Liturgie und Gewänder im Protestantismus

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Beständigkeit in der apostolischen Lehre sowie gemeinsames Abendmahl gehören zusammen. Das Gleiche gilt natürlich auch hinsichtlich der Begründung einer Kirchengemeinschaft. Wir (konfessionelle) Lutheraner sind davon überzeugt, dass die schriftgemäße Lehre im Konkordienbuch richtig wiedergegeben wird. Apostolisch kann für uns eine Lehre daher nur insoweit sein, wie sie eine biblische Grundlage hat und mit unserem „Lehrgebäude“ konform geht.
Genau darin liegt das Problem der lutherischen Lehre aus meiner Sicht. Apostolisch ist für Euch, was im 16. Jahrhundert in Stein gemeißelt wurde (in dern BSLK). Nach meiner Erfahrung wird Kirchen- und Dogmengeschichte bei den Lutheranern einfach falsch herum betrieben. Man sollte eher von den Kirchenvätern und der apostolischen Zeit ausgehen und anhand dieser Quellen die Lehrbildung der Kirche immer wieder überprüfen. Nicht umgekehrt!
Die BSLK sind aus der Tradition der Kirche heraus entstanden: Die Reformatoren haben die kirchliche Überlieferung anhand der Bibel überprüft. Melanchthon hat in der Apologie der CA den evang.-luth. Glauben mit den Kirchenvätern belegt. Luther hat in den meisten seiner Schriften seine Position mit den Kirchenvätern und -lehrern begründet. Insofern sind die BSLK ein Produkt der Tradition der Kirche.

Allerdings muß ich einschränkend sagen, dass man mit den Kirchenvätern ziemlich viel begründen kann. Luther und seinen Gegner haben sich beide auf Augustinus berufen und als Anglikaner wirst Du Dich genauso wie die Römer auf Irenäus berufen, aber wo die Römer mit Irenäus das Papsttum begründen, wirst Du ihn ganz anders interpretieren. Das Hauptproblem der Kirchenväter ist, dass sie für die Kirche nie unfehlbar waren und sich heute verschiedene Gruppierungen in verscheidenen Interpretationen auf sie berufen. Auch Thesen von Augustinus wurden schon zu seiner Zeit von der Kirche verworfen (z.B. seine Prädestinationslehre).
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Beständigkeit in der apostolischen Lehre sowie gemeinsames Abendmahl gehören zusammen. Das Gleiche gilt natürlich auch hinsichtlich der Begründung einer Kirchengemeinschaft. Wir (konfessionelle) Lutheraner sind davon überzeugt, dass die schriftgemäße Lehre im Konkordienbuch richtig wiedergegeben wird. Apostolisch kann für uns eine Lehre daher nur insoweit sein, wie sie eine biblische Grundlage hat und mit unserem „Lehrgebäude“ konform geht.
Genau darin liegt das Problem der lutherischen Lehre aus meiner Sicht. Apostolisch ist für Euch, was im 16. Jahrhundert in Stein gemeißelt wurde (in dern BSLK). Nach meiner Erfahrung wird Kirchen- und Dogmengeschichte bei den Lutheranern einfach falsch herum betrieben. Man sollte eher von den Kirchenvätern und der apostolischen Zeit ausgehen und anhand dieser Quellen die Lehrbildung der Kirche immer wieder überprüfen. Nicht umgekehrt!
Die BSLK sind aus der Tradition der Kirche heraus entstanden: Die Reformatoren haben die kirchliche Überlieferung anhand der Bibel überprüft. Melanchthon hat in der Apologie der CA den evang.-luth. Glauben mit den Kirchenvätern belegt. Luther hat in den meisten seiner Schriften seine Position mit den Kirchenvätern und -lehrern begründet. Insofern sind die BSLK ein Produkt der Tradition der Kirche.

