Darf man einem Menschen die Taufe verweigern?

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Maria Magdalena
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Darf man einem Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von Maria Magdalena »

Also von einer Bekannten habe ich folgendes erfahren.
Ein junger Mann , der nicht getauft ist , hat bei einer Baptisten Gemeinde seinen Glauben bekundet und darum gebeten getauft zu werden. Nun wurde er dort aber abgewiesen und ihm die Taufe verweigert, mit dem Hinweis " er sei ja man gerade erst 2 Jahre kein Alkoholiker mehr" und somit were sein Glaube nicht echt. Nun meine Frage: " Dürfen Menschen jemanden, er sich nach Gott und unserem Herrn sehnt, die Taufe verweigern? Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?

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Linus
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Beitrag von Linus »

hach da kommt wieder der so schön puritanistische moralinsaure glaube zum Vorschein: Nur die reinen edlen schönen dürfen mitmachen. Bloß: wofür dann noch die Taufe, das Bad zur Vergebung der Sünden? Ich denke auch an Mk 2,17.

Vielleicht ein Fingerzeig, dass er gleich in der katholischen Kirche getauft werden soll.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

So ein Schwachsinn, Sklaven des Gesetzes mehr nicht. Wozu sind die eigentlich durch die Taufe davon erlöst? Reinste Wasserverschwendung.

Der Taufauftrag erging erstmals um die Juden zu taufen und zwar nicht die die eh schon (Schein)Heilig sind sondern gerade die Sünder (Mt 10,5) und dann an die Heiden Mt 28,19, auserdem dient sie ja auch der Sündenvergebung. Niergendwo sagt Christus aber zuerst prüft ihr sie ob sie die Thora einhalten, etc. Ist doch Schwachsinnig gerade jenen die der Gnade Gottes bedürfen, diese vorzuenthalten. Aber uns Katholiken werfen sie immer "unbiblisches Getue" vor.
Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Ja wenn der Täufling zu seinem Entschluss gezwungen wurde oder wenn er sich nen Jux machen will. Und wenn er bereits getauft wurde (Stichwort Wiedertaufe - ist ja auch bei so manchen Freikirchlern beliebt)

LG
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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Die Taufe zu verweigern finde ich ziemlich hart.

Egal welche Glaubensrichtung finde ich, dass der "Aspirant" nicht einfach wegen seines "Vorlebens" abgewiesen werden darf.

Egal welcher Hautfarbe, Rasse ..........

Wenn eine/r um die Aufnahme bittet, sollte davon ausgegangen werde das der/ die jenige sich das mit dem Eintritt in eine Gemeinschaft gut überlegt und sich mit den Konsequenzen die daraus enstehen bewußt ist.

MonaLisa
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Re: Darf man einen Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von MonaLisa »

Maria Magdalena hat geschrieben:Also von einer Bekannten habe ich folgendes erfahren.
Ein junger Mann , der nicht getauft ist , hat bei einer Baptisten Gemeinde seinen Glauben bekundet und darum gebeten getauft zu werden. Nun wurde er dort aber abgewiesen und ihm die Taufe verweigert, mit dem Hinweis " er sei ja man gerade erst 2 Jahre kein Alkoholiker mehr" und somit were sein Glaube nicht echt. Nun meine Frage: " Dürfen Menschen jemanden, er sich nach Gott und unserem Herrn sehnt, die Taufe verweigern? Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Ich denke mal, dass mehr dahinter steht als nur die geringe Zeit als Abstinenzler. Vielleicht hat der Mann Dir das lediglich so erzählt, um sich selbst in einem besseren Licht darzustellen.
Dass jemand "nur" zwei Jahre Abstinenzler ist, ist kein ausreichender Grund für die Verweigerung der Taufe.
Ich selbst kenne einen Alkoholiker, der bei seiner Taufe "nass" ( ;D diese Doppeldeutigkeit, entzückend...), der dann mit Gottes Hilfe und Hilfe seiner Gemeinde trocken geworden ist.
Also, liebe MM, frag doch einfach noch mal genauer nach ...

Liebe Grüße

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Linus hat geschrieben:hach da kommt wieder der so schön puritanistische moralinsaure glaube zum Vorschein: Nur die reinen edlen schönen dürfen mitmachen. Bloß: wofür dann noch die Taufe, das Bad zur Vergebung der Sünden? Ich denke auch an Mk 2,17.

Vielleicht ein Fingerzeig, dass er gleich in der katholischen Kirche getauft werden soll.
Vorurteile sind auch Urteile - Vorverurteilungen einer Sache, die man nicht genau kennt, sind auch Urteile. Wie willst Du Deine Vor/Urteile Gott gegenüber rechtfertigen?

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

FioreGraz hat geschrieben:So ein Schwachsinn, Sklaven des Gesetzes mehr nicht. Wozu sind die eigentlich durch die Taufe davon erlöst? Reinste Wasserverschwendung.

