Was essen Protestanten am Karfreitag?
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Was essen Protestanten am Karfreitag?
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Zander? Salm? Fischstäbchen?
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Das war schon eine ernsthafte Frage, die Traditionen erfragt.overkott hat geschrieben:Zander? Salm? Fischstäbchen?
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Wahrscheinlich Schwerinshaxe,als Totenmahl, ist ja ein Feiertag bei denen.Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Wikipedia behauptet, traditionelle Lutheraner äßen am Karfreitag bis 15 Uhr gar nichts.Linus hat geschrieben:Wahrscheinlich Schwerinshaxe,als Totenmahl, ist ja ein Feiertag bei denen.Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Das dürfte eine doch recht kleine Gruppe sein (ich habe es damals aber auch so gehalten).Protasius hat geschrieben:Wikipedia behauptet, traditionelle Lutheraner äßen am Karfreitag bis 15 Uhr gar nichts.
Von Festmahlen am Karfreitag habe ich noch nie gehört – es scheint mir auch ein grundsätzliches Mißverständnis über die Bedeutung des Karfreitags bei Protestanten vorzuliegen.
Natürlich kann ich mich dabei nur auf meine eigenen Erfahrungen und mein Studium berufen – allerdings gilt dies entsprechend auch für die katholische Kirche.
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Am Karfreitag hab ich vom Festessen auch noch nix gehört, sehr wohl aber am Aschermittwoch. Die Burschenschaft Bruna Sudetia Wien macht da traditionell das "Semesterangrillen" damits bei der benachbarten KaV Norica (ÖCV) möglichst gut nach Fleisch riecht.Siard hat geschrieben:Das dürfte eine doch recht kleine Gruppe sein (ich habe es damals aber auch so gehalten).Protasius hat geschrieben:Wikipedia behauptet, traditionelle Lutheraner äßen am Karfreitag bis 15 Uhr gar nichts.
Von Festmahlen am Karfreitag habe ich noch nie gehört – es scheint mir auch ein grundsätzliches Mißverständnis über die Bedeutung des Karfreitags bei Protestanten vorzuliegen.
Natürlich kann ich mich dabei nur auf meine eigenen Erfahrungen und mein Studium berufen – allerdings gilt dies entsprechend auch für die katholische Kirche.
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Pfui! Was für Sadisten!Linus hat geschrieben:Am Karfreitag hab ich vom Festessen auch noch nix gehört, sehr wohl aber am Aschermittwoch. Die Burschenschaft Bruna Sudetia Wien macht da traditionell das "Semesterangrillen" damits bei der benachbarten KaV Norica (ÖCV) möglichst gut nach Fleisch riecht.


Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Zu Hause bei meinen Eltern gab es Karfreitag immer Schellfisch in Senfsauce mit Salzkartoffeln.
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
In unserer pietistischen Gegend hat man sich ohnehin an den Brauch gehalten, freitags kein Fleisch zu essen. Insofern gabs auch Karfreitag natürlich keines. Wimre hatten wir Fischstäbchen oder etwas ähnliches.obsculta hat geschrieben:Zu Hause bei meinen Eltern gab es Karfreitag immer Schellfisch in Senfsauce mit Salzkartoffeln.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Der Protstantenanteil unter Buxen, Turnern, Landsern Corpsiers und anderen mehr oder weniger nationalfreiheitlichen Verbindungen ist in Ö nicht zu unterschätzen. (da gibts etwa eine AV Wartburg Wien...)Siard hat geschrieben: Pfui! Was für Sadisten!Aber ob die evangelisch sind? Buxen eben …
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Wir essen traditionell am Karfreitag - nichts! 

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Hier gibt's traditionell Stockfisch: http://de.wikipedia.org/wiki/Stockfisch, wobei das jetzt nichts originär evangelisches oder katholisches ist.
- Radulf Thoringi
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Na ja, Wasser gibt es. Der Verzicht auf jegliche Speise gilt aber m.W. für den ganzen Karfreitag. Es muß zum Ende der Fastenzeit ja noch eine kleine Steigerung möglich sein.Protasius hat geschrieben:Wikipedia behauptet, traditionelle Lutheraner äßen am Karfreitag bis 15 Uhr gar nichts.Linus hat geschrieben:Wahrscheinlich Schwerinshaxe,als Totenmahl, ist ja ein Feiertag bei denen.Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?

