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Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 18:18
von taddeo
Zu diesem Threadtitel gibt es ein Lied von Kurt Tucholsky von 1920 (Musik: Friedrich Hollaender).
Der Refrain der ersten Strophe heißt da:
Geh auf meinen Wegen
bei Sonnenschein und Regen
immer um die Litfaßsäule rum. -
Seh auf den Reklamen
Busen ohne Damen,
immer um die Litfaßsäule rum. -
Wer das alles glaubt, der ist schön dumm!
Dideldideldideldideldum! -
Immer um die Litfaßsäule,
immer um die Litfaßsäule,
immer um die Litfaßsäule rum!

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 19:02
von Clemens
Granuaile hat geschrieben:Mir gefällt die Überschrift "Die Litfaßsäule". Sie drückt die interessante Vielfältigkeit des Denkens und des Suchens nach der Wahrheit durch evangelische Christen aus. { :indianer: :turban: :feuerwehr: :pirat: :engel: :fluegelverlier: :punk: :ikb_wallbash: :ikb_xmas: }
Wie meinst du das? Ist die Litfaßsäule dir etwa ein Symbol für den hektischen protestantischen Versuch, immer auf der Höhe der neuesten Nachrichten und Trends zu sein und den Zeitgeist endlich einmal zu überholen und sich an seine Spitze zu setzen, was dann freilich dazu führt, dass er immer schneller im Kreis rennt und trotzdem weder Anfang noch Ende der Litfaßsäule findet?

Einmal entschlossen anzuhalten und einen Schritt oder zwei zurück zu treten könnte da erstaunliche Perspektivwechsel ermöglichen - aber wie will man es dem armen Protestanten sagen, da er es - von seiner eigenen Atemlosigkeit betäubt - einfach nicht hören kann?

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Sonntag 11. April 2010, 19:55
von Stephen Dedalus
Clemens hat geschrieben:
Granuaile hat geschrieben:Wie meinst du das? Ist die Litfaßsäule dir etwa ein Symbol für den hektischen protestantischen Versuch, immer auf der Höhe der neuesten Nachrichten und Trends zu sein und den Zeitgeist endlich einmal zu überholen und sich an seine Spitze zu setzen, was dann freilich dazu führt, dass er immer schneller im Kreis rennt und trotzdem weder Anfang noch Ende der Litfaßsäule findet?

Einmal entschlossen anzuhalten und einen Schritt oder zwei zurück zu treten könnte da erstaunliche Perspektivwechsel ermöglichen - aber wie will man es dem armen Protestanten sagen, da er es - von seiner eigenen Atemlosigkeit betäubt - einfach nicht hören kann?
:gaehn: :daumen-runter:

Ich denke, für derlei Diskussionen ist dieser Strang nicht gedacht.

Allgemeine antiprotestantische Posts gibt es ja in anderen Unterforen schon genug.

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 09:27
von Clemens
Sorry, das ist mir so rausgerutscht.... :huhu:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 13:29
von ad-fontes

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 15:43
von Mellon
na ... ich glaube, daß ich da nicht zu bewerben brauche ... mir fehlen scheinbar die Voraussetzungen, um "Utah's next bishop" zu werden ...
;)

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 17:26
von lutherbeck
Clemens hat geschrieben:
Granuaile hat geschrieben:Mir gefällt die Überschrift "Die Litfaßsäule". Sie drückt die interessante Vielfältigkeit des Denkens und des Suchens nach der Wahrheit durch evangelische Christen aus. { :indianer: :turban: :feuerwehr: :pirat: :engel: :fluegelverlier: :punk: :ikb_wallbash: :ikb_xmas: }
Wie meinst du das? Ist die Litfaßsäule dir etwa ein Symbol für den hektischen protestantischen Versuch, immer auf der Höhe der neuesten Nachrichten und Trends zu sein und den Zeitgeist endlich einmal zu überholen und sich an seine Spitze zu setzen, was dann freilich dazu führt, dass er immer schneller im Kreis rennt und trotzdem weder Anfang noch Ende der Litfaßsäule findet?

Einmal entschlossen anzuhalten und einen Schritt oder zwei zurück zu treten könnte da erstaunliche Perspektivwechsel ermöglichen - aber wie will man es dem armen Protestanten sagen, da er es - von seiner eigenen Atemlosigkeit betäubt - einfach nicht hören kann?
Also, irgendwie scheint der Titel des Threads noch immer für Diskussionen zu sorgen - tztztz...

