Litfaßsäule
- Florianklaus
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Re: Litfaßsäule
@Lutherbeck: Ich glaube nicht, daß das von Dir zitierte Lehrkonsens in der EKD oder VELKD ist.
- Lutheraner
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Re: Litfaßsäule
Und warum haben sie dabei den Heiligen Geist vom HErrn empfangen und wurden nicht schon beim Abendmahl zu Priestern geweiht?ad-fontes hat geschrieben:Die Übertragung der Binde- und Lösegewalt an die Priester des neuen Bundes.Lutheraner hat geschrieben:Und was wird bei Joh. 2,22 geschildert?Florianklaus hat geschrieben:lutherbeck hat geschrieben:Beitrag der VELK zum Gründonnerstag:
http://www.velkd.de/gruendonnerstag.php
Die velkd unterschlägt natürlich, daß Christus am Gründonnerstag nicht nur das Abendmahl, sondern auch das Priestertum eingesetzt hat.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Litfaßsäule
Weil das Opfer des Neuen Bundes, das die Priester vollziehen, erst am Karfreitag mit dem Tod Christi "gestiftet" wurde.Lutheraner hat geschrieben:Und warum haben sie dabei den Heiligen Geist vom HErrn empfangen und wurden nicht schon beim Abendmahl zu Priestern geweiht?
- Lutheraner
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Re: Litfaßsäule
Dann kann man m.E. aber schlecht behaupten, dass am Tag davor das zugehörige Opferpriestertum eingesetzt wurde.taddeo hat geschrieben:Weil das Opfer des Neuen Bundes, das die Priester vollziehen, erst am Karfreitag mit dem Tod Christi "gestiftet" wurde.Lutheraner hat geschrieben:Und warum haben sie dabei den Heiligen Geist vom HErrn empfangen und wurden nicht schon beim Abendmahl zu Priestern geweiht?
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Re: Litfaßsäule
Eine interessante Anzeige, die der Herr Dekan dort veröffentlichen ließ.
Über Nachahmer in den kommenden Jahren würde ich mich nicht wundern.
Über Einzelheiten der Gestaltung kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein, aber das ist schon ein clevere PR-Aktion.Wir gedenken an den Tod von
Jesus Ben Josef
Über Nachahmer in den kommenden Jahren würde ich mich nicht wundern.
Re: Litfaßsäule
Ich bin auch über das Deutsch "unterschiedlicher Meinung".ziphen hat geschrieben:[url=http://www.idea.de/nachrichten/detailar ... sus-1.html]Über Einzelheiten der Gestaltung kann man sicherlich unterschiedlicher Meinung sein,Wir gedenken an den Tod von
Jesus Ben Josef
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Litfaßsäule
Muss ich in die Deutschschule?Peregrin hat geschrieben:Ich bin auch über das Deutsch "unterschiedlicher Meinung".
Re: Litfaßsäule
ziphen hat geschrieben:Muss ich in die Deutschschule?
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Litfaßsäule
Oder "Im Gedenken an" (dann aber meist nur Name).Sempre hat geschrieben:ziphen hat geschrieben:Muss ich in die Deutschschule?Wir gedenken an den TodWir gedenken des Todes
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Litfaßsäule
Ach so!
Danke, die Herren!
Ich habe schon befürchtet, an meinen Worten wäre etwas gar schröcklich falsch.
Wer bedient sich schon des Genitivs?
Der Ausdruck wurde aus eiskalter Berechnung heraus gewählt.
Der Dekan möchte die Leserschaft in ihrer alltäglichen Sprache erreichen und so die intellektuelle Kluft, vielleicht kann man sogar von kultureller Kluft sprechen, zu ihr überwinden. Er möchte sich mit ihr auf eine Stufe stellen und eine wärmende Nähe schaffen. Grammatikalische Gebilde, die von der Masse nicht angenommen werden, ihr gar unverständlich sind, sind der eigentlichen Absicht abträglich.
Man muss die Leute dort abholen, wo sie stehen.
Danke, die Herren!
Ich habe schon befürchtet, an meinen Worten wäre etwas gar schröcklich falsch.
Wer bedient sich schon des Genitivs?
Der Ausdruck wurde aus eiskalter Berechnung heraus gewählt.
