Wenn du nichts beizutragen hast, dann enthalte dich doch einfach eines Kommentars.

Daran stimmt eigentlich nur, dass der Mensch nicht durch die innere Zustimmung zu abstrakten Propositionen errettet wird - was ja der Kern des Begriffes "Glauben" in den westlichen Schwundformen ist.
Diese Feststellung möchte ich mit Nachdruck unterstreichen. Die Liturgie ist gefeiertes Dogma und lebt von der Orthodoxie, sie findet nicht im luftleeren Raum statt. Eine veränderte Theologie wahlweise entleert oder verkrüppelt auch die Liturgie, und mehr als ein glorifiziertes Zeremoniell sind die diversen Uniatengruppen - auch ganz konkret praktisch-ekklesiologisch durch ihre Anbindung an das vatikanische Indianerministerium - bis heute nicht.
Was soll denn hier "abstrake Propositionen" heißen? Satz des Pythagoras?
Ich darf diesen Ausführugen entnehmen, daß selbst eine formvollendete byzantische Liturgie an und für sich leer ist, keine Bedeutung hat. Würde ein Cassian oder Germanus in so einer perfekten Theateraufführung sitzen, würden sie vielleicht vom glorifizierten Zeremoniell eine Weile lang getäuscht, aber ohne z.B. Treue zur Ekklesiologie der Orthodoxen käme dabei nichts echt rüber. Die Liturgie ist somit ein reiner Träger trotz Struktur, wie etwa eine Trägerwelle im Funk. An und für sich kommuniziert sie garnichts, sie wird belebt nur durch andere Dinge.Cassian hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 04:49Diese Feststellung möchte ich mit Nachdruck unterstreichen. Die Liturgie ist gefeiertes Dogma und lebt von der Orthodoxie, sie findet nicht im luftleeren Raum statt. Eine veränderte Theologie wahlweise entleert oder verkrüppelt auch die Liturgie, und mehr als ein glorifiziertes Zeremoniell sind die diversen Uniatengruppen - auch ganz konkret praktisch-ekklesiologisch durch ihre Anbindung an das vatikanische Indianerministerium - bis heute nicht.
Dass dich Liturgik nicht interessiert und du davon keine Ahnung hast, hast du ja verschiedentlich schon dargestellt. Wen, glaubst du also, beeindrucken deine dümmlichen Strohmänner?Trisagion hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 10:09Ich darf diesen Ausführugen entnehmen, daß selbst eine formvollendete byzantische Liturgie an und für sich leer ist, keine Bedeutung hat. Würde ein Cassian oder Germanus in so einer perfekten Theateraufführung sitzen, würden sie vielleicht vom glorifizierten Zeremoniell eine Weile lang getäuscht, aber ohne z.B. Treue zur Ekklesiologie der Orthodoxen käme dabei nichts echt rüber. Die Liturgie ist somit ein reiner Träger trotz Struktur, wie etwa eine Trägerwelle im Funk. An und für sich kommuniziert sie garnichts, sie wird belebt nur durch andere Dinge.Cassian hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 04:49Diese Feststellung möchte ich mit Nachdruck unterstreichen. Die Liturgie ist gefeiertes Dogma und lebt von der Orthodoxie, sie findet nicht im luftleeren Raum statt. Eine veränderte Theologie wahlweise entleert oder verkrüppelt auch die Liturgie, und mehr als ein glorifiziertes Zeremoniell sind die diversen Uniatengruppen - auch ganz konkret praktisch-ekklesiologisch durch ihre Anbindung an das vatikanische Indianerministerium - bis heute nicht.
Hervorrqgend. Wir können also die Liturgie zur weiteren Diskussion der Andersartigkeit der Orthodxie komplett zur Seite stellen. IDenn sie ist nicht selber ein Grund sondern höchstens eine Präsentationsmittel für andere Gründe. Ich hatte schwere Kämpfe um diese wichtige Aussage erwartet, stattdessen kriege ich sie einfach geschenkt.
Es folgt nun panisches Zurückrudern. Auf die Plätze, fertig, los...
