Granuaile hat geschrieben:Siard hat geschrieben:Fragesteller hat geschrieben:Ja und? Der Schuppen ist eh profaniert.
Der Spruch ist ziemlicher Unsinn. Meinst Du auch, die Monalisa kann man auch gleich verbrennen, das Geschmiere ist eh profan?
Der Ausspruch des Fragestellers ist krass. Doch er wirft eine immer aktueller werdende Frage auf. Die evangelische Kirche wird kleiner. Es werden nach und nach Kirchengebäude nicht mehr genutzt und es stellt sich die Frage der Umnutzung. Die Friedrichwerdsche Kirche ist inzwischen nicht mehr Gottesdienstort. sondern Museum. Im Hinblick auf den Architekten Schinkel und ihren Charakter als Baudenkmal wäre eine Weiternutzung und ein Erhalten der Friedrichwerdschen Kirche selbstverständlich wünschenswert - und dies nicht als blosse an die guten alten Zeiten erinnernde Ruine.
Einmal losgelöst vom konkreten Fall der Friedrichwerdschen Kirche soll aber der Abbruch einer Kirche nicht ein grundsätzliches Tabu sein. Wenn ein Kirchengebäude nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck entsprechend genutzt werden kann und sich auch keine befriedigende und würdige neue Nutzung findet, so ist der Abbruch würdevoller als eine beliebige Umnutzung.
Die Friedrichwerdersche Kirche wurde bis 2012 von der Beliner Nationalgalerie genutzt. Seitdem steht sie wegen der Einsturzgefahr, deren Ursache beim Bau der umliegenden Luxuswohnungen liegt, leer.
In Berlin sind so viele Kirchen abgerissen worden (vor allem auch in Ostberlin), dass man jede historische(!) Kirche retten muss. Die Kosten dürfen dabei keine Rolle spielen. Gerade Schinkel hat für Berlin eine eminente Bedeutung.
Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, dass es würdevoller ist, eine Kirche abzureißen als daraus ein Restaurant, ein Ladengeschäft oder eine Disko oder, noch schlimmer, eine Moschee zu machen. Natürlich denke ich vor allem an moderne Kirchen etwa aus den 1960er Jahren.