Ostkirchliche Nachrichten

Ostkirchliche Themen.
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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

Mmh, warum wollt ihr, dass die Presse sich für die Orthodoxe Kirche interessieren soll? Journalisten sind wie Fliegen und wo die sich am liebsten draufsetzen weiß man ja. Also für mich sollten die mal ruhig die Kirche ignorieren denn ich mag deren dreckige Füße nicht auf meiner Kirche....

Gruß
Joseph
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songul
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von songul »

Joseph hat geschrieben:Mmh, warum wollt ihr, dass die Presse sich für die Orthodoxe Kirche interessieren soll? Journalisten sind wie Fliegen und wo die sich am liebsten draufsetzen weiß man ja. Also für mich sollten die mal ruhig die Kirche ignorieren denn ich mag deren dreckige Füße nicht auf meiner Kirche....

Gruß
Joseph
Prinzipiell hast du natürliche recht; nur muss sich die orthodoxe Kirche Zyperns nicht wundern wenn sie solche Aktionen vor hat (warum auch immer...?) dass auch die Weltpresse darauf reagiert...und wer dann auch noch nur Deutsch kann ist eben auch nur auf unsere meist sehr kirchenfeindliche Presse angewiesen...
Eigentlich sollte sich die Kirche raushalten aus diesen, von dem Sumpf der Korruption zutiefst durchtränkten Geldgeschichten der Griechen und anderer dort...
Kirchenjahr hat geschrieben:Das ist ein Punkt, den ich bis heute nicht einmal im Ansatz verstehe.
Benutz die Suchfunktion und du wirst genug finden zu der Frage und auch Antworten.
Kirchenjahr hat geschrieben:Aus aktueller Sicht der römischen Kirche, muss sie eine "Bekehrung" der Orthodoxie fordern und Gläubige mit der römischen Kirche unieren. Denn der von ihr vertretene Primat und Filioque sind aus ihrer Sicht notwendige Glaubenswahrheiten, diee zum Heil notwendig sind (mal so ins unreine formuliert).
Nun sind die Positionen in der orthodoxen Kirchen genau umgekehrt - also ist es 50/50 - deswegen zieht dieses Argument schon mal garnicht.
Das Filioque ohne desgleichen ist für Rom auch kein Problem (oder was denkst du was die Mönche in Kloster Niederalteich beten während der Liturgie?) Auch über den Primat kann man sich einig werden...irgendwie... und dann sind die Unierten eh wurscht.....
Was denkst du was Politik ist....?
In den Kirchen nicht anders als anderswo.
Kirchenjahr hat geschrieben:Außerdem wirft die Orthodoxie dem Westen vor, den Glauben verloren zu haben, kümmert sich aber nicht darum, im Westen aktiv Mission zu betreiben und die Gläubigen in die orthodoxe Kirche zu führen, sondern in ihrem Irrglauben im Westen zu belassen.
Das ist nicht überall im Westen so, sondern vor allem bei uns hier in D wo es vor allem mit der kath. Kirche es ein Gentlemens Agreement gibt sich nicht in die Quere zu kommen. In anderen westeuropäischen Ländern ist das lang nicht so...Da arbeiten die genannte Kirche und die Orthodoxen oft sehr gut miteinander.
Und stimmt es nicht dass in grossen Teilen der eigentlich christlichen Bevölkerung hier ein grosser Unglauben herrscht?
Stimmt doch oder?
Insofern - zu hinterfragen gibt es vieles....die Politik der hierzulande herrschenden Elemente fragt aber keinen von uns....

