Hochkirchliche Gemeinschaften

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Beim letzten Abendmahl gab es keine "Mundkommunion". (Es ist eine andere Frage, dass auch keine Realpräsenz.) Die Handkommunion an und für sich ist richtig. Auch für die Mundkommunion gibt es natürlich Argumente.
Gab's denn beim letzten Abendmahl Handkommunion?

Petur, du führst uns auf Abwege..
Haben die Teilnehmer das Brot und den Kelch berührt?
Hast du dazu eine Überlieferung empfangen, wie sie empfangen haben?

Er reichte ihnen die Gaben. Wie wird nicht überliefert. Und wenn ja, wäre es für uns auch keine Richtschnur, denn die hl. Schrift ist eben nicht die prima regula fidei, sondern die apostolische Überlieferung, und da richte sich jeder nach den altehrwürdigen Gebräuchen seiner Kirche.

Und wenn eine Ortskirche oder ein Ortskirchenverband eine andere Form des Empfangs gestattet, steht es in ihrer Kompetenz, sofern diese sich innerhalb der Tradition bewegt und nicht gesamtkirchlich verurteilt wurde bzw. wird.

Alles andere ist Spekulation oder historisch-romantische Projektion.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

Wie pflegt man Brot zu essen? Pflegst Du es zu berühren? Pflegst Du Dein Glass zu berühren?

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben: denn die hl. Schrift ist eben nicht die prima regula fidei, sondern die apostolische Überlieferung, und da richte sich jeder nach den altehrwürdigen Gebräuchen seiner Kirche.
Ich würde hier vorsichtiger formulieren und nicht kategorisch aussagen, dass sie nicht die prima regula wäre. Die apostolische Überlieferung muss damit in Einklang sein, sie ist eine Art Erklärung und Ergänzung der Schrift. Auch die AKK denkt das so.

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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:Wie pflegt man Brot zu essen? Pflegst Du es zu berühren? Pflegst Du Dein Glass zu berühren?
Er reichte ihnen das Brot, er reichte ihnen den Kelch. Wie das vonstatten ging, wird nicht in den hl. Schriften überliefert.

Daß die Jünger aßen und tranken, habe ich zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt.
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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben: Ich würde hier vorsichtiger formulieren und nicht kategorisch aussagen, dass sie nicht die prima regula wäre. Die apostolische Überlieferung muss damit in Einklang sein, sie ist eine Art Erklärung und Ergänzung der Schrift. Auch die AKK denkt das so.
Das ist protestantische Denke. Ich hoffe, daß dem nicht so ist.
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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Wie pflegt man Brot zu essen? Pflegst Du es zu berühren? Pflegst Du Dein Glass zu berühren?
Er reichte ihnen das Brot, er reichte ihnen den Kelch. Wie das vonstatten ging, wird nicht in den hl. Schriften überliefert.

Daß die Jünger aßen und tranken, habe ich zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt.
Berührt man das Essen während des Verzehrens nicht? Sie benutzten keine Gabeln.

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Ich würde hier vorsichtiger formulieren und nicht kategorisch aussagen, dass sie nicht die prima regula wäre. Die apostolische Überlieferung muss damit in Einklang sein, sie ist eine Art Erklärung und Ergänzung der Schrift. Auch die AKK denkt das so.
Das ist protestantische Denke. Ich hoffe, daß dem nicht so ist.
Doch, doch. Das ist keine prot. Lehre. Siehe den deutschen AK Katechismus oder die Protokolle der Bonner Unionskonferenzen!

Das ist aber natürlich nicht die Sola Scriptura-Lehre, die in der Tat protestantisch ist.

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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben: Doch, doch. Das ist keine prot. Lehre. Siehe den deutschen AK Katechismus
Nr.?
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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Doch, doch. Das ist keine prot. Lehre. Siehe den deutschen AK Katechismus
Nr.?
Nr. 29

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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Petur hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Petur hat geschrieben: Doch, doch. Das ist keine prot. Lehre. Siehe den deutschen AK Katechismus
Nr.?
Nr. 29
Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Von daher sehe ich mich nicht im Widerspruch zur Lehre der AKD.

