
Vielen Dank für die Antworten!

Das ist schwierig.Andi hat geschrieben:Gibt es (neben dem "Beffchen vgl. anderen Thread) weitere möglichkeiten zu erkennen ob eine Kirche/Gemeinde lutherisch, uniert oder reformiert ist? Also äußerliche Zeichen, keine inhaltlichen Unterschiede.![]()
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Hallo Reinhard,Reinhard Gonaus hat geschrieben: Die Church of Scotland bezeichnet sich, hab ich mal gelernt, als presbyterianisch und ist im Grunde reformiert.
In England sind die Kirchen genauso gotisch, genauso alt, aber ich hab mich drin total zuhause gefühlt. Sogar das Allerheiligste bewahren sie im Tabernakel auf. Dabei sind sie doch, von der Organisationsform abgesehen, weitgegehend lutheranisch, die Mitglieder der Church of England.
Hi Andi,Andi hat geschrieben:Gibt es (neben dem "Beffchen vgl. anderen Thread) weitere möglichkeiten zu erkennen ob eine Kirche/Gemeinde lutherisch, uniert oder reformiert ist? Also äußerliche Zeichen, keine inhaltlichen Unterschiede.![]()
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Aha. Wie kommt denn das?Stephen Dedalus hat geschrieben: Ist er aus Stein, ist es meistens lutherisch. Ist er aus Holz und transportabel, meistens eher reformiert.
Hi Andi,Andi
Aha. Wie kommt denn das?
Naja, selbst das kann reichlich missverständlich sein. Hab schon "lutherische" Beffchen bzw deren TrägerInnen erlebt und die Beffchen haben nach uniert ausgesehen.Stephen Dedalus hat geschrieben:
echt schwer, das Beffchen ist schon das sicherste Zeichen.
Ich bin einmal im Fernsehen (ein ZDF-Sonntagsgottesdienst) zufällig in eine evangelische Messe geraten und habe einige Zeit gebraucht, bis ich mir sicher war, dass es sich nicht um eine katholische handelte (und das obwohl ich schon so manchen evangelischen und auch lutherischen Gottesdienst mitgefeiert habe). Die Geistlichen trugen Messgewänder mit Stola, die liturgische Abfolge war identisch mit der katholischen Messe, nur einzelne Formulierungen klangen irgendwie ungewohnt (wenngleich inhaltlich identisch: z. B. "Die Herzen in die Höh'" statt "Erhebet die Herzen").uli hat geschrieben:Nebenbei: Von den Äußerlichkeiten her wirkt die insbesondere bei den freien (selbstständigen) Lutheranern gefeierte „Deutsche Messe“ in manchem „katholischer“ als mancher heutige „katholische“ Gottesdienst ...
Historiker hat geschrieben:Ich bin einmal im Fernsehen (ein ZDF-Sonntagsgottesdienst) zufällig in eine evangelische Messe geraten und habe einige Zeit gebraucht, bis ich mir sicher war, dass es sich nicht um eine katholische handelte (und das obwohl ich schon so manchen evangelischen und auch lutherischen Gottesdienst mitgefeiert habe). Die Geistlichen trugen Messgewänder mit Stola, die liturgische Abfolge war identisch mit der katholischen Messe, nur einzelne Formulierungen klangen irgendwie ungewohnt (wenngleich inhaltlich identisch: z. B. "Die Herzen in die Höh'" statt "Erhebet die Herzen").uli hat geschrieben:Nebenbei: Von den Äußerlichkeiten her wirkt die insbesondere bei den freien (selbstständigen) Lutheranern gefeierte „Deutsche Messe“ in manchem „katholischer“ als mancher heutige „katholische“ Gottesdienst ...
Ich glaube allerdings nicht, dass sich die Konfessionen hier annähern. Im Gegenteil scheint mir in vielen evangelischen Gemeinden die Tendenz eher weg von der klassischen Liturgie zu gehen. Es gibt aber bei den Lutheranern eine liturgisch-katholisch Richtung. Sie ist eine kleine Minderheit, dafür steht sie aber nicht nur äußerlich, sondern auch inhaltlich-theologisch in Vielem (nicht Allem) unserer katholischen Kirche näher als der Rest des Protestantismus.
Gruß
Historiker
Ich hatte mit "Konfessionen" in erster Linie auch die evangelischen Konfessionen untereinander im Visier ... Und dass sich manche evangelische Gemeinden von der klassischen Gottesdienst-Liturgie zu - sagen wir mal: - meditativ-charismatischen Event-Gemeinschafts-Wohlfühl-Feiern hinbegeben, ist mir klar. Allerdings: Das tun ihrerseits auch manche katholischen Gemeinden. Und von daher könnte man in beiden Richtungen eine Annäherung konstatieren: Manche evangelische Gemeinden nähern sich wieder klassischen ("katholischen") Liturgieformen an, andere evangelische Gemeinden entfernen sich Hand in Hand mit katholischen Gemeinden davon zu besagten Events hin. Also, wohin man auch schaut: Annäherung, Annäherung ...Historiker hat geschrieben:Ich glaube allerdings nicht, dass sich die Konfessionen hier annähern. Im Gegenteil scheint mir in vielen evangelischen Gemeinden die Tendenz eher weg von der klassischen Liturgie zu gehen.
Völlig einverstanden. Sowohl was die Annäherung beider Richtungen angeht, als auch bezüglich der Freude an der Vielfalt.uli hat geschrieben:Ich hatte mit "Konfessionen" in erster Linie auch die evangelischen Konfessionen untereinander im Visier ... Und dass sich manche evangelische Gemeinden von der klassischen Gottesdienst-Liturgie zu - sagen wir mal: - meditativ-charismatischen Event-Gemeinschafts-Wohlfühl-Feiern hinbegeben, ist mir klar. Allerdings: Das tun ihrerseits auch manche katholischen Gemeinden. Und von daher könnte man in beiden Richtungen eine Annäherung konstatieren: Manche evangelische Gemeinden nähern sich wieder klassischen ("katholischen") Liturgieformen an, andere evangelische Gemeinden entfernen sich Hand in Hand mit katholischen Gemeinden davon zu besagten Events hin. Also, wohin man auch schaut: Annäherung, Annäherung ...Historiker hat geschrieben:Ich glaube allerdings nicht, dass sich die Konfessionen hier annähern. Im Gegenteil scheint mir in vielen evangelischen Gemeinden die Tendenz eher weg von der klassischen Liturgie zu gehen.![]()
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(PS: War die Welt/die Kirche früher echt einfacher als heute? Früher, wo man noch alles so schön auseinanderhalten und in Kästchen einordnen und sich gegenseitig runtermachen konnte? Evangelisch - katholisch, lutherisch-reformiert-uniert etc.? Aber nee, da ist mir das Heute doch wesentlich lieber, spannender, fordernder, bereichernder ...)
Uli
www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
Interessant. Es scheint da vor einiger Zeit in der österreichischen evangelischen Kirche (die übrigens auch uniiert ist; man unterscheidet da das Bekenntnis AB und HB - augsburgisch und helvetisch), eine, wenigstens die Lutheraner betreffende, Liturgiereform gegeben zu haben, über die ich sonst nichts näheres weiß. Aber ein früherer evangelischer Pfarrer in meiner Heimatgemeinde hat damals auf die Frage, woran die Reform sich denn orientiere, gemeint: Na, am Missale Romanum, an was denn sonst?Historiker hat geschrieben:(...)
Ich glaube allerdings nicht, dass sich die Konfessionen hier annähern. Im Gegenteil scheint mir in vielen evangelischen Gemeinden die Tendenz eher weg von der klassischen Liturgie zu gehen. Es gibt aber bei den Lutheranern eine liturgisch-katholisch Richtung. Sie ist eine kleine Minderheit, (...)
Historiker
Werner Horn, evangelischer Superintendent i. R. und Professor für Liturgik und Hymnologie, hat zwei Aufsätze zur gottesdienstlichen Reformarbeit innerhalb der Evangelischen Kirche Österreichs verfasst:Reinhard Gonaus hat geschrieben:Es scheint da vor einiger Zeit in der österreichischen evangelischen Kirche (die übrigens auch uniiert ist; man unterscheidet da das Bekenntnis AB und HB - augsburgisch und helvetisch), eine, wenigstens die Lutheraner betreffende, Liturgiereform gegeben zu haben, über die ich sonst nichts näheres weiß.