Aus dem klösterlichen Umfeld kenne ich sogar den völligen Verzicht (außer Wasser) für die gesamte Karwoche. Da kann es natürlich am Ostersonntag nur ganz vorsichtig wieder losgehen. Aber das ist im Berufsleben eher nicht durchzustehen.
Kreuzprozessionen am Karfreitag gibt es auch nur gelegentlich (Mit leeren Bauch ein Kreuz auf den Berg schleppen, hmmm). Das "kleine Fasten" vor Weihnachten wird aber nur von wenigen gehalten.
PS: Das mit der Haxen wird es wohl bei den "Heiden" aller Konfessionen geben

"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
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- Radulf Thoringi
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Da der Strang sich bisher auf die lutherische Fraktion beschränkt: Gibt es bei den Calvinisten, Baptisten etc. in praxi irgendwelches Fasten?Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Null.Radulf Thoringi hat geschrieben:Da der Strang sich bisher auf die lutherische Fraktion beschränkt: Gibt es bei den Calvinisten, Baptisten etc. in praxi irgendwelches Fasten?Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Für Brüdergemeinde und Baptisten kann ich schreiben, ja, aber keine verordnete.Radulf Thoringi hat geschrieben:Da der Strang sich bisher auf die lutherische Fraktion beschränkt: Gibt es bei den Calvinisten, Baptisten etc. in praxi irgendwelches Fasten?Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
Betreffs Speisen haben wir in der BG keine Verordnungen,einige Christen halten sich an das Gebot des Paulus, kein Blut zu essen.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Findet das dann zu ganz individuellen Zeiten statt, oder kann da schon z. B. der Karfreitag ein bevorzugter Tag sein?asderrix hat geschrieben:Für Brüdergemeinde und Baptisten kann ich schreiben, ja, aber keine verordnete.Radulf Thoringi hat geschrieben:Da der Strang sich bisher auf die lutherische Fraktion beschränkt: Gibt es bei den Calvinisten, Baptisten etc. in praxi irgendwelches Fasten?Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
D. h. nur geschächtetes Fleisch? Oder geht es da um größere Blutanteile (wie etwa in blutwurst)?asderrix hat geschrieben:Betreffs Speisen haben wir in der BG keine Verordnungen,einige Christen halten sich an das Gebot des Paulus, kein Blut zu essen.
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
In der reformierten Tradition konnte es m. W. sowohl veordnete Bettage mit Fasten geben, als auch ein Fasten vor dem Abendmahlsempfang. Andererseits steht ja das Züricher Wurstessen am Anfang der Schweizer Reformation. -- Das Book of Common Prayer kennt auch Fasttage, m. W. auch in der stärker kalvinistischen Zeit.Bibelleser hat geschrieben:Null.Radulf Thoringi hat geschrieben:Da der Strang sich bisher auf die lutherische Fraktion beschränkt: Gibt es bei den Calvinisten, Baptisten etc. in praxi irgendwelches Fasten?Bibelleser hat geschrieben:Was essen Protestanten am Karfreitag?
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Die Nutzer des Book of Common Prayer sind keine reformierten Calvinisten. Bei Calvinisten gibt es kein Fasten. Dafür wird ein eher asketischer dauernder Lebensstil gepflegt.
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Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Es gibt sehr wohl im Anglikanismus reformierte Einflüsse, die mal mehr, mal weniger prägend waren, und ich sprach - sehr vorsichtig - von Fasttagen auch in einer stärker reformierten Phase. Mag sein, dass das nicht stimmt, aber wenn du da etwas weißt, dann widerlege es ordentlich.
Ich sprach - unabhängig vom BCP - von Fasttagen im klar reformierten, nicht im anglikanischen Raum. Ich glaube mich da an Beispiele aus der reformierten Landeskirche Pfalz-Zweibrückens zu erinnern. Es handelte sich, glaube ich, um anlassbezogene Bußtage, nicht um kirchenjahreszeitlich gebundene Tage (solche anlassbezogenen Tage sind auch der Ursprung des heutigen festen Buß- und Bettags). Kann aber sein, dass es auch etwa an Karfreitag üblich war. Ich habe die Quelle derzeit nicht vorliegen. Aber:
Wie es bei den heutigen Reformierten aussieht, weiß ich nicht. Aber ich denke, neue Fastenpraktiken a la "Sieben Wochen ohne" dürften auch dort angekommen sein.