Der Dekan möchte die Leserschaft in ihrer alltäglichen Sprache erreichen und so die intellektuelle Kluft, vielleicht kann man sogar von kultureller Kluft sprechen, zu ihr überwinden. Er möchte sich mit ihr auf eine Stufe stellen und eine wärmende Nähe schaffen. Grammatikalische Gebilde, die von der Masse nicht angenommen werden, ihr gar unverständlich sind, sind der eigentlichen Absicht abträglich.
Man muss die Leute dort abholen, wo sie stehen.
- lutherbeck
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Re: Litfaßsäule
Die EKD zur Bedeutung des Abendmahls:
http://www.ekd.de/aktuell/76317.html
Die VELKD Legende "Passion udn Ostern":
http://www.ekd.de/presse/pm9_velkd_age ... stern.html
http://www.ekd.de/aktuell/76317.html
Die VELKD Legende "Passion udn Ostern":
http://www.ekd.de/presse/pm9_velkd_age ... stern.html
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Litfaßsäule
Nikolaus Schneider hat (mal wieder) ein Interview gegeben:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... s/1441859/
Manche Aussagen sind gut (z.B. zur Karfreitagsruhe), andere wiederum schlicht unverständlich, z.B.:
1. PID
Zitat: ...wir behaupten etwas zu wissen, was wir gar nicht wissen können, nämlich wann und wie menschliches Leben wirklich beginnt. Das weiß keiner." Zitat Ende
Natürlich wissen wir das. Mit der Befruchtung der Eizelle beginnt das Leben. Punkt. Daher kann es aus christlicher Sicht nur ein Verbot der PID geben. Es ist sehr ärgerlich, dass die EKD hier im Gegensatz zur RKK keine klare Position einnimmt und damit verhindert, dass beide Kirchen in diesem Punkt mit einer Stimme sprechen können.
2. Reformationsjubiläum
Zitat" Ich hoffe, dass der Papst einiges sagen wird zu der Art und Weise, wie wir das Reformationsfest 217 feiern werden. Wie schauen wir also auf das Wirken Martin Luthers?
Meine Erwartung ist, dass der Papst eine Möglichkeit findet, Martin Luther und seine Erkenntnisse positiv zu würdigen..."
Warum sollte der Papst Luther und die Reformation positiv würdigen? Sollten wir das von ihm verlangen? Wenn meine Frau sich von mir trennt, und dann zu mir kommt und von mir verlangt, den Tag der Trennung mit ihr zu feiern, würde ich das tun?
Nein, das Reformationsjubiläum, jeder Reformationstag ist eine innerevangelische Angelegenheit.
Diese Tendenz, immerzu Anerkennung und positive Würdigung von katholischer Seite erhaschen, ja erbetteln zu wollen (vgl. Dominus Iesus), kann ich nicht nachvollziehen. Man möchte mit den Simpsons sagen "Mehr Selbstvertrauen, [Punkt]".
3. zur Papstrede im Bundestag
"Dann habe ich hinzugefügt: Hieran zeigt sich auch, dass wir ein doch deutlich unterschiedliches Kirchenverständnis haben. Denn wir Evangelischen sagen: Die Kirche hat keine staatliche Art und sie soll auch keine staatliche Art haben. - Das war alles."
Wer in der Geschichte so enge Bündnisse zwischen Thron und Altar pflegte wie die ev. Kirche oder zumindest Teile von ihr, insbesondere im Nazionalsozialismus, sollte mit seiner neuentdeckten Staatsferne nicht über Gebühr hausieren gehen.
