Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

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Flo77
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:Vom Selbstverständnis her … spätestens .. nach Konst4
Dies Konzil ist bereits zehn Jahre später durch ein neues Konzil mit päpstlichem Placet aufgehoben worden. Nur mal so am Rande.
Konst 5?

Ist spätestens seit Gregor VII nicht mehr als ökumenisches Konzil gelistet.

(Wie das ging ohne daß es zum Papa Häreticus kam, ist mir schleierhaft.)
Viele Grüße

Flo

Miserere Nobis Domine
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Christ86 hat geschrieben: Der Fakt, dass eine Kirche schismatisch ist, bedeutet aber nicht automatisch, dass sie zur Nicht-Kirche wird und ihre Sakramente - bis auf die Taufe, die auch von Laien gespendet werden kann - ungültig werden.
Es ging ja um häretisch, nicht schismatisch...
Nach orthodoxer Sicht werden die Sakramente von häretischen Gruppen ungültig, sogar die Taufe (die durch Chrismation geheilt werden kann, aber nicht muss. Auch eine orthodoxe Taufe ist möglich).
Christ86 hat geschrieben:Kirchen, die am rechten Amt in apostolischer Sukzession und den Sakramenten etc. festgehalten haben, sind Kirchen, auch wenn sie schismatisch sind. In aller erster Linie ist Kirche überall dort, wo eine Gemeinschaft mit ihrem Bischof die Heilige Eucharistie feiert (die Eucharistie kann natürlich nur gültig gefeiert werden, wenn die apostolische Sukzession gegeben ist).

Wenn also Weihen in Kirchen in apostolischer Sukzession, die nicht mit uns in Gemeinschaft stehen, gespendet werden, sind diese gültig, solange Form, Intention etc. vorhanden sind und die Weihen im Auftrag einer Kirche erfolgen. Weihen wie jene der Vagantenbischöfe, die nicht für eine Kirche erfolgen, sind daher auch dann ungültig, wenn Form und Intention etc. gegeben sind. Ebenso wird die Ordination von Kirchen nicht anerkannt, die nicht in apostolischer Sukzession stehen (EKD, Reformierte Kirchen etc.).
Ja und hier macht die AKK eben einen faulen Kompromiss zwischen der Lehre der RKK (Sakramente funktionieren bei richtiger Form und Intention auch ganz ohne Kirche) und der orthodoxen Lehre (die eine rechtgläubige Kirche erfordert). Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?

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Petur
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Petur »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?
Anscheinend ja.
Und Du hast anscheinend keine Ahnung, worüber Du sprichst/schreibst.

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Lutheraner
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Kirchen, die am rechten Amt in apostolischer Sukzession und den Sakramenten etc. festgehalten haben, sind Kirchen, auch wenn sie schismatisch sind. In aller erster Linie ist Kirche überall dort, wo eine Gemeinschaft mit ihrem Bischof die Heilige Eucharistie feiert (die Eucharistie kann natürlich nur gültig gefeiert werden, wenn die apostolische Sukzession gegeben ist).

Wenn also Weihen in Kirchen in apostolischer Sukzession, die nicht mit uns in Gemeinschaft stehen, gespendet werden, sind diese gültig, solange Form, Intention etc. vorhanden sind und die Weihen im Auftrag einer Kirche erfolgen. Weihen wie jene der Vagantenbischöfe, die nicht für eine Kirche erfolgen, sind daher auch dann ungültig, wenn Form und Intention etc. gegeben sind. Ebenso wird die Ordination von Kirchen nicht anerkannt, die nicht in apostolischer Sukzession stehen (EKD, Reformierte Kirchen etc.).
Ja und hier macht die AKK eben einen faulen Kompromiss zwischen der Lehre der RKK (Sakramente funktionieren bei richtiger Form und Intention auch ganz ohne Kirche) und der orthodoxen Lehre (die eine rechtgläubige Kirche erfordert). Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?
Wer kann eigentlich nach Auffassung der AKK ein gültiges Abendmahl/Eucharistie feiern?
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?
Anscheinend ja.
Du hast den Thread nicht richtig gelesen. Es hat sich hier herausgestellt, dass nur die RKK und ein paar evang. Hochkirchler ein magisches Weiheverständnis haben.
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Petur
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Petur »