Nö, der Protestant erfährt zum Beispiel seine "Rettung" durch die innere Zustimmung zur abstrakten Proposition einer "Rechtfertigung" aus Satisfaktion ("Sola Fide"). Was an sich ziemlich ironisch ist, denn bei dieser inneren Zustimmung handelt es sich um einen Willensakt, also um genau die Werkgerechtigkeit, die er mit dem "Sola Fide"-Grundsatz entgehen zu können meint. Der Unterschied zwischen Vatikanern und anderen Protestanten ist lediglich, dass bei ersteren zu diesem Willensakt zur "Rechtfertigung" noch weitere "gute Werke" hinzutreten müssen, während bei letzteren allein dieser erste Willensakt genügt.
Das haben wir hier auf mehreren Seiten diskutiert. Kannst es ja einfach nochmal alles nachlesen.Trisagion hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 09:54Nun mal endlich Butter bei die Fische, was ist denn so anders am Glauben der Orthodoxen?
Und falls man das wieder nicht mit Worten ausdrückan kann, möchte ich erstens auf das Wittgenstein'sche Lied verweisen, siehe oben, und zweitens darauf, daß offensichtlich auch die Orthodoxen irgendwie den Glaube weitergeben müssen. Und wenn das nicht mit Worten geschieht, dann kann man doch mit Worten beschreiben wie und wodurch es geschieht.
Meine Interessen und mein Wissen tun hier aber nicht zur Sache, denn schließlich wurden hier die kühnen Thesen zur Liturgie von Germanus und Dir in die Welt gesetzt. Falls meine Schlußfolgerung aus Euren Worten "dümmlich" ist, dann kannst Du das sicher schnell nachweisen.
Nein. Aber wir reden hier ja nicht über dieses Thema.
ST IIa IIae q2 a1
Wird nun „Denken“ in der erstgenannten Weise [eine Tätigkeit der überlegenden Vernuft] genommen, so besagt das „denkende Zustimmen“ nicht den ganzen Begriff dessen, was man „Glauben“ nennt. Wird es aber in der zweitgenannten Weise [eine Tätigkeit der sinnlichen Denkkraft] genommen, so ist es durchaus gleichbedeutend mit dem Begriffe „glauben.“ Denn von den Akten der Vernunft schließen manche eine feste Zustimmung ein ohne solches Denken; wie wenn jemand betrachtet das, was er weiß oder erkennt, denn solche Betrachtung besitzt bereits ihre Vollendung und Form. Andere Akte der Vernunft aber schließen ein noch unvollendetes Denken in sich ein ohne feste Zustimmung, wie wenn jemand zweifelt, d. h. zu keinem Gliede eines Gegensatzes hinneigt; oder wenn er mutmaßt, d. h. zu einem Teile des Gegensatzes wohl mehr hinneigt, aber nur auf Grund eines leichten Zeichens; oder wenn er eine Meinung hat, so daß er dem Ja oder dem Nein zwar anhängt, jedoch mit der Furcht, das Gegenteil könne wahr sein. Der Akt des Glaubens aber besagt eine durchaus feste Zustimmung; und kommt da überein mit dem Wissen und Verstehen; — die Kenntnis jedoch, die er bedingt, ist noch nicht vollendet durch offenes Schauen; und darin kommt er überein mit dem Zweifelnden, Mutmaßenden, Meinenden. Und so ist es die eigentliche Bedeutung des Begriffes „glauben“: Zustimmend denken. Danach unterscheidet sich dieser Akt sonach von allen anderen Akten der Vernunft, die das Wahre und Falsche zum Gegenstande haben.
Wir haben hier nur die Energielehre des Palamas länger diskutiert. Ist es also dies, was Deiner Meinung nach so anders ist am Glauben der Orthodoxen?
Die Liturgie ist entweder real und bildet etwas ab, was tatsächlich stattfindet, oder sie ist eine gnadenleere Hohlfigur und somit nur ein Schauspiel - die Glieder deiner Sekte würden mir da sicherlich zustimmen, wenn ich dies Gleichnis auf das Verhältnis von "alter Messe" und hochkirchlichem Luthertum anwendete. Die Uniaten entbehren der Gemeinschaft mit der Kirche, haben daher die Integrität ihrer Liturgie nicht bewahren können, was sich zunächst in Latinisierungen äußerte. Mit dem II. Vatikanum ermutigte man sie zwar zur "Delatinisierung", anheimgefallen sind sie aber einer Novusordoisierung, so wie der Rest deines Vereins ebenfalls. Beispiele dafür habe ich hier aufgelistet. Dass es da auch einige ganz wenige Gemeinden und Klöster gibt, die seit dem Zweiten Vatikanum sich mühsam vom orthodoxen Original eine mit diesem identische Form abgelernt haben, tut dabei nichts zur Sache. Sie sind kein Zeugnis für eine Kontinuität "östlicher Tradition" in deinem Verein, sondern das glatte Gegenteil davon. Das kannst du auch am gerade in diesen Grüppchen vorherrschenden Zoghbyismus ablesen.Trisagion hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 18:26Meine Interessen und mein Wissen tun hier aber nicht zur Sache, denn schließlich wurden hier die kühnen Thesen zur Liturgie von Germanus und Dir in die Welt gesetzt. Falls meine Schlußfolgerung aus Euren Worten "dümmlich" ist, dann kannst Du das sicher schnell nachweisen.