Bemerkenswert finde ich übrigens an dieser Statistik, daß nur ein ganz kleiner Teil der Evangelischen nicht angegeben hat bzw. nicht angeben konnte, ob sie A.B. oder H.B. sind. Ich weiß nicht, ob bei uns so viele Evangelische sagen könnte, ob sie eigentlich lutherisch, reformiert oder uniert sind.Anastasis hat geschrieben:Evangelische laut Volkszählung 2001
Evangelisch A.B. 354.559
Evangelisch H.B. 19.463
Evangelisch (ohne nähere Angabe) 2.128
Gesamt 376.150
Guckst Du hier.
Und was lehrt und das? Dass es in allen Konfessionen Prinzipienreiter gibt und solche, die Fünfe grade sein lassen können ...gaoth_an_feasgar hat geschrieben:Also bei mir in der Nähe gibt es 2 Kirchen, die sowohl reformiert als auch katholisch verwendet werden. Es sind relativ kleine Kirchen, die wohl beide schon ziemlich alt sind (ich glaube die eine aus dem 12., die andere aus dem 15. Jahrhundert). Es sind sehr schöne kirchen, sehr schlicht und mit bemalten Wänden. Früher waren beide katholisch, aber seit der Reformation waren sie reformiert und im Krieg wurden sie als Petroliumlager benutzt, wobei ein Großteil der Wandmalerei in der älteren Kirche zerstört wurden.
In der größeren Kirche hängt ein großes Kruzifix an der Wand, es hat aber sonst keine Bilder, einen Holzaltar und einen Tabernakel, der sich aber nicht direkt im Kirchenraum befindet. Und dennoch haben dort die Reformierten Gottesdienste.
Und in der älteren und kleineren Kirche, die mehr die Größe einer Kapelle hat, gibt es kein Kreuz, dafür aber nach dem Krieg renovierte Wandmalereien von Heiligen und Engeln, und dort sind die Protestanten noch öfter drin.
Ich finde das eigentlich sehr schön.![]()
gaoth
Na ja. Minderheitenstatus stärkt Gruppen-Selbstbewusstsein.Anastasis hat geschrieben:(...)
Bemerkenswert finde ich übrigens an dieser Statistik, daß nur ein ganz kleiner Teil der Evangelischen nicht angegeben hat bzw. nicht angeben konnte, ob sie A.B. oder H.B. sind. Ich weiß nicht, ob bei uns so viele Evangelische sagen könnte, ob sie eigentlich lutherisch, reformiert oder uniert sind.
Hm,Rene hat geschrieben:Wie herrlich ist es doch, der katholischen Kirche angehören zu dürfen, wo es zwar auch viele verschiedene Richtungen gibt, aber wir doch letztendlich alle unter einem Dach sind!
O ja, bitte!TiLek hat geschrieben:Auf Wunsch stelle ich mal eine komplette liturgie in Wort und ablauf hier ein.
Gibt es am Ende der Beichte eigentlich eine Lossprechung ?TiLek hat geschrieben:also, ich gehe regelmäßig zur Einzelbeichte in meiner Gemeinde, und ich bin ev.-luth. und gehöre auch noch zur Landeskirche von der Bischöfin K. (die ich nicht so sonderlich mag).
Das regelmässige Beichten ist wohl eher bei den Lutheranern der Fall wie es da auch eine Messe gibt. Ich habe aber von einem ev. Pfarrer aus Baden-Württemberg gehört, dass es die ev. Messe theoretisch auch da noch gibt. Sie wird aber so gut wie nie mehr gelesen.TiLek hat geschrieben:Hallo,
also, ich gehe regelmäßig zur Einzelbeichte in meiner Gemeinde, und ich bin ev.-luth. und gehöre auch noch zur Landeskirche von der Bischöfin K. (die ich nicht so sonderlich mag).
Lieben Gruß Timm