Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Ostkirchliche Themen.
Bruder Donald

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Bruder Donald »

Jeremias hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 16:38
Zar Nikolaus ist umgebracht worden, weil er im Gegensatz zu den Behauptungen im Artikel mit blutiger Gewalt versucht hat die monarchistische Macht zu erhalten und nach erfolglosen militärischen Abenteuern die Menschen beinahe verhungern hat lassen.
Also komm jetzt! Die hätten doch glücklich sein sollen, in einem perfekten christlichen Staat leben zu können! Mehr sollte man ja auch nicht erwarten dürfen! :blinker:
Jeremias hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 16:38
Man kann gerne über gesalbte Könige sprechen und es gibt wohlfeile Argumente, die auch für einen gottesfürchtigen Herrscher sprechen. Aber Zar Nikolaus II. ist nun wirklich nicht gerade der Posterboy der gesalbten Könige.
Solange man meint, "Hauptsache Monarchie, egal wie", ist der Monarch per se ein Heiliger.
Genauso im katholischen-Tradi-Spektrum, wo der Priester per se ein Übermensch ist. Genau das gleiche, zweifelhafte Schema. Aber sich dann darüber aufregen, wenn diejenigen, die nicht zum auserwählten Kreis gehören, darunter zu leiden haben und es ihnen irgendwann reicht. Dann sind es im Glauben Schwache, von Satanas Verführte, etc. pp.

Trisagion
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Gott verneint Israel nämlich nicht generell und aus Prinzip einen König, sondern einen "König nach den Heiden". David und Salomon sind Könige - als (Vor-)Abbilder Christi! Etwas anderes ist ein christlicher König auch nicht.
Da steht nichts von "König nach den Heiden", außer eben insofern als daß die Juden diese gotteswidrige Idee von den Heiden übernommen haben, weil sie mit ihnen gleichziehen wollten. Pomp und Bücklinge ziehen ja auch heute noch die Massen an. David und Salomon mögen in einem abstrakten Sinne durchaus für das Königtum Christi stehen, aber eben gerade nicht in einem persönlichen Sinne. Es sind ja im Gegenteil gerade die Fehler und Verfehlungen dieser beiden die beachtenswert sind und in der Bibel ausführlich dokumentiert wurden. Wenn sich hier etwas zeigt, dann ja wohl daß egal wie gottesbegeistert und weise, egal wie auserwählt und gesalbt, praktisch geht das mit dem als König regieren für einen Menschen immer ganz furchtbar in die Hose, und zwar in Sünde und Verbrechen.
Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Du könntest jetzt natürlich marcionistisch-dispensationalistisch behaupten, mit dem Auftreten Christi hätte sich das Königtum in dieser Welt an sich erledigt, das ist aber im Hinblick auf den Stellenwert von Tempelkult und Liturgie im Neuen Bund keine besonders intelligente Idee.
Christus selber hat in keiner Weise, aber wirklich in keiner, die Herrschaft der Könige und Kaiser überall um ihn herum unterstützt oder gar - um Gottes Willen - diese als Ikonen seiner selbst bezeichnet. Er hat sie vielmehr weitgehend ignoriert. Und gezwungen etwas zu ihnen zu sagen war seine Antwort glasklar (Markus 12,17): "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!"

Wie die Menschen von diesem Satz dazu kommen, dem Kaiser zu geben was Gott gehört ist rätselhaft, aber die selektive Taubheit sündiger Menschen ist ja nichts neues. Und wer hat die von Jesus höchstpersönlich geforderte Trennung von Staat und Kirche dann praktisch vollzogen? Offensichtlich war hier eine äußerst schmerzhafte Kurskorrektur nötig, die auch und gerade der katholischen Kirche aufgezwungen werden mußte.
Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Nein, ein Monarch ist schlicht eine Ikone Christi in seiner Rolle als Gesetzgeber und Richter. Ein Priester setzt sich ja auch nicht an die Stelle Gottes, wenn er die Mysterien vollzieht, bloß weil der eigentliche Hohepriester Christus ist.
Jesus Christus hat das Sakrament der Priesterweihe eingesetzt. Er hat auch nicht das Geringste getan um ein Sakrament der Monarchenweihe einzusetzen. Komplett Fehlanzeige und Pustekuchen. Kein Mensch, nicht einmal die Bischöfe und der Papst, kann aber ein göttliches Sakrament herbeizaubern. Die Weihe eines Königs hat darum bestenfalls den Status der Segnung eines Autos. Der Kaiser als Ikone Christi? Das ist nicht nur lachhaft, wie gesagt, das ist blasphemisch. Es gab und gibt pragmatische Gründe, warum wir für die Machthaber dieser Erde beten - u.a. in der Hoffnung, daß nicht allzuviele von ihnen Putinisieren. Und wenn man den jeweiligen Diktator mit salbungsvollen Worten und einer Einsetzungzeremonie dazu bringen kann, die Kirche in Ruhe zu lassen oder gar zu unterstützen - nun gut, man wurstelt sich halt weltlich durch wie es gerade geht. Aber die Absurdität einen Menschen mit Goldblech auf dem Kopf zu einer Ikone Christi hochzustilisieren kann nur einen Vater haben, und es ist nicht der Vater der Wahrheit.
Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Ein Staat nach dem Bilde der Kirche und des himmlischen Königtums hat einen König als Oberhaupt.
Eben gerade nicht, weder dem Alten noch dem Neuen Testament nach. Das ist mehr so homöpathisches Denken, daß Nachäffen mit Wirklichkeit verwechselt. Menschliche Monarchien sind nicht von Gott gewollt, sondern eben bestenfalls geduldet.
Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Deswegen haben sie ihn auch ermordet, und deswegen würdest du dasselbe tun, wie du ja klargestellt hast. Denn ihr seid einen Geistes.
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Es ist mir wirklich vollständig egal, mit welcher historischen Gruppe Du mich hier vergleichen willst. Wenn sie gegen die absolute Macht in Menschenhänden waren, dann hatten sie eben wenigstens in dieser Hinsicht einfach recht. Folgt daraus, daß ich ihre Ansichten und Handlungen in anderer Hinsicht gutheiße? Nein.
Cassian hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 15:56
Mit solchen Boomerweisheiten diskreditierst du wohl weniger die christlichen Formen der Monarchie, als die Potentaten der Moderne und Postmoderne. Allen voran die Bolschewiken selbst.
Sicher, diese Weisheit gilt für alle und jeden, zu allen Zeiten. Das ist ja gerade der Grund warum wir uns mit der offensichtlich problematischen und ineffizienten Staatsform der (repräsentativen) Demokratie abmühen. So schlecht die auch ist, wenigstens hat sie etwas mehr Erfolg als andere Formen die nächste Machtübernahme des nächsten machtgeilen Menschen zurückzuhalten. Politische Organisation dient halt hauptsächlich der Schadensbegrenzung.

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Jakobgutbewohner
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 17:01
Und gezwungen etwas zu ihnen zu sagen war seine Antwort glasklar (Markus 12,17): "So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!"
Argumentierst du da nicht zu sehr mit dieser Stelle? Es ging da ja um eine Münze, um Geld. Auf der Münze war ein Bild "des Kaisers", also war sie sozusagen "seine".
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Mittwoch 9. März 2022, 17:01
Sicher, diese Weisheit gilt für alle und jeden, zu allen Zeiten. Das ist ja gerade der Grund warum wir uns mit der offensichtlich problematischen und ineffizienten Staatsform der (repräsentativen) Demokratie abmühen. So schlecht die auch ist, wenigstens hat sie etwas mehr Erfolg als andere Formen die nächste Machtübernahme des nächsten machtgeilen Menschen zurückzuhalten. Politische Organisation dient halt hauptsächlich der Schadensbegrenzung.
na ja, man könnte auch sagen, die Demokratie resultiert aus der Machtgier der Masse (der Wähler) und wie keine andere Staatsform bereitet und ebnet sie der Sünde der den Weg in die Gesellschaft, und innerhalb dieser.

Trisagion
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 09:44
na ja, man könnte auch sagen, die Demokratie resultiert aus der Machtgier der Masse (der Wähler) und wie keine andere Staatsform bereitet und ebnet sie der Sünde der den Weg in die Gesellschaft, und innerhalb dieser.
Die Demokratie ist für die Masse der Menschen eine weitgehend defensive politische Strategie. Es geht da weniger darum selber Macht zu erlangen, als darum die Machtausübung über einen selber zu begrenzen und formen. Die meisten Leute machen ihre Kreuz dort auf dem Wahlzettel, wo sie hoffen am ehesten in Ruhe gelassen zu werden...

Ob die Sünde heute mehr präsent ist als zu anderen Zeiten möchte ich auch anzweifeln. Die heutigen gesellschaftlichen Umstände sind freizügig was bestimmte Sünden angeht, aber unterdrücken andere Sünden viel schärfer als andere Zeiten. Knapp zusammengefasst: mehr Sex, weniger Gewalt.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 16:46
Die heutigen gesellschaftlichen Umstände sind freizügig was bestimmte Sünden angeht, aber unterdrücken andere Sünden viel schärfer als andere Zeiten. Knapp zusammengefasst: mehr Sex, weniger Gewalt.
Und? Ist das besser?
Kain wurde am Leben gelassen, nachdem er Abel ermordet hat (Gewalt) – mehr noch: „Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.“
Gott hat Moses nicht für Gewalt bestraft, als dieser einen Ägypter erschlug (Gewalt), sondern bestrafte Moses für seinen Mangel am Glauben (vgl. Num 20,11) - Homos dagegen ließ Gott töten.
Gott ließ Onan sterben (Gen 38, 9-10), nachdem dieser tat, was dem Herrn misfallen hat.