Ihr wollt hier halt eine Sonderregel für euch. Es ist gottgefälliger Lobpreis bei Euch, aber leeres Theater bei den anderen - selbst wenn da kein Mensch einen entscheidenden Unterschied sehen kann. Der einzige genannte Grund ist, daß die eine Seite die richtige Ekklesiologie hat, die andere nicht. Gerne könnt ihr da noch andere Gründe hinzufügen, etwa Glaube an bestimmte Dogmen, oder unaussprechliche Praxisunterschiede, oder was weiß ich.
Mein Punkt bleibt davon unberührt: wenn die Liturgie nur durch andere Dinge als sie selber gottgefällig wird, dann brauchen wir uns nicht weiter über Liturgie zu unterhalten. Jedenfalls solange nicht, bis eben diese anderen Dinge geklärt sind.
Und mit dieser Aussage von Euch bin ich sehr zufrieden.
Fein. Aber wo wir jetzt von der Liturgie der Messe reden, die ist ein Mantel für das Sakrament der Eucharistie. Ich stimme durchaus zu, daß wir bzgl. der Sakramente sagen müssen signum sacro sanctum efficax gratiae, also ein heiliges Zeichen das Gnade bewirkt. Bei den Lutheranern ist - nach katholischer Ansicht - aber dies nicht mehr gegeben, oder jedenfalls können wir uns bei ihnen nicht sicher sein daß Gott die dem Zeichen entsprechende Gnade bewirkt.Cassian hat geschrieben: ↑Dienstag 16. November 2021, 19:43Die Liturgie ist entweder real und bildet etwas ab, was tatsächlich stattfindet, oder sie ist eine gnadenleere Hohlfigur und somit nur ein Schauspiel - die Glieder deiner Sekte würden mir da sicherlich zustimmen, wenn ich dies Gleichnis auf das Verhältnis von "alter Messe" und hochkirchlichem Luthertum anwendete.
Warum tut es nichts zur Sache?
Eine solche "Angleichung" kann es durchaus geben, es gibt ja keine ontologische Suprematie der griechischen Sprache (oder der Hebräischen, oder des Lateinischen). Ein interessanter Fall sind die chinesischen Bibelübersetzungen, in denen im Johannesprolog das Wort "Logos" mit dem Begriff "Tao" übersetzt wird, wobei beide Begriffe ähnlich bedeutungsschwanger sind, und dennoch auf nur sehr randständig miteinander in Berührung geratenen hermeneutischen Traditionssträngen beruhen. Zu diesem Thema ist auch ein dem Vernehmen nach sehr lesenswertes Buch erschienen.Germanus hat geschrieben: ↑Montag 20. Dezember 2021, 09:56Eine Frage zu Bedeutungsebenen der Sprachen hinsichtlich der Übersetzung bestimmter Wörter:
Es wird manchmal gesagt, dass das griechische Wort λόγος, "logos", aufgrund seiner Bedeutung im Griechischen in kirchlichen Texten (eigentlich) unübersetzbar sei; in manchen Übersetzungen wird daher auch im Deutschen "der Logos" gesetzt. Im Lateinischen hingegen wurde in den kirchlichen Texten die Übersetzung "verbum" gebraucht; in den slawischen Übersetzungen steht слово, "slowo", an ensprechender Stelle. Obwohl ich hier das wohl prominenteste Beispiel für Übersetzungschwierigkeiten in andere Sprachen gewählt habe, gibt es einige weitere Wörter, an deren Übersetzung sich die Geister scheiden. Wesentlich für eine Übersetzung ist die Wiedergabe des ursprünglichen Textes sowohl in einer verständlichen Form, aber auch hinsichtlich der tieferen Bedeutungsebene des Originals. Aufgrund der Entstehung des Altslawischen könnte nun das Wort "slowo" in seiner Bedeutung dem griechischen "logos" nahekommen - aber ist das auch der Fall? Wie steht es mit dem lat. Wort verbum? War das Griechische so eindeutig, dass "logos" auch im explizit christlichen Kontext auf einmal die ganz bestimmte und gewollte Bedeutung hatte, die das dt. "Wort" eben nicht zu haben scheint? Hat sich auch das griechische Wort "logos" dem angleichen können, was mit ihm ausgedrückt werden sollte? Kann folglich auch das dt. Wort "Wort" sich in seiner bestimmten Bedeutung in einem bestimmten Kontext dem angleichen, was durch es ausgedrückt werden soll? Wenn nein, warum war das ggf. dem Griechischen möglich, während es im Deutschen unmöglich ist und liegt das wirklich nur an der schon ursprünglich gegebenen "höheren Auflösung" des griechischen Wortes "Logos"?