Zur Definition der "Litfaßsäule" siehe Wikipedia:

http://www.google.de/url?sa=t&source=we ... aXHXH3_CFA

Dort wird erklärt, daß die L. zum Bereich der "Außenwerbung" gehört; na gut: der Thread war von mir eigentlich als Nachrichtenthread gedacht, daß nun ein Werbethread daraus geworden ist - sei s drum...

Wem es aber weiterhin nicht gefällt, kann bei den Moderatoren sicher neue ernstgemeinte Namensvorschläge abgeben...

Wichtig ist mir aber doch vor allem der Inhalt, bzw. das, was von uns "draufgeklebt" wird - also: strengt euch ein biserl an; laßt uns einfach den Mitschwestern- und Brüdern die bunte Vielfalt evangelischen Glaubenslebens zeigen!

Liebe Grüße!

Lutherbeck :daumen-rauf:


Lutherbeck

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 17:29
von lutherbeck

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 21:26
von Lioba
Au, Mann - einige Leute müssen wohl über ALLES meckern.
1. Dienten Litfaßsäulen ursprgl auch für öffentliche Bekanntmachungen- also Infos- dies für die Korinthenkacker unter den Usern.
2. Brauchen wir in der Klausnerei ab und an neutralere Begriffe, weil nicht nur die Evangelen aller Art hier vertreten sind, sondern auch die AK und die Anglikaner. Wer sich daran stört, möge in einem "reinen" Forum seiner eigenen einzig wahren Spezialgemeinde posten oder beim Admin die Aufspaltung in mehrere Unter- oder meinetwegen auch Unterunterforen beantragen.
3.Wird hier vom Threadtitel gar nix mehr geändert, aber in Zukunft jegliches kleinkarierte Gemecker und off-topics.

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 21:30
von Niels
Lioba hat geschrieben:Au, Mann - einige Leute müssen wohl über ALLES meckern. .
Wie sagte schon Wilhelm Busch (so oder so ähnlich):
Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die niemand kann! :roll:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 22:20
von asderrix
Lioba hat geschrieben:Au, Mann - einige Leute müssen wohl über ALLES meckern. .
ich denk immer bei Litfaßsäule an den Witz von dem Besoffenen der immer rundum läuft und winselt, "man hat mich eingemauert!"

Leute, geht drei Schritte zurück dann seht ihr klarer!

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Montag 12. April 2010, 23:45
von Niels
asderrix hat geschrieben: Leute, geht drei Schritte zurück dann seht ihr klarer!
Ich befürchte, selbst dann sagen manche noch immer: Man hat mich eingemauert... :roll:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Dienstag 13. April 2010, 15:02
von lutherbeck
Neues aus der EKD:

Der Ratsvorsitzende kondoliert den Polen: http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... polen.html

"Lehrer Europas": Wittenberg feiert Philipp Melanchthon: http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... nberg.html

Dazu gibt es sogar eine eigene Infoadresse: http://www.melanchthon.info/

Lutherbeck :daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Mittwoch 14. April 2010, 19:10
von lutherbeck
EKD-Ratsvorsitzender Schneider bekräftigt Kritik an Afghanistan-Einsatz:

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... istan.html

Bischof Friedrich weiht evangelische Kirche in Odessa wieder ein:

http://www.ekd.de/aktuell_presse/news_2 ... dessa.html

Lutherbeck :)

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 11:33
von lutherbeck
Woche für das Leben:

eine jährliche Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland:

http://www.woche-fuer-das-leben.de/

Macht mit!

Lutherbeck :daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 18:00
von Clemens
Ich zitiere aus einer Mail von Hansjürgen Knoche, weil das hier besprochene Buch vor Jahren schon einmal Gegenstand heftigster Debatten hier im Kreuzgang war:


Das ökumenisch brisanteste Lutherbuch ist wieder da!

Erst jetzt bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass das Buch des international bekannten Indologen Paul Hacker (+ 1979) „Das ICH im Glauben bei Martin Luther. Der Ursprung der anthropozentrischen Religion", wieder greifbar ist (Verlag nova et vetera 2002, 346 Seiten, 24,50 €, ISBN 3-936741-10-7). Es war 1966 bei Styria in Graz erschienen, verschwand aber bald vollständig vom Markt und war bis heute nicht einmal in Antiquariatslisten zu finden. Die damaligen Umstände waren höchst verdächtig. Es war wohl zu brisant und passte nicht zum damaligen Geist der Ökumene. Man hat jahrzehntelang versucht, es totzuschweigen, es blieb aber vielen im Gedächtnis und ist nach wie vor eines der bedeutendsten Werke zu Martin Luther. Nun ist es neu mit einem Vorwort von Papst Benedikt XVI. erschienen. Ich habe damals im Leitungskreis des Bundes für evangelisch-katholische Wiedervereinigung die Entstehung miterlebt. Hacker war selbst erschüttert über seine Entdeckungen und hat vorausgesagt, dieses Buch sei „Dynamit“. Hansjürgen Knoche

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 18:38
von lutherbeck
Clemens hat geschrieben:Ich zitiere aus einer Mail von Hansjürgen Knoche, weil das hier besprochene Buch vor Jahren schon einmal Gegenstand heftigster Debatten hier im Kreuzgang war:


Das ökumenisch brisanteste Lutherbuch ist wieder da!