Allerdings muß ich einschränkend sagen, dass man mit den Kirchenvätern ziemlich viel begründen kann. Luther und seinen Gegner haben sich beide auf Augustinus berufen und als Anglikaner wirst Du Dich genauso wie die Römer auf Irenäus berufen, aber wo die Römer mit Irenäus das Papsttum begründen, wirst Du ihn ganz anders interpretieren. Das Hauptproblem der Kirchenväter ist, dass sie für die Kirche nie unfehlbar waren und sich heute verschiedene Gruppierungen in verscheidenen Interpretationen auf sie berufen. Auch Thesen von Augustinus wurden schon zu seiner Zeit von der Kirche verworfen (z.B. seine Prädestinationslehre).
Ich finde aber die Tatsache, daß die Kirchenväter nicht immer einig waren, nicht weiter schlimm. Wo sie einig waren, müßte zwar auch heute Konsens herrschen, aber alles darüber hinaus? Solange eine Praxis nicht im offenen Konflikt mit der Schrift, der Tradition oder Räson steht, sehe ich nicht, warum die Praxis nicht zulässig sein soll.

Wenn man sich auf die BSLK beruft -- auch wo ihre Inhalte stimmen und apostolisch sind -- gibt es immer wieder die Gefahr, daß man die BSLK selbst für unfehlbar hält bzw. man läßt es einfach, die Kirchenväter selbst zu prüfen. Das ist irgendwo genau so einseitig, wie die Beharrung auf den CIC. Beide haben durchaus apostolische Inhalte, aber sie sind weder vollständig noch unfehlbar. Die Fülle der Tradition ist doch so viel interessanter und bunter.

Ich sehe die BSLK als mögliche Grundlage für Diskussionen (eine von vielen!), um zu sehen, wo Einigkeit besteht, aber ich halte es für einen Fehler, sie verbindlich zu machen. Sonst gibt es das Problem, daß man zurück zum 16. Jhd. schaut -- aber nicht weiter.

Cheers,

John
Der Beweis, dass Gott einen Sinn für Humor hat: Er hat die Menschheit geschaffen.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Die BSLK sind aus der Tradition der Kirche heraus entstanden: Die Reformatoren haben die kirchliche Überlieferung anhand der Bibel überprüft. Melanchthon hat in der Apologie der CA den evang.-luth. Glauben mit den Kirchenvätern belegt.
Richtig. Daher belegt die CA und FC etc. gerade eine bestimmte Stufe des Verständnisses der kirchlichen Überlieferung in einer bestimmten theologischen Schule zu einer bestimmten Zeit. Der Fehler liegt für mich darin, dies für die Zukunft als normativ festzuschreiben. Das Problem aller sog. "Bekenntnisgemeinschaften".
Das Hauptproblem der Kirchenväter ist, dass sie für die Kirche nie unfehlbar waren
Das ist kein Problem der Kirchenväter, sondern die Natur einer lebendigen Tradition. Die Kirchenväter waren nicht unfehlbar und werden es auch nie sein. Viel schlimmer ist, daß die Lutheraner den BSLK einen quasi-unfehlbaren Status einräumen.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Geht es hier eigentlich noch um hübsche Gewänder im Protestantismus ? :hmm:
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Sebastian hat geschrieben:Geht es hier eigentlich noch um hübsche Gewänder im Protestantismus ? :hmm:
Wir haben leider keine hübschen Gewänder. Darum plaudern wir lieber über andere Sachen ;D
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Die BSLK sind aus der Tradition der Kirche heraus entstanden: Die Reformatoren haben die kirchliche Überlieferung anhand der Bibel überprüft. Melanchthon hat in der Apologie der CA den evang.-luth. Glauben mit den Kirchenvätern belegt.
Richtig. Daher belegt die CA und FC etc. gerade eine bestimmte Stufe des Verständnisses der kirchlichen Überlieferung in einer bestimmten theologischen Schule zu einer bestimmten Zeit. Der Fehler liegt für mich darin, dies für die Zukunft als normativ festzuschreiben. Das Problem aller sog. "Bekenntnisgemeinschaften".
Dasselbe Problem müsstest Du dann aber auch mit den drei altkirchlichen Glaubensbekenntnissen und den verbindlichen Lehrsätzen der Alten Kirche haben.
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Das Hauptproblem der Kirchenväter ist, dass sie für die Kirche nie unfehlbar waren
Das ist kein Problem der Kirchenväter, sondern die Natur einer lebendigen Tradition. Die Kirchenväter waren nicht unfehlbar und werden es auch nie sein.
Das macht es aber nicht einfacher sie als Beleg für eine kirchliche Überlieferung heranzuziehen.
Stephen Dedalus hat geschrieben: Viel schlimmer ist, daß die Lutheraner den BSLK einen quasi-unfehlbaren Status einräumen.
Sie werden vielleicht manchmal etwas zu bequem herangezogen um den einen oder anderen Glaubensinhalt zu begründen, letztlich sollte das aber anhand der Heiligen Schrift erfolgen. So wie das Apostolikum das Wesentliche der Heiligen Schrift zusammenfaßt, sollten die BSLK das auf ihre Art und Weise tun. Die altkirchlichen Bekenntnisse sind nicht ohne Grund entstanden.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben:Geht es hier eigentlich noch um hübsche Gewänder im Protestantismus ? :hmm:
Wir haben leider keine hübschen Gewänder. Darum plaudern wir lieber über andere Sachen ;D
:D :D :D
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:Sie werden vielleicht manchmal etwas zu bequem herangezogen um den einen oder anderen Glaubensinhalt zu begründen, letztlich sollte das aber anhand der Heiligen Schrift erfolgen. So wie das Apostolikum das Wesentliche der Heiligen Schrift zusammenfaßt, sollten die BSLK das auf ihre Art und Weise tun. Die altkirchlichen Bekenntnisse sind nicht ohne Grund entstanden.
Wieso reichen Apostolikum und Nizänum dann nicht aus? :hmm:

Vielleicht auch Quicumque vult dazu. ;)

Cheers,

John
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:Wieso reichen Apostolikum und Nizänum dann nicht aus? :hmm:
Die reichen eigentlich nur den Evangelikalen. Aber die mag hier ja offensichtlich keiner so richtig :mrgreen:
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Einspruch

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Ich mag die Evangelikalen auch, wenn sie ein lutherisches Sakramentsverständnis vorweisen können.
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

An den Evangelikalen mag ich vor allem deren Praxis vor (fast) allen Entscheidungen den Heiligen Geist in persona ausdrücklich und damit praktisch in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen... ( das ist m.E. 10x besser als [ohne ihn] nur Kommissionen einzuberufen...) - Wie das vonstatten geht und wie die höheren Eingaben dann interpretiert werden, steht auf einem anderen Blatt...

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

John Grantham hat geschrieben:Der Glaube UND Werke gehören zusammen. Natürlich ist der Glaube primär, aber Glaube ohne Werke ist doch sinnlos.

Cheers,

John
Wie stehst Du zu den folgenden Aussagen in den BSLK?
FC Art. III. Nr. 11 hat geschrieben:Wir glauben, lehren und bekennen, daß, obwohl vor[her]gehende Reü und nachfolgende gute Werke nicht in den Artikel der Rechtfertigung vor Gott gehören, jedoch soll nicht ein solcher Glaube gedichtet werden, der bei und neben einem bösen Vorsatz zu sündigen und wider das Gewissen zu handeln, sein und bleiben könnte; sondern nachdem der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt worden, alsdann ist ein wahrhaftiger, lebendiger Glaube durch die Liebe tätig, Gal. 5, also daß die guten Werke dem gerechtmachenden Glauben allezeit folgen und bei demselben, da er rechtschaffen und lebendig, gewißlich erfunden werden; wie er denn nimmer allein ist, sondern allezeit Liebe und Hoffnung bei sich hat.
CA Art. XX hat geschrieben:Ferner wird gelehrt, daß gute Werke geschehen sollen und müssen, nicht daß man darauf vertraue, Gnade damit zu verdienen, sondern um Gottes willen und Gott zu Lobe. Der Glaube ergreift allezeit allein Gnade und Vergebung der Sünde. Und weil durch den Glauben der Heilige Geist gegeben wird, so wird auch das Herz geschickt, gute Werke zu tun.
[quote="CA Art. VI)]Auch wird gelehrt, daß solcher Glaube gute Frucht und gute Werke bringen soll, und daß man gute Werke tun müsse, allerlei, die Gott geboten hat, um Gottes willen, doch nicht auf solche Werke zu vertrauen, um dadurch Gnade vor Gott zu verdienen.[/quote]
AS 3. Teil. Art. XIII hat geschrieben: 1]Was ich davon bisher und stetiglich gelehrt habe, das weiss ich gar nicht zu ändern, nämlich daß wir durch den Glauben (wie St. Petrus sagt) ein ander, neu, rein Herz kriegen, und Gott um Christus’ willen, unsers Mittlers, uns für ganz gerecht und heilig halten will und hält. Obwohl die Sünde im Fleisch noch nicht gar weg oder tot ist, so will er sie doch nicht rächen [*rechnen (zurechnen)] noch wissen.