Der Taufauftrag erging erstmals um die Juden zu taufen und zwar nicht die die eh schon (Schein)Heilig sind sondern gerade die Sünder (Mt 10,5) und dann an die Heiden Mt 28,19, auserdem dient sie ja auch der Sündenvergebung. Niergendwo sagt Christus aber zuerst prüft ihr sie ob sie die Thora einhalten, etc. Ist doch Schwachsinnig gerade jenen die der Gnade Gottes bedürfen, diese vorzuenthalten. Aber uns Katholiken werfen sie immer "unbiblisches Getue" vor.
Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Ja wenn der Täufling zu seinem Entschluss gezwungen wurde oder wenn er sich nen Jux machen will. Und wenn er bereits getauft wurde (Stichwort Wiedertaufe - ist ja auch bei so manchen Freikirchlern beliebt)

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? ? ? ? ? ? ?

Fragezeichen über Fragezeichen ...

Ich verstehe Deine Auslassungen nicht ...

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Gott bietet allen, die das Evangelium von Jesus Christus hören, darin seine Gnade an: Jeder, der sich in Buße und Glauben zu Gott hinwendet, empfängt Vergebung seiner Schuld und ewiges Leben. Gott erwartet von jedem die Antwort des Glaubens, zu der er ihn durch seinen Geist befähigt. Wer Christ wird, wendet sich von allem Bösen ab, bekennt fortan Jesus Christus als seinen Herrn und erklärt sich bereit, als Glied der Gemeinde ein verbindliches Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu führen.

Jesus Christus hat seine Gemeinde beauftragt, die an ihn Glaubenden zu taufen. Die Taufe bezeugt die Umkehr des Menschen zu Gott. Deshalb sind nur solche Menschen zu taufen, die aufgrund ihres Glaubens die Taufe für sich selbst begehren. Die Taufe auf das Bekenntnis des Glaubens hin wird nur einmal empfangen. Nach der im Neuen Testament bezeugten Praxis wird der Täufling in Wasser untergetaucht. Die Taufe geschieht auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Der Täufling wird so der Herrschaft Gottes unterstellt.
Was soll denn dann "Wi(e)dertaufe sein?

Ein Mensch kann sich nur einmal in seinem Leben taufen lassen, er kann jedoch einmal auch ohne seine Willenskundgebung getauft "werden", nämlich als Säugling in der "Kindertaufe".
Aber was ist eigentlich Gottes Wille?
Durch den Vollzug der Taufe wird dem Täufling bestätigt, was ihm das Evangelium zusagt und wozu er sich vor Gott und Menschen bekennt: Jesus Christus ist auch für mich gestorben und auferstanden. Mein altes Leben unter der Herrschaft der Sünde ist begraben, durch Christus ist mir neues Leben geschenkt. Gott gibt mir Anteil an der Wirkung des Todes Jesu Christi. Er läßt auch die Kraft seiner Auferstehung an mir wirksam werden, schon jetzt durch die Gabe des Heiligen Geistes und einst durch die Auferweckung zum ewigen Leben.
Mit der Taufe lässt sich der glaubende Mensch als Glied am Leib Christi zugleich in die Gemeinschaft einer Ortsgemeinde eingliedern. Dort erkennt er seine geistlichen Gaben und Aufgaben und übt sie zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen aus, dort erfährt und gewährt er Hilfe und Korrektur.
Zuletzt geändert von MonaLisa am Dienstag 5. September 2006, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.

Petra
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Re: Darf man einen Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von Petra »

MonaLisa hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben: Ein junger Mann , der nicht getauft ist , hat bei einer Baptisten Gemeinde seinen Glauben bekundet und darum gebeten getauft zu werden. Nun wurde er dort aber abgewiesen und ihm die Taufe verweigert, mit dem Hinweis " er sei ja man gerade erst 2 Jahre kein Alkoholiker mehr" und somit were sein Glaube nicht echt.
Ich denke mal, dass mehr dahinter steht als nur die geringe Zeit als Abstinenzler. Vielleicht hat der Mann Dir das lediglich so erzählt, um sich selbst in einem besseren Licht darzustellen.
Höchstwahrscheinlich.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

MonaLisa hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:So ein Schwachsinn, Sklaven des Gesetzes mehr nicht. Wozu sind die eigentlich durch die Taufe davon erlöst? Reinste Wasserverschwendung.

Der Taufauftrag erging erstmals um die Juden zu taufen und zwar nicht die die eh schon (Schein)Heilig sind sondern gerade die Sünder (Mt 10,5) und dann an die Heiden Mt 28,19, auserdem dient sie ja auch der Sündenvergebung. Niergendwo sagt Christus aber zuerst prüft ihr sie ob sie die Thora einhalten, etc. Ist doch Schwachsinnig gerade jenen die der Gnade Gottes bedürfen, diese vorzuenthalten. Aber uns Katholiken werfen sie immer "unbiblisches Getue" vor.
Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Ja wenn der Täufling zu seinem Entschluss gezwungen wurde oder wenn er sich nen Jux machen will. Und wenn er bereits getauft wurde (Stichwort Wiedertaufe - ist ja auch bei so manchen Freikirchlern beliebt)

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Fragezeichen über Fragezeichen ...