Erst jetzt bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass das Buch des international bekannten Indologen Paul Hacker (+ 1979) „Das ICH im Glauben bei Martin Luther. Der Ursprung der anthropozentrischen Religion", wieder greifbar ist (Verlag nova et vetera 2002, 346 Seiten, 24,50 €, ISBN 3-936741-10-7). Es war 1966 bei Styria in Graz erschienen, verschwand aber bald vollständig vom Markt und war bis heute nicht einmal in Antiquariatslisten zu finden. Die damaligen Umstände waren höchst verdächtig. Es war wohl zu brisant und passte nicht zum damaligen Geist der Ökumene. Man hat jahrzehntelang versucht, es totzuschweigen, es blieb aber vielen im Gedächtnis und ist nach wie vor eines der bedeutendsten Werke zu Martin Luther. Nun ist es neu mit einem Vorwort von Papst Benedikt XVI. erschienen. Ich habe damals im Leitungskreis des Bundes für evangelisch-katholische Wiedervereinigung die Entstehung miterlebt. Hacker war selbst erschüttert über seine Entdeckungen und hat vorausgesagt, dieses Buch sei „Dynamit“. Hansjürgen Knoche
Interessantes Buch, interessanter Verlag!

Lutherbeck :daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 21:15
von Lioba
Ich muss gestehen, dass ich das Buch nicht kenne- es war zwar durchaus antiquarisch zu bekommen, aber zu horrenden Preisen.
Wer kennt es und kann kurz etwas zum Inhalt sagen? In welchem Verhältnis stehen seine Aussagen gegenüber anderen Werken über Luther?

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 21:16
von Niels
lutherbeck hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Ich zitiere aus einer Mail von Hansjürgen Knoche, weil das hier besprochene Buch vor Jahren schon einmal Gegenstand heftigster Debatten hier im Kreuzgang war:


Das ökumenisch brisanteste Lutherbuch ist wieder da!

Erst jetzt bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass das Buch des international bekannten Indologen Paul Hacker (+ 1979) „Das ICH im Glauben bei Martin Luther. Der Ursprung der anthropozentrischen Religion", wieder greifbar ist (Verlag nova et vetera 2002, 346 Seiten, 24,50 €, ISBN 3-936741-10-7). Es war 1966 bei Styria in Graz erschienen, verschwand aber bald vollständig vom Markt und war bis heute nicht einmal in Antiquariatslisten zu finden. Die damaligen Umstände waren höchst verdächtig. Es war wohl zu brisant und passte nicht zum damaligen Geist der Ökumene. Man hat jahrzehntelang versucht, es totzuschweigen, es blieb aber vielen im Gedächtnis und ist nach wie vor eines der bedeutendsten Werke zu Martin Luther. Nun ist es neu mit einem Vorwort von Papst Benedikt XVI. erschienen. Ich habe damals im Leitungskreis des Bundes für evangelisch-katholische Wiedervereinigung die Entstehung miterlebt. Hacker war selbst erschüttert über seine Entdeckungen und hat vorausgesagt, dieses Buch sei „Dynamit“. Hansjürgen Knoche
Interessantes Buch, interessanter Verlag!

Lutherbeck :daumen-rauf:
:daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 21:48
von Clemens
Ich kenne das Buch nicht, aber ich erinnere mich, dass es vor einigen Jahren (lang vor meiner Zeit) zu wütenden Diskussionen hier im KG führte.
Einzelne User begründeten damit ihr vernichtendes Urteil über Luther und seine moralischen Qualitäten.
Er sei ein Alkoholiker gewesen und hätte gewohnheitsmäßig sehr schandbare und obszöne Reden geführt.

Mir schien das damals recht unseriös. Aber offenbar ist es doch nicht zu missachten?
Hast du, Lutherbeck, es etwa gelesen? Stimmst du ihm zu??