2] Und auf solchen Glauben, Verneürung und Vergebung der Sünden folgen dann gute Werke. Und was an demselben [denselben] auch noch sündlich oder Mangel ist, soll nicht für Sünde oder Mangel gerechnet werden eben um desselben Christi willen, sondern der Mensch soll ganz, beide nach der Person und seinen Werken, gerecht und heilig heissen und seinen Werken, gerecht und heilig heissen und sein aus lauter Gnade und Barmherzigkeit in Christo, über uns ausgeschüttet und ausgebreitet. 3] Darum können wir nicht rühmen viel Verdienst und Werke, wo sie ohne Gnade und Barmherzigkeit angesehen werden, sondern wie geschrieben steht 1 Kor. 1: "Wer sich rühmet, der rühme sich des Herrn", das ist, daß er einen gnädigen Gott hat. So ist’s alles gut. 4] Sagen auch weiter, daß, wo gute Werke nicht folgen, so ist der Glaube falsch und nicht recht.
Apologie hat geschrieben:Denn gute Werke soll und muß man tun, denn Gott will sie haben; so sind es Früchte des Glaubens, wie Paulus zu den Ephesern am 2, 10 sagt: "Denn wir sind geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken." Darum sollen gute Werke dem Glauben folgen als Danksagungen gegen Gott, item, daß der Glaube dadurch geübt werde, wachse und zunehme, und daß durch unser Bekenntnis und guten Wandel andere auch erinnert werden.
Quelle: Apologie - (Art. III.) Von der Liebe und Erfüllung des Gesetzes, Nr. 68
Im Katechismus der Evangelisch-Lutherischen Freikirche (ELFK), der auf Luthers Kleinen Katechismus basiert, steht auch u.a.:
98. Welcher Glaube ist darum falsch und kann mich nicht selig machen?

Selig machen kann mich nicht:

- ein eingebildeter Glaube, der in Wahrheit nur Kopfwissen ist;

- »Vielleicht-Glaube«, weil er kein Vertrauen ist;

- ein selbstgemachter Glaube an einen »Gott« nach eigenen Vorstellungen;

- ein Gefühlsglaube, der sich mit Gott verbunden fühlt, aber dem nicht vertrauen will, was er uns sagt;

- ein »Wunsch-Glaube«, der darauf hofft, dass der Glaube anderer ihm helfen könnte;

- ein »toter« Glaube, der keine Früchte bringt und meint, ohne Gottes Gebote leben zu können.

232) Jak 2,19: Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel glauben's auch und zittern. (= kein bloßes Kopfwissen)

(233) Hab 2,4: Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. (= kein stellvertretender Glaube)

(234) Lk 7,50: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden! (= kein stellvertretender Glaube)

(235) Jak 2,17: So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. (= kein toter Glaube) Vgl. Joh 15,5!

(BG) Mt 25,8-12 Die törichten Jungfrauen

Quelle: http://www.elfk.de/katechismus/frmset.htm

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Wieso reichen Apostolikum und Nizänum dann nicht aus? :hmm:
Die reichen eigentlich nur den Evangelikalen. Aber die mag hier ja offensichtlich keiner so richtig :mrgreen:
Tja, dann sind Anglikaner wohl Evangelikale. ;)
Chicago-Lambeth Quadrilateral 1888 hat geschrieben:(b) The Apostles' Creed, as the Baptismal Symbol; and the Nicene Creed, as the sufficient statement of the Christian faith.
Thirty-Nine Articles hat geschrieben:VIII. Of the Creeds.
The Nicene Creed, and that which is commonly called the Apostles' Creed, ought thoroughly to be received and believed: for they may be proved by most certain warrants of Holy Scripture.
Cheers,

John
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

@John: c+d sind in den altkirchlichen Bekenntnissen aber nicht enthalten ;-)
Also gibt es bei Euch auch feste Glaubenssätze, die aus den altkirchlichen Bekenntnissen nicht klar ersichtlich sind.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Ordination ins Heilige Predigtamt in einer Gemeinde der Ukrainian Lutheran Church (sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)

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Lutherische Marienfrömmigkeit:

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August 28, 2007. Ukrainian Lutherans thanked God for the life of Virgin Mary, Theotokos on this day. Virgin Mary, mother of our Lord Jesus Christ is blessed among the women (Luke 1:28). In the Resurrection Lutheran Church in Kyiv a traditional Evening Prayer was held. A special attention was paid to Mary's obedience to the Word of God and her faith in Jesus Christ as for her only Savior.