Ich verstehe Deine Auslassungen nicht ...
Ich will damit sagen das Christus den Taufauftrag ohne Einschränkung erteilte, im Gegenteil er forderte sogar auf die Sünder zu taufen. Es gibt im NT keine "Beobachtungszeiten" mit nem wie gerecht bin ich Barometer. Die meisten Taufen die beschrieben werden waren "Spontantaufen".
Die Verweigerung der Taufe aufgrund des Vorlebens ist somit unbiblisch.

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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

MonaLisa, du zitierst aus "Rechenschaft vom Glauben" der Baptisten. Ich bringe jetzt den ganzen, die Taufe betreffenden Artikel. (Die vielen danebenstehenden Bibelstellen habe ich des Platzes wegen ausgelassen.)
Gott bietet allen, die das Evangelium von Jesus Christus hören, darin seine Gnade an: Jeder, der sich in Buße und Glauben zu Gott hinwendet, empfängt Vergebung seiner Schuld und ewiges Leben. Gott erwartet von jedem die Antwort des Glaubens, zu der er ihn durch seinen Geist befähigt. Wer Christ wird, wendet sich von allem Bösen ab, bekennt fortan Jesus Christus als seinen Herrn und erklärt sich bereit, als Glied der Gemeinde ein verbindliches Leben in der Nachfolge Jesu Christi zu führen.

Jesus Christus hat seine Gemeinde beauftragt, die an ihn Glaubenden zu taufen. Die Taufe bezeugt die Umkehr des Menschen zu Gott. Deshalb sind nur solche Menschen zu taufen, die aufgrund ihres Glaubens die Taufe für sich selbst begehren. Die Taufe auf das Bekenntnis des Glaubens hin wird nur einmal empfangen. Nach der im Neuen Testament bezeugten Praxis wird der Täufling in Wasser untergetaucht. Die Taufe geschieht auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes: Der Täufling wird so der Herrschaft Gottes unterstellt.

Durch den Vollzug der Taufe wird dem Täufling bestätigt, was ihm das Evangelium zusagt und wozu er sich vor Gott und Menschen bekennt: Jesus Christus ist auch für mich gestorben und auferstanden. Mein altes Leben unter der Herrschaft der Sünde ist begraben, durch Christus ist mir neues Leben geschenkt. Gott gibt mir Anteil an der Wirkung des Todes Jesu Christi. Er läßt auch die Kraft seiner Auferstehung an mir wirksam werden, schon jetzt durch die Gabe des Heiligen Geistes und einst durch die Auferweckung zum ewigen Leben.

Mit der Taufe läßt sich der glaubende Mensch als Glied am Leib Christi zugleich in die Gemeinschaft einer Ortsgemeinde eingliedern. Dort erkennt er seine geistlichen Gaben und Aufgaben und übt sie zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen aus, dort erfährt und gewährt er Hilfe und Korrektur.
Die Aussage des Textes ist:
- Wer bereut, Buße tut und glaubt, erfährt Vergebung und wird Christ
- in der Gemeinde werden die Menschen dann getauft, die die Taufe begehren
- der Getaufte hat sein Leben geändert und bringt sich nun in der Gemeinde ein

Als Bedingung für die Taufe lese ich also "nur" heraus, dass der zu Taufende
- "umgekehrt" ist (zu Gott)
- die Taufe für sich selbst erbittet (sprich: kein Säugling ist, der das nicht kann)

Und diese Bedingungen hat der junge Mann, von dem am Anfang die Rede war, eigentlich nach den Aussagen von Maria Magdalena erfüllt.
Also, ich denke schon - wenn die Sache so war wie beschrieben - dass die betreffende Gemeinde unrecht gehandelt hat. Und sie haben ihren eigenen Satzungen widersprochen...
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Dienstag 5. September 2006, 09:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Bei den Baptisten ist die Taufe eine Bekenntnistaufe. Wenn er dieses Bekenntnis nach vorheriger Schulung sprechen kann, wird man ihn auch taufen, denke ich. Kann mir nicht vorstellen dass seine Krankheit wirklich etwas damit zu tun hat.

Wie ist das denn so bei uns Katholiken. Wenn jemand beim Pfarrer in die Sprechstunde geht und sagt, ich muß mich dringend taufen lassen.... Was passiert dann?


Magdalena

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Sarrha hat geschrieben:Bei den Baptisten ist die Taufe eine Bekenntnistaufe. Wenn er dieses Bekenntnis nach vorheriger Schulung sprechen kann, wird man ihn auch taufen, denke ich. Kann mir nicht vorstellen dass seine Krankheit wirklich etwas damit zu tun hat.