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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

songul hat geschrieben:
Eigentlich sollte sich die Kirche raushalten aus diesen, von dem Sumpf der Korruption zutiefst durchtränkten Geldgeschichten der Griechen und anderer dort...
Gut gemeint, aber nicht wirklich durchdacht was die Kirche von Cypern da machen möchte.... Theologen sollten sich aus den Geschäften von Banken heraushalten. Sie haben dort genau so wenig verloren wie die Banken in der Theologie... Was sie anprangern sollte, wenn sie schon mitspielen will, sind die unmoralischen Aspekte des Ganzen.... und von Politik mag ich selbst schon gar nicht mehr reden.... :kussmund:

Nette Antwort Songul an Kirchenjahr. Das erspart mir ihm eine un-nette zu geben. Ich weiß doch nicht, heutzutage braucht man nur auf den Google-Knopf zu drücken und hat eine ganze Bibliothek vor sich. Man braucht noch nicht einmal seinen Hintern zu erheben und sich physisch auf den Weg machen um in eine Bibliothek zu gehen und dort, God forbid, ein Buch aufzuschlagen, um sich über Gott und die Welt zu informieren. Aber nein.... es ist wohl alles zu schwierig und anstrengend.

Gruß

Joseph, vom Fleische träumend...
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Kirchenjahr
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Kirchenjahr »

So ist das nicht, Joseph und Songul. Ich beschäftige mich schon lange mit der Frage des Proselytismus, den der Osten dem Westen vorwirft. Da hilft auch google oder der Kreuzgang bisher nicht weiter. Ich habe da schon mal im Juli 2011 was in die Richtung gepostet. Aber das ist im Sande verlaufen.

Was Proselytismus allgemein betrifft: Es ist doch völlig normal, dass eine missionierende Relegion Menschen abwerben soll bzw. zur Wahrheit gerade dieser Religion führen soll. Und aus politischen Gründen dealen (wir im Osten fischen nicht groß in Euren West-Gemeinden, also lasst uns hier im Osten in Frieden), ist wenn dem so ist, vom Osten und Westen ein Offenbarungseid.

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songul
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von songul »

Kirchenjahr hat geschrieben:Was Proselytismus allgemein betrifft: Es ist doch völlig normal, dass eine missionierende Relegion Menschen abwerben soll bzw. zur Wahrheit gerade dieser Religion führen soll. Und aus politischen Gründen dealen (wir im Osten fischen nicht groß in Euren West-Gemeinden, also lasst uns hier im Osten in Frieden), ist wenn dem so ist, vom Osten und Westen ein Offenbarungseid.
Nochmal, dass du es besser verstehst: es gibt gewisse Absprachen zwischen den Kirchen - vor allem den orthodoxen und der römischen Kirche - wer bei wem was macht oder nicht....
Dass das natürlich nicht richtig ist sollte allen klar sein.
Das man sich eben auch deswegen, weil man sich nicht nur gegenseitig die Leute abwirbt dann auch näher kommen könnte sei auch erwähnt.
Aber hier im Kreuzgang hat jeder so sein Weltbild und bestimmt selbst was ihm in den Kram passt und was nicht.
Insofern...
Glauben sollten wir alle erstmal an Christus und das ist die einzige Wahrheit.

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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

Nur noch eine kleine Anmerkung zu Kirchenjahr.

Deutschland ist nicht “der Westen. “ Deutschland ist auch nicht der Nabel der Welt!

Uniate sind ein gewaltpolitisches Konstrukt aus einer Zeit long ago...

Konvertiten zur Orthodoxie sind nicht einer cleveren Werbekampagne zum Opfer gefallen, sondern folgen dem Ruf des Heiligen Geistes.

Es gibt keine Werbekampagne... Trotzdem finden sie uns!

Gruß

Joseph, :cowboy:
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Lupus
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Lupus »

Eine interessante Auslegung der Wirkweise des Heiligen Geistes, lieber Joseph!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Germanus
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Germanus »

... die mir den Nagel auf den Kopf zu treffen scheint! Aber auch hier kommt es wohl auf die Perspektive an...
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

Mary
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Mary »

Joseph hat geschrieben:
Konvertiten zur Orthodoxie sind nicht einer cleveren Werbekampagne zum Opfer gefallen, sondern folgen dem Ruf des Heiligen Geistes.

Es gibt keine Werbekampagne... Trotzdem finden sie uns!
Genauso war es bei mir. :ja:

Das ist auch meine Kurzerklärung, wenn man mich nach dem Warum meiner Konversion fragt: "Es war der Heilige Geist"

Mary
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!

