Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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ad-fontes
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Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

asderrix hat geschrieben:Bibel-, Gebets-, Hauskreise


Das klingt für mich so wie wohl für dich Doppelzug, Baculifer und Aspergill: :achselzuck:.

Kannst du das für einen "Rituschristen" etwas anschaulicher machen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

simonjonathan
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von simonjonathan »

Ich verstehe die Frage nicht. Willst Du wissen was Bibel-, Gebets- und Hauskreise sind?

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Linus
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Linus »

offenbar.Gibts aber auch in katholischen Gefilden.

Bibelkreise sind regelmässige - oft mit gleichbleibenden Teilnehmern - Treffen um einen Bibeltext miteinander zu lesen und austausch darüber zu halten (google mal Bibelteilen)

Gebetskreise: regelmässige mehr oder minder offene Treffen um gemeinsam miteinander zu beten - Laut und frei formulierend. watch this: http://www.gebetskreis.net/

Hauskreise sind meist eine Mischung von a und b wobei die zahl der sich regelmässig treffenden beschränkt ist....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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ad-fontes
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

simonjonathan hat geschrieben:Ich verstehe die Frage nicht. Willst Du wissen was Bibel-, Gebets- und Hauskreise sind?
Ja, denn die Etiketten klingen für mich wenig sexy.
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ad-fontes
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

Linus hat geschrieben:(google mal Bibelteilen)
Das ist doch was Afrikanisches. Die Freikirchlicher haben bestimmt eine eigene Methodik (und lang genug Übung drin) und brauchen Import nicht, oder?
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Linus
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Linus »

de facto läuft das bei freikirchens sehr ähnlich und bei katholens auch.
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asderrix
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Linus hat geschrieben:Bibelkreise sind regelmässige - oft mit gleichbleibenden Teilnehmern - Treffen um einen Bibeltext miteinander zu lesen und austausch darüber zu halten (google mal Bibelteilen)
Ja, in etwa.
Bei uns zum Beispiel, wird im Mom. das Buch Ester betrachtet, jede Woche etwa ein Kapitel, Teilnehmer sind ca. ein drittel bis ein Viertel der Gemeindeglieder.
Vorher haben wir den Hebräerbrief gehabt, auch die Offenbarung haben wir schon mal betrachtet oder die Sprüche.
Andere Bibelkreise gehen nach Themenkomplexen vor.
Gebetskreise: regelmässige mehr oder minder offene Treffen um gemeinsam miteinander zu beten - Laut und frei formulierend. watch this: http://www.gebetskreis.net/
Ja, es gibt themenbezogene Gebetskreise, z.B. für eine Evangelisation, für die Mission, usw. und es gibt regelmäßige Gebetskreise, von Jugendlichen, Schwestern, Leitungsteams, usw.
Hauskreise sind meist eine Mischung von a und b wobei die zahl der sich regelmässig treffenden beschränkt ist....
Ja, wobei es mehr a ist.
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Linus
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Linus »

ich wollt halt nur aus meiner Nähkiste plaudern, ich war ja ein gutes Jahr de facto bei einer Freikirche und bin im Moment in einer Gemeinschaft, die abseits des normalliturgischen Vollzugs durchaus auch Hausgemeinschaften (nächster am Sonntag) und Gebetskreise (wär heute, ich soll aber noch was arbeiten, deshalb nicht) kennt. Wobei unsere Hausgemeinschaften (das dürfte Gemeinschaftscharakteristisch sein) regelmässig nach Gebet und Austausch in Große Weingelage enden.
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holzi
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:Wobei unsere Hausgemeinschaften (das dürfte Gemeinschaftscharakteristisch sein) regelmässig nach Gebet und Austausch in Große Weingelage enden.
Ich war gestern auch in meinem Gebetskreis, da sind wir hinterher auch noch zum Griechen nach nebenan auf ein Schlückerl Wein gegangen. :wein:

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Edi
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Edi »

Ihr müsst doch den Wein vorher und nicht erst nachher trinken, damit der Geist während der Versammlung besser wirken kann. :breitgrins:
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Linus
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Linus »

