Nietenolaf hat geschrieben:Роберт Москаль

Du hast übrigens nicht ganz Unrecht. Über die Hälfte der dort abgebildeten Bischöfe wirkt schon rein äußerlich recht latinisiert. Davon abgesehen ist diese Seite ziemlich unverfroren. Ein Großteil der unter der Überschrift »Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche« vorgestellten Bischöfe untersteht keineswegs, wie suggeriert wird, der Jurisdiktion des Großerzbischofs und Möchtegern-Patriarchen Lubomir (Husar).Nietenolaf hat geschrieben:Episkopat der UGKK
Es gibt auch andere Gemeinsamkeiten, nicht wahr?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das klingt eigentlich gut lateinisch.
Ja, gibt es denn sowas?Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nebenbei: Sobald ich auf www.ugcc.org.ua zugreife, führt spider.lta.lviv.ua eine Port-Probe gegen meinen Rechner aus. Hmpf.
Naja, so ganz falsch ist es auch nicht, Alexander. Noten der 12-stimmigen liturgischen Gesänge habe ich selbst gesehen. Und ich hörte auch, dass es Ende des 17. Jhs geläufig war, die 24-stimmige Konzerte (also das, was der Chor während der Kommunion der Geistlichen singt) zu komponieren.Alexander hat geschrieben:So ein Unsinn, echt. Und in Afrika gibt es Menschen mit Hundeköpfen und Schwimmhäuten.Juergen hat geschrieben:Jedenfalls ist es nicht generell ein - wie etwa in machen westlichen Klöstern noch heute zu hörender - einstimmiger Gesang: 24, 36 oder 48stimmige Liturgien gibt's da wohl auch...
Khatja hat geschrieben:Naja, so ganz falsch ist es auch nicht, Alexander. Noten der 12-stimmigen liturgischen Gesänge habe ich selbst gesehen. Und ich hörte auch, dass es Ende des 17. Jhs geläufig war, die 24-stimmige Konzerte (also das, was der Chor während der Kommunion der Geistlichen singt) zu komponieren.Alexander hat geschrieben:So ein Unsinn, echt. Und in Afrika gibt es Menschen mit Hundeköpfen und Schwimmhäuten.Juergen hat geschrieben:Jedenfalls ist es nicht generell ein - wie etwa in machen westlichen Klöstern noch heute zu hörender - einstimmiger Gesang: 24, 36 oder 48stimmige Liturgien gibt's da wohl auch...
Ach Du liebe Güte - nur zwei Stimmen? Wird das auf die Dauer nicht ein bißchen langweilig? Wenigstens eine solide Dreistimmigkeit als Spiegel der hl. Dreieinigkeit sollte doch drin sein, oder (ich erinnere nur an das überirdische Terzett aus der Marienvesper von Monteverdi, in dem sich die drei Stimmen dann bei der Textstelle "et hi tres unum sunt" zur Einstimmigkeit vereinen.).Alexander hat geschrieben:12-stimmige liturgische Gesänge sind auch nicht gerade üblich (was dermaßen schreckliche Traditionsvergewaltigungen auch nicht sein sollten). Ich habe sie auch noch nicht hören müssen, sonst würde ich wohl vor lauter Verzweiflung nach Griechenland türmen, wo man über zwei Stimmen nicht hinausgeht.
Ei, Khatja, Du Zierde von Dresden, Du Sonne der dort'gen Gemeinde, die Du beim bloßen Ansehen mit Deinen Strahlen mein Herz schmilzt, daß mir das Blut in den Adern gefriert --- recht hast Du mit dem Ursprung des Gesanges in der Liturgie. Die Gemeinde ist sein Geburtsort, nicht die abgeschiedenen Zellen der Mönche.Khatja hat geschrieben:Na die Idee mit einem Sonderchor für Neumengesang kenn ich gut. Und ich will auch gar nicht bestreiten, dass Neumengesang als Ursprung der Kirchenmusik in Russland besser zur Liturgie passt als kunstvolle Solo-Arien, welche sich dann im glänzenden Tutti eines feierlichen Konzertes enden. Bloß ist jetzt auch diese Art des Kirchengesangs zur Tradition geworden, welche wir nicht einfach so verwerfen können. Man hat eben heutzutage die Wahl, in welche Kirche man geht und was man da hört; und ich finde das ganz ok.
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Dass der hl. Bischof Ignatij (Brjanchaninow) gegen Polyphonie war, ist für mich auch nichts erstaunliches. Vergiß nicht, dass ursprünglich der Gesang überhaupt eher die Tradition der Gemeinde war und nicht die der Mönche.
Und die Noten des 12-stimmigen Konzertes habe ich als Notenbeispiel des Buches "Die Kirchenmusik in Rußland. Von den Anfängen bis zum Anbruch das 20. Jahrhunderts" von Antonin Preobrazhenskij gesehen. Das war eben "Nebesa ubo dostojno da veseljatsja" von Vasilij Titov...
Also, Khatja, zwölfstimmiger Gesang ist nicht zur Tradition geworden, ich bitte Dich. Vier Stimmen --- ja. Zwölf Stimmen -- nein.Khatja hat geschrieben:Bloß ist jetzt auch diese Art des Kirchengesangs zur Tradition geworden
Ja, was vor allem an der regen Beteiligung des weiblichen Geschlechts am Gesang liegtwelche wir nicht einfach so verwerfen können.
Na, die Engel preisen Gott "mit einem Munde und mit einem Herzen". Daher die grundsätzlich Monophone Tradition. Es gibt eine weniger asketische, vielmehr aber eine asketische Begründung. Die ohrenschmeicheldne Polyphonie der heutigen Gesänge kommt aus dem Westen. Es gibt aber in Rußland eine wachsende bewegung der Rückbesinnung.Stephen Dedalus hat geschrieben:Aber im Ernst: Wie wird die Ablehnung der Polyphonie denn theologisch begründet (so es eine solche Begründung gibt)? In der westlichen Tradition spiegelt die Polyphonie ja auch die Herrlichkeit der himmlischen Chöre wider - ein Gedankengang, der doch gerade der orthodoxen göttlichen Liturgie nahestehen könnte, die ja wie keine andere sonst den Himmel auf die Erde holt.
Monophon oder homophon? Homophone mehrtimmige Gesänge scheinen mir doch die Norm zu sein, wenn ich die orthodoxen Chöre höre.Alexander hat geschrieben:Daher die grundsätzlich Monophone Tradition.
Und ist allein deshalb schlecht?Die ohrenschmeicheldne Polyphonie der heutigen Gesänge kommt aus dem Westen.
Alexander hat geschrieben:Ei, Khatja, Du Zierde von Dresden,
Du Sonne der dort'gen Gemeinde,
die Du beim bloßen Ansehen
mit Deinen Strahlen mein Herz schmilzt,
daß mir das Blut in den Adern gefriert ---
recht hast Du mit dem Ursprung
des Gesanges in der Liturgie.
Die Gemeinde ist sein Geburtsort,
nicht die abgeschiedenen Zellen der Mönche.
Wer hat aber die Idee aufgeriffen,
und ihr eine Form und Gestalt verliehen?
Wer hat den Oktoichos verfaßt,
wer die zerknirschenden Hymnen des Fastens,
welche Gewänder trugen
denn Dichter des großen Menäons?
Die besten unter ihnen waren Mönche.
Ist denn der Schüler allen voran,
der die Bretter bereitet und Farben mischt,
oder der Meister, der das himmlische Antlitz
auf die Ikone herabschweben läßt
und ein Tor zum Himmlischen schmiedet?
Auch die russischen Neumen,
wo haben sie denn ihr Zuhause?
Hinter den moosigen Mauern der Klöster.
Die Federn, die sie geschrieben,
hielten Finger, dürre von Fasten.
Jeder Gottesdienst hat das Ziel,
den Menschen dem Irdischen zu entreißen
und Gott zuzuführen.
Vor dem Ewigen Angesicht
soll er dann stehen
und alles Sinnliche vergessen,
rein und geläutert,
wie die sechsflügligen Cherubim,
die mit zwei Flügeln
ihre Füße bedecken,
mit zwein die Gesichter,
und mit zweien zu Gott emporeilen,
jede Vielfältigkeit überwindend
und nur ein Einziges
und in höchter Weisheit
Einfältiges seiend.
Was braucht man da die von Westen
eingedrungenen Weisen,
die das Ohr mit sinnlicher Freude erfüllen,
doch die heilige Einfalt
in keiner Weise zu erreichen vermögen?
Ja, an der Einfalt
kann man sich wirklich erquicken,
am engelgleichen Gesang sich weidend,
unter den acht Hügeln
der kirchlichen Töne äsend.
Alexander hat geschrieben:Was braucht man da die von Westen eingedrungenen Weisen?
:ikb_lol1:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Und doch erwachset die Kraft deiner Strophen
Aus westlichem Schatz; zwar dem Aufgang entgegen,
Doch selber wandelnd auf Untergangs Wegen:
O Morgenlands Sohn, hast dir hierher verloofen!
Robert Ketelhohn hat geschrieben:So sind wir ja eins, das bekenn’ ich gern.
Drob laß uns loben freudig den Herrn!
Was meinst Du mit "Kommunionspraxis"?Ewald Mrnka hat geschrieben:Könnten Alexander und Nietenolaf über die Kommunionspraxis in ihren Gemeinden berichten?
Ja, das habe ich schon auf dem Athos und in einer Klosterkirche auf Kreta gesehen. Ich möchte wissen, ob in den Gemeinden auch so oft kommunizert wird wie bei uns und wie man sich auf die hl Kommunion vorbereitet. Ob man vorher beichtet, fastet.Juergen hat geschrieben:Was meinst Du mit "Kommunionspraxis"?Ewald Mrnka hat geschrieben:Könnten Alexander und Nietenolaf über die Kommunionspraxis in ihren Gemeinden berichten?
Die Art der Spendung?
Die wird wohl mit dem Löffel erfolgen.