SELK und Homosexualität
Verfasst: Freitag 28. Dezember 2012, 21:47
Wie ist der aktuelle Diskussionsstand in der SELK zum Thema Homosexualität?
Marcus hat geschrieben:Die aktuelle Position der SELK kann hier auf den Seiten 73-80 des Flyers bzw. auf den Seiten 38-42 (PDF-Dokument) nachgelesen werden.
Kurz zusammengefasst: Praktizierende Homosexualität wird als Sünde betrachtet und deshalb nicht für gutgeheißen. Ein besonderes kirchliches Handeln an homosexuellen Partnerschaften wie z. B. eine Trauung oder eine Segnung ist daher auch nicht möglich. Menschen mit homosexueller Neigung sollen aber allein wegen ihrer Neigung nicht diskriminiert werden. (Seelsorgerische) Begleitung und die Beichte werden u.a. empfohlen.
Na, das sind ja gute Nachrichten!Marcus hat geschrieben:Zuletzt ist allerdings ein SELK-Pastor (im Ehrenamt) zur ev.-luth. Nordkirche übergetreten, weil er die Auffassung der SELK zur Frauenordination sowie zur Leuenberger Konkordie nicht teile. Das kann objektiv durchaus als Indiz dafür verstanden werden, dass Befürworter der Frauenordination auch für die nahe Zukunft keine Chance sehen, Allgemeinen Pfarrkonvent sowie die Synode von ihren Ansichten überzeugen zu können, um die Grundordnung der SELK entsprechend zu ändern.
Wahrscheinlich positiv, denn vermehren tun sie sich ja nicht gerade exorbitant.Sébastien hat geschrieben:Wie steht die SELK eigentlich zum Thema "Asexualität"?
Sébastien hat geschrieben:Wie steht die SELK eigentlich zum Thema "Asexualität"? Wie sie über Homosexualität urteilt, ist ja weithin bekannt. Gibt es verbindliche Meinungen innerhalb des altlutherischen Spektrums?
Dieses Konstrukt der "Josephsehe" verstößt gegen die Ehelehre der RKK - und gegen die Natur der Ehe .... sie hält einzig die Unauflöslichkeit der Ehe hoch und ermöglicht den Empfang der hl. Kommunion.Dieter hat geschrieben:Eine "Joephsehe" so wie in der RKK möglich wird in diesen Kreisen nicht anerkannt. Sexualität gehört zur Ehe dazu!
Wenn das jemand will, dann ist es doch sein Bier. Die Betreffenden sind im Normalfall erwachsen und wissen, was sie wollen.umusungu hat geschrieben:Dieses Konstrukt der "Josephsehe" verstößt gegen die Ehelehre der RKK - und gegen die Natur der Ehe .... sie hält einzig die Unauflöslichkeit der Ehe hoch und ermöglicht den Empfang der hl. Kommunion.Dieter hat geschrieben:Eine "Joephsehe" so wie in der RKK möglich wird in diesen Kreisen nicht anerkannt. Sexualität gehört zur Ehe dazu!
Sie nimmt nur einen einzelnen Aspekt der Ehe in den Blick - und läßt alle anderen außen vor: die Hinordnung auf das beiderseitige Wohl - auf die Lebensgemeinschaft .. ja auch auf die Treue zu einander.
Ich lehne dieses Konstrukt absolut ab!
Ich mein's ernst. Es handelt sich hier um Betroffenheit.taddeo hat geschrieben:Wahrscheinlich positiv, denn vermehren tun sie sich ja nicht gerade exorbitant.Sébastien hat geschrieben:Wie steht die SELK eigentlich zum Thema "Asexualität"?![]()
Das stimmt nicht. Wenn sich ein Paar aus freien Stücken um eines höheren Gutes willen des sexuellen Verkehrs enthalten will, ist das nicht grundsätzlich gegen die Ehelehre der Kirche ("RKK" ist übrigens ein antikatholischer Kampfterminus). Nur die Unauflöslichkeit dieser Ehe wird eventuell davon berührt, aber das hängt vom Einzelfall ab.umusungu hat geschrieben:Dieses Konstrukt der "Josephsehe" verstößt gegen die Ehelehre der RKK -Dieter hat geschrieben:Eine "Joephsehe" so wie in der RKK möglich wird in diesen Kreisen nicht anerkannt. Sexualität gehört zur Ehe dazu!