Gruß G.
Offensichtlich. Wir reden hier schlicht von einer Fachsprache / einem Jargon, nur halt in einem religiösen Kontext. Das ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen "Impuls" bei einem Normalmenschen und "Impuls" für den Physiker. Was der Physiker sich dabei denkt hat durchaus damit zu tun was der Normalmensch sich dabei denkt, schließlich ist die Fachsprache aus der Quellensprache erwachsen und man hat das Wort irgendwann mit gutem Grund gewählt. Aber es ist eben in der Physik in der Bedeutung spezifisch und auch ein wenig anders. Wenn man beides kennt, gibt es kein Problem. Aber bei der Übersetzung in andere Sprachen kann die Bedeutungsverschiebung in verschiedenen Wörtern landen, so ist der physikalische "Impuls" im Englischen "momentum" und der nicht-physikalische je nachdem "impulse", "stimulus", "incentive" oder "pulse". Wenn aber ein bestimmtes Wort via Übersetzung neu an einen Fachsinn gebunden wird, und lange genug von der entsprechenden Gemeinschaft benutzt wird, dann festigt sich das eben in einem neuen Fachgebrauch. Wenn ein deutscher Christ "Wort" hört, dann denkt er sich eben mehr als eine Nicht-Christ. Wie genau die heutigen deutschen Assoziationen mit den antiken griechischen übereinstimmen ist letztlich eine Frage des alltäglichen Gebrauchs. Je mehr Leute versuchen mit dem Wort dasselbe auszusagen, desto mehr wird das der Fall, denn Sprache ist schlicht Gebrauchskonvention bzgl. menschlicher Lauterzeugung. Sind wir also dem Glaube treu, wird es unweigerlich auch unsere Sprache werden.
Nun ja, das ist dann aber schlicht eine falsche Übersetzung. Denn "Wort" ist wohl eher 詞 (ci) im Chinesischen, aber 道 (dao) ist "Weg". Nun ist es ja durchaus angebracht, Jesus den "Weg" zu nennen, aber nicht als Übersetzung von "Wort"?!Cassian hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Dezember 2021, 14:00Ein interessanter Fall sind die chinesischen Bibelübersetzungen, in denen im Johannesprolog das Wort "Logos" mit dem Begriff "Tao" übersetzt wird, wobei beide Begriffe ähnlich bedeutungsschwanger sind, und dennoch auf nur sehr randständig miteinander in Berührung geratenen hermeneutischen Traditionssträngen beruhen.
Wer behauptet, daß sei nicht möglich, und warum?
[ Oh... ein Dankeschön ich sende
Ist die Übersetzung für die Allgemeinheit gedacht, vor allem für die nach-Christliche Allgemeinheit heute, dann dürfte das weitgehend stimmen, jedenfalls nicht in ein einziges Wort. Hilft es aber nun dem naiven Leser wenn er statt einem nicht völlig richtig verstandenen "Wort" ein überhaupt nicht verstandenes "Logos" liest? Eher nicht, außer das regt dazu an die richtige Bedeutung zu lernen.