Edi hat geschrieben:Ihr müsst doch den Wein vorher und nicht erst nachher trinken, damit der Geist während der Versammlung besser wirken kann. :breitgrins:
Das mach ich ab und an, mit meinem Trauzeugen (samt einer Schischa) Das ergebnis ist aber tatsächlich viel besser.
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Joseph
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Joseph »

Edi hat geschrieben:Ihr müsst doch den Wein vorher und nicht erst nachher trinken, damit der Geist während der Versammlung besser wirken kann. :breitgrins:
Wein trinken? Warum nicht während? Machen wir jeden Sonntag in der Liturgie.... wir gehen aber nicht zum Griechen, wir sind beis "Russens"... :kussmund: :kussmund: :kussmund:
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ad-fontes
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

Den Anspruch, daß das Freikirchentum mit dem Urchristentum konform geht, halte ich zwar für nicht erfüllt (auch nicht für prinzipiell erfüllbar), aber drei Sachen fallen mir ad hoc ein, bei denen "Rituschristen" von den "Verbalchristen" lernen bzw. profitieren können:
  1. Verlässliche Bibelübersetzungen
  2. Regelmäßige private als auch gemeinschaftliche Schriftlektüre
  3. Privates als auch gemeinschaftliches freies Gebet
Insbesondere von (römischen) Katholiken - praktizierenden Kirchgängern - bekomme ich immer wieder den Eindruck vermittelt bzw. bestätigt, daß sie eine regelrechte Hemmung haben, die Bibel auch mal selbst in die Hand zu nehmen, aufzuschlagen und darin zu lesen.

Kontakt zum Wort Gottes nur durch das Hören innerhalb der Meßfeier.
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Joseph
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Joseph »

ad-fontes hat geschrieben:Den Anspruch, daß das Freikirchentum mit dem Urchristentum konform geht, halte ich zwar für nicht erfüllt (auch nicht für prinzipiell erfüllbar), aber drei Sachen fallen mir ad hoc ein, bei denen "Rituschristen" von den "Verbalchristen" lernen bzw. profitieren können:
  1. Verlässliche Bibelübersetzungen
  2. Regelmäßige private als auch gemeinschaftliche Schriftlektüre
  3. Privates als auch gemeinschaftliches freies Gebet
Insbesondere von (römischen) Katholiken - praktizierenden Kirchgängern - bekomme ich immer wieder den Eindruck vermittelt bzw. bestätigt, daß sie eine regelrechte Hemmung haben, die Bibel auch mal selbst in die Hand zu nehmen, aufzuschlagen und darin zu lesen.
Kontakt zum Wort Gottes nur durch das Hören innerhalb der Meßfeier.
ad fontes, die OCA und die Antiochians in NA haben, schon aus missionarischen Gründen, in den meisten Gemeinden Bible Studies. Ich bin immer verwundert wie unsere Ex-Protestanten fast jeden "cradle" Orthodox im Bibelwissen übertreffen.
Die Standard OBible ist die Orthodox Study Bible mit der Septuagint und der King James Bible als Grundlagen.
Wir beten zu Hause, im Pub und wo immer mehrere von uns zusammenkommen. Damit hatten wir noch nie irgendwelche Schwierigkeiten...

Was meinst Du mit "freiem Gebet"?

Gruß
Joseph
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ad-fontes
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

Man muß sich mal vorstellen, daß es erst seit wenigen Monaten eine brauchbare Septuaginta Ausgabe auf Deutsch gibt.*

Tja, was soll ich sagen. Es gibt keine missionarischen Aktivitäten von Seiten Orthodoxer in Deutschland.** Und es gibt auch keine Mehrzhal von Protestanten, die mit der Bibel vertraut sind. Hier ist Brachland zu bestellen von Aufgang bis Untergang.

Freie Gebete: das Gegenteil von vorformulierten Gebeten. Wer vorformulierte Gebete gewohnt ist, findet frei vorgetragene Gebete eventuell etwas zu überspannt; so geht es mir zumindest.