Das mag sein, das ist aber als Deine Privatmeinung für das Eherecht absolut unerheblich. Außerdem stellt sich ernsthaft die Frage, wieviele Fälle es denn überhaupt in der Realität gibt. Selbst aus der Geschichte sind nur einige wenige Beispiele überliefert, und davon stimmt nicht mal die Geschichte von Heinrich und Kunigunde.Ich lehne dieses Konstrukt absolut ab!
Das hat sich so eingebürgert: die DDR (selbstgewählte Bezeichnung) hat immer in entwertender Absicht von "Bundesrepublik" gesprochen: linke Kreise haben das bis heute übernommen und die Jungen wissen nichts mehr darüber. (Zudem wird heute alles abgekürzt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.)Dieter hat geschrieben:"RKK" ist übrigens ein antikatholischer Kampfterminus"
Wieso?
Also ich verwende RKK aus Bequemlichkeit. Despektierlich meine ich es ganz und gar nicht. Ich könnte natürlich auch "Römer" oder "römische Kirche" schreiben, wenns Euch lieber ist.Dompfaff hat geschrieben:Analog: "RKK" und MfG (= Kulturschande!)
Nicht dass Du sonst auch überall Feinde siehst .......taddeo hat geschrieben:"RKK" ist übrigens ein antikatholischer Kampfterminus.
"Papisten" ist auch ein schönes Wort.Sarandanon hat geschrieben:Also ich verwende RKK aus Bequemlichkeit. Despektierlich meine ich es ganz und gar nicht. Ich könnte natürlich auch "Römer" oder "römische Kirche" schreiben, wenns Euch lieber ist.Dompfaff hat geschrieben:Analog: "RKK" und MfG (= Kulturschande!)
Das sagt allerdings nichts über die Kirche aus. Man findet in Luthers Schriften ähnlich herabsetzende Bezeichnungen für jeden, der nicht exakt seine (Luthers) Meinung vertrat, völlig egal ob das nun Katholiken waren oder Kollegen aus der Reformation, die nur zu etwas anderen Schlüssen gekommen waren als er selbst, Juden oder Moslems, behindert Geborene, rebellierende Bauern oder sonstwer, der ihm nicht in den Kram passte.Alt-Katholik hat geschrieben:Luther nannte die Romkirche auch gerne "Bubenschule" oder "Huren- und Hermaphroditenkirche".
Ab 1882 ... Die "Los von Rom"-Bewegung, die vom deutschnationalen Abgeordneten Georg Ritter von Schönerer vorangetrieben wird, bringt der Altkatholischen Kirche eine große Zahl von Beitritten. Die Kirche wächst von 9 Gläubigen (189) auf 24.19 Gläubige (191) ...
( http://www.altkatholisch.info/index.php ... -bis-heute )
Wer ständig verfolgt wird, muß nicht paranoid sein!umusungu hat geschrieben:Nicht dass Du sonst auch überall Feinde siehst .......taddeo hat geschrieben:"RKK" ist übrigens ein antikatholischer Kampfterminus.
Sind Marcus oder Bischof momentan nicht im Forum aktiv, oder wie?Alt-Katholik hat geschrieben:Werden Menschen, die offen in einer homosexuellen Partnerschaft leben von den Sakramenten ausgeschlossen? Oder dürfen jene weiterhin (z.B. am Abendmahl) teilnehmen?
Linus hat da eine schöne Bezeichnung in Umlauf gebracht ... "Kirche Jesu Christi der Heiligen der ersten Stunde".Alt-Katholik hat geschrieben:"Papisten" ist auch ein schönes Wort.Sarandanon hat geschrieben:Also ich verwende RKK aus Bequemlichkeit. Despektierlich meine ich es ganz und gar nicht. Ich könnte natürlich auch "Römer" oder "römische Kirche" schreiben, wenns Euch lieber ist.Dompfaff hat geschrieben:Analog: "RKK" und MfG (= Kulturschande!)
Oder "Altgläubige".
Luther nannte die Romkirche auch gerne "Bubenschule" oder "Huren- und Hermaphroditenkirche".
Dem muss ich einfach eine realistische entgegensetzen:taddeo hat geschrieben: Linus hat da eine schöne Bezeichnung in Umlauf gebracht ... "Kirche Jesu Christi der Heiligen der ersten Stunde".
Es gibt in der SELK keinen generellen Ausschluss vom Altarsakrament. Kirchenrechtlich ist es mit der Abendmahlszulassung so geregelt:Alt-Katholik hat geschrieben:Werden Menschen, die offen in einer homosexuellen Partnerschaft leben von den Sakramenten ausgeschlossen? Oder dürfen jene weiterhin (z.B. am Abendmahl) teilnehmen?
In Bezug auf praktizierte Homosexualität ist in der SELK lediglich folgendes festgelegt:Die Abendmahlszulassung im Einzelfall liegt im seelsorglichen Auftrag des Pfarrers. Es kann Situationen geben, in denen Gemeindegliedern der Zugang zum Sakrament versagt werden muss. (Kirchenrechtliche Regelungen aus der Wegweisung, 56)
Und laut Pfarrerdienstordnung der SELK schließen sich der Dienst als Pfarrer und offen gelebte Homosexualität aus.Trauungs- und Segenshandlungen an homosexuellen Paaren sind nicht möglich. (ebd., 59)
alt-katholisch korrekt wäre: "die neu-römische Kirche". So steht es auch im alt-kath. Buch für den Religionsunterricht (Anfang 20. Jh.).Sarandanon hat geschrieben:Also ich verwende RKK aus Bequemlichkeit. Despektierlich meine ich es ganz und gar nicht. Ich könnte natürlich auch "Römer" oder "römische Kirche" schreiben, wenns Euch lieber ist.Dompfaff hat geschrieben:Analog: "RKK" und MfG (= Kulturschande!)
Kannst Du überblicken, wie das mit dem Ausschluss vom Sakrament praktisch üblicherweise gehandhabt wird? Und was heißt "offen gelebt"? Geht es nur darum, kein Ärgernis zu geben?KatholischAB hat geschrieben:Es gibt in der SELK keinen generellen Ausschluss vom Altarsakrament. Kirchenrechtlich ist es mit der Abendmahlszulassung so geregelt:Alt-Katholik hat geschrieben:Werden Menschen, die offen in einer homosexuellen Partnerschaft leben von den Sakramenten ausgeschlossen? Oder dürfen jene weiterhin (z.B. am Abendmahl) teilnehmen?In Bezug auf praktizierte Homosexualität ist in der SELK lediglich folgendes festgelegt:Die Abendmahlszulassung im Einzelfall liegt im seelsorglichen Auftrag des Pfarrers. Es kann Situationen geben, in denen Gemeindegliedern der Zugang zum Sakrament versagt werden muss. (Kirchenrechtliche Regelungen aus der Wegweisung, 56)Und laut Pfarrerdienstordnung der SELK schließen sich der Dienst als Pfarrer und offen gelebte Homosexualität aus.Trauungs- und Segenshandlungen an homosexuellen Paaren sind nicht möglich. (ebd., 59)
Auch der Ausschluss vom Sakrament unterliegt im Normalfall der seelsorglichen Verschwiegenheit des Pfarrers. Mir ist zumindest kein Fall aus der Gegenwart bekannt, bei dem dies anders gewesen wäre.Fragesteller hat geschrieben:Kannst Du überblicken, wie das mit dem Ausschluss vom Sakrament praktisch üblicherweise gehandhabt wird?
Die SELK und ihre Pfarrer spionieren ihren Glieder, soweit ich das überblicken kann, nicht bis ins Schlafzimmer hinterher. "Offen gelebt" heißt erst einmal tatsächlich, dass es jene Homosexuellen betrifft, die ihre Neigung öffentlich kundtun und sich als "praktizierende" Homosexuelle bezeichnen. Und auch hier gilt: Alles weitere ist eine Frage der Seelsorge und nicht des Kirchenrechts.Fragesteller hat geschrieben:Und was heißt "offen gelebt"? Geht es nur darum, kein Ärgernis zu geben?
Also nRKKad-fontes hat geschrieben: alt-katholisch korrekt wäre: "die neu-römische Kirche". So steht es auch im alt-kath. Buch für den Religionsunterricht (Anfang 20. Jh.).