Wie man erkennen kann, hat Gott ungeordnete Sexualität, Arroganz, Glaubensmangel und Untreue immer mehr/härter bestraft, als Gewalt.
Tja – wie es aussieht, fordern wir heutzutage den Zorn Gottes mehr denn je heraus.
Zuletzt geändert von Dr.Hackenbush am Samstag 12. März 2022, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.

Sascha B.
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Sascha B. »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:17


Wie man erkennen kann, hat Gott ungeordnete Sexualität, Arroganz, Glaubensmangel immer mehr bestraft, als Gewalt. Tja – wie es aussieht, fordern wir heutzutage den Zorn Gottes mehr denn je heraus.
Mich wundert es, dass als Strafe für den Novus Ordo noch kein Weltkrieg kam. Aber evtl naht er ja schon.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:43
Mich wundert es, dass als Strafe für den Novus Ordo noch kein Weltkrieg kam. Aber evtl naht er ja schon.
wieso glaubst Du, der Novus Ordo sei eine Sünde? ;D

Sascha B.
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Sascha B. »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:45
Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:43
Mich wundert es, dass als Strafe für den Novus Ordo noch kein Weltkrieg kam. Aber evtl naht er ja schon.
wieso glaubst Du, der Novus Ordo sei eine Sünde? ;D
Er ruiniert den Glauben an das hl. Messopfer, er erweckt den Eindruck einer Mahlsfeier. Er wird statt zu Gott zu den Menschen hin zelebriert und stellt den Herrn an den Rand. Verbunden mit der Handkommunion eine Katastrophe. Von den vielen liturgischen Experimenten welche dazu noch geschehen schweige ich besser mal.

Vom NO bekomme ich Sodbrennen :pfeif:
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Er ruiniert den Glauben an das hl. Messopfer
wenn die Menschen an Gott glauben, glauben sie auch an das hl. Messopfer im NO.


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
, er erweckt den Eindruck einer Mahlsfeier.
was zum Geier ist eine Mahlsfeier? :breitgrins:


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Er wird statt zu Gott zu den Menschen hin zelebriert und stellt den Herrn an den Rand.
glaubst Du denn wirklich, dass Gott sich an den Rand stellen lässt, wenn/falls Er da ist?


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Verbunden mit der Handkommunion eine Katastrophe. Von den vielen liturgischen Experimenten welche dazu noch geschehen schweige ich besser mal.
ja, dem kann ich zustimmen.

Sascha B.
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Sascha B. »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 19:10
Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Er ruiniert den Glauben an das hl. Messopfer
wenn die Menschen an Gott glauben, glauben sie auch an das hl. Messopfer im NO.


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
, er erweckt den Eindruck einer Mahlsfeier.
was zum Geier ist eine Mahlsfeier? :breitgrins:


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Er wird statt zu Gott zu den Menschen hin zelebriert und stellt den Herrn an den Rand.
glaubst Du denn wirklich, dass Gott sich an den Rand stellen lässt, wenn/falls Er da ist?


Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:53
Verbunden mit der Handkommunion eine Katastrophe. Von den vielen liturgischen Experimenten welche dazu noch geschehen schweige ich besser mal.
ja, dem kann ich zustimmen.
Woher soll den der Glaube an das Messopfer kommen, wenn man es weder Predigt, nicht im Kommunionunterricht erwähnt und der ganze Ablauf was von einem Mahl hat.

https://www.kathweb.de/lexikon-kirche-r ... feier.html

Natürlich lässt sich Gott nicht an den Rand stellen, aber wenn die Menschen ihn nicht beachten sondern sich selbst Feiern? Am besten noch in dem jede Trulla am Altar rumirrt, man mit bunten Tüchern wedelt und sich an der tollen Show erfreut? Wer denkt bei dem Unfug den man in manchen Gottesdiensten erlebt denn noch an Gott?

Die tridentinische Messe oder auch die Göttliche Liturgie hingegen haben Gott als ihren Mittelpunkt und alles weist auf ihn hin und führt zu ihm hin.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Trisagion
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 18:17
Und? Ist das besser?
Wer weiß. (Selektiv Bibel zitieren hilft da eher nicht - Mord steht vor dem Ehebruch in den zehn Geboten, und im Alten Testament wird nach christlichen Maßstäben jede Menge rumgehurt ohne daß die Welt untergeht...)

Jedenfalls ist die Idee, daß die Welt heute besonders sündig sei vermutlich falsch. Sie ist eher anders sündig als zu anderen Zeiten. Außer man meint "gottloser". Aber selbst da bin ich mir nicht so sicher. Sicher war es früher mal notwendiger Religion zu Schau zu tragen, aber wieviel wirklich Gläubige es gab... Und früher gab es auch mehr Aberglaube und Irrglaube. Wiederum bin ich mir nicht so sicher wie die göttliche Abrechnung insgesamt aussehen mag.

Ich habe manchmal den Eindruck, wir leben einfach in besonders ehrlichen Zeiten. Oder wenn man das negative sagen will, schamlosen Zeiten. Alles liegt offen.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Sascha B. hat geschrieben:
Samstag 12. März 2022, 19:19
Natürlich lässt sich Gott nicht an den Rand stellen, aber wenn die Menschen ihn nicht beachten sondern sich selbst Feiern? Am besten noch in dem jede Trulla am Altar rumirrt, man mit bunten Tüchern wedelt und sich an der tollen Show erfreut?
und dennoch resultiert ein solches Kasperle-Theater nicht aus den Anweisungen des NO-Messbuches. So ist also nicht der NO an alledem schuld, sondern die Chaoten selbst, die den NO für ihren krankhaften und gottlosen Selbstdarstellung Drang missbrauchen.

Bruder Donald

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Bruder Donald »

Orthodoxe Theologen: Moskauer Patriarchat hört auf, Kirche zu sein
In der Erklärung der Theologen wird das Konzept der "Russischen Welt" erläutert, wonach es eine transnationale russische Sphäre oder Zivilisation namens "Heiliges Russland" oder "Heilige Rus" gibt, die Russland, die Ukraine und Weißrussland (und manchmal Moldawien und Kasachstan) sowie ethnische Russen und russischsprachige Menschen auf der ganzen Welt umfasst. Diese "Russische Welt" habe ein gemeinsames politisches Zentrum, nämlich Moskau, ein gemeinsames geistiges Zentrum - Kiew als "Mutter aller Rus"-, eine gemeinsame Sprache (Russisch), eine gemeinsame Kirche (die Russisch-Orthodoxe Kirche) und einen gemeinsamen Moskauer Patriarchen, der in "Symphonie" mit einem gemeinsamen Staatsführer (Putin) zusammenarbeitet, um die russische Welt zu regieren und eine gemeinsame unverwechselbare Spiritualität, Moral und Kultur aufrechtzuerhalten.

Gegen diese "Russische Welt" stünden aus Sicht ihrer Vertreter der von den USA und europäischen Staaten angeführte "korrupte Westen", der u.a. vor "Liberalismus", "Globalisierung", "Christianophobie", "homosexuellen Rechten" und "militantem Säkularismus" kapituliert habe. Das Moskauer Patriarchat stehe in dem Weltbild zusammen mit Wladimir Putin als wahre Verteidiger der orthodoxen Lehre gegenüber dem Westen und jenen Orthodoxen, die in Schisma und Irrtum verfallen seien wie der Ökumenische Patriarch Bartholomaios.

Cassian
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Cassian »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 12:15
Orthodoxe Theologen: Moskauer Patriarchat hört auf, Kirche zu sein
In der Erklärung der Theologen wird das Konzept der "Russischen Welt" erläutert, wonach es eine transnationale russische Sphäre oder Zivilisation namens "Heiliges Russland" oder "Heilige Rus" gibt, die Russland, die Ukraine und Weißrussland (und manchmal Moldawien und Kasachstan) sowie ethnische Russen und russischsprachige Menschen auf der ganzen Welt umfasst. Diese "Russische Welt" habe ein gemeinsames politisches Zentrum, nämlich Moskau, ein gemeinsames geistiges Zentrum - Kiew als "Mutter aller Rus"-, eine gemeinsame Sprache (Russisch), eine gemeinsame Kirche (die Russisch-Orthodoxe Kirche) und einen gemeinsamen Moskauer Patriarchen, der in "Symphonie" mit einem gemeinsamen Staatsführer (Putin) zusammenarbeitet, um die russische Welt zu regieren und eine gemeinsame unverwechselbare Spiritualität, Moral und Kultur aufrechtzuerhalten.

Gegen diese "Russische Welt" stünden aus Sicht ihrer Vertreter der von den USA und europäischen Staaten angeführte "korrupte Westen", der u.a. vor "Liberalismus", "Globalisierung", "Christianophobie", "homosexuellen Rechten" und "militantem Säkularismus" kapituliert habe. Das Moskauer Patriarchat stehe in dem Weltbild zusammen mit Wladimir Putin als wahre Verteidiger der orthodoxen Lehre gegenüber dem Westen und jenen Orthodoxen, die in Schisma und Irrtum verfallen seien wie der Ökumenische Patriarch Bartholomaios.
"Public Orthodoxy" :D

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Jeremias
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Jeremias »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 12:15
Orthodoxe Theologen: Moskauer Patriarchat hört auf, Kirche zu sein
In der Erklärung der Theologen wird das Konzept der "Russischen Welt" erläutert, wonach es eine transnationale russische Sphäre oder Zivilisation namens "Heiliges Russland" oder "Heilige Rus" gibt, die Russland, die Ukraine und Weißrussland (und manchmal Moldawien und Kasachstan) sowie ethnische Russen und russischsprachige Menschen auf der ganzen Welt umfasst. Diese "Russische Welt" habe ein gemeinsames politisches Zentrum, nämlich Moskau, ein gemeinsames geistiges Zentrum - Kiew als "Mutter aller Rus"-, eine gemeinsame Sprache (Russisch), eine gemeinsame Kirche (die Russisch-Orthodoxe Kirche) und einen gemeinsamen Moskauer Patriarchen, der in "Symphonie" mit einem gemeinsamen Staatsführer (Putin) zusammenarbeitet, um die russische Welt zu regieren und eine gemeinsame unverwechselbare Spiritualität, Moral und Kultur aufrechtzuerhalten.

Gegen diese "Russische Welt" stünden aus Sicht ihrer Vertreter der von den USA und europäischen Staaten angeführte "korrupte Westen", der u.a. vor "Liberalismus", "Globalisierung", "Christianophobie", "homosexuellen Rechten" und "militantem Säkularismus" kapituliert habe. Das Moskauer Patriarchat stehe in dem Weltbild zusammen mit Wladimir Putin als wahre Verteidiger der orthodoxen Lehre gegenüber dem Westen und jenen Orthodoxen, die in Schisma und Irrtum verfallen seien wie der Ökumenische Patriarch Bartholomaios.
Mehrere der Unterzeichner kenne ich persönlich. Guter Beitrag.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

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martin v. tours
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von martin v. tours »

Das ist ja sehr beruhigend das es unter Orthodoxen auch so konträre Ansichten gibt wie unter Katholiken was die katholische Kirche betrifft.
:glubsch:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Cassian
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Cassian »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 16:48
Das ist ja sehr beruhigend das es unter Orthodoxen auch so konträre Ansichten gibt wie unter Katholiken was die katholische Kirche betrifft.
:glubsch:
Nö. 75% aller orthodoxen Christen sind Glieder der Russischen Kirche. Deswegen richtet der Teufel - mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Sektierer - seinen Hass und seinen Vernichtungswillen auf sie aus.
Zuletzt geändert von Cassian am Donnerstag 17. März 2022, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 16:48
Das ist ja sehr beruhigend das es unter Orthodoxen auch so konträre Ansichten gibt wie unter Katholiken was die katholische Kirche betrifft. :glubsch:
hast Du dir das gut überlegt, was Du geschrieben hast?
Der hl. Paulus, der schrieb:
"Ich ermahne euch aber, Brüder, im Namen Jesu Christi, unseres Herrn: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen unter euch; seid ganz eines Sinnes und einer Meinung." (vgl. 1Kor 1,10)
ist offenbar einer anderen Meinung.

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martin v. tours
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von martin v. tours »

Keine Ahnung wie Du deine Antwort verstehst, ich meinte damit das es sehr wohl unter Katholiken ähnliche Meinungsunterschiede gibt.
Papst Franziskus- der beste Papst ever
Papst Franziskus - die übelste Fehlbesetzung aller Zeiten
Nur die lateinische Messe, alles andere ist von Übel schlimmstenfalls ungültig
Die alte Messe gehört verboten - peinliches Gitarrengeklampfe und kitschige Gesänge postmenstrualer Singdrosseln sind super.
Marcel Lefebvre wird nochmal heiliggesprochen .
Queere Gottesdienste mit Kardinal Murx und der synodale Weg sind die Zukunft .
Wenn Du an Medjugorje nicht glaubst bist Du nicht katholisch. Nö, Fatima - und La salette nicht vergessen ...
oder doch lieber Befreiungstheologie mit Knarre in der Hand .

Auch die differenten Ansichten in der una sancta catolica sind mannigfaltig.
Das habe ich gemeint und mein Post sollte mit einer Prise Humor gelesen werden.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Bruder Donald

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Bruder Donald »

Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:00
Nö. 75% aller orthodoxen Christen sind Glieder der Russischen Kirche. Deswegen richtet der Teufel - mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Sektierer - seinen Hass und seinen Vernichtungswillen auf sie aus.
Wie christlich ist Russland wirklich?
Für 57 Prozent der Russen spielt die Zugehörigkeit zur orthodoxen Kirche eine sehr wichtige oder wichtige Rolle für die Identität als Russe. Die regelmäßige Teilnahme der Russisch-Orthodoxen an Gottesdiensten liegt aber weit unter dem Wert. 2017 waren es nur 6 Prozent, die wöchentlich zur Messe gingen. Weitere 14 Prozent gingen zwischen einmal im Monat und einmal im Jahr zur Messe, 79 Prozent gingen seltener oder gar nicht. Damit ist der Kirchenbesuch ähnlich niedrig in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und deutlich niedriger als z.B. in den USA.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:15
Keine Ahnung wie Du deine Antwort verstehst, ich meinte damit das es sehr wohl unter Katholiken ähnliche Meinungsunterschiede gibt.
Papst Franziskus- der beste Papst ever
Papst Franziskus - die übelste Fehlbesetzung aller Zeiten
wer sagt das? Das Lehramt, die Kirche? Weder noch!
Das sagt die pseudokatholische Masse - das zählt nicht als geltende Meinung; wer das als richtungsweisende Meinung interpretiert, der weiß nicht, wo die Kirche Jesu Christi zu finden ist.


martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:15
Nur die lateinische Messe, alles andere ist von Übel schlimmstenfalls ungültig
Die alte Messe gehört verboten - peinliches Gitarrengeklampfe und kitschige Gesänge postmenstrualer Singdrosseln sind super.
wer sagt das? Das Lehramt, die Kirche? Weder noch!
Das sagt die pseudokatholische Masse - das zählt nicht als geltende Meinung; wer das als richtungsweisende Meinung interpretiert, der weiß nicht, wo die Kirche Jesu Christi zu finden ist.


martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:15
Marcel Lefebvre wird nochmal heiliggesprochen.
man kann nie wissen.


martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:15
Queere Gottesdienste mit Kardinal Murx und der synodale Weg sind die Zukunft .
Wenn Du an Medjugorje nicht glaubst bist Du nicht katholisch. Nö, Fatima - und La salette nicht vergessen ...
oder doch lieber Befreiungstheologie mit Knarre in der Hand.
wer sagt das? Das Lehramt, die Kirche? Weder noch!
Das sagt die pseudokatholische Masse - das zählt nicht als geltende Meinung; wer das als richtungsweisende Meinung interpretiert, der weiß nicht, wo die Kirche Jesu Christi zu finden ist.


martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:15
Auch die differenten Ansichten in der una sancta catolica sind mannigfaltig.
Das habe ich gemeint und mein Post sollte mit einer Prise Humor gelesen werden.
naja, hast noch mal die Kurve gekriegt! :blinker:
Zuletzt geändert von Dr.Hackenbush am Donnerstag 17. März 2022, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

Cassian
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Cassian »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:16
Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:00
Nö. 75% aller orthodoxen Christen sind Glieder der Russischen Kirche. Deswegen richtet der Teufel - mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Sektierer - seinen Hass und seinen Vernichtungswillen auf sie aus.
Wie christlich ist Russland wirklich?
Für 57 Prozent der Russen spielt die Zugehörigkeit zur orthodoxen Kirche eine sehr wichtige oder wichtige Rolle für die Identität als Russe. Die regelmäßige Teilnahme der Russisch-Orthodoxen an Gottesdiensten liegt aber weit unter dem Wert. 2017 waren es nur 6 Prozent, die wöchentlich zur Messe gingen. Weitere 14 Prozent gingen zwischen einmal im Monat und einmal im Jahr zur Messe, 79 Prozent gingen seltener oder gar nicht. Damit ist der Kirchenbesuch ähnlich niedrig in Deutschland, Österreich oder der Schweiz und deutlich niedriger als z.B. in den USA.
Das ändert nichts an dem, was ich schrieb. :D

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YOUTUBE BLOCKS RUSSIAN ORTHODOX CHANNEL SPAS
One of the most popular Russian Orthodox channels has been blocked by YouTube.

Spas, the premier Orthodox TV station in Russia, had more than a million subscribers to its YouTube channel when it was blocked by the video hosting site earlier this week.

The station is instead developing its channel on the domestic site Rutube. In addition to adding new videos, they are working on uploading all archival videos.

Spas also has a presence on a number of social media platforms.

Russia’s Federal Service for Supervision of Communications, Information Technology and Mass Media (Roskomnadzor) is demanding that Google LLC remove the restrictions imposed on Spas as soon as possible and explain the reasons for the ban in the first place.

“The agency considers unacceptable any restrictions on any Russian media, and especially those that contribute to the formation of a worldview based on Orthodox values, the development and strengthening of the spiritual and moral foundations of the Russian state,” Roskomnadzor said in a statement.

Dr.Hackenbush
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:48
Das ändert nichts an dem, was ich schrieb. :D
ja ja, wissen wir.
Du nervst, mit deinem dämlichen Gelache.

Trisagion
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Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

Jeremias hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 15:05
Mehrere der Unterzeichner kenne ich persönlich. Guter Beitrag.
In der Tat, ein gutes Schriftstück. War mir auch bis dato unbekannt, daß der Ethno-Phyletismus in der Orthodoxie offiziell als Häresie verurteilt wurde. Dieses Verbot hat offenbar ähnlich durchschlagende Erfolge vorzuweisen wie sagen wir mal Humanae Vitae bei den Katholiken, aber immerhin.

Trisagion
Beiträge: 1890
Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:48
YOUTUBE BLOCKS RUSSIAN ORTHODOX CHANNEL SPAS
Es stellt sich als schwierig heraus Informationen über die SPAStis zu suchen, weil man bei "spas" immer bei Bädern landet. Haupteigner ist aber wohl das Moskauer Patriarchat. Ich konnte bisher nicht herausfinden ob der Bannhammer hier von YouTube aus einem spezifischen Grund geschwungen wurde, oder nur zur allgemeinen Abstrafung.

Aber trotz allem Ärger über "orthodoxe" Kriegsverharmloser aus Moskau kann man sich hier vermutlich nicht hinter YouTube stellen. YouTube hat schon zu oft unter Beweis gestellt, daß sie wenig Respekt für freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit haben. Und wenn man über das reine Geldscheffeln hinaus überhaupt eine Überzeugung bei YouTube feststellen kann, dann scheint mir die nicht dem Christentum freundlich gegenüber zu sein.

Insofern trifft es zwar vermutlich die Richtigen, aber das ist trotzdem mehr Anlaß zur Besorgnis als zur Freude.

Cassian
Beiträge: 398
Registriert: Mittwoch 20. Juni 2018, 11:51

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Cassian »

Trisagion hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 20:55
Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:48
YOUTUBE BLOCKS RUSSIAN ORTHODOX CHANNEL SPAS
Es stellt sich als schwierig heraus Informationen über die SPAStis zu suchen, weil man bei "spas" immer bei Bädern landet. Haupteigner ist aber wohl das Moskauer Patriarchat. Ich konnte bisher nicht herausfinden ob der Bannhammer hier von YouTube aus einem spezifischen Grund geschwungen wurde, oder nur zur allgemeinen Abstrafung.

Aber trotz allem Ärger über "orthodoxe" Kriegsverharmloser aus Moskau kann man sich hier vermutlich nicht hinter YouTube stellen. YouTube hat schon zu oft unter Beweis gestellt, daß sie wenig Respekt für freie Meinungsäußerung und Religionsfreiheit haben. Und wenn man über das reine Geldscheffeln hinaus überhaupt eine Überzeugung bei YouTube feststellen kann, dann scheint mir die nicht dem Christentum freundlich gegenüber zu sein.

Insofern trifft es zwar vermutlich die Richtigen, aber das ist trotzdem mehr Anlaß zur Besorgnis als zur Freude.
Du hast die Sektflaschen wohl doch zu früh herausgeholt. :D

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martin v. tours
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Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von martin v. tours »

Was soll den das heissen: trifft vermutlich den richtigen....
All die großen Internetmonopole wie youtube, facebook, twitter haben mittlerweile eine Macht das es unheimlich wird.

Wer entscheidet denn wen es zu Recht oder Unrecht trifft?
In der Regel eher die,die dem linksmodernistischen Mainstream nicht passen.
Und wenn schon, wie in Deutschland passiert, jemand wie Henrik Broder gesperrt wird (wurde mittlerweile wieder rückgängig gemacht) dann ist Feuer am Dach.

Und was die angeblichen orthodoxen Kriegsverharmloser betrifft. Dieser Krieg hat nicht im Februar 2022 begonnen sondern 2014.
aber die seit daher lt. OECD ermordeten 14 000 Menschen (davon 12 000 Russen) im Donbass waren niemandem im Westen eine Träne wert. Schon gar nicht irgendwelchen kath. Bischöfen die jetzt über das Recht auf Waffenlieferungen faseln.
So furchtbar dieser Krieg ist. er hatte eine Vorgeschichte und das geheuchelte Framing vom grundbösen Iwan und den ukrainischen Unschuldslämmern könnt ihr gehirngewaschenen Spiegelabonenten erzählen.
Bevor jetzt hier jemand glaubt die Keule des Putinverstehers auspacken zu müssen -wir haben heute eine 8köpfige Kriegsflüchtlingsfamilie aus Kiev bei uns aufgenommen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Lazzaro
Beiträge: 34
Registriert: Montag 16. Oktober 2017, 11:33

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Lazzaro »

Bruder Donald hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 12:15
Orthodoxe Theologen: Moskauer Patriarchat hört auf, Kirche zu sein
In der Erklärung der Theologen wird das Konzept der "Russischen Welt" erläutert, wonach es eine transnationale russische Sphäre oder Zivilisation namens "Heiliges Russland" oder "Heilige Rus" gibt, die Russland, die Ukraine und Weißrussland (und manchmal Moldawien und Kasachstan) sowie ethnische Russen und russischsprachige Menschen auf der ganzen Welt umfasst. Diese "Russische Welt" habe ein gemeinsames politisches Zentrum, nämlich Moskau, ein gemeinsames geistiges Zentrum - Kiew als "Mutter aller Rus"-, eine gemeinsame Sprache (Russisch), eine gemeinsame Kirche (die Russisch-Orthodoxe Kirche) und einen gemeinsamen Moskauer Patriarchen, der in "Symphonie" mit einem gemeinsamen Staatsführer (Putin) zusammenarbeitet, um die russische Welt zu regieren und eine gemeinsame unverwechselbare Spiritualität, Moral und Kultur aufrechtzuerhalten.

Gegen diese "Russische Welt" stünden aus Sicht ihrer Vertreter der von den USA und europäischen Staaten angeführte "korrupte Westen", der u.a. vor "Liberalismus", "Globalisierung", "Christianophobie", "homosexuellen Rechten" und "militantem Säkularismus" kapituliert habe. Das Moskauer Patriarchat stehe in dem Weltbild zusammen mit Wladimir Putin als wahre Verteidiger der orthodoxen Lehre gegenüber dem Westen und jenen Orthodoxen, die in Schisma und Irrtum verfallen seien wie der Ökumenische Patriarch Bartholomaios.
:kugel: :kugel: :kugel:
Natürlich sind die Kyrillianer ethnofiletistische Häretiker:
ALLE ORTHODOXEN SIND SCHLIESSLICH G R I E C H E N !
Lz
PS:Dieser Beitrag ist sarkastisch / ironisch oder so was ähnliches.

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Jeremias
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Registriert: Mittwoch 24. März 2010, 14:41

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Jeremias »

Cassian hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 17:00
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 16:48
Das ist ja sehr beruhigend das es unter Orthodoxen auch so konträre Ansichten gibt wie unter Katholiken was die katholische Kirche betrifft.
:glubsch:
Nö. 75% aller orthodoxen Christen sind Glieder der Russischen Kirche. Deswegen richtet der Teufel - mit tatkräftiger Unterstützung westlicher Sektierer - seinen Hass und seinen Vernichtungswillen auf sie aus.
:D

Wohl zuviel Russia Today geguckt? Schade natürlich, dass das nicht mehr geht. Wie traurig.
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

Trisagion
Beiträge: 1890
Registriert: Donnerstag 26. Dezember 2019, 03:59

Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Trisagion »

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 22:29
Was soll den das heissen: trifft vermutlich den richtigen....
Es trifft offenbar hauptsächlich das Moskauer Patriarchat, das in der Sache unchristlich agiert. Das sollte das heißen.
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 22:29
All die großen Internetmonopole wie youtube, facebook, twitter haben mittlerweile eine Macht das es unheimlich wird.
Ich bin kein Freund von Tyrannen, auch nicht wenn sie als geldgeilen Populisten mit Serverfarmen daherkommen.
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 22:29
Und was die angeblichen orthodoxen Kriegsverharmloser betrifft.
Da ist nichts "angeblich". Rußland führt einen konventionellen Angriffskrieg gegen eine anderen souveränen Staat, die Ukraine. Vom Moskauer Patriarchat ist mir nichts bekannt, was auch nur diese Fakten beim Namen nennen würde, von einem Aufruf an den russischen Staat diese Aggression schleunigst zu beenden mal ganz zu schweigen.
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 22:29
Dieser Krieg hat nicht im Februar 2022 begonnen sondern 2014. aber die seit daher lt. OECD ermordeten 14 000 Menschen (davon 12 000 Russen) im Donbass waren niemandem im Westen eine Träne wert.
Die Meinungen was im Donbass militärisch und politisch gelaufen ist ist gehen weit auseinander. Aber ich will den Strang hier nicht auf Abwege führen. Nur soviel, die Unterdrückung von Separatisten im eigenen Lande ist etwas anders als der Angriffskrieg auf eine andere souveräne Nation. Tränen ist beides wert, aber daß die internationalen Reaktionen anders sind ist weder verwunderlich noch ungerecht.
martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 17. März 2022, 22:29
Bevor jetzt hier jemand glaubt die Keule des Putinverstehers auspacken zu müssen -wir haben heute eine 8köpfige Kriegsflüchtlingsfamilie aus Kiev bei uns aufgenommen.
Nun, das ist gut.

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Jakobgutbewohner
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Re: Was befremdet euch an der Orthodoxie am meisten?

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 18. März 2022, 00:25
Nur soviel, die Unterdrückung von Separatisten im eigenen Lande ist etwas anders als der Angriffskrieg auf eine andere souveräne Nation.
Formal gesehen steht Rußland verbündeten Staaten gegen einen Angreifer bei, der vorher wohl auch deutlich aber fruchtlos gewarnt wurde die tödlichen Feindseligkeiten gegen die Zivilbevölkerung einzustellen.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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