Es ist doch logisch, dass ein Buch wie die Bibel, das nach langem Ringen irgendwann mal von der Kirche zusammengestellt wurde, nicht selber über diese Zusammenstellung sprechen kann, in dem Siinne sie sei allein massgebend und sonst nichts. Das hätte, wenn schon, dann die Kirche damals tun müssen, hat sie aber nicht und konnte sie auch nicht, weil es allem bisherigen widersprochen hätte.
Zirkelschlüsse sind die Thesen aus der Bibel könne man die Bibel beweisen. Mit Logik hat das wirklich nichts zu tun und auch nicht die Stelle, die immer im Buch der Offenbarung angeführt wird, "wer diesem Offenbarungsbuch etwas hinzufüge..." Diese Stelle bezieht sich logischerweise auch nur auf die Apokalypse und nicht wie man es gerne hätte auf die ganze Bibel. Als das geschrieben wurde, gab es noch längst keinen Bibelkanon, nicht einmal Vorläufer davon.
Der Herr selber hat einmal jemand folgendes gesagt, der ihn über ein bestimmtes Thema fragte, warum das nicht explizit und präzise in der Bibel stehe: "Meinen mich sehr liebenden Kindern offenbare ich es auch direkt, die Menschen hätten es ohne den hlg. Geist ohnehin nicht verstanden und oder gar verdreht. Genau das Wirken des hlg. Geistes, der in alle Wahrheit führt, bestätigt nun aber die Schrift, die auch sagt, dass der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht.
Mir kommt vieles in dem Zusammenhang, was ich hier lese sehr buchstabiererisch vor, auch wenn ich lesen muss, die Bibel würde gegen die Himmelfahrt Marias sprechen. Sie spricht doch nicht dagegen, sie sagt nur nichts dazu und weil sie nichts sagt, kann man auch nicht behaupten, sie stütze so etwas nicht, zumal wie gesagt vieles in der Schrift gar nicht erwähnt wird, was damals geschehen ist.
Der heilige Basilus hat schon geschrieben, dass es mündlich weitergegebene Tradition gibt und manches verborgen ist und nur durch Schweigen bewahrt wurde.
Ich nehme mal den Text,, den Robert ins Forum gestellt hatte.
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... t=basilius
S. Basilius Magnus (de Spiritu Sancto XXVII,66) hat folgendes
geschrieben:
»Unter den in der Kirche bewahrten Glaubenslehren und Verkündigungen besitzen wir die einen aus der schriftlich festgelegten Unterweisung, die anderen haben wir von der Tradition der Apostel auf dem Weg der Mysterien überliefert empfangen. Beide haben für den Glauben die gleiche Bedeutung. Dieser Feststellung wird niemand widersprechen, der auch nur die geringste Erfahrung mit den geheiligten Satzungen der Kirche hat. Denn wenn wir es betrieben, den ungeschriebenen Brauch als minder gültig abzulehnen, dann würden wir unvermerkt auch das Evangelium an Stellen treffen, die ihrerseits von grundlegender Bedeutung sind.
Mehr noch, wir beschränkten die Verkündigung auf bloße Namen. Welche Anweisung aus der Schrift gibt es, um zunächst das Gebräuchlichste zu nennen, daß die auf den Namen unseres Herrn Jesus Christus Hoffenden sich mit dem Kreuzeszeichen bezeichnen? Welcher Buchstabe hat uns gelehrt, uns beim Gebet nach Osten zu wenden? Die Worte der Epiklese bei der Konsekration des Brotes der Eucharistie und des Kelches der Segnung - wer von den Heiligen hat sie uns schriftlich hinterlassen? Wir begnügen uns ja nicht mit dem, was der Apostel oder das Evangelium anführen, sondern sprechen vorher und nachher noch andere Worte, die wir aus der nichtschriftlichen Lehre empfangen haben und die eine große Bedeutung für das Geheimnis haben.
Wir segnen auch das Taufwasser und das Öl der Salbung und außerdem den Täufling selbst. Aufgrund welcher Schrifttexte tun wir das? Nicht aufgrund der verborgenen und geheimnisvollen Überlieferung? Mehr noch, welches geschriebene Wort lehrte uns die Salbung mit Öl ihrerseits? Das dreifache Untertauchen des Täuflings, woher kommt es? Und all die anderen Dinge bei der Taufe, das dem Teufel und seinen Engeln Entsagen, aus welcher Schrift stammt das? Etwa nicht aus dieser nichtöffentlichen, verborgenen Lehre, die unsere Väter in unbekümmertem und schlichtem Schweigen bewahrt haben, wohl darüber belehrt, daß die Ehrwürdigkeit der Geheimnisse durch Schweigen bewahrt bleibt? Was die Nichteingeweihten noch nicht einmal sehen durften, wie sollte es vernünftig sein, das als Lehre schriftlich auszuposaunen?"
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.