Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Angelehnt an den Strang "Liturgische Missbräuche" im Refektorium.
Ich schmeiß einfach einmal ein paar Dinge in den Raum, die mir regelmäßig den Gottesdienstbesuch vermiesen:
- Bildbetrachtungen
- Anspiele aller Art
- "liturgischer" Tanz
Ich schmeiß einfach einmal ein paar Dinge in den Raum, die mir regelmäßig den Gottesdienstbesuch vermiesen:
- Bildbetrachtungen
- Anspiele aller Art
- "liturgischer" Tanz
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
- junge evangelische Pastorinnen mit Doppelnamen
- Blockflöte spielende Kinder
- Einübung von neuen Liedern zu Beginn des Gottesdienstes
- die ständige Erwähnung von Bonhoeffer
- das laute Quatschen von (meistens) Frauen bis zum Beginn des Gottesdienstes
- das demonstrative Zeigen einer heilen Ehe, indem ältere und oft schon junge Paar Arm in Arm, mit einem milden Lächeln im Gesicht und nach beiden Seiten grüßend, in die Kirche einziehen
- Margot Käßmann
- die oft unfreundliche Begrüßung von fremden Besuchern am Eingang durch alte, mißgelaute Männer
- neue Liederbücher mit "modernen" Liedern in ERgänzug zum EG
- Blockflöte spielende Kinder
- Einübung von neuen Liedern zu Beginn des Gottesdienstes
- die ständige Erwähnung von Bonhoeffer
- das laute Quatschen von (meistens) Frauen bis zum Beginn des Gottesdienstes
- das demonstrative Zeigen einer heilen Ehe, indem ältere und oft schon junge Paar Arm in Arm, mit einem milden Lächeln im Gesicht und nach beiden Seiten grüßend, in die Kirche einziehen
- Margot Käßmann
- die oft unfreundliche Begrüßung von fremden Besuchern am Eingang durch alte, mißgelaute Männer
- neue Liederbücher mit "modernen" Liedern in ERgänzug zum EG
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Beides kann sehr gut passen,eine Bildbetrachtung u.U. sogar im klassischen luther. Gottesdienst,Anspiele sind aber im klassischen Gottesdienst unpassend,wohl aber bei anderen Gottesdienstformen,was ich selber sehr positiv in einer luther. Gemeinde erleben durfte.Dschungelboy hat geschrieben:Angelehnt an den Strang "Liturgische Missbräuche" im Refektorium.
Ich schmeiß einfach einmal ein paar Dinge in den Raum, die mir regelmäßig den Gottesdienstbesuch vermiesen:
- Bildbetrachtungen
- Anspiele aller Art
...
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
In den Gottesdiensten, die ich früher öfter besucht habe, war Gott bestenfalls eine Randerscheinung. Dafür wurde viel über Ökologie gepredigt.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Ich hab mal in Farbe die jeweiligen katholischen Pendants oder Erläuterungen eingefügt.Dieter hat geschrieben:- junge evangelische Pastorinnen mit Doppelnamen
Wenn sie wenigstens hübsch sind ... junge katholische Kapläne mit Bully-Herbig-Attitüde ("Iberraaaschung!") können ähnlich allergische Reaktionen bewirken.
- Blockflöte spielende Kinder
Was ist der Unterschied zwischen einer Blockflöte und einer Zwiebel? - Wenn man eine Blockflöte kleinhackt, heult keiner.
Derlei musikalische Gestaltungen findet man auch bei Katholens, meist garniert mit Keyboard-Drums und ungestimmten Gitarren.
- Einübung von neuen Liedern zu Beginn des Gottesdienstes
Der Kirchenmusiker muß irgendwie seinen Stellenumfang rechtfertigen, damit er nicht verhungert. Auch ein ökumenisches Phänomen.
- die ständige Erwähnung von Bonhoeffer
Auch ein ökumenisches Phänomen, vornehmlich bei Geistlichen Ü50.