Ich sprach - unabhängig vom BCP - von Fasttagen im klar reformierten, nicht im anglikanischen Raum. Ich glaube mich da an Beispiele aus der reformierten Landeskirche Pfalz-Zweibrückens zu erinnern. Es handelte sich, glaube ich, um anlassbezogene Bußtage, nicht um kirchenjahreszeitlich gebundene Tage (solche anlassbezogenen Tage sind auch der Ursprung des heutigen festen Buß- und Bettags). Kann aber sein, dass es auch etwa an Karfreitag üblich war. Ich habe die Quelle derzeit nicht vorliegen. Aber:
Mag sein, dass die TU da Mist schreibt, dass ich mein Zweibrücker Beispiel falsch in Erinnerung habe oder dass es nicht verallgemeinerbar ist, aber dann widerlege es ordentlich und nicht mit unsinnigen Allgemeinplätzen. Falls Du Dich auf Webers These von der innerweltlichen Askese beziehst, sollte Dir klar sein, dass sie insofern nicht so apodiktisch zitiert werden sollte, als sie erstens ohne jegliche Ausschließlichkeit lediglich eine Tendenz des Reformiertentums beschreiben will, also gar nicht alles zu erklären beansprucht, und zweitens auch nur die durchaus kritisierbare Meinung eines (wenn auch sehr populären) Forschers darstellt. Um daraus Stammtischparolen zu generieren, die einem suggerieren, man wisse ja schon alles und könne gegenteilige Meinungen abbügeln, taugt diese These nichtTU Dresden hat geschrieben:Es kam zur Ausrufung nationaler Fastentage in den reformierten Kirchen, welche ihre Entsprechung in den Buß- und Bettagen haben. Mancherorts war das Fasten bzw. Abstinenz am Karfreitag und vor dem Abendmahl bis ins 20. Jahrhundert Brauch. Der Begriff Fastenzeit erfuhr eine Umwandlung in Passionszeit. [...]"Willst du gerne fasten, dann tue es!” (Vgl. Quelle 1 [Zwingli] http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~frnz/t ... essen9.htm)
Wie es bei den heutigen Reformierten aussieht, weiß ich nicht. Aber ich denke, neue Fastenpraktiken a la "Sieben Wochen ohne" dürften auch dort angekommen sein.
Re: Was essen Protestanten am Karfreitag?
Aus biblischer Sicht muss zunächst einmal gelten, was Paulus schreibt: "Fortan sollen auch die, ... die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht" (1. Korinther 7,31)
Die, die essen sollen gelten, als äßen sie nicht und umgekehrt. D.h. das Essen oder Nichtessen hat vor Gott keinen Unterschied, weil das Wesen der Welt vergeht und das Essen/Nichtessen der vergänglichen Güter vor Gott belanglos ist. Vielmehr sollen wir uns nach den ewigen Gütern und der ewigen Speise des Himmels sehnen, ja sie annehmen und essen.
Doch gilt zugleich das Wort Jesu über die Jünger: "19 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitsgäste fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.20 Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten, an jenem Tage." (Markus 2,19-20)
Es ist also vertretbar, am Karfreitag, an dem der Bräutigam der Braut genommen ward, zu fasten. Doch dies ist kein Fasten um des Seelenheils oder des Himmels willen, sondern aus echter Trauer.
Die, die essen sollen gelten, als äßen sie nicht und umgekehrt. D.h. das Essen oder Nichtessen hat vor Gott keinen Unterschied, weil das Wesen der Welt vergeht und das Essen/Nichtessen der vergänglichen Güter vor Gott belanglos ist. Vielmehr sollen wir uns nach den ewigen Gütern und der ewigen Speise des Himmels sehnen, ja sie annehmen und essen.
Doch gilt zugleich das Wort Jesu über die Jünger: "19 Und Jesus sprach zu ihnen: Wie können die Hochzeitsgäste fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.20 Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten, an jenem Tage." (Markus 2,19-20)
Es ist also vertretbar, am Karfreitag, an dem der Bräutigam der Braut genommen ward, zu fasten. Doch dies ist kein Fasten um des Seelenheils oder des Himmels willen, sondern aus echter Trauer.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)