Protestantische Pfingstler-Sekten in Brasilien
Verfasst: Mittwoch 9. Mai 2007, 20:43
Warum haben eigentlich diese protestantischen Pfingstler-Sekten in Brasilien so einen grossen Zulauf? Was macht sie attraktiv?
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Ja das ist sicher ein Punkt der ausschlaggebent ist.Edi hat geschrieben:Sie versprechen den Himmel schon auf Erden also Wohlstand und anderes mehr, mindestens ist das ein Gesichtspunkt, es gibt aber noch weitere.
Hallo Raimund,Raimund Josef H. hat geschrieben:Warum haben eigentlich diese protestantischen Pfingstler-Sekten in Brasilien so einen grossen Zulauf? Was macht sie attraktiv?
Vielen Dank für diesen wirklich sehr guten und kompetenten Überblick über die dortige Situation. Jetzt ist mir einiges viel verständlicher.holzi hat geschrieben: ...
Lieber Sofaklecks,sofaklecks hat geschrieben:Sehr gut, Holzi!
Und jetzt Anschlussfrage:
Gelten diese Feststellungen cum grano salis (demnächst) auch bei uns?
Priestermangel. Auch hier.
Unkenntnis der religiösen Lehre und Aberglaube. Auch hier.
Ausnutzen jedweder Ungeschicklichkeit der Kirche bei der Verkündigung. Auch hier.
Und was tun wir?
Wir streiten uns um die alte Messe.
sofaklecks
Zu Recht. Denn deren Abschaffung war Ursache und deren Wiederzulassung wird Lösung der Probleme sein. Das Thema geht mit den Problemen Hand in Hand.sofaklecks hat geschrieben: Priestermangel. Auch hier.
Unkenntnis der religiösen Lehre und Aberglaube. Auch hier.
Ausnutzen jedweder Ungeschicklichkeit der Kirche bei der Verkündigung. Auch hier.
Und was tun wir?
Wir streiten uns um die alte Messe.
Vielleicht liegt das daran, daß so viele Katholiken und gerade die Priester Weicheier sind und statt zu ihrem Glauben zu stehen sich für diesen entschuldigen.Warum haben eigentlich diese protestantischen Pfingstler-Sekten in Brasilien so einen grossen Zulauf? Was macht sie attraktiv?
Würden die heutiggewordenen Priester weniger historisch kritisieren, sondern ihr Charisma in einem schlichten, auf das Wesentliche beschränkten Glauben entfalten, wären sie weit wirkungsvoller als die Pfingstler. Letzter geben den Menschen das, wofür sich die Katholischen schämen.Edi hat geschrieben:kann man natürlich auch mehr missionieren und allzuviel theogische Ahnung brauchen deren Prediger auch nicht zu haben.
Deutschland wird dagegen in den Gebieten die wirklich noch einen alltäglichen Bezug zum Katholizismus haben (d.h. vor allem in den ländlichen Gebieten) von einer sich verstärkenden Säkularisierungswelle getroffen sein.holzi hat geschrieben:Daher glaube ich nicht, dass Deutschland von dieser zweiten Reformationswelle so stark betroffen ist wie Lateinamerika, das wiederum von der ersten Reformation ja fast nichts mitbekommen hat.sofaklecks hat geschrieben: Und jetzt Anschlussfrage:
Gelten diese Feststellungen cum grano salis (demnächst) auch bei uns?
Richtig. Das ist aber eine komplett andere Entwicklung als in Lateinamerika.Raimund Josef H. hat geschrieben:...
Die Strukturreformen der Diözesen in denen Gemeinden - die bislang noch eine Quote von mind. 50% Kirchenbesuchern hatten - der Priester gestrichen wird, werden dem Volksglauben gar den Rest geben. Die zweite Säkularisation.
Wahrscheinlich erwähnen die Evangelikalen sogar Christus und sehen diesen nicht nur als Oberrevoluzzer, wie die lächerlichen BefreiungstheologenRichtig. Das ist aber eine komplett andere Entwicklung als in Lateinamerika.
Das ist richtig. Beispielsweise stelle ich zwar in der Kirche meiner Frau ein protestantisch-verengtes Glaubensschema fest, aber an Jesus Christus glaubt sie fest und innig, vielleicht mehr als so mancher Katholik. Und nach ihrer Rückkehr zu ihrer Kirche (sie war baptistisch getauft) bin auch ich wieder intensiver in die "Sache mit Jesus" eingestiegen, habe mich nach einigem Umherschauen, Nachdenken und Beten aber entschlossen, doch katholisch zu bleiben, dann aber richtig.Bembel hat geschrieben:Wahrscheinlich erwähnen die Evangelikalen sogar Christus und sehen diesen nicht nur als Oberrevoluzzer, wie die lächerlichen BefreiungstheologenRichtig. Das ist aber eine komplett andere Entwicklung als in Lateinamerika.
Anthropogene Klimaveränderung war eben immer schon ein Renner.sofaklecks hat geschrieben: Ich fürchte nur, dass das in etwa die Haltung des Neandertalers ist, der, als es vor der Höhle in Strömen giesst, zu seinem Kumpel sagt: "So ein Wetter gibt es auch erst, seit die mit Pfeil und Bogen schiessen!"
Zum einen habe ich nichts von "es soll alles werden wie früher" geschrieben. Dein Einwurf zur Alten Messe bedurfte jedoch eines angemessenen Kommentars.sofaklecks hat geschrieben:@Kurt
Wenn du mir versprichst, dass alles wieder so wird wie früher, bin ich der erste, der die Wiedereinführung des alten Ritus fordert.
Ich fürchte nur, dass das in etwa die Haltung des Neandertalers ist, der, als es vor der Höhle in Strömen giesst, zu seinem Kumpel sagt: "So ein Wetter gibt es auch erst, seit die mit Pfeil und Bogen schiessen!"
Und zwar obendrein durch den Wirrkopf.Kurt hat geschrieben:… als der heutiggewordenen katholischen Kirche, die das Herz durch den Kopf ersetzt hat.
Nein. Schau z. B., was ich regelmäſsig zum Thema angeblicher Marienerſcheinungen, Privatoffenbarungen und überſteigerter Mariodulie und gar Mariolatrie ſage. Das gibt es querbeet durch die liturgiſchen Fraktionen.sofaklecks hat geschrieben:Und was die Wirrköpfe angeht, findet man die tatsächlich nur unter denen, die das Konzil für richtig und wichtig halten?
Vielleicht als schleichender Prozeß, wobei das nicht ausschließlich etwas mit dem Konzil zu tun hat. Aber wer sich über den Erfolg der Pfingstkirchen und auch anderer freikirchlichen Gruppierungen wundert, der sollte nicht a priori den berüchtigten Geist des Konzils als eineUrsache ausschließen. Die Kirche ist in der Tat komplizierter geworden, verwirrender, orientierungsloser. Sie bot auch in schwierigsten Zeiten über Jahrhunderte Halt, bei Krankheit, Not und politischer Verfolgung. Das, was vor 1970 unter widrigsten Bedingungen ging, geht heute - unter ebenfalls widrigen Bedingungen - nicht mehr. Die Kirche hat sich nämlich den widrigen Bedingungen angepasst, und wird dadurch zunehmend selber zu einer widrigen Bedingung für die Notleidenden.sofaklecks hat geschrieben:Nur lese ich das hier immer wieder wie die Ballade vom Schnee vom vergangenen Jahr, dass nach 1970 das wahre katholische Erbe samt und sonders über Bord geworfen wurde.
Raimund Josef H. hat geschrieben:Warum haben eigentlich diese protestantischen Pfingstler-Sekten in Brasilien so einen grossen Zulauf? Was macht sie attraktiv?
sofaklecks hat geschrieben:Sehr gut, Holzi!
Und jetzt Anschlussfrage:
Gelten diese Feststellungen cum grano salis (demnächst) auch bei uns?
Priestermangel. Auch hier.
Unkenntnis der religiösen Lehre und Aberglaube. Auch hier.
Ausnutzen jedweder Ungeschicklichkeit der Kirche bei der Verkündigung. Auch hier.
Und was tun wir?
Wir streiten uns um die alte Messe.
sofaklecks
Die Antwort des Heiligen Vaters:Raimund Josef H. hat geschrieben:Warum haben eigentlich diese protestantischen Pfingstler-Sekten in Brasilien so einen grossen Zulauf? Was macht sie attraktiv?
Man kann es nicht oft genug betonen!zenit.org hat geschrieben:Benedikt XVI. erinnerte am Freitag mehr als 400 brasilianische Bischöfe daran, dass eine mangelhafte Verkündigung der Glaubenswahrheiten in hohem Maße für den Austritt von Katholiken aus der Kirche verantwortlich sei. Deshalb ermutigte der Papst zu einer „Pastoral der Annahme“, die die gelebte Solidarität mit einschließe. Vor allem die Armen und Notleidenden müssten die Nähe der Kirche verstärkt erfahren.
Das gilt leider nicht nur in Südamerika , wir in Europa sind auch viel "zu verfressen" geworden und das bezieh ich nicht nur auf den Klerus . Wir kranken alle an der Langeweile in dieser Gesellschaft , statt uns um die Verkündigung zu scheren .Kurt hat geschrieben: Die Antwort des Heiligen Vaters:
Man kann es nicht oft genug betonen!zenit.org hat geschrieben:Benedikt XVI. erinnerte am Freitag mehr als 400 brasilianische Bischöfe daran, dass eine mangelhafte Verkündigung der Glaubenswahrheiten in hohem Maße für den Austritt von Katholiken aus der Kirche verantwortlich sei. Deshalb ermutigte der Papst zu einer „Pastoral der Annahme“, die die gelebte Solidarität mit einschließe. Vor allem die Armen und Notleidenden müssten die Nähe der Kirche verstärkt erfahren.
Ja. Der Heilige Vater an gleicher Stelle:Christian hat geschrieben:Wir kranken alle an der Langeweile in dieser Gesellschaft , statt uns um die Verkündigung zu scheren .
Klarer und deutlicher kann man es nicht mehr formulieren.„Die Menschen, die für den aggressiven Proselytismus der Sekten, der zu Recht Anlass zur Sorge gibt, am verwundbarsten sind und die nicht in der Lage sind, dem Ansturm des Agnostizismus, des Relativismus und des Laizismus standzuhalten, sind im Allgemeinen jene Gläubigen, die nicht ausreichend evangelisiert wurden und leicht zu beeinflussen sind, weil ihr Glaube schwach ist und mitunter konfus, wankelmütig und naiv.“
Noch klarer wird es allerdings unter Hinzuziehung der alten Volksweisheit "der Fisch beginnt beim Kopf zu stinken".Kurt hat geschrieben:Klarer und deutlicher kann man es nicht mehr formulieren.„Die Menschen, die für den aggressiven Proselytismus der Sekten, der zu Recht Anlass zur Sorge gibt, am verwundbarsten sind und die nicht in der Lage sind, dem Ansturm des Agnostizismus, des Relativismus und des Laizismus standzuhalten, sind im Allgemeinen jene Gläubigen, die nicht ausreichend evangelisiert wurden und leicht zu beeinflussen sind, weil ihr Glaube schwach ist und mitunter konfus, wankelmütig und naiv.“
Peregrin hat geschrieben:.Noch klarer wird es allerdings unter Hinzuziehung der alten Volksweisheit "der Fisch beginnt beim Kopf zu stinken".