- das laute Quatschen von (meistens) Frauen bis zum Beginn des Gottesdienstes
Bei Katholiken quatschen meistens die Männer, besonders die auf der Empore.
- das demonstrative Zeigen einer heilen Ehe, indem ältere und oft schon junge Paar Arm in Arm, mit einem milden Lächeln im Gesicht und nach beiden Seiten grüßend, in die Kirche einziehen
Katholiken sind da weniger heuchlerisch, dafür gab es schon immer die "Manner-" und die "Weiber-Seite" in den Kirchenbänken. Zusammensitzen tun eigentlich nur Ehepaare bis zum ca. 2. Hochzeitstag sowie Familien mit kleinen Kindern (wegen der Domestizierung des Nachwuchses).
- Margot Käßmann
Bischöfe erwähnt man katholischerseits nur notgedrungen: im Hochgebet, bei verbindlich vorzulesenden Hirtenworten, oder wenn sie Mist gebaut haben (Tebärtze u. a.).
- die oft unfreundliche Begrüßung von fremden Besuchern am Eingang durch alte, mißgelaute Männer
Solange sie draußen VOR der Kirche stehen, sind alte katholische Männer meistens ganz freundlich. Die Mißlaune entsteht stets im Innern des Gotteshauses und hält dann oft noch bis zur zweiten, dritten Halben beim Frühschoppen an, je nachdem, wie lange und eventuell auch über was der Pfarrer gepredigt hat.
- neue Liederbücher mit "modernen" Liedern in ERgänzug zum EG
Auch ein ökumenisches Phänomen; durch Aufnahme einiger "modernder Lieder" (vulgo "Neues Greisliches Lied") ins neue Gotteslob hat man versucht, wenigstens diese Mißfallensquelle zu entkräften.
Mit scheint, wir haben tatsächlich mehr gemeinsam als uns trennt, wie lutherbeck immer behauptet.
-
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Guter Einwand von taddeo!
Wie man sieht, ist das Kirchenbashing im Bezug auf die evangelische Kirche für Liturgiefetischisten eher weniger angebracht, in einer normalen katholischen Gemeinde findet man mitunter dasselbe.
Die Altlutheraner sind ja immer so stolz auf ihre Hochkirchlichkeit, die ja auch teilweise vorhanden ist, aber wie gesagt nur teilweise. Schaut man nach Hessen/Mitteldeutschland, dann ergibt sich ein anderes Bild: genauso schlichte Predigtgottesdienste wie in der Landeskirche, Abendmahl höchstens 1-2 mal im Monat.
Aber so Leuten wie demKleingeist Dschungelboy kann man es nie recht machen.
Wie man sieht, ist das Kirchenbashing im Bezug auf die evangelische Kirche für Liturgiefetischisten eher weniger angebracht, in einer normalen katholischen Gemeinde findet man mitunter dasselbe.
Die Altlutheraner sind ja immer so stolz auf ihre Hochkirchlichkeit, die ja auch teilweise vorhanden ist, aber wie gesagt nur teilweise. Schaut man nach Hessen/Mitteldeutschland, dann ergibt sich ein anderes Bild: genauso schlichte Predigtgottesdienste wie in der Landeskirche, Abendmahl höchstens 1-2 mal im Monat.
Aber so Leuten wie dem
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.Alt-Katholik hat geschrieben:Wie man sieht, ist das Kirchenbashing im Bezug auf die evangelische Kirche für Liturgiefetischisten eher weniger angebracht, in einer normalen katholischen Gemeinde findet man mitunter dasselbe.
In evangelischen Kirchen habe ich nie erlebt, daß ein Liturg eine Hostie hat fallen lassen oder gar darauf getreten ist – in römisch-katholischen schon mehrfach.
Ich erinnere mich an eine Messe, in der der Priester einige Hostien (Leib Christi!) fallen ließ, die bemerkte, sich aber nicht darum kümmerte und sogar darauf trat. Die Einzigen, die es offensichtlich gestört (erschreckt) hat, waren zwei Protestanten [damals war ich noch einer – und einer der beiden].