Ich hab die ja per PN geschrieben, was ich über die Verwendung des Begriffs regula fidei denke:
Zur Regula fidei habe ich ja mal einen Thread gestartet. Meines Erachtens ist es nämlich nicht altkirchlich, die hl. Schrift als Glaubensregel zu bezeichnen.

Die Alte Kirche verstand darunter das, was zum Glauben normativ dazugehört, was unveräußerlich und unverzichtabr ist (sozusagen das Grundgesetz oder die Verfassung als Analogie aus dem weltlichen Bereich), woraus sich die Symbola (Glaubensbekenntnisse) entwickelten.

Im weiteren Sinn ist sie die Gesamtheit der apostolischen Glaubenshinterlage, also die geschriebene und ungeschriebene Tradition (Dogma und Kerygma), das die einzelnen Ortskirchen empfangen und weitergegeben haben; daher auch die Nuancierungen in Liturgie, Bibelübersetzungen, Disziplin, was aber nicht kirchentrennend war. Aber die Liturgie gehörte daher genauso zum Glaubensgut wie die Hl. Schrift.

Daher war es der erste große Fehler zu meinen, über die Liturgie verfügen zu können, sie „zeitgemäß“ gestalten zu müssen. Die Cherubim treten als Wächter auf. Das Bewußtsein, dass das Bischofsamt nicht nur ein Aufseheramt über Menschen ist, sondern auch ein Wächteramt über die Reinheit und Unverfälschtheit der Lehre, scheint verschwunden zu sein.
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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

Wie ich Dir in meiner PN schon geschrieben habe:
Ich glaube nicht, dass die von Dir Geschriebenen - mit Denen ich einverstanden bin - diese spezielle Rolle der Hl. Schrift ausschließen würden. Es geht einfach nur um den Einklang zw. der Schrift und der Tradition.

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ad-fontes
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von ad-fontes »

Und ich schrieb darauf:
Genau, es gibt da nämlich keinen Widerspruch.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Florianklaus
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Florianklaus »

die Nackte Kanone hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: ne, das ist wie mit "pro multis", Zelebrationsrichtung etc., alles sonnenklar für jeden, der ohne ideologische Scheuklappen rangeht (man sollte nur aufpassen, nicht neue Dogmen draus zu machen, weil jetzt zwei Dinge zur Auswahl stehen).
niemand macht aus der Mundkommunin ein Dogma. Die Handkommunion war in der RK-Kirche abgeschaft worden und der einzige, der das ändern durfte, was die römische Kurie. Leider aber hat die Einführung der Handkommunion ohne Zustimmung der römischen Kurie stattgefunden. Die Erlaubnis dafür kamm erst später aus Schwäche des Papstes, denn 2/3 der Bischöfe haben 1969 gegen die Handkommunion gestimmt.


Seit wann braucht der Papst die Zustimmung der Kurie oder der Mehrheit der Bischöfe? Schon mal "Pastor aeternus" gelesen? Oder bist Du Febronianer?

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

Studiere bitte ein bisschen seine Beiträge! Febronianer? Nein, nein.

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Florianklaus
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Florianklaus »

Petur hat geschrieben:Studiere bitte ein bisschen seine Beiträge! Febronianer? Nein, nein.

Ist mir schon klar, ich wollte nur auf den Widerspruch in der Argumentation mancher Ultras aufmerksam machen, die immer Gehorsam gegen den Papst einfordern sich dann aber bei Einzelfragen auf ein "ewiges Rom" oder, wie hier, auf bischöfliche oder kuriale Mehrheitsentscheidungen berufen.
Zuletzt geändert von Florianklaus am Sonntag 27. September 2009, 22:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

Florianklaus hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Studiere bitte ein bisschen seine Beiträge! Febronianer? Nein, nein.

