Brüdergemeinden

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Linus hat geschrieben:typisch protestantische sekte: sie verkommt zur moralanstalt lies mal max weberProtestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus und vor allem Protestantische Sekten und der Geist des Kapitalismus (vielleicht auch online verfügbar. weiss aber nich...)

da wird einem einiges klar
Nur, daß es beim guten Max Weber überhaupt nicht um theologische Zuordnungen und Bewertungen, sondern lediglich um ethische und ökonomische Auswirkungen geht. Sein Sektenbegriff ist doch rein soziologisch bestimmt (wie bei Troeltsch) und hilft hier in der Diskussion überhaupt nicht weiter.

Take care
Steve

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Linus
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Beitrag von Linus »

Na klar, ist Webers Sektenbegriff bzw. protestantische Ethik soziologisch/wirtschaftswissenschaftlich geprägt. Dabei ists aber grad interessant das was er sagt, eben nicht aus theologischer Sicht zu sehen. Theologische Rückschlüsse auf das Religionssystem lassen sich aber mMn trotzdem schließen.

Mein Verweis war auch nur als Addendum gedacht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Edi
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Beitrag von Edi »

Brüdergemeinden sind nun mal mehr oder weniger gesetzlich, was bis zu ganz extremen Meinungen gehen kann. Den Glauben an Jesus kann man ihnen aber bestimmt nicht absprechen, nur fehlt es ihnen sehr oft an geistlicher Übersicht. Ich kenne eine solche Gemeinde, die sogar den Jesus-Film von Mel Gibson ablehnt, weil sie auch Fernsehen ablehnen.

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gaoth_an_feasgar
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Beitrag von gaoth_an_feasgar »

Ja,
all das, was ihr schreibt, habe ich auch erlebt.
Die Kinder von Mitgliedern werden dermaßen von der ''Welt da draußen'' und somit auch von anderen Konfessionen geschützt.
Neulich musste ich 3 von ihnen (im Alter zwischen 15 und 26) erklären, wer Mutter Theresa [Punkt]
Das hat mir wirklich wehgetan.
Nun, man kann nur beten, dass man da toleranter wird!!
Liebe Grüße, gaoth

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asderrix
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Ich bin einer

Beitrag von asderrix »

Hallo,
habe das gesamte Thema mal schnell überflogen.
Ich gehöre zu einer Brüdergemeinde, die nicht im Bund der ev. Freikirchen ist.
Das besagt bei uns in Sachsen aber sehr wenig, da wir über diese Grenzen im ständigen Austausch stehen, die Zugehörigkeit zum Bund also nur die Eigenständigkeit der Ortsgemeinde unterstreicht, die darüber entscheidet.

Ich denke die Vielfalt der verschiedenen Positionen, auch gegenüber der rkK. ist schon angesprochen worden.
Ich möchte hier noch einmal unterstreichen das es den Brüdergemeindler nicht gibt, sondern eine sehr große Bandbreite vorhanden ist.

Ich arbeite verantwortlich in einer ökumenischen Arbeit mit und habe lebe Geschwister in der rkK.

Andere haben sehr große Probleme mit Ökumene und Berührungsängste in Bezug auf die kat. Kirche.

Ich denke zwei prägnante Merkmale der Brüdergemeinden sind die Glaubenstaufe und die Feier des Gedächtnismahls.

So das erst mal auf die schnelle.

der asderrix

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Linus
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Beitrag von Linus »

Servus Sternchen,
gut wenns den Brüdergemeindler nicht gibt, wie siehts denn dann in deiner Gemeinde so aus?
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asderrix
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????????

Beitrag von asderrix »

Hallo Linus,

meinst du mich mit Stern???

Was genau meinst du, wie es in unserer Gemeinde aussieht.
Fällt mir schwer auf die Frage zu antworten, weil sie sehr allgemein gehalten ist.

Gegenfrage:
Gibt es den Katholiken??

Der asderrix

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ja Sternchen äh Asterix du bisch gmoant, (Asterix heißt ja Sternchen)

nachdem ich keine Ahnung von den Brüdergemeindlern hab, und du sagst man könne sie nicht untereinander vergleichen, wär mal ein bericht interessant.