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Alt-Katholik hat geschrieben:Aber so Leuten wie demKleingeistDschungelboy kann man es nie recht machen.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
dem widerspreche ich aber ganz ausdrücklich!Siard hat geschrieben:Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.
- lutherbeck
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Sehr schönes Posting - danke!taddeo hat geschrieben:Ich hab mal in Farbe die jeweiligen katholischen Pendants oder Erläuterungen eingefügt.Dieter hat geschrieben:- junge evangelische Pastorinnen mit Doppelnamen
Wenn sie wenigstens hübsch sind ... junge katholische Kapläne mit Bully-Herbig-Attitüde ("Iberraaaschung!") können ähnlich allergische Reaktionen bewirken.
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Was ist der Unterschied zwischen einer Blockflöte und einer Zwiebel? - Wenn man eine Blockflöte kleinhackt, heult keiner.
Derlei musikalische Gestaltungen findet man auch bei Katholens, meist garniert mit Keyboard-Drums und ungestimmten Gitarren.
- Einübung von neuen Liedern zu Beginn des Gottesdienstes
Der Kirchenmusiker muß irgendwie seinen Stellenumfang rechtfertigen, damit er nicht verhungert. Auch ein ökumenisches Phänomen.
- die ständige Erwähnung von Bonhoeffer
Auch ein ökumenisches Phänomen, vornehmlich bei Geistlichen Ü50.
- das laute Quatschen von (meistens) Frauen bis zum Beginn des Gottesdienstes
Bei Katholiken quatschen meistens die Männer, besonders die auf der Empore.
- das demonstrative Zeigen einer heilen Ehe, indem ältere und oft schon junge Paar Arm in Arm, mit einem milden Lächeln im Gesicht und nach beiden Seiten grüßend, in die Kirche einziehen
Katholiken sind da weniger heuchlerisch, dafür gab es schon immer die "Manner-" und die "Weiber-Seite" in den Kirchenbänken. Zusammensitzen tun eigentlich nur Ehepaare bis zum ca. 2. Hochzeitstag sowie Familien mit kleinen Kindern (wegen der Domestizierung des Nachwuchses).
- Margot Käßmann
Bischöfe erwähnt man katholischerseits nur notgedrungen: im Hochgebet, bei verbindlich vorzulesenden Hirtenworten, oder wenn sie Mist gebaut haben (Tebärtze u. a.).
- die oft unfreundliche Begrüßung von fremden Besuchern am Eingang durch alte, mißgelaute Männer
Solange sie draußen VOR der Kirche stehen, sind alte katholische Männer meistens ganz freundlich. Die Mißlaune entsteht stets im Innern des Gotteshauses und hält dann oft noch bis zur zweiten, dritten Halben beim Frühschoppen an, je nachdem, wie lange und eventuell auch über was der Pfarrer gepredigt hat.
- neue Liederbücher mit "modernen" Liedern in ERgänzug zum EG
Auch ein ökumenisches Phänomen; durch Aufnahme einiger "modernder Lieder" (vulgo "Neues Greisliches Lied") ins neue Gotteslob hat man versucht, wenigstens diese Mißfallensquelle zu entkräften.
Mit scheint, wir haben tatsächlich mehr gemeinsam als uns trennt, wie lutherbeck immer behauptet.
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Sorry, aber dem persönlichen Erleben des Vorposters wirst Du kaum qualifiziert widersprechen können ...gc-148 hat geschrieben:dem widerspreche ich aber ganz ausdrücklich!Siard hat geschrieben:Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.