Petur hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?
Anscheinend ja.
Und Du hast anscheinend keine Ahnung, worüber Du sprichst/schreibst.
http://www.alt-katholisch.de/informatio ... index.html

Ein Beweis, dass die Altkatholiken kein magisches Weiheverständnis haben, ist die Tatsache, dass sie die Gültigkeit der Vagantenweihen nicht anerkennen. In dieser Frage sind sie sogar strenger als die "Römer".

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cantus planus
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von cantus planus »

Natürlich ist es notwendig, den defizitären Charakter der protestantischen Denominationen durch eine Uminterpretation auszugleichen. Das ficht uns nicht an. Die Weihelinien mögen gültig sein, die Weihe an sich ist es mangels rechter Intention nicht, da die Einheit mit der Kirche nicht gegeben ist. Außerdem ist nur durch die Anerkennung der Weihe noch lange keine volle Einheit mit der Kirche hergestellt, wie wir an den suspendierten FSSPX-Bischöfen sehen. Warum sich die Kirche allerdings überhaupt mit Vagantenbischöfen befasst, ist mir schleierhaft. Sie sind schlicht nicht relevant.

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Petur hat geschrieben: Ein Beweis, dass die Altkatholiken kein magisches Weiheverständnis haben, ist die Tatsache, dass sie die Gültigkeit der Vagantenweihen nicht anerkennen. In dieser Frage sind sie sogar strenger als die "Römer".
Das ist keine Frage der Strenge, sondern das wurde aus pragmatischen Gründen so gehandhabt, um sich mit den Anglikanern einigen zu können.

Dies wurde auch nicht ursprünglich so gesehen, sondern erst nachträglich geäandert, um sich besser von den Matthew-Leuten distanzieren zu können. Wann ist man aber Kirche und wann Vagant? Das scheint nur nach Grösse zu gehen...

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Leguan
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Leguan »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Ja und hier macht die AKK eben einen faulen Kompromiss zwischen der Lehre der RKK (Sakramente funktionieren bei richtiger Form und Intention auch ganz ohne Kirche) und der orthodoxen Lehre (die eine rechtgläubige Kirche erfordert). Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?
Immer etwas weniger als die aktuell kleinste Mitgliederkirche der Utrechter Union. :daumen-rauf:
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Leguan hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Ja und hier macht die AKK eben einen faulen Kompromiss zwischen der Lehre der RKK (Sakramente funktionieren bei richtiger Form und Intention auch ganz ohne Kirche) und der orthodoxen Lehre (die eine rechtgläubige Kirche erfordert). Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?
Immer etwas weniger als die aktuell kleinste Mitgliederkirche der Utrechter Union. :daumen-rauf:
Könnte schwierig werden:
http://www.youtube.com/v/jhQ7z8-tU1Y&hl=de&fs=1&
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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ad-fontes
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Das scheint nur nach Grösse zu gehen...
oder nach Organisationsgrad; deswegen hat die UU ja auch bewundernd auf die Kirchen der Anglican Communion geschaut mit ihren Gemeinden - Dekanaten - Diözesen - Kirchenprovinzen - Nationalkirchen und dem Ehrenprimat des Erzbischofs von Canterbury.
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ad-fontes
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

cantus planus hat geschrieben:Die Weihelinien mögen gültig sein, die Weihe an sich ist es mangels rechter Intention nicht, da die Einheit mit der Kirche nicht gegeben ist.
Contradictio in adiecto.
cantus planus hat geschrieben: Außerdem ist nur durch die Anerkennung der Weihe noch lange keine volle Einheit mit der Kirche hergestellt.
Was belegt, dass es auch für die RKK ein Erfordernis ist, dass es eines Auftrags und einer organisatorischen Eingliederung bedarf; keine Magie, die aus sich heraus wirksam wäre.

Die (Alte) Kirche verurteilt(e) aus gutem Grund absolute Weihen.
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Christ86
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Kirchen, die am rechten Amt in apostolischer Sukzession und den Sakramenten etc. festgehalten haben, sind Kirchen, auch wenn sie schismatisch sind. In aller erster Linie ist Kirche überall dort, wo eine Gemeinschaft mit ihrem Bischof die Heilige Eucharistie feiert (die Eucharistie kann natürlich nur gültig gefeiert werden, wenn die apostolische Sukzession gegeben ist).

Wenn also Weihen in Kirchen in apostolischer Sukzession, die nicht mit uns in Gemeinschaft stehen, gespendet werden, sind diese gültig, solange Form, Intention etc. vorhanden sind und die Weihen im Auftrag einer Kirche erfolgen. Weihen wie jene der Vagantenbischöfe, die nicht für eine Kirche erfolgen, sind daher auch dann ungültig, wenn Form und Intention etc. gegeben sind. Ebenso wird die Ordination von Kirchen nicht anerkannt, die nicht in apostolischer Sukzession stehen (EKD, Reformierte Kirchen etc.).
Ja und hier macht die AKK eben einen faulen Kompromiss zwischen der Lehre der RKK (Sakramente funktionieren bei richtiger Form und Intention auch ganz ohne Kirche) und der orthodoxen Lehre (die eine rechtgläubige Kirche erfordert). Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?
Wer kann eigentlich nach Auffassung der AKK ein gültiges Abendmahl/Eucharistie feiern?
Gültige Eucharistie findet sich zu aller erst in unseren Kirchen und in jenen mit uns in Gemeinschaft stehenden Kirchen, d.h. den anglikanischen und der Unabhängigen Philippinischen Kirche. Daneben ist natürlich die Eucharistie in jenen (von uns getrennten) Kirchen vollumfänglich gültig, die über die apostolische Sukzession verfügen und die rechte Form anwenden, dies trifft auf die RKK, die Orthodoxe Kirche und ehemals mit uns vereinte Kirchen wie die PNCC oder die Mariaviten (Plock) etc. zu.

Ob die Eucharistie in lutherischen Kirchen in apostolischer Sukzession, wie z.B. der Kirche von Schweden oder der ELCA, die das rechte Amt wieder eingeführt hat, gültig ist, ist noch nicht endgültig geklärt. (Die Frage ist unter anderem: stimmt die Form?)

Klar ist aber, dass ohne das rechte Amt (d.h. die Weihe in apostolischer Sukzession) aus unserer Sicht eine Eucharistie nicht gültig gefeiert werden kann, dies trifft auf die meisten protestantischen Kirchen zu.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Christ86
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Ein Beweis, dass die Altkatholiken kein magisches Weiheverständnis haben, ist die Tatsache, dass sie die Gültigkeit der Vagantenweihen nicht anerkennen. In dieser Frage sind sie sogar strenger als die "Römer".
Das ist keine Frage der Strenge, sondern das wurde aus pragmatischen Gründen so gehandhabt, um sich mit den Anglikanern einigen zu können.

Dies wurde auch nicht ursprünglich so gesehen, sondern erst nachträglich geäandert, um sich besser von den Matthew-Leuten distanzieren zu können.
:auweia: :hae?: Bitte wie meinen? Das klingt ja nach vagantischer Propaganda...
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Lutheraner
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:Klar ist aber, dass ohne das rechte Amt (d.h. die Weihe in apostolischer Sukzession) aus unserer Sicht eine Eucharistie nicht gültig gefeiert werden kann, dies trifft auf die meisten protestantischen Kirchen zu.
Warum gibt es zwischen der AKK und der EKD dann eine "gegenseitige Einladung zum Abendmahl"?