Wie ist das denn so bei uns Katholiken. Wenn jemand beim Pfarrer in die Sprechstunde geht und sagt, ich muß mich dringend taufen lassen.... Was passiert dann?


Magdalena
Warum MUSS sich jemand DRINGEND taufen lassen? *verwirrt schau*
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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Ecce Homo hat geschrieben:
Warum MUSS sich jemand DRINGEND taufen lassen? *verwirrt schau*
Na, ja, ist ja nur so konstruiert... vielleicht weil er plötzlich merkt, wie schnell man sterben kann oder so etwas. :)
Meinetwegen will er sich auch nur taufen lassen. Er wird doch aber auf keinen Fall einfach so getauft, ohne Unterweisung, oder?


Magdalena

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Sarrha hat geschrieben: Wie ist das denn so bei uns Katholiken. Wenn jemand beim Pfarrer in die Sprechstunde geht und sagt, ich muß mich dringend taufen lassen.... Was passiert dann?
Aus dem KKK:
1229 Christ wird man - schon zur Zeit der Apostel - auf dem Weg einer in mehreren Stufen erfolgenden Initiation. Dieser Weg kann rasch oder langsam zurückgelegt werden. Er muß jedoch stets einige wesentliche Elemente enthalten: die Verkündigung des Wortes, die Annahme des Evangeliums, die eine Bekehrung einschließt, das Bekenntnis des Glaubens, die Taufe, die Spendung des Heiligen Geistes und den Zugang zur eucharistischen Gemeinschaft.

1230 Diese Initiation wurde im Lauf der Jahrhunderte und je nach den Umständen verschiedenartig gestaltet. In den ersten Jahrhunderten der Kirche erfuhr die christliche Initiation eine breite Entfaltung: Eine lange Zeit des Katechumenates und eine Reihe vorbereitender Riten, die den Weg der Vorbereitung liturgisch kennzeichneten, führten schließlich zur Feier der Sakramente der christlichen Initiation.

1232 Das Zweite Vatikanische Konzil hat in der lateinischen Kirche einen mehrstufigen „Katechumenat für Erwachsene ... wiederhergestellt" (SC 64). Dessen Riten sind im Ordo initiationis christianae adultorum (1972) zu finden. Das Konzil hat außerdem gestattet, „in den Missionsländern ... außer den Elementen der Initiation, die in der christlichen Überlieferung enthalten sind, auch jene zuzulassen, die sich bei den einzelnen Völkern in Gebrauch befinden, sofern sie ... dem christlichen Ritus angepaßt werden können" (SC 65) [Vgl. SC 37-40].

1233 In allen lateinischen und ostkirchlichen Riten beginnt heute die christliche Initiation von Erwachsenen mit ihrem Eintritt in den Katechumenat, um in einer einzigen Feier der drei Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie zu gipfeln [Vgl. AG 13; ⇒ CIC, cann. 85,1; ⇒ 865; ⇒ 866]. In den ostkirchlichen Riten beginnt die christliche Initiation der Kinder mit der Taufe, auf die gleich darauf die Firmung und der Empfang der Eucharistie folgt. Im römischen Ritus dagegen geht die Initiation während der Jahre der Katechese weiter, um später durch den Empfang der Firmung und der Eucharistie, dem Höhepunkt der christlichen Initiation, vollendet zu werden [Vgl. CIC, cann. ⇒ 851,2; ⇒ 868.].

1247 Seit den Ursprüngen der Kirche ist dort, wo das Evangelium erst seit kurzem verkündet wird, die Erwachsenentaufe am häufigsten. ‘Der Katechumenat [die Taufvorbereitung] nimmt dann einen wichtigen Platz ein. Als Einführung in den Glauben und das christliche Leben soll er darauf vorbereiten, in der Taufe, der Firmung und der Eucharistie die Gabe Gottes in sich aufzunehmen.

1248 Durch diese Zeit der Vorbereitung soll es den Katechumenen ermöglicht werden, auf das göttliche Heilsangebot zu antworten und in Einheit mit einer kirchlichen Gemeinschaft ihre Bekehrung und ihren Glauben zur Reife zu bringen. Es handelt sich um eine „Einführung und ... Einübung im ganzen christlichen Leben, wodurch die Jünger mit Christus, ihrem Meister, verbunden werden. Die Katechumenen müssen also ... in das Geheimnis des Heils eingeweiht werden; durch die Übung eines Lebenswandels nach dem Evangelium und durch eine Folge von heiligen Riten soll man sie stufenweise in das Leben des Glaubens, der Liturgie und der liebenden Gemeinschaft des Gottesvolkes einführen" (AG 14)[Vgl. OICA 19 und 98].

1249 Die Katechumenen „sind schon mit der Kirche verbunden, sie gehören schon zum Hause Christi, und nicht selten führen sie schon ein Leben des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe" (AG ‘14). „Die Mutter Kirche umfaßt sie schon in Liebe und Sorge als die Ihrigen" (LG 14) [Vgl. CIC, cann. ⇒ 206; ⇒ 788].

1253 Die Taufe ist das Sakrament des Glaubens [Vgl. Mk 16,16]. Der Glaube bedarf der Gemeinschaft der Gläubigen. Jeder Gläubige kann nur im Glauben der Kirche glauben. Der Glaube, der zur Taufe erforderlich ist, muß nicht vollkommen und reif sein; es genügt ein Ansatz, der sich entwickeln soll. An den Katechumenen oder seinen Paten wird die Frage gerichtet: „Was erbittest du von der Kirche Gottes?" Und er antwortet: „Den Glauben".

1254 Bei allen Getauften, ob sie nun Kinder oder Erwachsene sind, muß nach der Taufe der Glaube wachsen. Die Taufvorbereitung führt nur zur Schwelle des neuen Lebens. Die Taufe ist die Quelle des neuen Lebens in Christus, aus der das ganze christliche Leben entspringt. Darum feiert die Kirche jedes Jahr in der Osternacht die Erneuerung des Taufgelübdes.

1255 Damit sich die Taufgnade entfalten kann, ist die Hilfe der Eltern wichtig. Auch der Pate und die Patin sollen mitwirken. Sie müssen gute Christen sein, die fähig und bereit sind, dem neugetauften Kind oder Erwachsenen auf seinem Weg im christlichen Leben beizustehen [Vgl. ⇒ CIC, cann. 872-874]. Ihre Aufgabe ist ein wahrhaft kirchliches Amt [officium][Vgl. SC 67]. Die ganze kirchliche Gemeinschaft ist für die Entfaltung und Bewahrung der Taufgnade mitverantwortlich.
Eben nur mal so einige wenige Absätze... ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Sarrha hat geschrieben: Na, ja, ist ja nur so konstruiert... vielleicht weil er plötzlich merkt, wie schnell man sterben kann oder so etwas. :)
Selbst dann MUSS er nicht...
KKK hat geschrieben: 1259 Den Katechumenen, die vor der Taufe sterben, sichert das ausdrückliche Verlangen nach der Taufe, die Reue über ihre Sünden und die Liebe jenes Heil zu, das sie nicht durch das Sakrament empfangen konnten.
KKK hat geschrieben:1261 Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wie sie dies im entsprechenden Begräbnisritus tut. Das große Erbarmen Gottes, der will, daß alle Menschen gerettet werden‘, und die zärtliche Liebe Jesu zu den Kindern, die ihn sagen läßt: „Laßt die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!" (Mk 10,14), berechtigen uns zu der Hoffnung, daß es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt. Die Kirche bittet die Eltern eindringlich, die Kinder nicht daran zu hindern, durch das Geschenk der heiligen Taufe zu Christus zu kommen.


Sarrha hat geschrieben:Meinetwegen will er sich auch nur taufen lassen. Er wird doch aber auf keinen Fall einfach so getauft, ohne Unterweisung, oder?
Ich glaube nicht, dass man ihn sofort tauft... ich meine, es gibt die Nottaufe - die auch jeder spenden kann - aber in welcher Situation der "Not" würde einer zum Pfarrer kommen und "mal eben" dann getauft werden... ;)
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Sarrha
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Beitrag von Sarrha »

Dann könnte mein gedachter Mensch sich aber schon taufen lassen, um erst dann im Glauben zu wachsen, er muß nicht gleich voll Überzeugung das Glaubensbekenntnis sprechen? :hmm:

Ist das jetzt anders als bspw. bei den Baptisten?

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ghiaccio
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Re: Darf man einen Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von ghiaccio »

Maria Magdalena hat geschrieben:Also von einer Bekannten habe ich folgendes erfahren.
Ein junger Mann ... hat ... gebeten getauft zu werden . .. Taufe verweigert, ... Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?

Gibt es! (wie es für alle Sakramente Tatbestände gibt, die erfordern die Sakramentspendung zu verweigern -
nur ist und kann eine Alkoholkrankheit für sich selbst kein Grund/Tatbestand als solcher sein!

Ob sie Geschichte wahr ist?
Sie passt ebenso zu Baptisten, wie sie zu zu Phantasiegeschichten von Menschen, dazu noch kranken Süchtigen, passt.

Doch ändert dies nichts an der Antwort zu einem Teil deiner Frage.
Fröhlich sein, gutes tun und die Spatzen pfeiffen lassen
Hl Don Giovanni Bosco

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Sarrha hat geschrieben:Dann könnte mein gedachter Mensch sich aber schon taufen lassen, um erst dann im Glauben zu wachsen, er muß nicht gleich voll Überzeugung das Glaubensbekenntnis sprechen? :hmm:

Ist das jetzt anders als bspw. bei den Baptisten?
Er könnte sich zwar taufen lassen wollen - ich glaube aber nicht, dass der Pfarrer das stellvertretend für die Kirche macht -
es gibt keine "Privattaufe" - dazu gehört eigentlich auch die Gemeinde und die Paten und und und...