*Wie stehen Reformierte / Freikirchler zur Septuaginta?


**Würdet ihr denn welche über den Teich schicken? Es gibt hier nicht so viele Schlangen, wie in Südamerika (außer Autoschlangen, hahha)..wäre doch ein Argument
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Joseph
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Joseph »

ad-fontes hat geschrieben:Man muß sich mal vorstellen, daß es erst seit wenigen Monaten eine brauchbare Septuaginta Ausgabe auf Deutsch gibt.*
Es gibt sehr viele Bücher nicht in Deutsch.... daher manchmal auch die deutsche Tunnelvision.
Tja, was soll ich sagen. Es gibt keine missionarischen Aktivitäten von Seiten Orthodoxer in Deutschland.** Und es gibt auch keine Mehrzhal von Protestanten, die mit der Bibel vertraut sind. Hier ist Brachland zu bestellen von Aufgang bis Untergang.
Ich wüde das nich so absolut formulieren aber du scheinst, wie ich das beurteilen kann, recht zu haben. Es hat mit der verdammten "Vieljurisdiktorei" zu tun. Jeder spielt in seiner Ecke und stört ja meine Kreise nicht....
Freie Gebete: das Gegenteil von vorformulierten Gebeten. Wer vorformulierte Gebete gewohnt ist, findet frei vorgetragene Gebete eventuell etwas zu überspannt; so geht es mir zumindest.
Mein evangelisch/mennonitisch/freikirchelicher freund Dieter macht das so. Wen wir bei ihnen eingeladen sind und er das Tischgebet spricht dauert das solange bis die Suppe kalt ist..... manchmal erwarte ich, daß er dank dafür sagt, daß er heute noch keinen Platten am Auto hatte.... Da sind mir die "vorfomulierten" OGebete lieber, sie danken Gott und dann dem Koch (mit dem Essen einer noch heissen Suppe)
**Würdet ihr denn welche über den Teich schicken? Es gibt hier nicht so viele Schlangen, wie in Südamerika (außer Autoschlangen, hahha)..wäre doch ein Argument
Nun wir haben hier einen Teich voll mit mindestens 250 Millionen Protestanten die auf ihre Erlösung warten... wenn wir die konvertiert haben kommen wir nach Europa, oder dem was da noch von den Moslems übriggelassen wurde.... Europa ist schlimmer als heidnisch, die glauben wenigsten wenn auch an falsche Götter, es wurde nihilistisch....

Gruß
Joseph
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Miserere Nobis Domine
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Gibt es nicht "deutsch-orthodoxe" Gemeinden zumindest in einigen Städten (Hamburg, Düsseldorf, Mainz) und Klöster (Geilnau, Buchhagen)? Also ganz verzweifeln würde ich noch nicht... und die Orthodoxie in Deutschland ist im Aufbruch. Die Jurisdiktionen arbeiten immer besser zusammen.

Aber jetzt mal zurück zum eigentlichen Thema:
Mich würde interessieren, ob bei Hauskreisen eine Vorbereitung oder ähnliches üblich ist. Gibt es jemanden, der eine Art Erklärungsfunktion übernimmt? Werden neben dem reinen Bibeltext Hilfsmittel (z.B. Kommentare) verwendet?

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asderrix
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Mich würde interessieren, ob bei Hauskreisen eine Vorbereitung oder ähnliches üblich ist. Gibt es jemanden, der eine Art Erklärungsfunktion übernimmt? Werden neben dem reinen Bibeltext Hilfsmittel (z.B. Kommentare) verwendet?
Wie bei vielem giebt es auch nicht DEN Hauskreis, deshalb ist das Spektrum sehr breit,
von - den Bibeltext lesen und sich darüber unterhalten,
über - klar strukturierte Abschnitte zu denen es immer eine kurze Einleitung gibt
bis - zu Hauskreisen die sich an ausgearbeiteten Fragen entlang, durch einen Bibeltext begeben.
Kommentare, Auslegungen und Studienbibeln sind beliebte Hilfsmittel, es gibt aber auch vor strukturierte Themenkomplexe die sich über mehrere Monate hinziehen.
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Lutheraner
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Lutheraner »

ad-fontes hat geschrieben:Und es gibt auch keine Mehrzhal von Protestanten, die mit der Bibel vertraut sind. Hier ist Brachland zu bestellen von Aufgang bis Untergang.
Das beste Bibelwissen findest Du hier immer noch bei den evangelischen Christen. Da können die Römer oder gar die Orthos nicht mithalten. Also jammere nicht rum, sondern gründe einen Bibelkreis in Deiner Gemeinde.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Miserere Nobis Domine
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Lutheraner hat geschrieben: Das beste Bibelwissen findest Du hier immer noch bei den evangelischen Christen. Da können die Römer oder gar die Orthos nicht mithalten. Also jammere nicht rum, sondern gründe einen Bibelkreis in Deiner Gemeinde.
Das beste Bibelwissen finde ich interessanterweise neben bekenntnisorientierten Lutheranern und evagelikalen Freikirchlern auch bei den Kopten.

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Clemens
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Clemens »

In evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden gibt es auch eine Vielzahl von Hauskreis-Formen.

Typisch dürfte aber sein: mehrere Personen verschiedenen Alters und Standes treffen sich einmal die Woche an einem Abend, singen, beten und lesen einen Bibelabschnitt, der im voraus verabredet war (z.B. fortlaufend ein Bibelbuch) oder sprechen über ein geistliches bzw. theologisches Thema. Sinnvollerweise hat sich darauf jemand vorbereitet (durch Literatur oder Theologiestudium ;) ).
Idealerweise sind diese Leute auch freundschaftlich miteinander verbunden und helfen sich auch im Alltag.

Leider greift in letzter Zeit in vielen Hauskreisen die Unsitte um sich, sich wie ein Gemeindchen in der Gemeinde zu fühlen und sich berechtigt zu fühlen, auch alleine miteinander Abendmahl zu feiern.
Manche Hauskreisler fühlen sich auch als die Elite, die das "Priestertum aller Gläubigen" der Verwirklichung näherbringt.

Fazit: viel Licht, aber auch mancher Schatten; wer´s nicht kennt, dem sei es trotzdem empfohlen.
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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Debora
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Debora »

Leider greift in letzter Zeit in vielen Hauskreisen die Unsitte um sich, sich wie ein Gemeindchen in der Gemeinde zu fühlen und sich berechtigt zu fühlen, auch alleine miteinander Abendmahl zu feiern.
Darf man das alleine? Braucht es dazu nicht den ordinierten Pfarrer?
Die Eucharistie ist das tägliche Brot, das wir als Heilmittel gegen die tägliche Schwachheit brauchen. Hl. Augustinus

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asderrix
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Debora hat geschrieben: Braucht es dazu nicht den ordinierten Pfarrer?
Nach der Bibel nicht, aber nach der Lehre der rkK und ev. Luth. schon.

duckundwech :tuete:
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Clemens
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Clemens »

Natürlich darf man es nach dem alten evangelischen Kirchenrecht nicht. Aber wer sich nicht darum kümmern will, tut das auch nicht.
Wer an dieser Stelle ein Gewissen hat, fragt beim Pfarrer um Erlaubnis.
Wer keins hat, oder die falsche Antwort befürchtet, fragt nicht.

Nach heutigem evangelischem Sakramts(un)verständnis kann jeder das Abendmahl einsetzen, er soll es nur nicht um der Ordnung willen. Deshalb ist dieser Damm auch schon überall am Brechen und kann auch nicht gehalten werden.

@asderrix: Dass die Bibel das erlaubt, behauptest du so keck und frech und duckst dich gleich wieder weg (warum wohl?) :breitgrins:

Aber den Beleg dafür wirst du kaum finden können. Es sei denn, es genügt dir, das, was Jesus den Aposteln gesagt hat, auf alle Christen zu beziehen.
Und nur, dass die Hlg.Schrift das Abendmahl durch Laien nicht ausdrücklich verbietet (das tut immerhin schon Ignatius 50 Jahre später!), kannst du auch nicht redlich als Argument (e silentio) für die pietistische Auffassung verwenden.