Ein Verräter kann man nur werden, wenn man etwas verrät. Die Lösung Deines Problems besteht schlicht darin festzulegen, welchen Dingen man bei der Übersetzung treu bleiben sollte. Und solange man kein Protestant ist, ist die zentrale Antwort darauf eigentlich einfach für einen Christen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich bisher genügend verstanden habe, was dort mit "Einbildungsvermögen" gemeint ist.Cassian hat geschrieben: ↑Sonntag 19. September 2021, 19:28Es gibt einen Orthpedia-Artikel, der ist aber nicht ganz so gut wie der im englischen Orthodoxwiki.
Dort wird grundsätzlich kritisiert, daß Loyola "nach Wunsch" sofort Paradies oder Hölle erschienen sei? Wieso sollte soeine Gabe nicht auch von Gott kommen können? Ich sehe nicht, daß soeine Gabe zwangsläufig nicht aus einem Wohlwollen Gottes herkommen sollte.Diese angeblichen Heiligen befanden sich in schrecklicher, dämonischer Prelest. Die Grundlage, auf der Prelest natürlicherweise beruht, ist die Blasphemie, durch die der dogmatische Glaube bei den Häretikern verzerrt ist. Das Verhalten der von der Prelest befallenen geistlichen Vorkämpfer der Römischen Kirche war schon immer exaltiert, und zwar aufgrund der außergewöhnlichen körperlichen, leidenschaftlichen Erhitzung. In einem solchen Zustand befand sich Ignatius Loyola, der Stifter des Jesuitenordens. Sein Einbildungsvermögen war so erhitzt und ausgeklügelt, dass ihm ohne Mühe sofort die Hölle oder das Paradies erschien, je nach seinem Wunsch. Die Erscheinungen des Paradieses bzw. der Hölle vollzog sich nicht durch die Wirkung des menschlichen Einbildungsvermögen allein; sondern vollzog sich durch die Wirkung der Dämonen, die ihre Wirkung der unzureichenden Wirkung des Menschen hinzufügten; diese Wirkungen miteinander verbanden, so dass sie sich ergänzten, und das auf der Grundlage des freien Willens eines Menschen, der eine falsche Richtung gewählt und sich angeeignet hatte. Es ist bekannt, dass den wahren Heiligen ihre Visionen ausschließlich durch das Wohlwollen Gottes und die Wirkung Gottes zuteilwerden, und nicht nach eigenem Willen und Belieben beschert - und zwar unerwartet, äußerst selten, in besonderen Notfällen, nach der himmlischen Vorsehung Gottes und nicht zufällig (Hl. Isaak der Syrer. Homilie 36).
Recently, I had the blessing to be asked to present informally (and unworthily!) at Fr. Felipe Balingit’s online Saturday morning Catechism class, on Blessed Seraphim Rose’s writings about the Creation in Genesis, based in the Church Fathers. Fr. Felipe’s mission work in the Philippines includes this class, which he conducts usually from Holy Trinity Seminary and Monastery in Jordanville, NY, where he is currently studying and helping to conduct worship services. The class mainly consists of dedicated Filipino Orthodox Christians and catechumens, along with others, in various time zones around the world, and usually lasts for several hours with Fr. Felipe’s teaching and answering of questions. His insights, dedication, and theirs are a great blessing to experience, glory to God!
In our discussion of the approach of the Church Fathers to Genesis, as summarized in Fr. Seraphim’s work, two participants asked the questions: “What about the dinosaurs?” and “Doesn’t the Catholic Pope now accept evolution?” These questions involved the relation of the Orthodox Church’s traditional teachings on Creation to current secular-scientific views in popular culture, which influence many in Catholic and Protestant circles, but also some Orthodox Christians. The questions also implicitly raise the issue of how Orthodox teachings, based in the Church Fathers, may differ from conservative Protestant Christian approaches to Creation as well. The whole discussion raised the issue of the importance of a patristic understanding of Creation to our faith today, and the unworthy reflection below is based on the conversation.
Fr. Seraphim (+1982), an American convert to Orthodoxy, went from a dissolute life as an intellectual in America’s beatnik culture in San Francisco to being one of the most influential English-language teachers and writers on Orthodox ascetic tradition, through the guidance of St. John of Shanghai and San Francisco. He is often called “Blessed Seraphim” by many today, in pious belief in his sanctity, although he has not been recognized yet formally as a Saint in the Orthodox Church. A monastic who became a priest in the Russian Orthodox Church Outside of Russia, he considered the patristic understanding of the account of Creation to be an indispensable foundation of Orthodox Christian faith. He found that secular materialistic interpretations of Creation undergird the current age’s ethos of radical individual autonomy, tending toward nihilism across all political and cultural views in the modern “global West,” as he experienced himself before his conversion. He discerned these attitudes were contributing to an amorphous global “spirituality,” in the spirit of Anti-Christ, denying the Incarnation of Jesus Christ and by extension the historical aspects of the Incarnation and the founding of the Church, with her roots also in the Old Testament. This is why so much of his work in apologetic theology is focused on the issue of Creation, as seen in the long compilation Genesis, Creation, and Early Man by Abbot Damascene Christiansen, who was brought into the Church by Blessed Seraphim and now heads the monastery that his spiritual mentor co-founded, St. Herman of Alaska Monastery in Platina, California, which is now a Serbian Orthodox Christian monastic community. The book, published originally in 2000, and then in its second edition in 2011, is currently out of print, although a new edition reportedly is in the works.
The patristic teaching on Creation does not fit comfortably with today’s efforts in liberal religious circles to synthesize secular accounts of evolution and “non-intelligent design” with “theistic evolution,” let alone a Deistic view. At the same time, Father Seraphim indicated that Protestant-inspired approaches of “creationism” and “intelligent design” sometimes proceed in an overly rationalistic way to try to understand the mechanics of the biblical Six Days of Creation and of human life before the Fall, which the Church Fathers regarded as mysteries from an Orthodox standpoint.[...]
Du hast weder von Weltanschauung noch von Evolution irgendeine Ahnung, sondern bloß Angst vor der Haue von irgendwelchen Apostaten, nach deren Anerkennung du lechzt.Jeremias hat geschrieben: ↑Mittwoch 27. April 2022, 18:04»Nichts ist nun peinlicher, gefährlicher und am schärfsten zu verwerfen, als wenn ein Christ mit Berufung auf die christlichen Schriften zu einem Ungläubigen über diese Dinge Behauptungen aufstellt, die falsch sind und, wie man sagt, den Himmel auf den Kopf stellen, sodass der andre kaum sein Lachen zurückhalten kann. Dass ein solcher Ignorant Spott erntet, ist nicht das Schlimmste, sondern dass von Draußenstehenden geglaubt wird, unsere Autoren hätten so etwas gedacht. Gerade sie, um deren Heil wir uns mühen, tragen den größten Schaden, wenn sie unsere Gottesmänner daraufhin als Ungelehrte verachten und zurückweisen. Denn wenn sie einen von uns Christen auf einem Gebiet, das sie genau kennen, bei einem Irrtum ertappen und merken, wie er seinen Unsinn mit unseren Büchern belegen will, wie sollen sie dann jemals diesen Büchern die Auferstehung der Toten, die Hoffnung auf das ewige Leben und das Himmelreich glauben, da sie das für falsch halten müssen, was diese Bücher geschrieben haben über Dinge, die sie selbst erfahren haben und als unzweifelhaft erkennen konnten.«
https://medium.com/@mr94/genesis-evolut ... 669633365c
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
https://de.wikipedia.org/wiki/HexenverfolgungDennoch dominierte in der frühchristlichen Theologie der fundamentale „Zweifel an der Wirksamkeit jeglicher Zauberei“. Außerdem war man überzeugt, dass die Dämonen keinerlei Macht über gläubige Christen erlangen könnten.
Ach komm, so nachdrücklich wird diese alberne Theorie selbst in der inzwischen ohnehin weitgehend entzauberten Wissenschaftswelt nicht mehr vertreten, seit dort auch mal die Ergebnisse der Entschlüsselung des DNA-Codes vor zwanzig Jahren rezipiert wurden. Theoriebildung ist in den Naturwissenschaften ohnehin sehr sehr aus der Mode gekommen, zumal Evolution als absolutes Dogma der politischen Klasse ein besonders heikles Thema ist.Trisagion hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Mai 2022, 01:52Die literarische Form des biblischen Schöpfungsberichts ist mythisch-poetisch. Das bedeutet keineswegs "Märchen", aber es bedeutet eben auch nicht eine detaillierte Naturreportage. Es geht da um eine andere Form der Wahrheitsvermittlung als die der empirischen Datensammlung.