Ich werde vielleicht meinen Beichtvater fragen, was er machen würde, wenn einer käme und... ;)
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Ecce Homo
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Re: Darf man einen Menschen die Taufe verweigern?

Beitrag von Ecce Homo »

ghiaccio hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:Gibt es überhaupt einen Grund einen Menschen die Taufe zu verweigern?
Gibt es! (wie es für alle Sakramente Tatbestände gibt, die erfordern die Sakramentspendung zu verweigern -
nur ist und kann eine Alkoholkrankheit für sich selbst kein Grund/Tatbestand als solcher sein!
CIC hat geschrieben:
Can. 843
§1 Die geistlichen Amtsträger dürfen die Sakramente denen nicht verweigern, die gelegen darum bitten, in rechter Weise disponiert und rechtlich an ihrem Empfang nicht gehindert sind.

§2 Die Seelsorger und die übrigen Gläubigen haben jeweils gemäß der ihnen eigenen kirchlichen Aufgabe die Pflicht, dafür zu sorgen, daß jene, die Sakramente erbitten, auf ihren Empfang durch die erforderliche Verkündigung und katechetische Unterweisung unter Beachtung der von der zuständigen Autorität erlassenen Normen vorbereitet werden.
Was die Taufe konkret angeht:
CIC hat geschrieben: Can. 851 — Die Feier der Taufe muß in der gebotenen Weise vorbereitet werden; deshalb gilt:

1° ein Erwachsener, der die Taufe zu empfangen begehrt, ist in den Katechumenat aufzunehmen und nach Möglichkeit durch die einzelnen Stufen zur sakramentalen Initiation hinzuführen, und zwar gemäß der von der Bischofskonferenz den Verhältnissen angepaßten Initiationsordnung und den besonderen von ihr erlassenen Normen;

2° die Eltern eines Kindes, das getauft werden soll, und ebenso jene, die den Patendienst übernehmen wollen, sind über die Bedeutung dieses Sakraments und die mit ihm zusammenhängenden Verpflichtungen ordnungsgemäß zu belehren; der Pfarrer hat persönlich oder durch andere dafür zu sorgen, daß also die Eltern mit seelsorglichem Zuspruch und sogar mit gemeinsamem Gebet in der gebotenen Weise vorbereitet werden; er soll dazu mehrere Familien versammeln und sie nach Möglichkeit besuchen.

Can. 852 — § 1. Die in den Canones über die Taufe Erwachsener enthaltenen Vorschriften beziehen sich auf alle, die, dem Kindesalter entwachsen, den Vernunftgebrauch erlangt haben.

§ 2. Dem Kind gleichgestellt ist, auch hinsichtlich der Taufe, wer seiner nicht mächtig ist.
Zum Empfänger der Taufe:
CIC hat geschrieben: Can. 864
Fähig zum Empfang der Taufe ist jeder und nur der Mensch, der noch nicht getauft ist.

Can. 865
§ 1. Damit ein Erwachsener getauft werden kann, muß er den Willen zum Empfang der Taufe bekundet haben; er muß über die Glaubenswahrheiten und über die christlichen Pflichten hinreichend unterrichtet und durch den Katechumenat in der christlichen Lebensführung erprobt sein; er ist auch aufzufordern, seine Sünden zu bereuen.

§ 2. Ein Erwachsener, der sich in Todesgefahr befindet, kann getauft werden, wenn er bei einer gewissen Kenntnis der grundlegenden Glaubenswahrheiten auf irgendeine Weise seinen Willen zum Empfang der Taufe bekundet hat und verspricht, sich an die Gebote der christlichen Religion zu halten.
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Beitrag von Linus »

MonaLisa hat geschrieben:Vorurteile sind auch Urteile - Vorverurteilungen einer Sache, die man nicht genau kennt, sind auch Urteile. Wie willst Du Deine Vor/Urteile Gott gegenüber rechtfertigen?
Ich weiß zwar nicht von welchen(Vor-)Urteilen du sprichst (die ich haben soll?) aber ich war lange genug in einer Freikirche um zu wissen wie moralisch integer man ist (und sich in geringerem ausmaß auch nurt gibt) bzw. hab ich genug kontakt mit freikirchlern umn zu wissen wie es dort idR abläuft.
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Maria Magdalena
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@ MonaLisa

Beitrag von Maria Magdalena »

Erstens . Habe ich es von einer Bekannten. Und Zweitens habe ich natürlich nachgefragt, ob dies der einzig Grund sei, weshalb man ihn die Taufe verweigert hat. Gut, sie nannte mir noch einen anderen Grund, der aber so beschämend ist, daß ich ihn nicht nennen möchte. Denn es gibt schon mehr als genug Vorurteile auf beiden Seiten, daß ich halt nicht einsehe noch ein Weiteres in den Raum zu stellen.
Ich habe von ihr nur noch erfahren, wie verzweifelt dieser junge Mann ist, der sich nichts weiter wünscht als durch die Taufe sich voll und ganz unseren Herrn hin geben zu dürfen.
Also denke ich persönlich, man darf einen Menschen, der so in sich den Glauben trägt, nicht einfach aus fadenscheinigen Gründen die Taufe verweigern. Nur weil er vielleicht nicht ins Gemeindebild paßt!