Quelle: http://www.ukrlc.org/news/news_eng_arhiv_03_09_2007.htm

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Marcus hat geschrieben:(sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)
Interessant. Die verwenden auch Einzelkelche beim Abendmahl, wie man auf den Bildern sehen kann.
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Marcus hat geschrieben: Lutherische Marienfrömmigkeit:

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Wirklich schön :)

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Das scheinen sogar luth. Altkalendarier zu sein:

http://www.ukrlc.org/news/news_eng_arhiv_01_2007.htm

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Ein paar Bilder von der reformierten Episkopalkirche in Deutschland, deren US-Mutterkirche ursprünglich im 19. Jahrhundert als Gegenreaktion auf die Rekatholisierungsbestrebungen der Oxford-Bewegung entstanden ist. Im Gegensatz zu den Gliedkirchen der Anglikanischen Gemeinschaft nehmen für die REKD die 39-Artikel, welche ein klar reformatorische und gemäßigt calvinistische Färbung haben, Bekenntnisrang ein. Theologisch ist der REKD konservativ eingestellt. Kirchengemeinschaft mit den Gliedkirchen der Anglikanischen Gemeinschaft besteht nicht. Ich habe übers Netz auch mal mitbekommen, dass sie in den USA gerne als „Presbyterianer im Kollar“ bezeichnet würden. Eigentlich genau das Richtige für „liturgische Reformierte“:

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Man könnte die REKD wohl als Anglikanisches Gegenstück zur SELK bezeichnen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Euer Abkürzungsfimmel ist ungeheuerlich. Ganz ehrlich: allein das
ist schon ein Grund, warum man dies gesamte protestantische Spek-
trum im kirchlichen Sinne überhaupt nicht ernst nehmen kann. Das
sind doch alles letztlich so was wie politische Parteien und Fraktionen,
aber nicht die Kirche.

(Darum werde ich es auch niemals akzeptieren, wenn ihr diese Ma-
sche auf die wahre Kirche anwendet.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Petur
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Beitrag von Petur »

Marcus hat geschrieben: Ich habe übers Netz auch mal mitbekommen, dass sie in den USA gerne als „Presbyterianer im Kollar“ bezeichnet würden.
Und was sagen dazu die wirklichen presbyterianischen Geistlichen, die Kollar tragen? Es gibt ja auch solche.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: (Darum werde ich es auch niemals akzeptieren, wenn ihr diese Ma-
sche auf die wahre Kirche anwendet.)[/color]
Robert, manchmal spinnst Du.

Der Kirche ist das natürlich völlig fremd...

Man muß nur an

FSSPX
SSP
SJ
ROK
KOKID
ROKOR

usw. denken.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Euer Abkürzungsfimmel ist ungeheuerlich. Ganz ehrlich: allein das
ist schon ein Grund, warum man dies gesamte protestantische Spek-
trum im kirchlichen Sinne überhaupt nicht ernst nehmen kann. Das
sind doch alles letztlich so was wie politische Parteien und Fraktionen,
aber nicht die Kirche.

(Darum werde ich es auch niemals akzeptieren, wenn ihr diese Ma-
sche auf die wahre Kirche anwendet.)
Wer schreibt schon gerne lange Namen aus? Ordensangehörige schreiben auch die Abkürzung ihres Ordens nach ihrem Namen.

Dass sich Protestanten nicht über bestimmte Hierarchien, Ämter etc.. definieren, ist doch nichts Unbekanntes. Protestanten betrachten ihre geistige Heimat ja auch nicht als die Katholische Kirche i.S.d. Apostolischen Glaubensbekenntnisses, sondern sehen sich nur als ein Teil derselben an. Was meinst Du, weshalb gerade die Evangelikalen ausschließlich Begriffe wie „Gemeinde“ oder „Versammlung“ für die eigene Denominationen verwenden? Hier liegt ein grundlegend anderes Kirchenverständnis vor. Für die klassischen Protestanten hat der Begriff „Kirche“ auch m.o.w. nur die Bedeutung einer Versammlung um Wort und Sakrament (soweit man Sakramente überhaupt akzeptiert), soweit er auf die eigene Gemeinde angewendet wird.