Dass mit dem Papst der höchste Repräsentant der größten christlichen Konfession der Welt im Bundestag spricht und sprechen darf, ist doch super! Denn so wie ich ihn kenne wird er mit seinem Bekenntnis nicht hinterm Berg halten. Und das tut dem Plenarsaal bestimmt gut
Gesamt betrachtet ist mir das Interview ein wenig zu Wischi-Waschi. Natürlich muss er sich als Ratsvorsitzender ausgleichend und integrierend äußern, aber ein wenig mehr klare Worte (wenn man so ein Forum schon bekommt!) hätte ich mir dann doch gewünscht.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... s/1441859/
Manche Aussagen sind gut (z.B. zur Karfreitagsruhe), andere wiederum schlicht unverständlich, z.B.:
1. PID
Zitat: ...wir behaupten etwas zu wissen, was wir gar nicht wissen können, nämlich wann und wie menschliches Leben wirklich beginnt. Das weiß keiner." Zitat Ende
Natürlich wissen wir das. Mit der Befruchtung der Eizelle beginnt das Leben. Punkt. Daher kann es aus christlicher Sicht nur ein Verbot der PID geben. Es ist sehr ärgerlich, dass die EKD hier im Gegensatz zur RKK keine klare Position einnimmt und damit verhindert, dass beide Kirchen in diesem Punkt mit einer Stimme sprechen können.
2. Reformationsjubiläum
Zitat" Ich hoffe, dass der Papst einiges sagen wird zu der Art und Weise, wie wir das Reformationsfest 217 feiern werden. Wie schauen wir also auf das Wirken Martin Luthers?
Meine Erwartung ist, dass der Papst eine Möglichkeit findet, Martin Luther und seine Erkenntnisse positiv zu würdigen..."
Warum sollte der Papst Luther und die Reformation positiv würdigen? Sollten wir das von ihm verlangen? Wenn meine Frau sich von mir trennt, und dann zu mir kommt und von mir verlangt, den Tag der Trennung mit ihr zu feiern, würde ich das tun?
Nein, das Reformationsjubiläum, jeder Reformationstag ist eine innerevangelische Angelegenheit.
Diese Tendenz, immerzu Anerkennung und positive Würdigung von katholischer Seite erhaschen, ja erbetteln zu wollen (vgl. Dominus Iesus), kann ich nicht nachvollziehen. Man möchte mit den Simpsons sagen "Mehr Selbstvertrauen, [Punkt]".
3. zur Papstrede im Bundestag
"Dann habe ich hinzugefügt: Hieran zeigt sich auch, dass wir ein doch deutlich unterschiedliches Kirchenverständnis haben. Denn wir Evangelischen sagen: Die Kirche hat keine staatliche Art und sie soll auch keine staatliche Art haben. - Das war alles."
Wer in der Geschichte so enge Bündnisse zwischen Thron und Altar pflegte wie die ev. Kirche oder zumindest Teile von ihr, insbesondere im Nazionalsozialismus, sollte mit seiner neuentdeckten Staatsferne nicht über Gebühr hausieren gehen.
Dass mit dem Papst der höchste Repräsentant der größten christlichen Konfession der Welt im Bundestag spricht und sprechen darf, ist doch super! Denn so wie ich ihn kenne wird er mit seinem Bekenntnis nicht hinterm Berg halten. Und das tut dem Plenarsaal bestimmt gut
Gesamt betrachtet ist mir das Interview ein wenig zu Wischi-Waschi. Natürlich muss er sich als Ratsvorsitzender ausgleichend und integrierend äußern, aber ein wenig mehr klare Worte (wenn man so ein Forum schon bekommt!) hätte ich mir dann doch gewünscht.
Re: Litfaßsäule
Da hast du sicher recht, aber das ist doch leider nicht nur das Problem Schneiders, sondern die allgemeine Zustandsbeschreibung der EKD, was du da gegeben hast. So sind "wir" halt: Viel heiße Luft und dummes Geschwätz zu Fragen, bei denen wir nicht gerade mit Kompetenz glänzen, und wenn es ans Eigentliche geht, Rumgeeiere und viiiieel Verständnis für antichristliche Positionen.
- lutherbeck
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Re: Litfaßsäule
Ob sich daran noch etwas ändern wird?Clemens hat geschrieben:Da hast du sicher recht, aber das ist doch leider nicht nur das Problem Schneiders, sondern die allgemeine Zustandsbeschreibung der EKD, was du da gegeben hast. So sind "wir" halt: Viel heiße Luft und dummes Geschwätz zu Fragen, bei denen wir nicht gerade mit Kompetenz glänzen, und wenn es ans Eigentliche geht, Rumgeeiere und viiiieel Verständnis für antichristliche Positionen.
Oder müssen die, denen das auf Dauer zu wenig ist doch noch offiziell katholisch werden?