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ghiaccio
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Beitrag von ghiaccio »

M.M.

Du solltest in Erwägung ziehen, dass du über Dritte und dann auch nur die Darstellung einer Seite die Geschichte kennst.

Mit Gefühlen hat die Spendung eines Sakramentes erstrangig nichts zu tun: erfüllt ein Taufbewerber die Voraussetzungen oder nicht.

Erfüllt er sie nicht und erfährt die Folge, wirkt sich das ebenso auf das Gefühl der Beteiligten und der Beobachter aus, wie es eine postive Feststellung und Entscheidung würde.

Diese Gefühle können und dürfen nicht die notwendige, sachliche Prüfung aushebeln/ausschließen, so schmerzlich das auch sein kann und ist.

Vielleicht und ich bin überzeugt davon, kann auch solches notwendig sein.

An einem anerkannten Wallfahrtsort gibt es eine Art Votivtafel auf der zu lesen ist:

"ich danke ..., dass mein Gebet 30 Jahre nicht erhört worden ist".
Es setzt dann in etwa fort, dass der Autor erst dann erkannte, dass das, worum er bat, so nicht Gottes Willen für diese Person entsprochen hat.
Zuletzt geändert von ghiaccio am Dienstag 5. September 2006, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Fröhlich sein, gutes tun und die Spatzen pfeiffen lassen
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Also denke ich persönlich, man darf einen Menschen, der so in sich den Glauben trägt, nicht einfach aus fadenscheinigen Gründen die Taufe verweigern. Nur weil er vielleicht nicht ins Gemeindebild paßt!
Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem von diesen geringsten da nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.
(Mt 25,45)

Wen sie meinen ihre Vorstellung vom Glauben und vom guten Menschen stehe über dem Willen Gottes und sie könnten sich anmassen zu bestimmen wer der Gnade Gottes würdig ist, dann werden sie ihre Rechnung schon noch präsentiert bekommen.
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich eingehen. Nur wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, wird in das Himmelreich eingehen. An jenem Tag werden viele zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich habe euch nie gekannt! Hinweg von mir, ihr Übeltäter!
(Mt 7,21-23)

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MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Linus hat geschrieben:
MonaLisa hat geschrieben:Vorurteile sind auch Urteile - Vorverurteilungen einer Sache, die man nicht genau kennt, sind auch Urteile. Wie willst Du Deine Vor/Urteile Gott gegenüber rechtfertigen?
Ich weiß zwar nicht von welchen(Vor-)Urteilen du sprichst (die ich haben soll?) aber ich war lange genug in einer Freikirche um zu wissen wie moralisch integer man ist (und sich in geringerem ausmaß auch nurt gibt) bzw. hab ich genug kontakt mit freikirchlern umn zu wissen wie es dort idR abläuft.
Na, dann, aber denke daran, es ist immer DEINE Sichtweise!

MonaLisa
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Re: @ MonaLisa

Beitrag von MonaLisa »

Maria Magdalena hat geschrieben:Erstens . Habe ich es von einer Bekannten. Und Zweitens habe ich natürlich nachgefragt, ob dies der einzig Grund sei, weshalb man ihn die Taufe verweigert hat. Gut, sie nannte mir noch einen anderen Grund, der aber so beschämend ist, daß ich ihn nicht nennen möchte. Denn es gibt schon mehr als genug Vorurteile auf beiden Seiten, daß ich halt nicht einsehe noch ein Weiteres in den Raum zu stellen.
Ich habe von ihr nur noch erfahren, wie verzweifelt dieser junge Mann ist, der sich nichts weiter wünscht als durch die Taufe sich voll und ganz unseren Herrn hin geben zu dürfen.
Also denke ich persönlich, man darf einen Menschen, der so in sich den Glauben trägt, nicht einfach aus fadenscheinigen Gründen die Taufe verweigern. Nur weil er vielleicht nicht ins Gemeindebild paßt!
Wenn ich denn mal fragen darf :ja: , um welche Gemeinde handelt es sich denn da?
Es gibt ja verschiedene Ausrichtungen, aber ich glaube nicht, dass es ausschließlich an der äußerlichen Verhaltensweise des jungen Mannes liegt. Da MUSS einfach mehr passiert sein.
Wichtig ist, dass er von ganzem Herzen bejahen kann, dass Jesus Christus sein Heiland und Erlöser ist, dass ER ihm seine Sünden vergeben hat, und dass er sein weiteres Leben mit Jesus Christus leben will. So einfach - und so schwer. Wenn das nicht rüber gekommen ist, und an der gesamten Lebensweise des Taufbewerbers zu erkennen ist, dass er dies alles nicht will ihm Jesus christus schnuppe ist, dann kann es keinem, keiner Gemeinde, und ihm auch selbst nicht zugemutet werden, dass er taufen lässt und Mitglied wird.
Das Hauptkriterium ist also die Stellung des Taufbewerbers zu Jesus Christus.
Das unterscheidet halt eben von der Kindertaufe in den Volkskirchen.