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 22:55
von Stephen Dedalus
Clemens hat geschrieben:Ich kenne das Buch nicht, aber ich erinnere mich, dass es vor einigen Jahren (lang vor meiner Zeit) zu wütenden Diskussionen hier im KG führte.
Einzelne User begründeten damit ihr vernichtendes Urteil über Luther und seine moralischen Qualitäten.
Er sei ein Alkoholiker gewesen und hätte gewohnheitsmäßig sehr schandbare und obszöne Reden geführt.

Mir schien das damals recht unseriös. Aber offenbar ist es doch nicht zu missachten?
Hast du, Lutherbeck, es etwa gelesen? Stimmst du ihm zu??
Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen.

Es ist m. W. nicht zutreffend, daß das Buch totgeschwiegen wurde oder unterdrückt. M. W. war es lange erhältlich und zuletzt über den Verlag nova et vetera lieferbar. Es ist gut, daß es nun in einer neuen Auflage vorliegt.

Das Buch ist keineswegs eine polemische Abrechnung mit Luther, sondern eine solide und sorgfältige Analyse der lutherischen Theologie und ihrer Methode.

Vor allem geht es um die Kernfrage: Wo verankert Luther seinen Glauben, was gibt ihm Gewißheit des Heils? Hacker weist anhand zahlreicher Zitate nach, daß Luthers Glaubensbegriff vor allem eine Reflexion des Gläubigen auf sich selbst darstellt: Der Glaube Luthers bindet sich nicht an Christus, sondern vornehmlich an den Akt des Glaubens und damit an den Glaubenden selbst. Nur wenn der Glaubende glaubt, hat er das Heil - oder kurz mit Luther gesprochen: "Was du glaubst, das hast du. Glaubst du nicht, dann hast du nicht." Der eigene Glaubensakt wird so zum heilschaffenden Moment. Diesen Glaubensvollzug nennt Hacker "reflexiv". Für Hacker ist Luthers Glaube nicht mehr christozentrisch, sondern anthropozentrisch, da im lutherischen Glaubensverständnis das Heil im Menschen gründet und nicht mehr in Christus.

Ein sehr lesens- und nachdenkenswertes Buch.

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 23:11
von Niels
:daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 23:13
von Lioba
Ohne das Buch gelesen zu haben- scheint da nicht ein für Katholiken typisches Missverstehen des Glaubens als etwas dem frommen Werk Entsprechendes? Anthropozentrik statt Christozentrik und Monergismus gehen ja nun gar nicht zusammen.

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 23:23
von Stephen Dedalus
Lioba hat geschrieben:Ohne das Buch gelesen zu haben- scheint da nicht ein für Katholiken typisches Missverstehen des Glaubens als etwas dem frommen Werk Entsprechendes? Anthropozentrik statt Christozentrik und Monergismus gehen ja nun gar nicht zusammen.
Möglich. Man sollte jedoch bedenken, daß es Hacker vor allem um Luther selbst geht, nicht so sehr um das ihm folgende Luthertum. Es ist sicherlich so, daß Zuspitzungen in Luthers eigenem Denken in den späteren lutherischen Bekenntnissen nicht mehr so auftauchen. Spürt man hier die ordnende Hand Melanchthons?

Die Beweisführung Hackers erschien mir aber schon stringent. Vor allem weist er auch nach, daß die katholische Seite diese Problematik in Luthers Denken sehr wohl erkannte und seine Glaubenslehre gerade deshalb ablehnte.

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 23:28
von Nassos
Hallo Stephen,

hier mal ne Frage von einem Unwissenden: kann es sein, dass Hacker Luther zu sehr auf diese Aussage bindet, bzw. diese überinterpretiert?
So ganz ohne Glauben geht das ganze ja auch nicht. Vielleicht war Luther etwas "euphemistischer".

Ich habe keine Ahnung vom Luthertum, von Hacker (ich dachte zuerst an Computerhacker...) und dem erwähnten Buch.

Christus ist auferstanden!

Nassos

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Donnerstag 15. April 2010, 23:47
von Stephen Dedalus
Nassos hat geschrieben:Hallo Stephen,
hier mal ne Frage von einem Unwissenden: kann es sein, dass Hacker Luther zu sehr auf diese Aussage bindet, bzw. diese überinterpretiert?
So ganz ohne Glauben geht das ganze ja auch nicht. Vielleicht war Luther etwas "euphemistischer".
Du hast recht: Ohne Glauben geht es auch nicht. Und wie kann die Gnade im Menschen wirksam werden, wenn er ihr keinen Raum gibt?

Ob Hacker zu einseitig ist, müssen am besten die entscheiden, die echte und umfassende Kenner der Schriften Luthers sind. Dazu kann ich mich nicht zählen.