Und was würde sich durch diesen Schritt ändern - der Zustand der Katholischen Kirche ist doch ebenfalls nicht optimal...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Litfaßsäule
Nun ja, es gibt ja im Evangelischen Bereich auch andere Alternativen...
- Freie Evangelische Gemeinden
- Baptisten
- SELK
Freilich muss jeder überlegen, ob er diese oder andere für sich als Alternativen ansehen kann und will.
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Freilich muss jeder überlegen, ob er diese oder andere für sich als Alternativen ansehen kann und will.
Re: Litfaßsäule
Also ich persönlich nicht, ich bin und bleibe überzeugter "Landeskirchler". Ich denke dass es normal ist dass man sich gelegentlich über seine Kirche (oder gewisse Repräsentanten) wundert, ärgert oder manchmal sogar an ihr verzweifelt (das werden die Katholiken erst recht bestätigen können). Das ist wie in einer Beziehung: Den absolut perfekten Partner an dem man überhaupt nie was auszusetzen hätte gibt es nicht.Bischof hat geschrieben:Nun ja, es gibt ja im Evangelischen Bereich auch andere Alternativen...
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Freilich muss jeder überlegen, ob er diese oder andere für sich als Alternativen ansehen kann und will.
Dazu muss man ja immer noch bedenken, dass es "die EKD" ja nicht gibt, und die einzelnen Gliedkirchen bzw. deren Bischöfe auch ganz andere Meinungen vertreten können wie der Ratsvorsitzende. Und was das betrifft, fühle ich mich gerade in meiner Landeskirche sehr wohl und sehr gut aufgehoben.
- lutherbeck
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Re: Litfaßsäule
Du meinst die Württembergische Landeskirche? Die hat irgendwie ein paar Besonderheiten - nicht?Moser hat geschrieben:Also ich persönlich nicht, ich bin und bleibe überzeugter "Landeskirchler". Ich denke dass es normal ist dass man sich gelegentlich über seine Kirche (oder gewisse Repräsentanten) wundert, ärgert oder manchmal sogar an ihr verzweifelt (das werden die Katholiken erst recht bestätigen können). Das ist wie in einer Beziehung: Den absolut perfekten Partner an dem man überhaupt nie was auszusetzen hätte gibt es nicht.Bischof hat geschrieben:Nun ja, es gibt ja im Evangelischen Bereich auch andere Alternativen...
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Freilich muss jeder überlegen, ob er diese oder andere für sich als Alternativen ansehen kann und will.
Dazu muss man ja immer noch bedenken, dass es "die EKD" ja nicht gibt, und die einzelnen Gliedkirchen bzw. deren Bischöfe auch ganz andere Meinungen vertreten können wie der Ratsvorsitzende. Und was das betrifft, fühle ich mich gerade in meiner Landeskirche sehr wohl und sehr gut aufgehoben.
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Amtsantritt des Zürcher Kirchenratspräsidenten
Der am 15. März von der Kirchensynode neu gewählte Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Pfr. Michel Müller, tritt sein Amt am 1. Mai 2011 an. Die feierliche Amtseinsetzung findet am Reformationssonntag, 6. November 2011, statt.
Letzteres unter der Voraussetzung, dass Michel Müller im September in seinem Amt bestätigt wird. Am 15. Mai 2011 wird die reformierte Bevölkerung des Kantons Zürich an der Urne die Kirchensynode neu wählen. Am 20. September wird diese zu ihrer konstituierenden Versammlung zusammentreten und am gleichen Tag auch die Mitglieder des Kirchenrats (so auch deren Präsidenten) für die Amtsdauer 2011 - 2015 wählen. Mit einer Abwahl des eben erst neu gewählten Michel Müller ist nicht zu rechnen. Dennoch muss korrekterweise der Vorbehalt angebracht werden.
Auch wenn die feierliche Amtseinsetzung erst im November stattfindet, ist Michel Müller ab 1. Mai mit allen Rechten und Pflichten im Amt. Die genannte Feier hat keine konstitutive Bedeutung und ist kirchenrechtlich ohne Belang.