Text
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Clemens
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Clemens »

Christ86 hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Ein Beweis, dass die Altkatholiken kein magisches Weiheverständnis haben, ist die Tatsache, dass sie die Gültigkeit der Vagantenweihen nicht anerkennen. In dieser Frage sind sie sogar strenger als die "Römer".
Das ist keine Frage der Strenge, sondern das wurde aus pragmatischen Gründen so gehandhabt, um sich mit den Anglikanern einigen zu können.

Dies wurde auch nicht ursprünglich so gesehen, sondern erst nachträglich geäandert, um sich besser von den Matthew-Leuten distanzieren zu können.
:auweia: :hae?: Bitte wie meinen? Das klingt ja nach vagantischer Propaganda...
Du hast den von Mellon einst hier eingestellten Artikel über diese Angelegenheit anscheinend immer noch nicht gelesen?! Oder weißt du es genauer/besser, dass du Gründe zu haben meinst, MNDs Aussage als "vagantische Propaganda" zu bezeichnen?

MND hat ihn offenbar gelesen, oder die inhaltliche Aussage unabhängig davon gewusst (was besonders hoffnungsfroh stimmen würde).
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Clemens »

Christ86 hat geschrieben: Ob die Eucharistie in lutherischen Kirchen in apostolischer Sukzession, wie z.B. der Kirche von Schweden oder der ELCA, die das rechte Amt wieder eingeführt hat, gültig ist, ist noch nicht endgültig geklärt. (Die Frage ist unter anderem: stimmt die Form?)
Die Schweden haben im 16.Jhdt. auf die Form verzichtet und sie erst später wieder aufgenommen.
Außerdem glauben sie nicht, dass die Weihe eine "Fähigkeit", nämlich die Eucharistie einzusetzen, verleiht.

Die ELCA-Weihen kenne ich nicht, lasse mich aber gerne aufklären, nein - bitte sogar darum!

Und was die Bedeutung der "Vagantenweihen" betrifft:
Dass sie für Rom oder die AKK "nicht existieren", mag sein (oder auch nicht - unser (konservativer!) hiesiger kathol. Dekan betrachtet mich als gültig geweihten Priester), für mich bedeutet sie einfach, dass ich davon ausgehe, dass meine Abendmahlsfeiern den Gläubigen (auch wenn sie das nicht wissen) den wahren Leib und das wahre Blut Christi geben,woran ich sonst zweifeln würde. Und das finde ich so sehr wichtig, dass ich dafür auch den schwierigeren Weg zu gehen bereit bin.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Clemens hat geschrieben:Die ELCA-Weihen kenne ich nicht, lasse mich aber gerne aufklären, nein - bitte sogar darum!
An den Ordinationen und Bischofsweihen (letzteres gab es dort bislang noch nicht) der ELCA werden in Zukunft ECUSA-Bischöfe teilnehmen.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?
Anscheinend ja.
Ich glaube eher, dass einige der (deutschen) Hochkirchler ein magisches Weiheverständnis haben.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Lutheraner hat geschrieben: Wer kann eigentlich nach Auffassung der AKK ein gültiges Abendmahl/Eucharistie feiern?
Als lehramtliche Erklärung der altkatholischen Kirchen der Utrechter Union liegt zu dieser Frage vor:

[quote="Glaubensbrief" (1970)"][...] in der Opferfeier der hl. Eucharistie, die rechtmäßig in der Gemeinschaft der Kirche gefeiert wird, [werden] die Gaben von Brot und Wein nach dem durch die Kraft des Heiligen Geistes wirksamen Wort des Herrn gewandelt (metaballontai) zu seinem wahren Leib und Blut.[/quote]

Was heißt: "rechtmäßig in der Gemeinschaft der Kirche"?
Vgl. dazu:
Ebd. hat geschrieben:[...] wir [...] vermögen aber nicht, durch unser Urteil für das Wirken der Gnade in den verschiedenen Kirchen und christlichen Gemeinschaften, die durch die Sünde der Spaltung die sichtbare Verbindung mit der Fülle der Wahrheit in der Einen Kirche verloren haben, die Grenze zu bestimmen.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Die AKK verlangt zwar eine "Kirche", diese kann aber auch häretisch sein...
Wodurch wird sie denn zur Kirche in dem Sinne, als dass die Sukzession für die AKK gültig wird? Die Mitgliederzahl? Bei wie vielen Anhängern ist ein Bischof ein Vagant, und bei wie vielen nicht mehr?
Sie enthält sich (außer der Hydra der Vagantenbischöfe) eines Urteils (s.o.).