Und ja es gibt den Katholiken: jeder Getaufte, der sich ernsthaft um eine beziehung zu Gott müht, ein an den Sakramenten orientiertes Leben führt und sich zwischen den katholischen Eckpfeilern Eucharistie-Papst-Maria-Tradition-Bibel bewegt, ist es.
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Edi
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Re: Ich bin einer

Beitrag von Edi »

asderrix hat geschrieben:Hallo,
habe das gesamte Thema mal schnell überflogen.
Ich gehöre zu einer Brüdergemeinde, die nicht im Bund der ev. Freikirchen ist.
Das besagt bei uns in Sachsen aber sehr wenig, da wir über diese Grenzen im ständigen Austausch stehen, die Zugehörigkeit zum Bund also nur die Eigenständigkeit der Ortsgemeinde unterstreicht, die darüber entscheidet.

Ich denke die Vielfalt der verschiedenen Positionen, auch gegenüber der rkK. ist schon angesprochen worden.
Ich möchte hier noch einmal unterstreichen das es den Brüdergemeindler nicht gibt, sondern eine sehr große Bandbreite vorhanden ist.

Ich arbeite verantwortlich in einer ökumenischen Arbeit mit und habe lebe Geschwister in der rkK.

Andere haben sehr große Probleme mit Ökumene und Berührungsängste in Bezug auf die kat. Kirche.

Ich denke zwei prägnante Merkmale der Brüdergemeinden sind die Glaubenstaufe und die Feier des Gedächtnismahls.

So das erst mal auf die schnelle.

der asderrix
Ich kenne auch Brüdergemeinden, die sich als eine Art ev. Freikirche sehen. Diese haben die Kindertaufe. Demnach gibt es viele Variationen dieser Gemeinden.

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asderrix
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Re: Ich bin einer

Beitrag von asderrix »

Edi hat geschrieben:
Ich kenne auch Brüdergemeinden, die sich als eine Art ev. Freikirche sehen. Diese haben die Kindertaufe. Demnach gibt es viele Variationen dieser Gemeinden.
Das wäre mir ganz neu, wenn du mir da noch ein paar Informationen darüber zukommen lassen könntest wäre ich dir dankbar.

LG
asder

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Heike
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Re: Ich bin einer

Beitrag von Heike »

Edi hat geschrieben:Ich kenne auch Brüdergemeinden, die sich als eine Art ev. Freikirche sehen. Diese haben die Kindertaufe. Demnach gibt es viele Variationen dieser Gemeinden.
Meinst du vielleicht die "Brüdergemeine" (ohne d)?

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Linus hat geschrieben:Ja Sternchen äh Asterix du bisch gmoant, (Asterix heißt ja Sternchen)


Wieder was dazu gelernt, dachte das heißt tapferer gallischer Krieger
:hmm: Außerdem heiße ich ja Asderrix :freude:
Linus hat geschrieben:und du sagst man könne sie nicht untereinander vergleichen,
So habe ich das nichtgesagt, vergleichen kann man alles, das was Brüdergemeinden ausmacht ist eine große Eigenständigkeit und Eigenverantwortung der Ortsgemeinde.
Es gibt drei Gruppen von Gemeinden, die Alte Versammlung, die ein sehr exklusives Gemeindeverständniss hat, die geschlossenen Brüder, die offener für Christen aus andere Gemeinden und Kirchen sind und die offenen Brüder die den Baptisten vergleichbar sind.

Wie schon erwähnt wurde ist die größte Gefahr, die für die Brüdergemeinden besteht, das sie bei dem Bemühen, die Maßstäbe Gottes einzuhalten, in eine Gesetzlichkeit verfallen, bei der die Seite der Gnade und Freiheit durch und in Christus zu kurz kommt.
Linus hat geschrieben:wär mal ein bericht interessant.
Das soll's erst mal gewesen sein.
Linus hat geschrieben:Und ja es gibt den Katholiken: jeder Getaufte, der sich ernsthaft um eine beziehung zu Gott müht, ein an den Sakramenten orientiertes Leben führt und sich zwischen den katholischen Eckpfeilern Eucharistie-Papst-Maria-Tradition-Bibel bewegt, ist es
In diesem Sinne gibt es auch den Brüdergemeindler.
Jeder der Jesus Christus als seinen persönlichen Herrn angenommen hat, sich taufen ließ und einer Brüdergemeinde anschloss ist es.
Das schließt aber eine Bandbreite von Individuellen Ausprägungen des Einzelnen und der einzelnen Ortsgemeinden nicht aus.

LG
Asder

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Das wäre mir ganz neu, wenn du mir da noch ein paar Informationen darüber zukommen lassen könntest wäre ich dir dankbar.


In Frankreich gibt es Brüdergemeinden und Versammlungen, die in der Tat eine Kindertaufe vollziehen. Näheres weiß ich auch nicht. Das hat mal einer auf jesus.de erzählt, der in Deutschland in eine Versammlung geht.
In Deutschland gibt es das aber m.W. nicht.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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Edi
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Beitrag von Edi »

FranzSales hat geschrieben:
Das wäre mir ganz neu, wenn du mir da noch ein paar Informationen darüber zukommen lassen könntest wäre ich dir dankbar.


In Frankreich gibt es Brüdergemeinden und Versammlungen, die in der Tat eine Kindertaufe vollziehen. Näheres weiß ich auch nicht. Das hat mal einer auf Jesus.de erzählt, der in Deutschland in eine Versammlung geht.
In Deutschland gibt es das aber m.W. nicht.
Auch in Deutschland gibt es evangelische Brüdergemeinden, die die Kindertaufe vollziehen. Ich kenne eine russisch-deutsche Gemeinde, es gibt deren aber etliche, da sie sich mit gleichgesinnten Gemeinden treffen.

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Edi
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Re: Ich bin einer

Beitrag von Edi »

Heike hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Ich kenne auch Brüdergemeinden, die sich als eine Art ev. Freikirche sehen. Diese haben die Kindertaufe. Demnach gibt es viele Variationen dieser Gemeinden.
Meinst du vielleicht die "Brüdergemeine" (ohne d)?
Was ist da für ein Unterschied?

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Heike
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Re: Ich bin einer

Beitrag von Heike »

Edi hat geschrieben:
Heike hat geschrieben:Meinst du vielleicht die "Brüdergemeine" (ohne d)?
Was ist da für ein Unterschied?
Die haben ausser einer Namensähnlichkeit nichts miteinander zu tun. Da ist zum Beispiel die Herrnhuter Brüdergemeine, da könnte ich mir vorstellen, dass sie Kindertaufe praktizieren - weiß ich aber nicht mit Bestimmtheit.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Ich hatte versprochen euch einen Link zu geben in dem die Lehre der Brüdergemeinde beschrieben ist.
Hier ist er:
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downl ... einde.html

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich kenne einige Brüdergemeinden nun, aber die sog. Mahlfeier, die in dem Link als bedeutend erwähnt ist, wird da nur alle par Monate angeboten. Ich wunderte mich schon darüber und im NT war da ja wohl auch ein bisschen anders oder?

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Heike
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Beitrag von Heike »

Edi hat geschrieben:Ich kenne einige Brüdergemeinden nun, aber die sog. Mahlfeier, die in dem Link als bedeutend erwähnt ist, wird da nur alle par Monate angeboten. Ich wunderte mich schon darüber und im NT war da ja wohl auch ein bisschen anders oder?
Die mir bekannten Brüdergemeinden haben die Mahlfeier jeden Sonntag, und zwar als gesonderten Gottesdienst vor dem Predigtgottesdienst.

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Edi hat geschrieben:Ich kenne einige Brüdergemeinden nun, aber die sog. Mahlfeier, die in dem Link als bedeutend erwähnt ist, wird da nur alle par Monate angeboten. Ich wunderte mich schon darüber und im NT war da ja wohl auch ein bisschen anders oder?
Also ich kenne da nur ganz wenige Brüdergemeinden, die das nicht sonntäglich machen, und das sind sehr kleine Gemeinden, die an manchen Sonntagen in Nachbargemeinden am Gottesdienst teilnehmen.

asder

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Altlutheraner
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Beitrag von Altlutheraner »

asderrix hat geschrieben:Kein Problem, mehr als 70 cm Wassertiefe haben wir auch nicht und wir haben bisher jeden vollständig unter Wasser bekommen.
Aber bestimmt mit reichlich Zwang zum "Reinquetschen"... :pfeif:
Meine Taufe würde ich mir bequemer wünschen. :freude:

asderrix, welcher Konfession gehörst du an wenn man fragen darf?
Wer Christus hat, hat alles und kann alles.

Zitat von dem Praeceptor Germaniae

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asderrix
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Re: Taufzentrum in der Eislebener Petrikirche

Beitrag von asderrix »

Evangelisch Freikirchliche Gemeinde, oder spezieller Brüdergemeinde.
Ne also Zwang ist da keiner, die Leute die mehr als 70 cm Tiefe brauchen hatten wir noch nicht, und wenn dann machen wir auch gern im Sommer mal im Badeteich ne Taufe, da könnten wir auch größere Kaliber ganz mit Wasser bedecken ;-)
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Altlutheraner
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Re: Taufzentrum in der Eislebener Petrikirche

Beitrag von Altlutheraner »

asderrix hat geschrieben:Evangelisch Freikirchliche Gemeinde, oder spezieller Brüdergemeinde.
Ne also Zwang ist da keiner, die Leute die mehr als 70 cm Tiefe brauchen hatten wir noch nicht, und wenn dann machen wir auch gern im Sommer mal im Badeteich ne Taufe, da könnten wir auch größere Kaliber ganz mit Wasser bedecken ;-)
Brüdergemeinde oder Brüdergemeine, also die Herrnhüter?
Wer Christus hat, hat alles und kann alles.

Zitat von dem Praeceptor Germaniae

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Marcus
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Re: Taufzentrum in der Eislebener Petrikirche

Beitrag von Marcus »

Brüdergemeinde.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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holzi
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Re: Taufzentrum in der Eislebener Petrikirche

Beitrag von holzi »

asderrix hat geschrieben:Evangelisch Freikirchliche Gemeinde, oder spezieller Brüdergemeinde.
Ihr seid doch mit den Baptisten zusammen, oder? Gibt es da Unterschiede zwischen den Brüdergemeinden oder ist das nur noch eine andere Bezeichnung für die selbe Kirche?

Pilgerer
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Re: Taufzentrum in der Eislebener Petrikirche

Beitrag von Pilgerer »

holzi hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Evangelisch Freikirchliche Gemeinde, oder spezieller Brüdergemeinde.
Ihr seid doch mit den Baptisten zusammen, oder? Gibt es da Unterschiede zwischen den Brüdergemeinden oder ist das nur noch eine andere Bezeichnung für die selbe Kirche?
Soweit ich weiß, gibt es in den Brüdergemeinden keine Ältesten oder Pfarrer, sondern die Männer der Gemeinde leiten gleichberechtigt die Gemeinde. Die Rolle der Frau orientiert sich an den Briefen des Paulus und beschränkt sich auf die Leitung von Kinder- und Jugendgruppen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Marcus
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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von Marcus »

Wobei man hier zwischen den offenen und den geschlossenen Brüdern differenzieren sollte. Soweit ich weiß, pflegen nur die offenen Brüdergemeinden Gemeinschaft mit den Baptisten. In einer offenen Brüdergemeinde könnte ich mir so etwas wie offizielle Strukturen, also mit einem Pastor, einen Ältestenrat usw. vorstellen. Bei den geschlossenen Brüdergemeinden gibt es m.W. hingegen überhaupt keine Strukturen, die irgendwie auf „Kirchlichkeit“ hindeuten würden. Dort wechseln sich die Brüder regelmäßig mit dem Predigen ab.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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asderrix
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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von asderrix »

Die Unterteilung offene und geschlossenen Brüdergruppe ist mittlerweile auch nicht mehr so klar.
Ein wichtiges und alle Richtungen vereinendes Merkmal ist das allgemeine Priestertum der Gläubigen.
Jeder Bruder also hat die Möglichkeit, im Predigtdienst oder in einer anderen Art, öffentlich freies Gebet, Liedvorschlag, Bibellesung beim Gedächtnismahl, usw. aktiv an der Ausgestaltung des Gottesdienstes mitzuwirken.
Schwestern sind an Gottesdienstgestaltung normalerweise nicht beteiligt, im Chor, teilweise als Chorleiterin, ist das der Fall, teilweise sprechen sie auch ein freies Gebet.
Sehr wenige Gemeinden haben einen Prediger.
Die Gemeinden werden durch verantwortliche Brüder die sich zur so genannten Brüderstunde treffen oder durch berufene Älteste geleitet. Es ist im allgemeinen eine Teamleitung wobei ein Bruder als Gemeindeleiter oder sogenannter Briefempfänger benannt wurde.
Der Ablauf des Gottesdienstes, also der Mahlfeier und der Wortverkündigungsstunde ist umgeplant, der Heilige Geist soll den Ablauf leiten.
In einigen Gemeinden gibt es einen Predigtplan, der von den verantwortlichen Brüdern monatlich oder in überschaubaren Zeiträumen festgelegt wird.
In Gemeinden die einen Prediger angestellt haben, ist dieser nicht zwingend sonntäglich mit der Verkündigung tran, diese wird auch von anderen Brüdern mit übernommen.
Einige Gemeinden sind Mitglied im Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden.
Der Unterschied zu den Baptisten ist gering, sie legen sehr viel Wert auf die Glaubenstaufe, die die Bedingung für eine Mitgliedschaft in der Gemeinde ist. Bei uns ist das Brotbrechen/Gedächtnismahl das Zentrale, wer regelmäßig daran teilnimmt ist Mitglied unserer Gemeinde.
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Marcus
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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von Marcus »

Vielen Dank für den informativen Beitrag.

Wie lange dauern denn bei Euch die Gottesdienste so gewöhnlich? Sitzt ihr eigentlich beim Brotbrechen an einem großen Tisch zusammen? Wie muss man sich das in etwa vorstellen?
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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von asderrix »

Marcus hat geschrieben: Wie lange dauern denn bei Euch die Gottesdienste so gewöhnlich?

Bei uns ist von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr Brotbrechen und von 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr Wortverkündigung.
Außerdem haben wir in der Woche am Mittwoch von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr Wortbetrachtung wo wir biblische Bücher, zur Zeit den 1. Thessalonicherbrief fortlaufend lesen und die verschiedenen Gedanken dazu zusammentragen.
Sitzt ihr eigentlich beim Brotbrechen an einem großen Tisch zusammen? Wie muss man sich das in etwa vorstellen?
Meist saß man in U-Form um einen Größeren Tisch, also je nach Gemeindegröße in drei bis vielleicht dreißig Reihen hintereinander.
Heutzutage gibt es auch schon einige Gemeinden, die alle in einer Richtung sitzen, also ähnlich wie in Kirchen. Dann steht vorn ein Tisch auf denen die Kelche und das/die Brote liegen.
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Marcus
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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von Marcus »

Vielen Dank für die Auskünfte!

Und wie sieht es bei Euch mit der Kleidung aus? Ist es üblich, dass Mann Anzug und Krawatte, Frau hingegen Kopftuch, einen langen Rock oder ein langes Kleid trägt?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Re: Brüdergemeinden

Beitrag von asderrix »

Marcus hat geschrieben:Und wie sieht es bei Euch mit der Kleidung aus? Ist es üblich, dass Mann Anzug und Krawatte, Frau hingegen Kopftuch, einen langen Rock oder ein langes Kleid trägt?
Bei uns nicht, ich hatte schon 5 Jahre keine Krawatte mehr dran seit meiner HWS-OP.
Manche sehen es noch enger, andere selbst für mich zu leger, meine Söhne gehören zu diesen Typen, kein Wunder bei dem Vater 8)
Einige Schwestern setzen zum Beten noch das Kopftuch auf andere nicht, das finde ich gut dass wir diese Andersartigkeit ertragen und uns dennoch lieben und schätzen.
Gerade in der AV(Alte Versammlung oder Exklusiven Gemeinden) ist aber die Kleidungsfrage noch sehr wichtig
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