Wirklich "nachlässigen" Umgang mit der Kommunion habe ich persönlich in über vier Jahrzehnten intensiven Kirchenbesuches höchst selten erlebt. Unbedachten Umgang schon öfter, leider viel zu oft hingegen Verhaltensweisen entgegen ausdrücklicher kirchlicher Weisungen, verursacht durch (meist fahrlässige) Unkenntnis - was aber nicht immer "nachlässig" im Sinn von "schludrig" oder "unwürdig" bedeutet.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
"Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen ..." dies ist eine Verallgemeinerung einer einzelnen Beobachtung, der ich vehement widerspreche!taddeo hat geschrieben:Sorry, aber dem persönlichen Erleben des Vorposters wirst Du kaum qualifiziert widersprechen können ...gc-148 hat geschrieben:dem widerspreche ich aber ganz ausdrücklich!Siard hat geschrieben:Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.
Wirklich "nachlässigen" Umgang mit der Kommunion habe ich persönlich in über vier Jahrzehnten intensiven Kirchenbesuches höchst selten erlebt. Unbedachten Umgang schon öfter, leider viel zu oft hingegen Verhaltensweisen entgegen ausdrücklicher kirchlicher Weisungen, verursacht durch (meist fahrlässige) Unkenntnis - was aber nicht immer "nachlässig" im Sinn von "schludrig" oder "unwürdig" bedeutet.
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Siard hat geschrieben: Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.
... daß ein Liturg eine Hostie hat fallen lassen oder gar darauf getreten ist – in römisch-katholischen schon mehrfach.
Du erinnerst Dich an eine Messe, wo die Hostie versehentlich fallen gelassen wurde, was aber in der RKK generell mehrfach passiere, und deshalb ein sehr verbreitetes Phänomen sein soll?Ich erinnere mich an eine Messe, in der der Priester einige Hostien (Leib Christi!) fallen ließ.
Merkst Du selbst, dass da irgendwas nicht passt ?
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
dieses Phänomen ist doch ganz einfach zu erklären:Siard hat geschrieben:In evangelischen Kirchen habe ich nie erlebt, daß ein Liturg eine Hostie hat fallen lassen oder gar darauf getreten ist – in römisch-katholischen schon mehrfach.
in evangelischen Kirchen gilt das Gesetz der Schwerkraft nicht - wohl aber in katholischen!
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Das Schlimmste Element protestantischer Gottesdienste: Die aktive Einbeziehung der Gemeinde in Form von Kurzvorträgen oder Statements.
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
- lutherbeck
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Diese "Sitte" ist bei uns unbekannt...Gallus hat geschrieben:Das Schlimmste Element protestantischer Gottesdienste: Die aktive Einbeziehung der Gemeinde in Form von Kurzvorträgen oder Statements.
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Das hat Dschungelboy, der "Anspiele aller Art" beklagt, wohl auch anders erlebt.lutherbeck hat geschrieben:Diese "Sitte" ist bei uns unbekannt...
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Mit "Anspielen" meinte ich eher kleine Theatereinlagen, vornehmlich durch Präparandengruppen, denen der Text ständig zugeflüstert werden muss, während die Pfarrerin oder eine andere Betreuerin ständig am Mikrofon rumzumppelt...Gallus hat geschrieben:Das hat Dschungelboy, der "Anspiele aller Art" beklagt, wohl auch anders erlebt.lutherbeck hat geschrieben:Diese "Sitte" ist bei uns unbekannt...
Was Gallus meint, ist wohl das "ein persönliches Zeugnis geben" Das ist mir im landeskirchlichen Bereich aber noch nicht untergekommen, bei Freikirchens schon öfter.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Das ist eine agendarisch nicht geregelte Praxis, die im freikirchlich-evangelikalen Bereich gefördert wird. Es soll eigentlich ein mutmachendes Glaubenszeugnis sein.
Wenn es - weil zur festen Ordnung verkommen, Druck erzeugend: "ich muss dringend noch ein tolles Erlebnis mit meinem Gott finden" - zur Banalitätenpräsentation verkommt, ist der Zweck natürlich verfehlt.
Dann kommt es halt darauf an, wer wen wegen was kritisieren darf und ob die Gegner dieses Zirkusses stärker sind, als die mehr oder weniger betroffenen Befürworter...
Wenn es - weil zur festen Ordnung verkommen, Druck erzeugend: "ich muss dringend noch ein tolles Erlebnis mit meinem Gott finden" - zur Banalitätenpräsentation verkommt, ist der Zweck natürlich verfehlt.
Dann kommt es halt darauf an, wer wen wegen was kritisieren darf und ob die Gegner dieses Zirkusses stärker sind, als die mehr oder weniger betroffenen Befürworter...
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Ich kenne das eher aus dem freikirchlichen Sektor. Nennt sich dann "Zeugnis geben".lutherbeck hat geschrieben:Diese "Sitte" ist bei uns unbekannt...Gallus hat geschrieben:Das Schlimmste Element protestantischer Gottesdienste: Die aktive Einbeziehung der Gemeinde in Form von Kurzvorträgen oder Statements.
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Die Kritikfähigkeit ist ja in manchen Kreisen eher weniger ausgeprägt. Da helfen oft auch Mehrheiten nix...Clemens hat geschrieben: Dann kommt es halt darauf an, wer wen wegen was kritisieren darf und ob die Gegner dieses Zirkusses stärker sind, als die mehr oder weniger betroffenen Befürworter...
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Sind sie üblicherweise nicht.taddeo hat geschrieben:Dieter hat geschrieben:- junge evangelische Pastorinnen mit Doppelnamen
Wenn sie wenigstens hübsch sind ...
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Hmpf. Ich weiß nie so recht, wie ich eure Schönheitskritik an weiblichen Geistlichen beurteilen soll und vor allem, warum man sich darüber erst ergötzen muss?!Fragesteller hat geschrieben:Sind sie üblicherweise nicht.taddeo hat geschrieben:Dieter hat geschrieben:- junge evangelische Pastorinnen mit Doppelnamen
Wenn sie wenigstens hübsch sind ...
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Du kannst widersprechen, wie Du willst, das ändert nichts an meinen Beobachtungen in einigen tausend Messen (rk) an mehrerer dutzend Orten. Lies aufmerksamer!gc-148 hat geschrieben:dem widerspreche ich aber ganz ausdrücklich!Siard hat geschrieben:Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.
(Diesen Ton benutze ich sonst nicht, aber ich versuche mich an die neuen hiesigen Gepflogenheiten anzupassen.)
Da passt alles, Du verstehst nur nicht. Lies nochmal genauer, ich habe gesagt, daß ich es mehrfach erlebt habe, daß Priester den Leib Christi aus Unachtsamkeit haben fallen lassen (so deutlich habe ich es oben nicht ausgedrückt, aber so war es).heiliger_raphael hat geschrieben:Siard hat geschrieben: Ich habe viele unterschiedliche Gottesdienste vieler verschiedener Konfessionen besucht – den nachlässigsten Umgang mit der Kommunion (in der Feier) habe ich in römisch-katholischen Kirchen erlebt (auch durch Priester!). Dies ist leider ein sehr verbreitetes Phänomen und schmerzt mich sehr.... daß ein Liturg eine Hostie hat fallen lassen oder gar darauf getreten ist – in römisch-katholischen schon mehrfach.Du erinnerst Dich an eine Messe, wo die Hostie versehentlich fallen gelassen wurde, was aber in der RKK generell mehrfach passiere, und deshalb ein sehr verbreitetes Phänomen sein soll?Ich erinnere mich an eine Messe, in der der Priester einige Hostien (Leib Christi!) fallen ließ.
Merkst Du selbst, dass da irgendwas nicht passt ?
Und das Beispiel, das ich gebracht habe ist nicht die Grundlage meiner Einschätzung, ich habe es berichtet, da Protestanten hier erschraken, alle andern es aber (augenscheinlich) als problemlos hinnahmen (ich habe danach noch einige angesprochen, die es völlig locker sahen).
Weiters bezog ich den nachlässigen Umgang nicht allein (nicht einmal in erster Linie) auf das Fallenlassen, sondern auf verbreitete Praxis des Kommunionempfangs.
Die Formulierung ›unbedacht‹ triff sicher den größten Teil sehr gut, bewußtes Handeln (›unwürdig‹) habe ich niemandem unterstellt. Fahrlässigkeit habe ich allerdings häufig angetroffen – und bei Priestern und Kommunionhelfern kann man kaum Unkenntnis als Entschuldigung anführen.taddeo hat geschrieben:Unbedachten Umgang schon öfter, leider viel zu oft hingegen Verhaltensweisen entgegen ausdrücklicher kirchlicher Weisungen, verursacht durch (meist fahrlässige) Unkenntnis - was aber nicht immer "nachlässig" im Sinn von "schludrig" oder "unwürdig" bedeutet.
….gc-148 hat geschrieben:dieses Phänomen ist doch ganz einfach zu erklären:Siard hat geschrieben:In evangelischen Kirchen habe ich nie erlebt, daß ein Liturg eine Hostie hat fallen lassen oder gar darauf getreten ist – in römisch-katholischen schon mehrfach.
in evangelischen Kirchen gilt das Gesetz der Schwerkraft nicht - wohl aber in katholischen!
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Ich mag mich nicht erinnern, dies einmal in einem Gottesdienst, an welchem ich direkt teilnahm, miterlebt zu haben. Vielleicht ist dies einfach bei uns in der Schweiz weniger gebräuchlich (?). In deutschen Fernsehgottesdiensten sehe ich dies jedoch häufiger. Vielleicht ist es einfach so, dass die Gemeinde stolz ist, wenn das Fernsehen vorbei kommt und "ganz Deutschland" am Gemeindegottesdienst teilnimmt. Da muss etwas besonderes geboten werden - auch im Sinn von: Was sind wir doch eine aktive Gemeinde, in welcher auch das Volk oder zumindest bestimmte Volksvertreter sich voll in den Gottesdienst eingeben.Gallus hat geschrieben:Das Schlimmste Element protestantischer Gottesdienste: Die aktive Einbeziehung der Gemeinde in Form von Kurzvorträgen oder Statements.
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
Oft finde ich es schön und möchte darum dem Vergleich mit DDR-Gepflogenheiten widersprechen. Aber jeden Sonntag und bei jedem kirchlichen oder familiären Fest möchte ich dies nicht erleben. Die "normale" Liturgie hat auch ihren Sinn ....
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Das habe ich noch nie miterlebt. Vielleicht waren das besondere, sogenannte "Kreativ-Gottesdienste"?Gallus hat geschrieben:Das Schlimmste Element protestantischer Gottesdienste: Die aktive Einbeziehung der Gemeinde in Form von Kurzvorträgen oder Statements.
Es scheint inzwischen ein fester Bestandteil protestantischer "Liturgie" zu sein, jedenfalls kommt es immer (wirklich: IMMER) vor, wenn ich mal aus familiären Gründen in einen evangelischen Gottesdienst gehe. Zwei, drei Gemeindemitglieder gehen in den Altarraum und tragen, entweder von Karteikarten abgelesen oder auswendig gelernt, einen Schwank aus ihrem Leben vor. In der Regel zum Fremdschämen und mit dem Charme von Besinnungsvorträgen bei Parteiversammlungen in der DDR.
Ich weiß nicht, was das soll. Können die hier anwesenden Evangelen es mir vielleicht erklären?
- lutherbeck
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Oh nein, bitte keine "Kreativgottesdienste"...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Dass so ein Strang aufgemacht wird, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Eingefleischte Katholiken versten anscheinend nicht, dass sich der Protestantismus nicht auf eine bestimmte Form festlegen lässt.Jeder evangelische Gemeindepastor und jede ev. Kirchengemeinde haben eben einen großen Freiraum, um das Evangelium, so wie sie es verstehen, zu verkündigen.Man möchte eine einladende Kirche sein und verucht sich in verschiedener Gestalt zu präsentieren. Das mag natürlich Traditionalisten abschrecken wie auch ältere Gemeindemitglieder, die mit den neuen Gottesdienstformen wenig anfangen können.Aber Protestanten sind nun einmal anders als Katholiken und meinetwegen kritisiert so viel ihr wollt, aber umgekehrt wäre auch einiges an der katholischen Messe seitens der Protestanten kritisch zu hinterfragen.Und das wäre in erster Linie der starre liturgische Ritus, der wenig experimentellen Spielraum zulässt.Ecclesia semper reformanda ist der Wahlspruch der Protestanten.Und die katholische KIrche bewegt sich in ihrem Verständnis doch auch, wenn auch nicht so auffällig wie im ev. Raum.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Das ist halte ich in mancher Hinsicht für fragwürdig (im Sinne von hinterfragen).
Der ev. Liturg ist (eigentlich) an die Tradition der Gemeinde und die dortigen (und landeskirchlichen) Festlegungen gebunden.
Und der Unterschied zwischen Liturgie und Kirchbau der katholischen Kirche vor und nach ›dem Konzil‹ ist so groß, wie man es evangelischerseits nur sehr selten findet. Beide Konfessionen haben sich in den letzten 60 Jahren sehr verändert – erstmal ohne Wertung.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Zu allererst: Den Faden hat kein Katholik aufgemacht. Noch bin ich jedenfalls keinerPollux hat geschrieben:Dass so ein Strang aufgemacht wird, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Eingefleischte Katholiken versten anscheinend nicht, dass sich der Protestantismus nicht auf eine bestimmte Form festlegen lässt.Jeder evangelische Gemeindepastor und jede ev. Kirchengemeinde haben eben einen großen Freiraum, um das Evangelium, so wie sie es verstehen, zu verkündigen.Man möchte eine einladende Kirche sein und verucht sich in verschiedener Gestalt zu präsentieren. Das mag natürlich Traditionalisten abschrecken wie auch ältere Gemeindemitglieder, die mit den neuen Gottesdienstformen wenig anfangen können.Aber Protestanten sind nun einmal anders als Katholiken und meinetwegen kritisiert so viel ihr wollt, aber umgekehrt wäre auch einiges an der katholischen Messe seitens der Protestanten kritisch zu hinterfragen.Und das wäre in erster Linie der starre liturgische Ritus, der wenig experimentellen Spielraum zulässt.Ecclesia semper reformanda ist der Wahlspruch der Protestanten.Und die katholische KIrche bewegt sich in ihrem Verständnis doch auch, wenn auch nicht so auffällig wie im ev. Raum.
Und ich habe nur darauf gewartet, dass hier irgendwer von der typischen evangelischen Freiheit redet - die doch meistenes nichts ist als ein evangelisches Durcheinander.
Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
(Ich habe mir erlaubt, deinen Satz ein klein wenig zu verändern - zu verbessern, wie ich meine.)Dschungelboy hat geschrieben:Und ich habe nur darauf gewartet, dass hier irgendwer von der typischen evangelischen Freiheit redet - die doch meistenes nichts ist als ein protestantisches Durcheinander.
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Re: Unsitten im evangelischen Gottesdienst
Clemens hat geschrieben:(Ich habe mir erlaubt, deinen Satz ein klein wenig zu verändern - zu verbessern, wie ich meine.)Dschungelboy hat geschrieben:Und ich habe nur darauf gewartet, dass hier irgendwer von der typischen evangelischen Freiheit redet - die doch meistenes nichts ist als ein protestantisches Durcheinander.
Richtig.
Man lese mal:
http://www.chbeck.de/Graf-Wilhelm-Prote ... duct=12249
Friedrich Wilhelm Graf beklagt dort so nebenher das Wegbrechen der Reichen und Mächtigen (der Elite) im Protestantismus.
Tja...
Ansonsten ist das Buch wirklich lesenswert, weil es ganz klar erläutert, warum es kein Ökumene geben kann. Dazu sei die gesamte Denkweise von Katholiken und Protestanten nämlich viel zu unterschiedlich. In allen Bereichen des Lebens.