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Fiore schrieb:
Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Du scheinst sehr verletzt worden zu sein, damals?
Dann bitte ich Dich für alle Verletzungen, die Dir jemals in einer Freikirche zugefügt wurden, um Vergebung.
Der Herr möge Deinen weiteren Weg segnen!

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

FioreGraz hat geschrieben:
Also denke ich persönlich, man darf einen Menschen, der so in sich den Glauben trägt, nicht einfach aus fadenscheinigen Gründen die Taufe verweigern. Nur weil er vielleicht nicht ins Gemeindebild paßt!
Ja der Moralisierungs-Morast bei vielen Freikirchlern erstickt den Glauben. Hochmut und Phärisäertum sind die Folge. Ich würde deinem Freund raten sich den Staub aus den Schuhen zu schütteln und sich von der Gemiende abzuwenden, so wie sie sich anscheinend bereits von Gott abgewandt hat.
Diese Erfahrungen habe ich schon im Ansatz in der evangelischen Kirche gemacht... :roll:
FioreGraz hat geschrieben:Wen sie meinen ihre Vorstellung vom Glauben und vom guten Menschen stehe über dem Willen Gottes und sie könnten sich anmassen zu bestimmen wer der Gnade Gottes würdig ist, dann werden sie ihre Rechnung schon noch präsentiert bekommen.
Zustimm - niemand darf über den anderen in dieser Weise richten - siehe den Schächer am Kreuz, da reichte ein kleiner Moment der Reue und des Umdenkens - und das Bekenntnis zu IHM...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

MonaLisa
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Beitrag von MonaLisa »

Fiore schrieb:
Zitat:Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich eingehen. Nur wer den Willen meines Vaters tut, der im Himmel ist, wird in das Himmelreich eingehen. An jenem Tag werden viele zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich habe euch nie gekannt! Hinweg von mir, ihr Übeltäter!
(Mt 7,21-23)
Eben, Du schreibst es!

Ecce Homo
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Re: @ MonaLisa

Beitrag von Ecce Homo »

MonaLisa hat geschrieben: Wichtig ist, dass er von ganzem Herzen bejahen kann, dass Jesus Christus sein Heiland und Erlöser ist, dass ER ihm seine Sünden vergeben hat, und dass er sein weiteres Leben mit Jesus Christus leben will. So einfach - und so schwer. Wenn das nicht rüber gekommen ist, und an der gesamten Lebensweise des Taufbewerbers zu erkennen ist, dass er dies alles nicht will ihm Jesus christus schnuppe ist, dann kann es keinem, keiner Gemeinde, und ihm auch selbst nicht zugemutet werden, dass er taufen lässt und Mitglied wird.
Das Hauptkriterium ist also die Stellung des Taufbewerbers zu Jesus Christus.
Das unterscheidet halt eben von der Kindertaufe in den Volkskirchen.
Ja, bei der Volkskirche wird das Kind schon von vorneherein ohne Eigenleistung und Bedingung in der Taufe von Gott als Kind angenommen... :ja: Selbst bekennen wird der Mensch den Glauben dann in der Vollendung der Taufe - der Firmung nämlich... :ja:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

"ich danke ..., dass mein Gebet 30 Jahre nicht erhört worden ist".
Es setzt dann in etwa fort, dass der Autor erst dann erkannte, dass das, worum er bat, so nicht Gottes Willen für diese Person entsprochen hat.
Das erinnert mich an ein Lied des Country-Sängers Garth Brooks, worin es heißt: " One of God's greatest gifts are unanswered prayers."
:)
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Petra
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Re: @ MonaLisa

Beitrag von Petra »

Maria Magdalena hat geschrieben:Erstens . Habe ich es von einer Bekannten. Und Zweitens habe ich natürlich nachgefragt, ob dies der einzig Grund sei, weshalb man ihn die Taufe verweigert hat. Gut, sie nannte mir noch einen anderen Grund, der aber so beschämend ist, daß ich ihn nicht nennen möchte. Denn es gibt schon mehr als genug Vorurteile auf beiden Seiten, daß ich halt nicht einsehe noch ein Weiteres in den Raum zu stellen.
Bestimmt ist es einem Menschen schonmal irgendwann, irgendwo bei der r.-katholischen Kirche ebenso ergangen.

(Beschämend für wen? Den jungen Mann oder die Verantwortlichen dieser bapt. Gemeinde?)

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