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Debora
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Debora »

Nach der Bibel nicht, aber nach der Lehre der rkK und ev. Luth. schon.

duckundwech :tuete:
Verstehe :motz:
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Clemens hat geschrieben: @asderrix: Dass die Bibel das erlaubt, behauptest du so keck und frech und duckst dich gleich wieder weg (warum wohl?) :breitgrins:
Weil ich von Haus aus schüchtern bin.
Aber den Beleg dafür wirst du kaum finden können. Es sei denn, es genügt dir, das, was Jesus den Aposteln gesagt hat, auf alle Christen zu beziehen.
Und nur, dass die Hlg.Schrift das Abendmahl durch Laien nicht ausdrücklich verbietet (das tut immerhin schon Ignatius 50 Jahre später!), kannst du auch nicht redlich als Argument (e silentio) für die pietistische Auffassung verwenden.
Ich denke wenn Ignatius, das tut besagt das so wenig wie wenn Lüdemann behautet das Grab war leer(entschuldige diesen Vergleich, aber drastischer kann ich die Bedeutung einer Einzelmeinung, für die Richtigkeit der Aussage nicht untermalen)

Das Problem liegt in dem Sakramentsverständnis, das so die Bibel nicht lehrt, sondern von einem Gedächtnismal spricht.
Aber da ich hier Einzelkämpfer für die Wahrheit bin ddddddddddduuuuuuuggggg ich mich gleich wieder. ;D
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Clemens »

Mönsch Asderrix, tu doch nicht so, als ob du´s nicht schon besser gewusst hättest!

Und Ignatius mit Lüdemann auf eine ähnliche Stufe zu stellen, ist ein bißchen arg frech.
Der Unterschied ist halt der:
Alle Christen haben von Anfang an die "Einzelmeinung" des Ignatius vertreten.
Und kein Christ je die von Lüdemann.

Oder kannst du mir aus vorreformatorischer Zeit einen gegenteiligen Beleg bringen?
Von allen Gottesgaben ist die Intelligenz am gerechtesten verteilt. Jeder ist zufrieden mit dem, was er hat und freut sich sogar, dass er mehr hat, als die anderen.

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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Clemens hat geschrieben: Alle Christen haben von Anfang an die "Einzelmeinung" des Ignatius vertreten.
Oder kannst du mir aus vorreformatorischer Zeit einen gegenteiligen Beleg bringen?
Da suche ich danach, wenn du mir aus unchristlicher Zeit belegst, dass alle Christen die Meinung von Ignatius vertraten.
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Niels »

asderrix hat geschrieben:wenn du mir aus unchristlicher Zeit belegst, dass alle Christen die Meinung von Ignatius vertraten.
Das dürfte nicht allzu schwierig sein. ;D
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von asderrix »

Niels hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:wenn du mir aus unchristlicher Zeit belegst, dass alle Christen die Meinung von Ignatius vertraten.
Das dürfte nicht allzu schwierig sein. ;D
höchstens unmöglich ;D
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von Niels »

asderrix hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:wenn du mir aus unchristlicher Zeit belegst, dass alle Christen die Meinung von Ignatius vertraten.
Das dürfte nicht allzu schwierig sein. ;D
höchstens unmöglich ;D
Bei Deiner Prämisse ... :pfeif:
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Re: Verstehensfrage zur freikirchlichen Frömmigkeit

Beitrag von ad-fontes »

Clemens hat geschrieben:Mönsch Asderrix, tu doch nicht so, als ob du´s nicht schon besser gewusst hättest!

Und Ignatius mit Lüdemann auf eine ähnliche Stufe zu stellen, ist ein bißchen arg frech.
Der Unterschied ist halt der:
Alle Christen haben von Anfang an die "Einzelmeinung" des Ignatius vertreten.
Und kein Christ je die von Lüdemann.

Oder kannst du mir aus vorreformatorischer Zeit einen gegenteiligen Beleg bringen?
Aus gewissen Sektierern, wie den Montanisten.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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