(Die Bemerkung mit "versteigen" nehme ich zurück; deine Frage ist im Verlauf der Diskussion klarer geworden :) )
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Christ86 hat geschrieben: Ob die Eucharistie in lutherischen Kirchen in apostolischer Sukzession, wie z.B. der Kirche von Schweden oder der ELCA, die das rechte Amt wieder eingeführt hat, gültig ist, ist noch nicht endgültig geklärt. (Die Frage ist unter anderem: stimmt die Form?)
.
Nicht nur; stimmt auch die Intention, dass hl. Opfer als realer Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi darzubringen?
(und nicht ein Gemeinschaftsmahl zu halten)
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:*hier hat die AKK eben das Problem, dass sie aufgrund ihres Ökumenismus nicht in der Lage ist, anderen Gruppen das Kirchesein abzusprechen, nicht einmal der EKD, die ja überhaupt kein historisches Bischofsamt hat.
Besser: aufgrund Enthaltung eines Urteils.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich mache hier sicher keine Vagantenpropaganda. Ich tendiere eher in die andere Richtung: dass die Erteilung einer rechtmässigen Weihe in einer rechtgläubigen Kirche geschehen sollte.

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Ich mache hier sicher keine Vagantenpropaganda. Ich tendiere eher in die andere Richtung: dass die Erteilung einer rechtmässigen Weihe in einer rechtgläubigen Kirche geschehen sollte.
Das habe ich dir zu keinem Zeitpunkt unterstellen wollen; in welcher Richtung wandelt sich deine Einstellung* zur AKK? Ist sie dir zu diffus in ihren Standpunkten und in ihrer Abgrenzung?

*eine solche Veränderung meine ich zumindest aus deinen Einträgen herauslesen zu können.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Clemens »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Ich mache hier sicher keine Vagantenpropaganda. Ich tendiere eher in die andere Richtung: dass die Erteilung einer rechtmässigen Weihe in einer rechtgläubigen Kirche geschehen sollte.
Das sehen die ernsthaften unter den von manchen so genannten "Vaganten" genauso. Wir nennen deshalb die Not auch keine Tugend. Aber besondere Maßnahmen erfordert die Not bisweilen eben doch.

Mit den Spinnern, die sich in diesem Bereich tummeln, möchte ich auch nicht in einen Topf geworfen werden. Wer dies (ohne mich und die mit mir Gleichgesinnten zu kennen) dennoch tut, den erkläre ich hiermit feierlich für gemein! :panisch:

Und von wegen "magisches Verständnis": Ist das eine theologische Aussage (dann bitte begründen), oder eine propagandistische Worthülse?
Wie wird denn von euch, die ihr diesen Begriff verwendet, unterschieden zwischen dem "magischen" und dem rechtgläubigen Verständnis der Weihe?

Hic Rhodos, hic saltate (und dann möchte ich euch gerne mal zwischen den theologischen Tretminen herumhüpfen sehen)! :breitgrins:

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Petur
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Petur »

Clemens hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: Ob die Eucharistie in lutherischen Kirchen in apostolischer Sukzession, wie z.B. der Kirche von Schweden oder der ELCA, die das rechte Amt wieder eingeführt hat, gültig ist, ist noch nicht endgültig geklärt. (Die Frage ist unter anderem: stimmt die Form?)
Die Schweden haben im 16.Jhdt. auf die Form verzichtet und sie erst später wieder aufgenommen.
Außerdem glauben sie nicht, dass die Weihe eine "Fähigkeit", nämlich die Eucharistie einzusetzen, verleiht.
Trotzdem müssen sie in dieser Frage zumindest irgendein "katholisches Minimum" vertreten, sonst wäre die Porvoo-Gemeinschaft nicht möglich gewesen.