Aus der konservativen und traditionellen katholischer Perspektive gesehen, kann ich Deine Meinung natürlich nachvollziehen. Wenn ein Protestant die Kirche um den römischen Patriarchen allerdings als die Katholische Kirche bezeichnen würde, hieße das nach seinem eigenen Kirchenverständnis, dass er damit gleichzeitig sagen würde, dass er nicht zur Kirche Christi gehöre, kein Glied des Leibes Christi und somit auch kein Christ sei. Wenn Protestanten also von der „röm.-kath. Kirche“ reden, dann nicht um Dich oder andere damit bewusst zu kränken, sondern um sich letztlich auf Grund des eigenen Kirchenverständnisses nicht das eigene Christsein abzusprechen. Wenn Protestanten Begriffe wie „Kirche“, „Bischof“ etc. verwenden, dürfte es doch klar sein, dass sie damit nicht zum Ausdruck bringen wollen, dass sie Kirche nach Eurem Verständnis sind oder Bischöfe nach Eurem Verständnis haben.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Darum werde ich es auch niemals akzeptieren, wenn ihr diese Ma-
sche auf die wahre Kirche anwendet.)
Wir sind ja die KdHdeS (kath.) (Kirche der Heiligen der ersten Stunde (Katholiken)) :D
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Darum werde ich es auch niemals akzeptieren, wenn ihr diese Ma-
sche auf die wahre Kirche anwendet.)
Wir sind ja die KdHdeS (kath.) (Kirche der Heiligen der ersten Stunde (Katholiken)) :D

Ich glaub´, ich werde demnächst den VgdVvzlAdNdeK (Verein gegen die Verwendung von zu langen Abkürzungen des Namens der eigenen Kirche) gründen. Ach Linus, bei der Bezeichnung muss Du aufpassen, dass man Dich nicht mit einem Mormonen verwechselt. Da muss die Marketingabteilung noch nach einer Abkürzung suchen, die Verwechslungsgefahr ausschließt. :mrgreen: :D :mrgreen:

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das sind doch alles letztlich so was wie politische Parteien und Fraktionen, aber nicht die Kirche.
Endlich gibt einer mal zu, dass die römische Gemeinschaft nicht Teil der Kirche ist. Bei euren Ordenskürzeln habe ich nämlich noch nie durchgeblickt ;)
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:(sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)
Interessant. Die verwenden auch Einzelkelche beim Abendmahl, wie man auf den Bildern sehen kann.
Wo denn? Ich sehe da nur auf einem Bild einen Gemeinschaftskelch.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:(sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)
Interessant. Die verwenden auch Einzelkelche beim Abendmahl, wie man auf den Bildern sehen kann.
Wo denn? Ich sehe da nur auf einem Bild einen Gemeinschaftskelch.
Auf der Website sind noch eine Menge mehr Bilder von verschiedenen Gottesdiensten.
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:(sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)
Interessant. Die verwenden auch Einzelkelche beim Abendmahl, wie man auf den Bildern sehen kann.
Wo denn? Ich sehe da nur auf einem Bild einen Gemeinschaftskelch.
Auf der Website sind noch eine Menge mehr Bilder von verschiedenen Gottesdiensten.
Da habe ich ja geguckt.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:(sozusagen die "luth. Piusbrüder" in der Ukraine)
Interessant. Die verwenden auch Einzelkelche beim Abendmahl, wie man auf den Bildern sehen kann.
Wo denn? Ich sehe da nur auf einem Bild einen Gemeinschaftskelch.
Auf der Website sind noch eine Menge mehr Bilder von verschiedenen Gottesdiensten.
Da habe ich ja geguckt.
Aufgefallen ist mir das auch nicht. Vielleicht ist unser SD aber so freundlich und gibt uns einen entsprechenden Link...

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Mal eine andere Frage:

Aufgrund der im Internet veröffentlichten Bilder von Gottesdiensten in den USA habe ich den Eindruck, dass in den Staaten nicht unüblich ist, die Nationalflagge neben denAltar zu stellen. Warum macht man das eigentlich?

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