Ist mir schon klar, ich wollte nur auf den Widerspruch in der Argumentation mancher Ultras aufmerksam machen, die immer Gehorsam gegen den Papst einfordern sich dann aber bei Einzelfragen auf ein "ewiges Rom" oder, wie hier auf bischöfliche oder kuriale Mehrheitsentscheidungen berufen.
Dann: :daumen-rauf:

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die Nackte Kanone
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von die Nackte Kanone »

Florianklaus hat geschrieben:
die Nackte Kanone hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: ne, das ist wie mit "pro multis", Zelebrationsrichtung etc., alles sonnenklar für jeden, der ohne ideologische Scheuklappen rangeht (man sollte nur aufpassen, nicht neue Dogmen draus zu machen, weil jetzt zwei Dinge zur Auswahl stehen).
niemand macht aus der Mundkommunin ein Dogma. Die Handkommunion war in der RK-Kirche abgeschaft worden und der einzige, der das ändern durfte, was die römische Kurie. Leider aber hat die Einführung der Handkommunion ohne Zustimmung der römischen Kurie stattgefunden. Die Erlaubnis dafür kamm erst später aus Schwäche des Papstes, denn 2/3 der Bischöfe haben 1969 gegen die Handkommunion gestimmt.


Seit wann braucht der Papst die Zustimmung der Kurie oder der Mehrheit der Bischöfe? Schon mal "Pastor aeternus" gelesen? Oder bist Du Febronianer?
wo schreibe ich von einer Zustimmung der Kurie oder der Mehrheit der Bischöfe? Hast Du "Memoriale Domini" nicht gelesen?

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Petur
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Petur »

Aber Vorsicht mit der Nackten Kanone! Die Diskussion kann sehr gefährlich sein:

http://www.youtube.com/watch?v=Y9CE2n2XAw

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Florianklaus
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von Florianklaus »

die Nackte Kanone hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
die Nackte Kanone hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: ne, das ist wie mit "pro multis", Zelebrationsrichtung etc., alles sonnenklar für jeden, der ohne ideologische Scheuklappen rangeht (man sollte nur aufpassen, nicht neue Dogmen draus zu machen, weil jetzt zwei Dinge zur Auswahl stehen).
niemand macht aus der Mundkommunin ein Dogma. Die Handkommunion war in der RK-Kirche abgeschaft worden und der einzige, der das ändern durfte, was die römische Kurie. Leider aber hat die Einführung der Handkommunion ohne Zustimmung der römischen Kurie stattgefunden. Die Erlaubnis dafür kamm erst später aus Schwäche des Papstes, denn 2/3 der Bischöfe haben 1969 gegen die Handkommunion gestimmt.


Seit wann braucht der Papst die Zustimmung der Kurie oder der Mehrheit der Bischöfe? Schon mal "Pastor aeternus" gelesen? Oder bist Du Febronianer?
wo schreibe ich von einer Zustimmung der Kurie oder der Mehrheit der Bischöfe? Hast Du "Memoriale Domini" nicht gelesen?


Du schreibst doch oben wörtlich "der einzige, der das ändern durfte, war die römische Kurie"! Im übigen gilt bei einer Erlaubnis des Papstes: roma locuta, causa finita!

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die Nackte Kanone
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Re: Hochkirchliche Gemeinschaften

Beitrag von die Nackte Kanone »

Florianklaus hat geschrieben:Du schreibst doch oben wörtlich "der einzige, der das ändern durfte, war die römische Kurie"! Im übigen gilt bei einer Erlaubnis des Papstes: roma locuta, causa finita!
damit meinte ich selbstverständlich den Papst - auch nach dem neuen CIC von 1983 verfügt er kraft seines Amtes in der Kirche über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt, die er immer frei ausüben kann. (Can. 331)

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