Vorsicht, Vorsicht!! Du meinst wahrscheinlich "genetisch veranlagte Homosexualität". "Natürlich" meint nicht unbedingt, was faktisch als biologisch Existierendes vorkommt. Es gibt z.B. Menschen, die werden mit einer Missbildung geboren. Man denke an die große Tragödie der Contergankinder, verursacht durch ein Schlafmittel. Oder man denke an Albinismus, der eben nicht durch menschliche Einwirkung verursacht ist, sondern wohl durch einen genetischen Defekt. Weder Albinismus noch Conterganschädigung sind natürlich, obwohl ersteres ohne menschlliche Einwirkung vorkommt. Insofern wäre Homosexualität nicht natürlich vorgegeben, auch wenn sie genetisch verursacht wäre! Das ist ganz wichtig im Auge zu behalten!cantus planus hat geschrieben:... natürlich veranlagte Homosexualität...
Angenommen Homosexualität hätte eine genetische Vordisposition: Auch dann wäre Homosexualität aus wissenschaftlicher Brille kein zwangsläufiges Verhalten. Denn die Verhaltensforscher gehen davon aus, dass genetische Vordispositionen nur ein Element von vielen sind, die dann zu einem konkreten Verhalten führen.
Und noch ein Drittes: Wissenschaftliche Ergebnisse sind immer falsifizierbar. Ansonsten wären sie nicht wissenschaftlich. D.h. ein wissenschaftliches Ergebnis kann nie letzte Handlungsnorm sein. Derzeit versuchen das manche im Blick auf die "Klimareligion", worauf Prof. Norbert Bolz hingewiesen hat. Wenn Wissenschaft letzte moraische Normen zu begründen beansprucht, dann wird sie zur Pseudoreligion.