Robert Ketelhohn hat geschrieben:Leider ist immer wieder die Tendenz sichtbar, die „andern“ ausschließen zu wollen, sei es aus Dünkel, sei es aus Furcht.
Leider bestätigt eine Reihe obiger Beiträge diese Aussage erneut.
Anneke6 hat geschrieben:Erstens haben wir schon solche Threads: Gefallen an der orthodoxen Kirche etc.
Mir scheint es geradezu Sinn und Daseinsbegründung solcher Foren wie des Kreuzgangs zu sein, gewisse Themen immer wieder neu aufzugreifen und dabei auch unter neuen Gesichtspunkten zu betrachten. Anläufe dazu mit Hinweis auf anderswo früher einmal schon Gesagtes abzubürsten wirkt nicht eben freundlich.
Anneke6 hat geschrieben:Und zweitens gibt es hier Leute, die die Bezeichnung "Ostkirchler" nicht mögen.
Das ist denn wohl deren Problem. Vielleicht gelingt es mir noch, etwas Mitleid zu zeigen.
Anneke6 hat geschrieben:Ich selbst kann mit der Bezeichnung "Ostkirche" auch nicht viel anfangen, da sie ambivalent ist.
Abgesehen davon, daß der Begriff im Plural anzuwenden ist, hast du natürlich recht. Von Tokio aus gesehen findet man die Ostkirchen westwärts eher, beispielshalber. Ich gehe aber als okular nicht geschlitzter Altweltaffe lieber von der Geographie der Alten Welt aus.
Ad hoc hat geschrieben:Überwindung der Trennung durch Nichtbeachtung dessen, was die Trennung verursacht hat? Was ist wichtiger und was sollte das Ziel sein: Akzeptanz der Trennung durch frohes Nebeneinander oder die Rückführung der Getrennten zur einen Wahrheit?
Zunächst müßte man einmal hinhören, was der andere eigentlich sagt. Nichts unterstellen. Zweitens, was die Sache betrifft, wäre wohl erst einmal festzustellen, was tatsächlich die Trennungen verursacht hat. Darüber herrschen nämlich allerhand falsche Ansichten. Solang man keine Ahnung hat, sollte man das Krakeelen lassen.
Sebastian hat geschrieben:Von welcher Väterzeit ist hier die Rede? Die Orthodoxe Kirche kennt keine "Väterzeit" in dem Sinne einer zeitlichen Begrenzung. Für röm. Katholiken mag es eine solche zeitliche Einordnung geben und soweit ich weis, wird der Endpunkt um 800 n. Chr. festgesetzt. Ein solches abruptes Ende, ein plötzliches "Aussterben" der Väter gibt es bei uns nicht, denn die Kirche brachte zu jeder "Epoche" einen Leuchter hervor, der dem Volk den Weg zum Heil aufhellte und vor Irrwegen schützte.
Das ist nun dasselbe in grün. Statt zur Sache zu reden, hängst du dich an nebensächlichen semantischen Details auf, und dies noch nicht einmal zutreffend. „Väterzeit“ ist kein dogmatischer Begriff – darum lohnt es sich auch nicht, sich dessenthalben zu ereifern –, wohl aber ein gängiges Wort, im theologischen und historischen Diskurs ebenso geläufig wie in nicht-wissenschaftlicher Sprache, welches ungefähr die Zeit der „Kirchenväter“ bezeichnet.
Unter „Kirchenvätern“ wiederum versteht der hiesige Sprachgebrauch die „Kirchenlehrer“ des christlichen „Altertums“. Das sind, um es konkret zu machen (und Conscientias obigen Beitrag gelind zu korrigieren) die vier westlichen Väter Ambrosius, Augustin, Hieronymus und Gregor der Große sowie die vier östlichen Väter Athanasius, Basilius der Große, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus.
Der Rang, den diese „Kirchenväter“ in der lateinischen Tradition genießen – vor den älteren „apostolischen Vätern“ und den späteren „Kirchenlehrern“ – ist wohl ungefähr mit derjenigen Autorität zu vergleichen, die in der griechischen Kirche den „drei Hierarchen“ Basilius dem Großen, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus zukommt und die, anders als du oben meintest, sehr wohl die Autorität der übrigen „Väter“ übersteigt.
Bemerkungen über »plötzliches Aussterben der Väter« sind darum, wie du eigentlich selber schon vor dem Niederschreiben hättest merken können, völlig deplaciert, abwegig und – offen gesagt – überaus ärgerlich und kontrakommunikativ.
So viel für jetzt, den Rest später. Habe erst mal was anderes zu tun.