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von ad-fontes »

Clemens hat geschrieben: Und von wegen "magisches Verständnis": Ist das eine theologische Aussage (dann bitte begründen), oder eine propagandistische Worthülse?
Wie wird denn von euch, die ihr diesen Begriff verwendet, unterschieden zwischen dem "magischen" und dem rechtgläubigen Verständnis der Weihe?
Ich habe den Begriff "Magie" nicht ins Spiel gebracht. Wenn ich in Bezug auf einige Hochkirchler davon sprach, so kommt es mir zum einen vor, als sei das Erlangen der apostolischen Sukzession vergleichbar einem Schuß Maggie, dessen es bedarf um die Suppe zu würzen, oder bezogen auf die Eucharistie, diese zu einer gültigen zu machen; zum anderen, dass es nahe an einer Persönlichkeitsspaltung ist, einerseits ordinierter Pfarrer im Dienst einer Landeskirche oder in einem anderen (kirchlichen) Beruf tätig zu sein und andererseits eine oftmals "Klandestine Weihe" samt Ordensnamen zu haben und mit Mitra und Stab zu hantieren, obwohl keine reale Jurisdiktion gegeben ist oder eine Einbettung in eine sichtbare Kirche, wo dies dem Sein und der Funktion nach einen legitimen Platz hätte.
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GeorgBln
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von GeorgBln »

"dass es nahe an einer Persönlichkeitsspaltung ist, einerseits ordinierter Pfarrer im Dienst einer Landeskirche oder in einem anderen (kirchlichen) Beruf tätig zu sein und andererseits eine oftmals "Klandestine Weihe" samt Ordensnamen zu haben und mit Mitra und Stab zu hantieren,"



Warum soll das ein Widerspruch sein? Luther selbst war Ordensmann und wollte keine eigene Kirche gründen. DIe Confessio Augustana wird sicher in absehbarer Zeit von der RKK anerkannt werden (so Ratzinger).

Es ist nicht anders als in der Oxford-Bewegung der Anglikanischen Kirche, die deutschen ev. Pfarrer unterscheiden sich von den hochkirchlichen Anglikaners nur dadurch, dass ihre Anzahl viel geringer ist, aber kaum inhaltlich.

Wenn ein evang. Pfarrer sich weihen lässt, so hat er die Situation, die lutherische Pfarrer in Skandivanien ganz selbstverständlich haben.

Aus lutherischer-hochkirchlicher Sicht besteht das Problem in den Unionen mit den Reformierten.

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Petur
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Petur »

GeorgBln hat geschrieben:"
Es ist nicht anders als in der Oxford-Bewegung der Anglikanischen Kirche, die deutschen ev. Pfarrer unterscheiden sich von den hochkirchlichen Anglikaners nur dadurch, dass ihre Anzahl viel geringer ist, aber kaum inhaltlich.
Nicht ganz. Die anglikanische Kirche hatte und hat das kirchliche Amt in der apostolischen Sukzession.

TillSchilling

Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von TillSchilling »

GeorgBln hat geschrieben: DIe Confessio Augustana wird sicher in absehbarer Zeit von der RKK anerkannt werden (so Ratzinger).
:hae?:

Wie soll denn das gehen? Und wie kommst du darauf?

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Leguan
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Leguan »

TillSchilling hat geschrieben:
GeorgBln hat geschrieben: DIe Confessio Augustana wird sicher in absehbarer Zeit von der RKK anerkannt werden (so Ratzinger).
:hae?:

Wie soll denn das gehen? Und wie kommst du darauf?
Es ist nicht das erste Mal, daß GeorgBln seine Wunschvorstellung als Tatsache ausgibt, also einfach nicht so ernst nehmen.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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