Es wird hier von beiden Seiten - den wissenschaftsgläubigen Physikalisten und den allzu wortgetreuen Kreationisten - dasselbe falsche Dilemma aufgebaut: entweder "gottlose" moderne Theorie, oder die Bibel als Faktensammlung verstanden. Aber es gibt eben mehr als nur diese Alternativen - und es entspricht auch unserer eigenen Welterfahrung, daß Gottes Wirken in der Welt weder so direkt beobachtbar ist wie z.B. die Schwerkraft noch so klar menschlicher Phantasie entspringt wie z.B. ein Horoskop.
Die Naturwissenschaft ist nicht entzaubert, denn sie war nie verzaubert. Die Wissenschaftsgläubigkeit weiter Teile der Bevölkerung in der Vergangenheit war genauso uninformiert und unüberlegt wie die Wissenschaftsskepsis weiter Teile der Bevölkerung heute. Und was die Genetik angeht: sie hat keineswegs einen grundsätzlichen Gegenbeweis zur Evolutionstheorie geliefert, ganz im Gegenteil, sie hat einen grundlegenden physikalischen Mechanismus für die Theorie geliefert. Es ist korrekt, daß die Evolutionstheorie schon seit einigen Jahrzehnten im Fluß ist, aufgrund neuer empirischer Erkenntnisse auch und gerade aus der Genetik. Aber das bedeutet eben nicht, daß sie unwissenschaftlich war oder ist. Wenn überhaupt bedeutet es, daß sie dabei ist in vollem Sinne wissenschaftlich zu werden. Wir bewegen uns halt von einer simplistischen ersten Theorie, die schon fast mehr eine Idee als eine echte Theorie war, hin zu einer realistischeren Theorie.Cassian hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Mai 2022, 08:06Ach komm, so nachdrücklich wird diese alberne Theorie selbst in der inzwischen ohnehin weitgehend entzauberten Wissenschaftswelt nicht mehr vertreten, seit dort auch mal die Ergebnisse der Entschlüsselung des DNA-Codes vor zwanzig Jahren rezipiert wurden.
Diese Aussage ist Unfug, und zwar in jeder Hinsicht. Es gab nie eine "Analogisierung", sondern schlicht eine Annahme daß dieselben Mechanismen auf verschiedenen Zeitskalen sowohl natürlich als auch in der menschlichen Nutzung (Zucht) wirken. Es gibt keinen theoretischen Grund warum eine Differenzierung nicht fortschreiten kann bis die gemeinsame Fortpflanzung unmöglich wird, was wir als eine "andere Art" bezeichnen, und es gibt auch keine empirische Anhaltspunkte für solche Begrenzungen. Es gibt keinen Gegenbeweis aus der Genetik gegen die Evolutionstheorie, s.o. Und schließlich gibt es auch keinen unauflösbaren Konflikt zwischen biblischen Aussagen und der Evolutionstheorie (außer man besteht auf einer allzu wörtlichen Auslegung, aber dagegen kann man schon auf literarischem Niveau - also vor einem Abgleich mit der Naturwissenschaft - argumentieren).Cassian hat geschrieben: ↑Mittwoch 11. Mai 2022, 08:06Tatsächlich ist die Evolutionstheorie weder wissenschaftlich (ihre vorgeblichen "Argumente" basieren auf Analogisierung der Modalitäten der Artenausdifferenzierung auf die Frage nach der Artentstehung, spätestens seit der Entschlüsselung des DNA-Codes vor zwanzig Jahren ist sie auch in ihren paradigmatischen Grundannahmen widerlegt) noch theologisch haltbar.
Die Abiogenesis ist einfach nicht Teil der Evolutionstheorie. Evolutionstheorie greift sobald man sich fortpflanzendes Leben hat, sie ist keine Theorie über die Entstehung von Leben aus Nicht-Leben. Allenfalls kann man aus der Evolutionstheorie zusätzliche Bedingungen ableiten was da am Anfang entstanden sein muß, damit eine weiter evolutionäre Entwicklung möglich ist. Es gibt derzeit keine allgemeine akzeptierte naturwissenschaftliche Theorie zur Abiogenesis. Es gibt nur Spekulationen. Allerdings gibt es auch keinerlei schlagenden Gegenbeweis, weder empirisch noch theoretisch, daß Abiogenesis unmöglich ist. Hier kann man derzeit so ziemlich glauben was man will.
Das ist kein Kernargument, sondern einfach nur eine unbewiesene Behauptung. Eine Aussage ohne Nachweis kann man auch ohne Nachweis ablehnen. Dies sei hiermit getan.