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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

Lupus hat geschrieben:Eine interessante Auslegung der Wirkweise des Heiligen Geistes, lieber Joseph!

+L.
Lieber Lupus, ich lege nicht aus.... erstens "weht der Heilige Geist wo ER will" und zweitens ist das was ich geschrieben habe meine Observation.

Ich bin in einer Pfarrgemeinde welche über 80% aus Konvertiten besteht. Wir haben, vor Jahren, einmal ein paar Anzeigen im lokalen Käseblatt aufgegeben, mit unterwältigendem Erfolg. Niemand hat sich darauf gemeldet aber eine protestantische Sekte hat unser, von mir entworfenes, "russisches" Kreuz einfach für ihre Anzeigen geklaut. Was die mit dem Orthodoxen Kreuz erreichen wollen ist mir schleierhaft. Du mußt verstehen, das sich unser örtliches Verdummungblatt mit den Anzeigen von >365 verschiedenen Gospeltempeln, "New and Improved, Real and Full Apostolic Gospel Assembly of Latter Day Disciples of the Nazarene" und anderen YeeppidyYoo Sekten ernährt. Wir als Orthodoxe sind da nach unseren drei erbärmlichen Versuchen dort mit zu mischen schnell vom Ort des grauens geflüchtet...

Unsere Konvertiten kommen meistens von der örtlichen Universität, eine welche "zufällig" den Baptisten gehört (mit angeschlossenem Preacher Seminary, hahaha) und seit etwa zwei bis drei Jahren wandern sie ganz einfach von der Straße in die Liturgie. Dort sind sie entweder geschockt von den "exotischen" Vorgängen und kommen nie wieder oder aber, ca 80%, bleibt "hängen"... und werden nach einem Jahr als Katechumen, entweder getauft, oder wenn sie Lutherisch, Anglikanisch oder RKatholisch waren chrismated (gefirmt). Wir machten nie wieder Versuche in Werbung, noch betreiben wir proselytism. Unser Motto ist "Come and See" und sie kommen, sehen und konvertieren. Praise the Holy Spirit!

Ich kann daher nur schließen, aus dem was ich sehe und dem was mir unsere Katechumen von sich erzählen, daß sie vom Heiligen Geist zur Kirche gebracht wurden...

Gruß

Joseph :cowboy:
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ar26
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von ar26 »

@ Joseph
Warum Uniate ein gewaltpolitisches Konstrukt sein sollten, erschließt sich mir nicht. Zwar ist die Rückkehr jener Kirchen in die Gemeinschaft mit dem römischen Stuhl durch die Politik gefördert oder meinethalben aktiv betrieben worden, aber mit Gewalt hat das nichts zu tun. Die Sache war nichts anders als die Taufe ganzer Völker, auch der Rus etwa, welche natürlich von den politischen Führern ausgingen. Oder war die Christianisierung Russlands etwa ein gewaltpolitisches Konstrukt?

Überdies gibt es auch Uniate, die ganz apolitisch entstanden waren, das Kloster von Grottaferrata ist hierfür ein ganz gutes Beispiel.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

maliems
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von maliems »

Athanasius0570 hat geschrieben:Das ist DAS Thema zwischen katholischen und orthodoxen Kirchen. Nicht der Primat oder das filioque oder sonstwas.
Lieber Gott, verhindere, dass sich die Diplomaten des hl. Suhls durchsetzen!

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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

ar26 hat geschrieben:@ Joseph Warum Uniate ein gewaltpolitisches Konstrukt sein sollten, erschließt sich mir nicht. Zwar ist die Rückkehr jener Kirchen in die Gemeinschaft mit dem römischen Stuhl durch die Politik gefördert oder meinethalben aktiv betrieben worden, aber mit Gewalt hat das nichts zu tun.
Mmmmh, wenn etwas, jedwedes etwas, durch die Politik gefördert oder meinethalben aktiv betrieben wird dann must Du nur mal schauen wieviele, buchstäbliche und geistige, Leichen hinter diesen politischen "Förderungen" auf dem Wege bleiben.... ehem. Bitte lies die Geschichte der Uniate. Vielleicht erschließt sich Dir dann warum wir Orthodoxe so allergisch reagieren...

Dein Versuch eines Vergleiches der "Förderung" von Uniaten mit der Taufe von heidnischen Völkern, hinkt nicht nur, sondern hat überhaupt keine Füße. Ich glaube mich dunkel zu erinnern, daß um Orthodox zu sein man getauft sein sollte. Die Völker welche gezwungen wurden sich der schismatischen Religion des Eroberers anzuschließen, unter Androhungen von Gott weiß welchen Repressalien, waren getaufte Orthodoxe Christen. Man machte sie, unter Zwang, zu Häretikern! Man ließ ihnen ihre Liturgie und Gebräuche, verfälschte aber den Inhalt ihres Glaubens... Sie sind nun das christliche Equivalent einer Sachertorte Made in Shanghai hergestellt aus natürlichen Mineralstoffderivativen...

Ach, nur um im Bilde zu bleiben möchte ich dem obigen noch ein Sahnehäubchen aufsetzen und Dir mitteilen, daß allein in meiner Kirche, in den letzten drei Jahren, zwei Uniat-Priester und vier Familien zurück in ihre Orthodoxe Heimat gefunden haben. Die Priester sind nun Orthodoxe Priester und die Familien produzieren fleißig kleine Orthodoxe Christen. Viele!

Aber ich habe weder Lust noch Laune und auch garnicht die Kraft Uniate ohne die verwendung von Kraftausdrücken diskutieren zu können und verstecke mich daher einfach hinter den Auflagen der Fastenzeit und verweigere mich.... es ist besser für uns alle.

Gruß
und Kuss, Dein Julius....
na ja nicht ganz, es ist nur der Joseph... :cowboy:

PS: Was "grotta ferrata" mit Uniaten zu tun haben soll entzieht sich mir. Ich glaube Du solltest, bevor Du Dich zu diesem Thema weiter äußerst, Dich einmal mit der Sache befassen und Dich mit den Grundlagen vertraut machen...
Zuletzt geändert von Joseph am Montag 25. März 2013, 02:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Joseph
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Joseph »

maliems hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:Das ist DAS Thema zwischen katholischen und orthodoxen Kirchen. Nicht der Primat oder das filioque oder sonstwas.
Lieber Gott, verhindere, dass sich die Diplomaten des hl. Suhls durchsetzen!
Menschenskind, Gott sei Dank dieser Freudsche Versprecher war nicht der meinige.... :D :D :D :freude: :freude:

Aber der Primat und das Filioque, u.a. (eine Auflistung kann angefordert werden) sind DIE "deal breaker".... Sorry, soooo einfach ist das nicht.

Gruß
Joseph... :cowboy: der Euch trotzdem liebt, kind of....
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Benedikt

Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Benedikt »

Joseph hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Überdies gibt es auch Uniate, die ganz apolitisch entstanden waren, das Kloster von Grottaferrata ist hierfür ein ganz gutes Beispiel.
PS: Was "grotta ferrata" mit Uniaten zu tun haben soll entzieht sich mir. Ich glaube Du solltest, bevor Du Dich zu diesem Thema weiter äußerst, Dich einmal mit der Sache befassen und Dich mit den Grundlagen vertraut machen...
Die Katholisierung Süditaliens war genauso ein "gewaltpolitisches Konstrukt" wie die Zwangsunionen der Piasten und der Habsburgermonarchie. Natürlich kann man sich als Orthodoxer darüber aufregen, dass es damals politische Gründe für diese Unionen gab. Von katholischer Seite aus gibt es aber genug Gründe zum Zurückärgern. Man könnte sich aber stattdessen auch Gedanken macht, wie man die Problematik auf dem Weg zur Einheit löst, ohne die ganzen Gläubigen, die speziell in Rumänien und Galizien im 20. Jahrhundert eine immense Verfolgung erlitten, als bloßen "Stolpersteien" zu betrachten.

Im übrigen übersieht deine Analyse die Situation der Unierten im Nahen Osten, ebenso wie die freiwillig unierten Orthodoxen bspw. in Bulgarien.

TillSchilling

Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von TillSchilling »

Joseph hat geschrieben: Aber der Primat und das Filioque, u.a. (eine Auflistung kann angefordert werden) sind DIE "deal breaker".... Sorry, soooo einfach ist das nicht.
Zu diesem Ergebnis sind die nach 45 Jahren auch gekommen
Steps Towards A Reunited Church: A Sketch Of An Orthodox-Catholic Vision For The Future
Saturday, October 2, 21



The North American Orthodox-Catholic Theological Consultation
Georgetown University, Washington, DC

1. Prologue. For almost forty-five years, the North American Orthodox-Catholic Theological Consultation has been meeting regularly to discuss some of the major pastoral and doctrinal issues that prevent our Churches from sharing a single life of faith, sacraments, and witness before the world. Our goal has been to pave the way towards sharing fully in Eucharistic communion through recognizing and accepting each other as integral parts of the Church founded by Jesus Christ.

2. A Central Point of Disagreement. In the course of our discussions, it has become increasingly clear to us that the most divisive element in our traditions has been a growing diversity, since the late patristic centuries, in the ways we understand the structure of the Church itself, particularly our understanding of the forms of headship that seem essential to the Church’s being at the local, regional and worldwide levels. At the heart of our differences stands the way each of our traditions understands the proper exercise of primacy in the leadership of the Church, both within the various regions of the Christian world and within Christianity as a whole. In order to be the Body of Christ in its fullness -- to be both “Orthodox” and “Catholic” -- does a local community, gathered to celebrate the Eucharist, have to be united with the other Churches that share the Apostolic faith, not only through Scripture, doctrine, and tradition, but also through common worldwide structures of authority -- particularly through the practice of a universal synodality in union with the bishop of Rome?

It seems to be no exaggeration, in fact, to say that the root obstacle preventing the Orthodox and Catholic Churches from growing steadily towards sacramental and practical unity has been, and continues to be, the role that the bishop of Rome plays in the worldwide Catholic communion.
http://www.scoba.us/articles/towards-a- ... hurch.html

Benedikt

Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Benedikt »

An Official Statement from Syrian Orthodox Archdiocese of Aleppo.
23 April'13

Dear Friends in the world.

I am sorry to inform you that Bishop Yohanna Ibrahim of the Syrian Orthodox Archdiocese of Aleppo was kidnapped this afternoon on his way back to Aleppo from the Turkish borders. He went there to bring back with him Bishop Boulos Yazaji of the Greek Orthodox of Aleppo. The news which we have recieved is that an armed group from (Chichan) stopped the car and kidnapped the two bishops while the driver was killed. We are working and doing our best for the release of the two Bishops and return safely. So far we are unable to connect with them or with their kidnappers.

Please circulate this message as wider as you can. We need pressures of all churches in the world and embassies around the world for their release. The Bishop was doing a humanitarian mission to release two priests who were kidnapped months ago.
Please do your best in this critical issue and also we need the prayers of all faithful around the world for their safety.

Yours in Christ
Razek Siriani
Ecumenical Relations & Relief Officer
Syrian Orthodox Archdiocese of Aleppo

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Jeremias
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Jeremias »

Lasst uns doch noch ein paar Waffen an die Islamisten liefern... :kotz:
Orthodoxer. Physikdidaktiker. Rollenspieler. Liberaler. Konservativer. Modernist. Ökumenist.
Alles Titel, mit denen man mich bedenken kann, die deswegen mich trotzdem nicht gänzlich beschreiben.

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Ilija
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Ilija »

Bekanntmachung des Griechisch-Orthodoxen und Syrisch-Orthodoxen Patriarchats von Antiochia

des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats und des Syrisch-Orthodoxen Patriarchats
von Antiochien und dem ganzen Orient von Antiochien und dem ganzen Orient
April, den 23.213

Am Montag, den 22 April 213, überraschte uns die Nachricht über die Entführung unserer beiden Amtsbrüder Paul (Yazigy), Metropolit von Aleppo und Alexandretta (Iskenderun) des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats, und Johannes (Ibrahim), Metropolit von Aleppo des Syrischen-Orthodoxen Patriarchats. Beide waren auf dem Rückweg nach Aleppo, nachdem sie einen humanitären Auftrag erfüllt hatten. Wir bedauern sowohl diese Entführung als auch jegliche Art solcher Aktionen, wodurch die Bürger ungeachtet ihrer Zugehörigkeit attackiert werden, und wollen sowohl an die regionale als auch an die internationale Öffentlichkeit folgende Stellungnahme geben:

1. Die Christen in den östlichen Ländern sind ein naturgemäßes Teil des Völkergewebes dieser Region. Sie leiden mit jedem Leidenden und arbeiten strebsam für das Gute, um Unterdrückung jedes Unterdrückten aufzuheben. Aus der Lehre ihres Evangeliums nehmen sie das Vorbild, dass die Liebe die Grundlage für den Umgang der Menschen miteinander ist. Die unterschiedlichen offiziellen Haltungen der Geistlichen der Kirche sind ein gutes Indiz dafür. Der oben erwähnte Auftrag beider entführten Bischöfe fällt in diesen Rahmen.

2. Die Christen im Osten bedauern die Gewalt, die in ihren Ländern herrscht, Kinder des einen Landes dividiert, das Leben der Menschen in diverse Gefahren führt; die Entführung ist der schlimmste Aspekt solcher Gefahren, weil sie Anarchie und Beraubung des Lebens unbewaffneter Individuen in sich trägt. Wir appellieren an die Entführer, das Leben beider entführten Amtsbrüder zu respektieren, und laden alle ein, solche Entführungsaktionen, die die Bürger des einen Landes aufgrund ihrer konfessionellen oder religiösen Zugehörigkeit teilen, einzustellen.

3. Wir verstehen die Spannung eines solchen Ereignisses, die die Seelen der Christen erschwert. Wir geboten ihnen Geduld, an den Anforderungen des Glaubens festzuhalten, sich auf Gott zu verlassen, dessen Stärke auch in unseren Schwachen mächtig ist. Wir sind der Meinung, dass die Verteidigung unseres Landes in erster Linie durch unser Verbleiben in ihm erfolgt und durch das Hinarbeiten, es als ein Land der Liebe und des Zusammenlebens zu gestalten. Wir nehmen auch wahr, dass die Bürger aller Religionen dasselbe Schicksal durch ähnliche Gewaltaktionen erleiden. Wir beten für sie, dass Gott sie in ihren Nöten stärke. Wir unterstützen sie, rufen gemeinsam und lehnen mit lauter Stimme alle Gewalttaten, die die Länder zerreißen und die Herzen bluten lassen, ab.

4. Anlässlich dieses leidvollen Ereignisses laden wir die ganze Welt ein, sich um die Beendung der Tragödie in geliebtem Syrien zu bemühen, damit es wieder ein Garten der Liebe, Sicherheit und des Zusammenlebens wird. Die politischen Interessen dürfen nicht auf Kosten der Menschen dieser Region verwirklicht werden.

5. Wir laden die christlichen Kirchen in der Welt ein, eine starke Haltung gegenüber dem Geschehenen einzunehmen und ihren Glauben durch die Liebe in der Welt zu bezeugen, indem sie Schritte unternehmen, die ihre Ablehnung aller Gewalttaten, mit denen die Menschen im Osten konfrontiert sind, zum Ausdruck bringen.

6. Wir nutzen die Gelegenheit, an unsere Partner in der Bürgerschaft, nämlich Muslime aller Konfessionen, zu appellieren, dass wir daraufhin zusammenarbeiten, den „Handel“ mit dem Menschen als Ware abzulehnen, denn Menschen werden entweder als Schutzschild benutzt oder als politische oder finanzielle Austauschware gehandelt.

7. Wir wenden uns letztlich an die Entführer mit der Botschaft, dass die beiden Entführten Boten der Liebe in der Welt sind. Ihre religiösen, sozialen und nationalen Tätigkeiten bezeugen dies. Wir appellieren an die Entführer, besonnen zu handeln und nicht auf ihrer Entschlossenheit im Umgang mit diesem leidvollen Ereignis zu beharren, denn dies dient schlussendlich den Feinden des Heimatlandes.

Zum Schluss erheben wir unsere Gebete zu Gott in diesen gesegneten Zeiten, dass diese Tragödie ihr Ende bald finde, die Geborgenheit zu den Seelen der Menschen einkehre sowie Wohlstand und Frieden in unseren Ländern wieder herrschen würden.
Der Patriarch Mar Ignatius Zakka Iwas I. Der Patriarch Johannes X.

http://www.facebook.com/Antiochpatriarchate.org

HeGe
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von HeGe »

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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von HeGe »

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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Juergen »

Das Andenken an die jüdischen Opfer des Holocausts, …, werde dadurch entweiht.
Ist Holocaustgedenken ein religiöser Akt?

Offenbar sieht es der Heilige Synod so. :hmm:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Der Synod spricht Menschen unterschiedliche Wertigkeiten zu?

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songul
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von songul »

Juergen hat geschrieben:
Das Andenken an die jüdischen Opfer des Holocausts, …, werde dadurch entweiht.
Ist Holocaustgedenken ein religiöser Akt?

Offenbar sieht es der Heilige Synod so. :hmm:
Nein, natürlich nicht.
Eher ist es so, dass man Juden und Homosexuellen nicht die gleiche Wertigkeit zuspricht.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich wiederhole meine Frage: Spricht der Synod tatsächlich Menschen oder Menschengruppen unterschiedliche Wertigkeit zu?

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holzi
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von holzi »

Beispiel: ein Mörder und ein Unschuldiger kommen ins Gefängnis. Beide erleiden das gleiche Schicksal. Geschieht beiden Recht? Würdest du das unterschiedlich werten oder nicht?

Lilaimmerdieselbe
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das ist zwar ein Vergleich, aber einer von denen, die kaum hinken.
Zunächst bin ich nicht die, die beide ins Gefängnis gebracht hat. Im Normalfall bin ich bereit, jedenfalls in unserer Gesellschaft noch, anzunehmen, dass sie durch ein rechtliches Verfahren ins Gefängnis gekommen sind. Nun könnte ich bei einem dieser Gefangenen zufällig Informationen haben, die mich an Justizirrtum denken lassen. Dann würde ich diesen Gefangenen natürlich unterstützen und ihm versuchen, sein Leben zu erleichtern. Dadurch wird er aber nicht mehr Mensch als die anderen Gefangenen, so wie ich nicht mehr Mensch als sie bin.

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Sebastian
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Sebastian »

Juergen hat geschrieben:
Das Andenken an die jüdischen Opfer des Holocausts, …, werde dadurch entweiht.
Ist Holocaustgedenken ein religiöser Akt?

Offenbar sieht es der Heilige Synod so. :hmm:
ich hab eher verstanden, dass die Regierung die sog. >>Unterdrückung<< von Homosexuellen auf eine Stelle mit der Judenverfolgung hebt.
In Wahrheit sollen durch solche Antirassismusgesetze der Weg geebnet werden für Verhältnisse, wie sie im Westen herrschen: Homo-Ehe, Adoption von Kindern durch Schwule Paare usw. Die kirchliche Führung versucht hier wohl rechtzeitig gegenzusteuern und positioniert sich klar. Mit der Exkommunikation wird ein deutliches Signal ans Wahlvolk gesandt. Wer mit diesen Exkommunizierten und ihrer Weltanschauung gemeinsame Sache macht, kann sich ebenfalls als exkommunizert betrachten.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von HeGe »

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Sebastian
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Sebastian »

"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Stephanie
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von Stephanie »

Neues orthodoxes Kloster in der Nähe Berlins:

http://russland-heute.de/lifestyle/port ... 2447.html
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

HeGe
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Re: Ostkirchliche Nachrichten

Beitrag von HeGe »

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