassung im 9. Jahrhundert". ISBN 978-2-9700643-7-4.

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Christian hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 15:56
Ja, sogenannte deutsche Christen meine ich. Mir war aber unbekannt das wir Katholiken bei Konvertierung getauft werden müssen schließlich sind wir im selben Ritual getauft anders als damals die Evangelischen
Ach so? Wo war/ist denn der substanzielle Unterschied?

Martina

Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Martina »

Tinius hat geschrieben:
Dienstag 11. Mai 2021, 17:54
Die sind dabei:
Evangelische Landeskirchen
Katholische Kirche
Altkatholische Kirche
Jüdische Kultusgemeinden
Israelitische Religionsgemeinschaften
Freireligiöse Gemeinden (http://www.freireligioese.de/)
Französische Kirche zu Berlin
Mennonitengemeinde in Hamburg-Altona
Unitarische Religionsgemeinschaft Freier Protestanten in Rheinland-Pfalz
Heißt das, dass die oben genannten Religionsgemeinschaften alle eine amtlich abgeführte Religionssteuer zahlen?

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Siard
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Martina hat geschrieben:
Montag 17. Mai 2021, 04:39
Heißt das, dass die oben genannten Religionsgemeinschaften alle eine amtlich abgeführte Religionssteuer zahlen?
Ja.

Germanus
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Germanus »

Martina hat geschrieben:
Sonntag 16. Mai 2021, 16:32
Die einen nationalen Orthodoxen machen einfach eine Myronsalbung, wenn sie "wissen", dass angeblich bloß die Firmung nicht "firm" war, aber sie ignorieren, dass sie doch die Firmung bis zum Vat. Konzil 2 als valide ansehen. Es gab schon Täuflinge, die darauf beharrten, die Taufe bei den Orthodoxen hieße "Myronsalbung", und die Person meinte wirklich, dass das der Terminus für die Taufe ist. Der Pfarrer klärte sie gar nicht auf.
Es gibt Orthodoxe Kirchen, die dann nur die Protestanten "neu" taufen und es gibt welche, die sagen, dass sie alle taufen, egal ob man es sagen könne, es war gültig oder nicht. Sie melden das in Deutschland auch nicht irgendwelchen Ämtern, sondern nur an die entsprechende orthodoxe Diözese /Synode der entsprechenden patriotischen orthodoxen Kirche weiter. Wie das in anderen Ländern ist, ist mir unbekannt.
X B!
Es geht bei der Myronsalbung nicht unbedingt darum, ob die irgendwann empfangene kath. Firmung sakramental gespendet wurde oder nicht. Abgesehen davon, dass die Handhabung eben verschieden ist (bei Aufnahem in die Orthodoxie Taufe oder Myronsalbung), wird bei der Aufnahme in die orthodoxe Gemeinde die Myronsalbung als eigentliche Besiegelung mit dem Hl. Geist verstanden. Eine solche erneute Myronsalbung wird z.B. auch orthodox getauften und myrongesalbten wiederum gespendet, wenn diese dem Glauben den Rücken gekehrt hatten. Es ist das also eine ganz andere Bewertung, als sie ein kath. Theologe für die Sakramente der Taufe und Firmung vorlegen würde, die beide niemals wieder gespendet werden (können).
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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Osthugo
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Osthugo »


Das handhaben verschiedene Landeskirchen unterschiedlich. Die Griechen taufen nicht neu, weder in den 80ern bei mir, noch in den 10ern bei meiner Frau. Beide vorher katholisch.
Damit es ein wenig übersichtlicher wird ;D :

Die Griechen in Österreich taufen sehr wohl neu. Wenn nicht orthodox getaufte Konvertiten (z.B. aus dem Moskauer Patriarchat) beispielsweise im Urlaub auf irgendeiner griechischen Insel die heiligen Gaben empfangen möchten, kann es gut sein, dass ihnen dies vom dortigen Ortspriester verwehrt wird, weil sie nicht orthodox getauft sind. Das ist auch das Argument, warum die russische Auslandskirche (im Gegensatz um Moskauer Patriarchat) erneut tauft.
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
(Makarios der Ägypter)

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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Siard »

Osthugo hat geschrieben:
Dienstag 8. Juni 2021, 13:51
Damit es ein wenig übersichtlicher wird ;D :
:daumen-rauf:
Osthugo hat geschrieben:
Dienstag 8. Juni 2021, 13:51
Die Griechen in Österreich taufen sehr wohl neu. Wenn nicht orthodox getaufte Konvertiten (z.B. aus dem Moskauer Patriarchat) beispielsweise im Urlaub auf irgendeiner griechischen Insel die heiligen Gaben empfangen möchten, kann es gut sein, dass ihnen dies vom dortigen Ortspriester verwehrt wird, weil sie nicht orthodox getauft sind. Das ist auch das Argument, warum die russische Auslandskirche (im Gegensatz um Moskauer Patriarchat) erneut tauft.
:daumen-rauf:

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Jeremias
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Re: Werden Übertritte zur Orthodoxie auch amtlich gemeldet?

Beitrag von Jeremias »

Osthugo hat geschrieben:
Dienstag 8. Juni 2021, 13:51

Das handhaben verschiedene Landeskirchen unterschiedlich. Die Griechen taufen nicht neu, weder in den 80ern bei mir, noch in den 10ern bei meiner Frau. Beide vorher katholisch.
Damit es ein wenig übersichtlicher wird ;D :

Die Griechen in Österreich taufen sehr wohl neu. Wenn nicht orthodox getaufte Konvertiten (z.B. aus dem Moskauer Patriarchat) beispielsweise im Urlaub auf irgendeiner griechischen Insel die heiligen Gaben empfangen möchten, kann es gut sein, dass ihnen dies vom dortigen Ortspriester verwehrt wird, weil sie nicht orthodox getauft sind. Das ist auch das Argument, warum die russische Auslandskirche (im Gegensatz um Moskauer Patriarchat) erneut tauft.
Autschn. :D Ich meinte aber natürlich die griechische Metropolie in Deutschland.

Ich muss aber zugeben, dass ich weder in der St.-Georgs-Kathedrale im Patriarchat noch in der Pfarrkirche in Limassol oder in Buffalo (NY) irgendwie thematisiert habe, wie meine exakte Tauf-Biographie war, sondern habe einfach nur gesagt: "Ich gehöre zu dem und dem Bischof und bin hier auf einer Tagung und würde gerne heute hier mitmachen."
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

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