Einen seiner ersten öffentlichen Auftritte als Kirchenratspräsident hat Michel Müller am 9. Mai 2011 im Grossmünster in Zürich anlässlich des ökumenischen Gottesdienstes zur Eröffnung der Legislatur 2011–2015 des Kantonsrates und des Regierungsrates (Parlament und Regierung des Kantons Zürich). Der Kirchenratspräsident wird die Begrüssung und eine Betrachtung halten.
Letzteres unter der Voraussetzung, dass Michel Müller im September in seinem Amt bestätigt wird. Am 15. Mai 2011 wird die reformierte Bevölkerung des Kantons Zürich an der Urne die Kirchensynode neu wählen. Am 20. September wird diese zu ihrer konstituierenden Versammlung zusammentreten und am gleichen Tag auch die Mitglieder des Kirchenrats (so auch deren Präsidenten) für die Amtsdauer 2011 - 2015 wählen. Mit einer Abwahl des eben erst neu gewählten Michel Müller ist nicht zu rechnen. Dennoch muss korrekterweise der Vorbehalt angebracht werden.
Auch wenn die feierliche Amtseinsetzung erst im November stattfindet, ist Michel Müller ab 1. Mai mit allen Rechten und Pflichten im Amt. Die genannte Feier hat keine konstitutive Bedeutung und ist kirchenrechtlich ohne Belang.
Einen seiner ersten öffentlichen Auftritte als Kirchenratspräsident hat Michel Müller am 9. Mai 2011 im Grossmünster in Zürich anlässlich des ökumenischen Gottesdienstes zur Eröffnung der Legislatur 2011–2015 des Kantonsrates und des Regierungsrates (Parlament und Regierung des Kantons Zürich). Der Kirchenratspräsident wird die Begrüssung und eine Betrachtung halten.
- lutherbeck
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Re: Litfaßsäule
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Litfaßsäule
In Nordelbien macht man sich Gedanken über den Pfarrernachwuchs, jedenfalls bei der Pastorenvertretung. Es gibt nicht genug Kandidaten.
Es gibt sicherlich viele enagierte Ehrenamtliche, die sich darauf freuen, sich in neuen, anspruchsvollen Bereichen einbringen zu können.epd.de hat geschrieben:Bis zum Jahre 2021 werde die Zahl der Pastoren von jetzt 1.305 auf rund 1.000 sinken ...
Weitere zehn Jahre später werde die Zahl dann sogar nur noch bei rund 400 liegen.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
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Re: Litfaßsäule
Dann sollen die halt ihre Pastoren heiraten lassen und Frauen ordinieren, das löst ja bekanntlich alle Probleme, ...ziphen hat geschrieben:In Nordelbien macht man sich Gedanken über den Pfarrernachwuchs, jedenfalls bei der Pastorenvertretung. Es gibt nicht genug Kandidaten.Es gibt sicherlich viele enagierte Ehrenamtliche, die sich darauf freuen, sich in neuen, anspruchsvollen Bereichen einbringen zu können.epd.de hat geschrieben:Bis zum Jahre 2021 werde die Zahl der Pastoren von jetzt 1.305 auf rund 1.000 sinken ...
Weitere zehn Jahre später werde die Zahl dann sogar nur noch bei rund 400 liegen.
Re: Litfaßsäule
Die evangelische Theologenschwemme vermittelte den Eindruck: Es gibt mehr Theologen als Gläubige. Das hatte offenbar einen dreifachen Effekt:holzi hat geschrieben:Dann sollen die halt ihre Pastoren heiraten lassen und Frauen ordinieren, das löst ja bekanntlich alle Probleme, ...ziphen hat geschrieben:In Nordelbien macht man sich Gedanken über den Pfarrernachwuchs, jedenfalls bei der Pastorenvertretung. Es gibt nicht genug Kandidaten.Es gibt sicherlich viele enagierte Ehrenamtliche, die sich darauf freuen, sich in neuen, anspruchsvollen Bereichen einbringen zu können.epd.de hat geschrieben:Bis zum Jahre 2021 werde die Zahl der Pastoren von jetzt 1.305 auf rund 1.000 sinken ...
Weitere zehn Jahre später werde die Zahl dann sogar nur noch bei rund 400 liegen.