Mir ist jedoch erinnerlich, daß Hacker die theologische Entwicklung Luthers insgesamt in den Blick nimmt, sich also nicht auf punktuelle Aussagen oder eine einzelne Phase beschränkt. Ebenso verfolgt er das Thema des reflexiven Glaubens durch ganz unterschiedliche Themenbereiche. Es erweist sich (zumindest für Hacker) als der sprichwörtliche rote Faden, der das gesamte theologische Denken Luthers durchzieht.

Aber mehr kann ich heute (nach mindestens sechs oder sieben Jahren) über das Buch beim besten Willen nicht mehr sagen...

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Freitag 16. April 2010, 00:00
von Nassos
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Hallo Stephen,
hier mal ne Frage von einem Unwissenden: kann es sein, dass Hacker Luther zu sehr auf diese Aussage bindet, bzw. diese überinterpretiert?
So ganz ohne Glauben geht das ganze ja auch nicht. Vielleicht war Luther etwas "euphemistischer".
Du hast recht: Ohne Glauben geht es auch nicht. Und wie kann die Gnade im Menschen wirksam werden, wenn er ihr keinen Raum gibt?

Ob Hacker zu einseitig ist, müssen am besten die entscheiden, die echte und umfassende Kenner der Schriften Luthers sind. Dazu kann ich mich nicht zählen.

Mir ist jedoch erinnerlich, daß Hacker die theologische Entwicklung Luthers insgesamt in den Blick nimmt, sich also nicht auf punktuelle Aussagen oder eine einzelne Phase beschränkt. Ebenso verfolgt er das Thema des reflexiven Glaubens durch ganz unterschiedliche Themenbereiche. Es erweist sich (zumindest für Hacker) als der sprichwörtliche rote Faden, der das gesamte theologische Denken Luthers durchzieht.

Aber mehr kann ich heute (nach mindestens sechs oder sieben Jahren) über das Buch beim besten Willen nicht mehr sagen...
hallo Stephen,

und trotzdem herzlichen Dank für Deine Worte! Vielleicht werde ich mich mal näher damit beschäftigen (mit den Schriften Hackers)

Christus ist auferstanden!

Nassos

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Freitag 16. April 2010, 18:40
von lutherbeck
Clemens hat geschrieben:Ich kenne das Buch nicht, aber ich erinnere mich, dass es vor einigen Jahren (lang vor meiner Zeit) zu wütenden Diskussionen hier im KG führte.
Einzelne User begründeten damit ihr vernichtendes Urteil über Luther und seine moralischen Qualitäten.
Er sei ein Alkoholiker gewesen und hätte gewohnheitsmäßig sehr schandbare und obszöne Reden geführt.

Mir schien das damals recht unseriös. Aber offenbar ist es doch nicht zu missachten?
Hast du, Lutherbeck, es etwa gelesen? Stimmst du ihm zu??
Clemens; nein, ich kenne das Buch bis dato nicht, fand aber einfach den momentan bekannten Inhalt interessant - sollte ich genügend Zeit finden werde ich mich aber bemühen es selbst zu lesen!

Danke für den Tipp!

Lutherbeck :)

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Freitag 16. April 2010, 18:43
von lutherbeck
Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei hat ihre Kreuzkirche in Istanbul wieder einmal geöffnet für eine außergewöhnliche Ausstellung: „YüzBinYüz – die Vielfalt entdecken“.

http://www.ekd.de/aktuell/69885.html

Lutherbeck :)

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Samstag 17. April 2010, 17:00
von ad-fontes
lutherbeck hat geschrieben:Die Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei hat ihre Kreuzkirche in Istanbul wieder einmal geöffnet für eine außergewöhnliche Ausstellung: „YüzBinYüz – die Vielfalt entdecken“.

http://www.ekd.de/aktuell/69885.html

Lutherbeck :)
Der Mensch erkennt sich nur im Menschen.

Ist ja ein doller Titel..

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Samstag 17. April 2010, 20:49
von lutherbeck
Die EKD plant Entschädigungen für Heimkinder:

http://www.focus.de/politik/weitere-mel ... 98791.html

:daumen-rauf:

Re: Die Litfaßsäule

Verfasst: Samstag 17. April 2010, 20:56
von lutherbeck
Die EKD und die römische Kirche kämpfen zusammen um ein gerechteres Gesundheitssystem:

http://www.domradio.de/aktuell/artikel_63235.html
http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=37354
http://www.evangelisch.de/themen/religi ... en-an1658
http://www.dernewsticker.de/news.php?ti ... 6&i=isgjdp

Das spricht mit natürlich aus dem Herzen...

:ikb_doctor: Lutherbeck :daumen-rauf: