Seite 4 von 14

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 28. August 2012, 11:18
von lutherbeck

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 29. August 2012, 22:47
von 15mula34
Erst mal einen Guten Abend, denn ich bin neu hier.
lutherbeck hat geschrieben:Restauration zur Reformation:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=r ... p47v_p5NQ

:D
"Die Burgvogtei, in der Martin Luther 1521/1522 als Junker Jörg das Alte Testament ins Deutsche übersetzte,"

Hät Luther da nicht das Neue Testament ins Deutsche übersetzt? :hmm:
Ich finde es aber sehr gut, dass diese Stätten restauriert werden, wenn sie nicht so verschandelt werden, wie die St Petri und Pauli Kirche in Eisleben :kotz:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 29. August 2012, 22:58
von ChrisCross
Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 04:50
von San Marco
Bis 217 wird Martin Luther (geb. Luder) auf jeden Fall im modernen Medienzeitalter noch ganz schön vom Podest gestürzt werden. Ich gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren jeder halbwegs Gebildete erfahren wird, was dieser Mensch wirklich war.

Hier ein aktuelles Buch, das schon den Weg weist.

http://neuebuecher.de/kategorie/kunst-u ... =-4116859

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 08:55
von Hörnchen
San Marco hat geschrieben:Bis 217 wird Martin Luther (geb. Luder) auf jeden Fall im modernen Medienzeitalter noch ganz schön vom Podest gestürzt werden. Ich gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren jeder halbwegs Gebildete erfahren wird, was dieser Mensch wirklich war.

Hier ein aktuelles Buch, das schon den Weg weist.

http://neuebuecher.de/kategorie/kunst-u ... =-4116859
Interessant an dem Buch ist ja, dass man dem Luther dort das vorwirft, was man auch der katholischen Kirche immer gerne vorwirft:
Andererseits werden bis zum Jubiläum in der Öffentlichkeit auch die dunklen Seiten Luthers so präsent sein wie nie zuvor: sein paranoider Judenhass, seine intolerante Glaubensenge, sein völlig inakzeptables Frauenbild und auch die vielfach verkrustete Mittelalterlichkeit seiner Glaubenspositionen.
Er wird doch wohl nicht zu katholisch gewesen sein? :hmm:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 11:02
von taddeo
ChrisCross hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.
Warum hat er eigentlich so ne überflüssige Arbeit gemacht? Kann wohl nur als Zeitvertreib während der Schutzhaft gedient haben.
(Ich war erst dieser Tage in ner Ausstellung, wo u. a. eine - katholische - deutsche Bibel von ca. 1480 ausgestellt ist, wenn ich mich recht erinnere. Ein kleines, handliches Büchlein, also sicher keine schweineteure Prachtausgabe für irgendwelche Fürstens, sondern was für jedermann, so er denn lesen konnte.)

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 14:25
von asderrix
San Marco hat geschrieben:Bis 2017 wird Martin Luther (geb. Luder) auf jeden Fall im modernen Medienzeitalter noch ganz schön vom Podest gestürzt werden. Ich gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren jeder halbwegs Gebildete erfahren wird, was dieser Mensch wirklich war.
Über so viel Realismus und Wahrhaftigkeit kannst du nur staunen, is klar.
Wenn dass mit den ganzen Heiligen der rkK gemacht würde, dass ihre menschliche Seite auch so ehrlich beleuchtet würde, hätte die Buchdruckerkunst eine neu Blüte zu erwarten.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 14:28
von Florianklaus
asderrix hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Bis 2017 wird Martin Luther (geb. Luder) auf jeden Fall im modernen Medienzeitalter noch ganz schön vom Podest gestürzt werden. Ich gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren jeder halbwegs Gebildete erfahren wird, was dieser Mensch wirklich war.
Über so viel Realismus und Wahrhaftigkeit kannst du nur staunen, is klar.
Wenn dass mit den ganzen Heiligen der rkK gemacht würde, dass ihre menschliche Seite auch so ehrlich beleuchtet würde, hätte die Buchdruckerkunst eine neu Blüte zu erwarten.
Unsere Heiligen sind aber keine Religionsstifter.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 15:06
von Linus
lutherbeck hat geschrieben:Und das ist auch mein Ansatzpunkt zum Thema - das Jubiläum wäre doch die Gelegenheit, bei der beide Seiten aufeinander zugehen könnten!
Wie soll man anlässlich dieses traurigen Juibiläums aufeinander zugehen. Ihr feiert, weil sich Luther von der Kirche losgesagt hat und einen eigenen Verein gründete, und wir - können objektiv - als positivstes Gefühl darüber nur Trauer aufbringen. Und du verlangst von uns "Bewegung" - die es im Ökumenismus ja sowieso nur unsererseits gibt. Wir lassen alles mögliche weg, damit ihr auch mitmachen könnt: Messe, Sakramente, Heiligenverehrung, Ablaß,....

WAS WILLST DUN NOCH?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 15:28
von Pilgerer
taddeo hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.
Warum hat er eigentlich so ne überflüssige Arbeit gemacht? Kann wohl nur als Zeitvertreib während der Schutzhaft gedient haben.
(Ich war erst dieser Tage in ner Ausstellung, wo u. a. eine - katholische - deutsche Bibel von ca. 1480 ausgestellt ist, wenn ich mich recht erinnere. Ein kleines, handliches Büchlein, also sicher keine schweineteure Prachtausgabe für irgendwelche Fürstens, sondern was für jedermann, so er denn lesen konnte.)
Wie weit war diese vorlutherische Volksbibel denn verbreitet?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 17:49
von asderrix
Florianklaus hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Bis 2017 wird Martin Luther (geb. Luder) auf jeden Fall im modernen Medienzeitalter noch ganz schön vom Podest gestürzt werden. Ich gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren jeder halbwegs Gebildete erfahren wird, was dieser Mensch wirklich war.
Über so viel Realismus und Wahrhaftigkeit kannst du nur staunen, is klar.
Wenn dass mit den ganzen Heiligen der rkK gemacht würde, dass ihre menschliche Seite auch so ehrlich beleuchtet würde, hätte die Buchdruckerkunst eine neu Blüte zu erwarten.
Unsere Heiligen sind aber keine Religionsstifter.
Luther auch nicht, er war Reformator.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2012, 19:43
von San Marco
taddeo hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.
Warum hat er eigentlich so ne überflüssige Arbeit gemacht? Kann wohl nur als Zeitvertreib während der Schutzhaft gedient haben.
(Ich war erst dieser Tage in ner Ausstellung, wo u. a. eine - katholische - deutsche Bibel von ca. 148 ausgestellt ist, wenn ich mich recht erinnere. Ein kleines, handliches Büchlein, also sicher keine schweineteure Prachtausgabe für irgendwelche Fürstens, sondern was für jedermann, so er denn lesen konnte.)

Das Problem dieser Übersetzungen (es gab mehrere im 15. Jahrhundert) war, dass sie quasi simple Wort für Wort Übersetzungen ins Deutsche waren (Basis: Vulgata). Und das will heute und wollte damals keiner so richtig lesen.

Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).

Abschreckende Beispiele hier z.B.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vorlutheri ... che_Bibeln

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 31. Oktober 2012, 10:24
von Pilgerer
San Marco hat geschrieben:Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).
Die Lutherbibel ermöglichte es dem Volk, anhand der eigenen Bibel selbständig zu prüfen, was die Grundlage des christlichen Glaubens ist.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 31. Oktober 2012, 13:16
von Protasius
Pilgerer hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).
Die Lutherbibel ermöglichte es dem Volk, anhand der eigenen Bibel selbständig zu prüfen, was die Grundlage des christlichen Glaubens ist.
Hätte es vllt. gekonnt, wenn er die ganze Bibel übersetzt hätte. Aber bekanntermaßen hat der Doktor aus Wittenberg ja einige Bücher weggelassen, was ihm zufälligerweise gut in den Kram paßte, wie das Buch Baruch.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 31. Oktober 2012, 16:00
von Pilgerer
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).
Die Lutherbibel ermöglichte es dem Volk, anhand der eigenen Bibel selbständig zu prüfen, was die Grundlage des christlichen Glaubens ist.
Hätte es vllt. gekonnt, wenn er die ganze Bibel übersetzt hätte. Aber bekanntermaßen hat der Doktor aus Wittenberg ja einige Bücher weggelassen, was ihm zufälligerweise gut in den Kram paßte, wie das Buch Baruch.
Was steht denn im Buch Baruch?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 31. Oktober 2012, 17:14
von Protasius
Pilgerer hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).
Die Lutherbibel ermöglichte es dem Volk, anhand der eigenen Bibel selbständig zu prüfen, was die Grundlage des christlichen Glaubens ist.
Hätte es vllt. gekonnt, wenn er die ganze Bibel übersetzt hätte. Aber bekanntermaßen hat der Doktor aus Wittenberg ja einige Bücher weggelassen, was ihm zufälligerweise gut in den Kram paßte, wie das Buch Baruch.
Was steht denn im Buch Baruch?
Ich muß mich korrigieren, das Buch Baruch fehlt zwar auch, aber das worauf ich eigentlich hatte abzielen wollen, sind die Makkabäerbücher, die z.B. die Fegefeuerlehre und das Gebet für Verstorbene enthalten (2 Makk 12, 43-46).

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Mittwoch 31. Oktober 2012, 17:17
von San Marco
Protasius hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:Luther schaffte es mit seiner Volkssprache, das Volk auch mit seiner Übersetzung zu erreichen und war zudem wortschöpferisch tätig. Gleiches gilt für die Froschauer-Bibel (Zürcher).
Die Lutherbibel ermöglichte es dem Volk, anhand der eigenen Bibel selbständig zu prüfen, was die Grundlage des christlichen Glaubens ist.
Hätte es vllt. gekonnt, wenn er die ganze Bibel übersetzt hätte. Aber bekanntermaßen hat der Doktor aus Wittenberg ja einige Bücher weggelassen, was ihm zufälligerweise gut in den Kram paßte, wie das Buch Baruch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Buch_Baruch

Ja.ja....Martin Luder und das Gesetz.....ein ewiges Thema.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 10:43
von Moser
"Luther gehört allen - wenn Katholiken Reformation feiern"

http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... elmann.php
katholisch.de hat geschrieben: Und die katholische Kirche wird mitfeiern. Sie kann gar nicht anders. Es geht nur noch um das Wie.
[...]
Statt einer Feier trat er [Anm.: Kard. Koch] für ein Gedenken ein. Dass auch die katholische Kirche durch die Reformation eine andere geworden ist, will er nicht in den Blick nehmen. Noch nicht.
Doch die EKD kam ihm entgegen. In ihrer Kundgebung sprachen sich die 14 Kirchenparlamentarier für eine Auseinandersetzung mit den "Schatten" der Reformation aus.
[...]
Denn tatsächlich werden 217 in ganz Deutschland und darüber hinaus katholische Christen die Reformation mitfeiern, so wie schon jetzt evangelische Posaunenchöre Fronleichnamsprozessionen mitgestalten und Protestanten auf Pilgerwegen mitgehen. Kein katholischer Bischof kann ernsthaft die Beteiligung ablehnen, wenn tausende fröhlicher Menschen in fünf Jahren die Straßen von Wittenberg bevölkern und auf den Wiesen am Stadtrand eine auf dem Kopf stehende Kirche installiert ist. Wegsehen geht dann nicht mehr.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 10:58
von Florianklaus
Moser hat geschrieben:"Luther gehört allen - wenn Katholiken Reformation feiern"

http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... elmann.php
katholisch.de hat geschrieben: Und die katholische Kirche wird mitfeiern. Sie kann gar nicht anders. Es geht nur noch um das Wie.
[...]
Statt einer Feier trat er [Anm.: Kard. Koch] für ein Gedenken ein. Dass auch die katholische Kirche durch die Reformation eine andere geworden ist, will er nicht in den Blick nehmen. Noch nicht.
Doch die EKD kam ihm entgegen. In ihrer Kundgebung sprachen sich die 14 Kirchenparlamentarier für eine Auseinandersetzung mit den "Schatten" der Reformation aus.
[...]
Denn tatsächlich werden 217 in ganz Deutschland und darüber hinaus katholische Christen die Reformation mitfeiern, so wie schon jetzt evangelische Posaunenchöre Fronleichnamsprozessionen mitgestalten und Protestanten auf Pilgerwegen mitgehen. Kein katholischer Bischof kann ernsthaft die Beteiligung ablehnen, wenn tausende fröhlicher Menschen in fünf Jahren die Straßen von Wittenberg bevölkern und auf den Wiesen am Stadtrand eine auf dem Kopf stehende Kirche installiert ist. Wegsehen geht dann nicht mehr.
Wegsehen geht nicht. Aber mitfeiern müssen wir deswegen noch lange nicht.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 11:01
von Pilgerer
Zu Luthers Schattenseiten zählte auch der Umgang mit den Täufern. Wie sehen deren Nachfahren heute Luther?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 11:57
von Moser
Pilgerer hat geschrieben:Zu Luthers Schattenseiten zählte auch der Umgang mit den Täufern. Wie sehen deren Nachfahren heute Luther?
Mennoniten und Lutheraner haben sich 21 nach einem Schuldbekenntnis des Lutherischen Weltbundes versöhnt.

Mehr dazu:

http://www.ekd.de/presse/pm17_21_dnk ... niten.html

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 15:34
von Maurus
katholisch.de hat geschrieben:Doch die EKD kam ihm entgegen. In ihrer Kundgebung sprachen sich die 140 Kirchenparlamentarier für eine Auseinandersetzung mit den "Schatten" der Reformation aus.
Was soll denn damit gemeint sein?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 15:39
von Granuaile
Florianklaus hat geschrieben: Wegsehen geht nicht. Aber mitfeiern müssen wir deswegen noch lange nicht.
Absolut richtig. Kein vernünftiger Evangelischer erwartet von einem Katholiken, dass er die Reformation mitfeiert.
Wenn am einen oder anderen Ort die Reformationsfeierlichkeiten Anlass zum Dialog zwischen Katholiken und Evangelischen über Gemeinsames und Trennendes geben, ist dies aber auch nicht zum Vornherein abzulehnen.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 9. November 2012, 16:15
von taddeo
Granuaile hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben: Wegsehen geht nicht. Aber mitfeiern müssen wir deswegen noch lange nicht.
Absolut richtig. Kein vernünftiger Evangelischer erwartet von einem Katholiken, dass er die Reformation mitfeiert.
:daumen-rauf: Dein Wort in Gottes Ohr.
Wenn am einen oder anderen Ort die Reformationsfeierlichkeiten Anlass zum Dialog zwischen Katholiken und Evangelischen über Gemeinsames und Trennendes geben, ist dies aber auch nicht zum Vornherein abzulehnen.
:daumen-rauf: Ganz richtig - wenn es nicht aus kollektivem Zwang geschieht ("wir müssen uns ja irgendwie beteiligen"), sondern erstens freiwillig und zweitens als Dialog, also nicht als Anklage an uns Katholiken, unseren vorsintflutlichen Mist doch endlich auch über Bord zu schmeißen (wie es leider sehr oft geschieht).

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 16. November 2012, 13:30
von Lutheraner
taddeo hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.
Warum hat er eigentlich so ne überflüssige Arbeit gemacht? Kann wohl nur als Zeitvertreib während der Schutzhaft gedient haben.
(Ich war erst dieser Tage in ner Ausstellung, wo u. a. eine - katholische - deutsche Bibel von ca. 1480 ausgestellt ist, wenn ich mich recht erinnere. Ein kleines, handliches Büchlein, also sicher keine schweineteure Prachtausgabe für irgendwelche Fürstens, sondern was für jedermann, so er denn lesen konnte.)
Hm, hm, irgendwas stimmt da aber nicht. Vielleicht durften dieses kleine handliche Büchlein damals nur Kleriker lesen (die ja damals scheinbar auch nicht besonders gut Latein konnten) und ob es gut übersetzt war, wissen wir auch nicht.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Freitag 16. November 2012, 14:15
von Protasius
Lutheraner hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Herzlich willkommen im Forum,