1. Die entmythologisierten Theologen reduzierten die Zahl der Gläubigen.
2. Die Kirche passte den Bedarf an Theologen der Zahl der künftigen Gläubigen an.
3. Die Zahl der Theologen sank mit sinkenden Chancen.
Die Reformation frisst ihre Kinder. Sölle selbst war Entmythologisierungsopfer. Die negative Theologie zeigt in Nordelbien ekklesiale Wirkung.
Die Alternative zur Entmythologisierung liegt wohl darin, Gott mit der Bibel wieder neu zu denken und zu verstehen.
- ChrisCross
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Re: Litfaßsäule
Vielleicht sollte man einfach mal den Zölibat einführen und die Frauenordination abschaffen. Und am besten auch jeden Dialog abbrechen Radikales Umkrempeln scheint ja neuerdings der Vorschlag zur Lösung aler Probleme zu sein...
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
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Re: Litfaßsäule
Wäre das schlimm? In den Landeskirchen scheinen mir die Lektoren und Prädikanten oft konservativer als die Pfarrer zu sein. Ich sehe kein großes Problem darin entsprechend ausgebildete Christen zu nebenberuflichen Pfarrern zu ordinieren.ziphen hat geschrieben:In Nordelbien macht man sich Gedanken über den Pfarrernachwuchs, jedenfalls bei der Pastorenvertretung. Es gibt nicht genug Kandidaten.Es gibt sicherlich viele enagierte Ehrenamtliche, die sich darauf freuen, sich in neuen, anspruchsvollen Bereichen einbringen zu können.epd.de hat geschrieben:Bis zum Jahre 2021 werde die Zahl der Pastoren von jetzt 1.305 auf rund 1.000 sinken ...
Weitere zehn Jahre später werde die Zahl dann sogar nur noch bei rund 400 liegen.
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Re: Litfaßsäule
Ich weiß nicht. Auf jeden Fall ungewohnt. Für den gottesdienstlichen Bereich habe ich bereits mal auf eine Initiative eines LaSups hingewiesen, der für die vielen Kirchen seines Sprengels wöchentliche Gottesdienste anstrebt, die auch ohne Pastor stattfinden sollen, da es keine Mehrbelastung der Pastorenschaft geben soll.Lutheraner hat geschrieben:Wäre das schlimm?
Deine Beobachtung über Lektoren und Prädikanten kann ich nicht bestätigen. Wir sollten uns beide hüten, in dem Punkt eine allgemeingültige Aussage treffen zu wollen.Lutheraner hat geschrieben:In den Landeskirchen scheinen mir die Lektoren und Prädikanten oft konservativer als die Pfarrer zu sein.
Sicherlich eine politische Entscheidung. Bleibt dann nur die Frage, warum man sich einen hauptamtlichen Pfarrer für 80.000€ p.a. leisten soll, wenn's auch anders geht, z.B. mit einem 400€-Rentner-Jobber.Lutheraner hat geschrieben:Ich sehe kein großes Problem darin entsprechend ausgebildete Christen zu nebenberuflichen Pfarrern zu ordinieren.
Dies könnte u.a. auch dazu führen, dass sehr viele dieser Ehrenamtliche auf die Vorgaben der Gottesdienstgestaltung und Lesepredigten der VELKD zurückgreifen. Dadurch erzielte man eine größere Einheitlichkeit. Auf diesem Wege könnten auch noch vorhandene Widerstandsnester gegen die übliche Gottesdienstform und Schriftauslegung bezwungen werden.
Ich schätze, das Thema nebenberufliche Pfarrer wird, wenn in der rkK in Deutschland der Kirchensteuerzwang fällt und damit die Landeskirchen in der Beziehung auch unter Druck geraten, sehr schnell auf die Tagesordnungen kommen.
Habe nachträglich den Link zur jeweils aktuellen Lesepredigt der VELKD eingefügt.
Zuletzt geändert von ziphen am Mittwoch 4. Mai 2011, 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Litfaßsäule
In Westfalen gibt es die bereits, man nennt sie "ordinierte Laienprediger". Sie dürfen auch die Sakramente verwalten.
Re: Litfaßsäule
In der Hannoverschen Landeskirche ist es ebenfalls seit Jahren möglich, Abendmahlsgottesdienste ohne Ordination zu halten - eine Beauftragung reicht. (Habe aber leider gerade keinen Link dazu parat.)Florianklaus hat geschrieben:In Westfalen gibt es die bereits, man nennt sie "ordinierte Laienprediger". Sie dürfen auch die Sakramente verwalten.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Litfaßsäule
In den Orthodoxen Kirchen ist es ja ähnlich. Zumindest in Deutschland verdienen die Pfarrer ihren Lebensunterhalt mit einem anderen Beruf.ziphen hat geschrieben:Sicherlich eine politische Entscheidung. Bleibt dann nur die Frage, warum man sich einen hauptamtlichen Pfarrer für 80.000€ p.a. leisten soll, wenn's auch anders geht, z.B. mit einem 400€-Rentner-Jobber.Lutheraner hat geschrieben:Ich sehe kein großes Problem darin entsprechend ausgebildete Christen zu nebenberuflichen Pfarrern zu ordinieren.
Dies könnte u.a. auch dazu führen, dass sehr viele dieser Ehrenamtliche auf die Vorgaben der Gottesdienstgestaltung und Lesepredigten der VELKD zurückgreifen. Dadurch erzielte man eine größere Einheitlichkeit. Auf diesem Wege könnten auch noch vorhandene Widerstandsnester gegen die übliche Gottesdienstform und Schriftauslegung bezwungen werden.
Ich schätze, das Thema nebenberufliche Pfarrer wird, wenn in der rkK in Deutschland der Kirchensteuerzwang fällt und damit die Landeskirchen in der Beziehung auch unter Druck geraten, sehr schnell auf die Tagesordnungen kommen.
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Re: Litfaßsäule
Nur zur Klarstellung: In Westfalen wird ordiniert, nicht nur beauftragt.Niels hat geschrieben:In der Hannoverschen Landeskirche ist es ebenfalls seit Jahren möglich, Abendmahlsgottesdienste ohne Ordination zu halten - eine Beauftragung reicht. (Habe aber leider gerade keinen Link dazu parat.)Florianklaus hat geschrieben:In Westfalen gibt es die bereits, man nennt sie "ordinierte Laienprediger". Sie dürfen auch die Sakramente verwalten.
Re: Litfaßsäule
Bitte:Niels hat geschrieben:(Habe aber leider gerade keinen Link dazu parat.)
LektPrädG §4 Abs.2 S.3 hat geschrieben:Der Landessuperintendent kann dem Prädikanten auch Trauungen, Beerdigungen und die Darreichung der Sakramente übertragen.
evlka.de hat geschrieben:Im vergangenen Jahr hatte der Gemeindeausschuss der Landessynode angeregt, die Feier von Abendmahlsgottesdiensten dadurch regelmäßig zu gewährleisten, dass das Recht auf Sakramentsdarreichung auf Prädikanten und Diakone ausgeweitet werde. Sie sollten insgesamt das Recht zur Abendmahlsdarreichung erhalten und nicht mehr allein auf einen Ort und eine Zeit bezogen, wie die bisherige Regelung vorgesehen hatte. Bislang ist dieses Recht auf ordinierte Pastorinnen und Pastoren beschränkt.
evlka.de hat geschrieben:Nach Meinung des Gemeindeausschusses sollten künftig Prädikantinnen und Prädikanten - sowie grundsätzlich auch Diakoninnen und Diakone - unter bestimmten, gegenüber der heutigen Praxis erweiterten Voraussetzungen mit der Sakramentsdarreichung beauftragt werden können. Die Synode konnte sich jedoch vorerst nicht auf die Vorschläge des von Michael Thiel eingebrachten Berichtes verständigen.
Die von mir zitierten Berichte sind alle auf den 23.01.2009 datiert.evlka.de hat geschrieben:Nächstes Thema des mündlichen Vortrages war das Thema „Laienordination“ und Beauftragungen von Nicht-Ordinierten mit der Abendmahlsdarreichung. Der LSA ist der Auffassung, dass vor allem wegen der deutlich rückläufigen Finanzentwicklung und damit einher gehenden geringeren Personalausstattung und dem gleichzeitigen Interesse, in der Fläche präsent zu bleiben, „wohl eine Ausbildung neben dem klassischen Pfarrerberuf etabliert werden müsste“. Ausdrücklich ermutigt der LSA die Kirchengemeinden, bei Bedarf Anträge zur Beauftragung von Prädikanten mit der Abendmahlsdarreichung zu stellen. Auch Amtshandlungen wie Trauungen und Beerdigungen sollten Prädikanten sowie Diakone und Diakoninnen im Einzelfall übertragen werden können, „wo es nötig und möglich ist“.
Man beachte auch wie kostengünstig es ist.
LEVO §2 hat geschrieben:Die Entschädigung beträgt bei
a) einem Hauptgottesdienst als Lesegottesdienst oder bei freier Wortverkündigung 12 Euro,
b) einem weiteren Hauptgottesdienst als Lesegottesdienst oder bei freier Wortverkündigung am selben Tage 9 Euro,
c) anderen Gottesdiensten 11 Euro.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
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Re: Litfaßsäule
Das kann ich aus eigener Erfahrung ebenfalls bestätigen.Lutheraner hat geschrieben:Wäre das schlimm? In den Landeskirchen scheinen mir die Lektoren und Prädikanten oft konservativer als die Pfarrer zu sein. Ich sehe kein großes Problem darin entsprechend ausgebildete Christen zu nebenberuflichen Pfarrern zu ordinieren.
Ich glaube allerdings kaum, dass sich bzgl. Ordination eine einheitliche Linie in allen Landeskirchen finden lässt, da gibt es ja bislang ziemliche Unterschiede.
Hier in Württemberg werden wir nicht ordiniert, sondern beauftragt (in anderen Landeskirchen wird ordiniert). Durch entsprechende Fortbildung kann man, wenn man möchte, die Berechtigung erwerben, Taufe und Abendmahl zu spenden.
Woanders gibt's eine Entschädigung pro Gottesdienst? Luxuriös...bei uns ist es wirklich rein ehrenamtlich, es gibt nur Fahr- und Büchergeld.
Im übrigen fehlen meines Erachtens in den Landeskirchen (zumindest von hier weiß ich das) Möglichkeiten, auch "Spätberufenen" (und ich bin überzeugt dass es da durchaus ein Reservoir gäbe) den Zugang zum Pfarramt zu ermöglichen. Ohne klassisches Theologiestudium in jungem Alter (die Altersgrenze für das Vikariat liegt bei 32) geht da nix. Es gibt hier zwar auch den "pfarramtlichen Hilfsdienst", aber da muss man an einer kirchlichen Einrichtung studiert haben bzw. ausgebildet worden sein und außerdem eine Zeitlang Diakon gewesen sein. Das bedeutet, dass Menschen, die nicht unmittelbar nach dem Schulabschluss entschieden haben "etwas in der Kirche" zu machen, die Tür dauerhaft verschlossen bleibt. Diese Regelung lässt unberücksichtigt, dass sich eine Berufung (ich nenne es jetzt einfach mal so) ja auch erst im Laufe des Lebens herausbilden und reifen kann.
Ich selbst bin da da beste Beispiel: Wenn es die Möglichkeit gäbe, über den "zweiten Bildungsweg" Pfarrer zu werden, würde ich es mir ernsthaft überlegen. Aber das klassische Theologiestudium ist für mich, der ich eine Familie zu ernähren habe, derzeit nicht machbar, und zu lange dauern würde es auch. Ich kann schon aus materiellen Gründen nicht von heute auf morgen aus meinem jetzigen Beruf aussteigen, um ein weiteres Studium aufzunehmen.
Dass die Zugangsvoraussetzungen für den Pfarrberuf hoch sind und bleiben müssen, versteht sich angesichts der Herausforderungen dieses Berufes von selbst.
Dennoch werden sich die Landeskirchen in Zukunft schon fragen müssen, ob sie es sich angesichts sinkender Studierendenzahlen in der Theologie und der bevorstehenden Pensionierungswelle (womit wir auf lange Sicht auf einen Pfarrermangel zulaufen) leisten kann, für Spätberufene die Zugangsvoraussetzungen derartig hoch zu legen.
Re: Litfaßsäule
Ich finde, dass ist für Laien auch eine angemessene Ausdrucksform.Moser hat geschrieben:Hier in Württemberg werden wir nicht ordiniert, sondern beauftragt (in anderen Landeskirchen wird ordiniert).