Nassos hat geschrieben:Raphael hat geschrieben:Mithin verbleibt nur Variante 2: Das Filioque!
Jaha, die Logik ist einleuchtend. Fragt sich nur, wie das den Vätern entgangen ist. Dabei waren es doch so viele.
Ich glaube noch nicht einmal, daß den Kirchenvätern das Thema entgangen ist.
Es wurde nur zur damaligen Zeit nicht zum Streitthema.
Streitthemen (und damit auch theologische Arbeitsfelder) gab es bereits genügend innerhalb der Christologie, Mariologie, Ekklesiologie .............
Nassos hat geschrieben:Und dann auch noch der Befehl, nichts am Credo zu ändern.
Wie paßt das nun zusammen?
Nun, dieses mit dem Anathema versehene Verbot kann man dahingehend verstehen, daß das, was im Credo definiert worden war, nicht mehr "zurückgedreht" werden sollte. Wenn der Glaube definiert wird, wird er für alle Zeiten definiert!
Im strengen Sinne verboten wäre demzufolge, die Jungfräulichkeit Mariens plötzlich nicht mehr als von allen Zeiten von allen Gläubigen geglaubte Wahrheit verstehen zu wollen.
Oder: Die Auferstehung von den Toten als rein symbolisches Geschehen zu interpretieren. (Stichwort: die bultmann'sche "Auferstehung ins Kerygma")
Ergänzungen, die den bisher festgelegten Glaubenssätzen in keinster Weise widersprechen, sind von dieser Drohung mit dem Anathema jedoch nicht betroffen, da die neuen Glaubenssätze lediglich der Entfaltung und der Präzision des bereits geglaubten, jedoch bislang dogmatisch nicht ausformulierten katholischen Glaubens dienen.