meines Wissens, war 1521/22 das Neue Testament fertig, mit dem Alten fing er dann unter Hilfe Melanchtns und anderer wohl später an. Man möge mich berichtigen, wenn ich mich hier irre.
Warum hat er eigentlich so ne überflüssige Arbeit gemacht? Kann wohl nur als Zeitvertreib während der Schutzhaft gedient haben.
(Ich war erst dieser Tage in ner Ausstellung, wo u. a. eine - katholische - deutsche Bibel von ca. 1480 ausgestellt ist, wenn ich mich recht erinnere. Ein kleines, handliches Büchlein, also sicher keine schweineteure Prachtausgabe für irgendwelche Fürstens, sondern was für jedermann, so er denn lesen konnte.)
Hm, hm, irgendwas stimmt da aber nicht. Vielleicht durften dieses kleine handliche Büchlein damals nur Kleriker lesen (die ja damals scheinbar auch nicht besonders gut Latein konnten) und ob es gut übersetzt war, wissen wir auch nicht.
Luther konnte, wenn ich mich recht erinnere, nicht damit leben, daß diese vorlutherischen Bibelübersetzungen aus der lateinischen Bibel übersetzt waren statt aus dem Griechischen oder Hebräischen. (Deshalb sind lutherische Bibeln ja auch ceteris paribus dünner als katholische Bibeln, weil die deuterokanonischen Bücher fehlen, die damals nur griechisch und lateinisch erhalten waren.)

Andererseits gab es auch einige Bibeln in der damaligen Zeit, die eine exakte Wort-für-Wort-Übersetzung der Vulgata boten; das kann man natürlich nicht als wirkliche Übersetzung bezeichnen.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Montag 26. November 2012, 14:56
von Pilgerer
Moser hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Zu Luthers Schattenseiten zählte auch der Umgang mit den Täufern. Wie sehen deren Nachfahren heute Luther?
Mennoniten und Lutheraner haben sich 21 nach einem Schuldbekenntnis des Lutherischen Weltbundes versöhnt.

Mehr dazu:

http://www.ekd.de/presse/pm17_21_dnk ... niten.html
Hätte Luther das eigentlich mitgemacht? Er war bekanntlich recht rabiat gegenüber der reformierten Konkurrenz.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2012, 07:54
von civilisation
Käßmann fordert Rücknahme der Exkommunikation Luthers
http://gloria.tv/?media=37668

Zitate schenke ich mir.

Wenn Luther allerdings seinen Irrlehren abschwört und den Wunsch hat, seine Sünden zu bereuen und in die Kirche zurückkehren will, sollte die Kirche die Exkommunikation von Martin Luther zurücknehmen.

:doktor:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2012, 08:47
von Dieter
civilisation hat geschrieben:Käßmann fordert Rücknahme der Exkommunikation Luthers
http://gloria.tv/?media=37668

Zitate schenke ich mir.

Wenn Luther allerdings seinen Irrlehren abschwört und den Wunsch hat, seine Sünden zu bereuen und in die Kirche zurückkehren will, sollte die Kirche die Exkommunikation von Martin Luther zurücknehmen.

:doktor:


Wieso muss ich eigentlich IN DER KLAUSNEREI(!) lesen, Luther habe "Irrlehren" verbreitet??? :motz:

Welchen Sinn hat eigentlich ein eigenes Unterforum wie die Klausnerei?

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2012, 08:51
von civilisation
Wenn sich Kässmann schon in innerkatholische Angelegenheiten reinhängt, mußt DU auch damit leben können, das hier zu lesen.

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2012, 13:35
von Niels
Die "Argumente" sind "bestechend":
Frau Kässmann hat geschrieben:«Das fordern ja auch Katholiken wie etwa Hans Küng»
:kugel:

Re: 500 Jahre Reformation

Verfasst: Donnerstag 27. Dezember 2012, 13:43
von Marcus
civilisation hat geschrieben:Wenn sich Kässmann schon in innerkatholische Angelegenheiten reinhängt, mußt DU auch damit leben können, das hier zu lesen.
Wie? :hae?: Margot Käßmann postet hier im katholischen Unterforum??? :hmm: Offenbar ist mir da etwas während meiner Abwesenheit entgangen... :pfeif: