Heute (31.10.) ist Reformationstag

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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SpaceRat
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Heute (31.10.) ist Reformationstag

Beitrag von SpaceRat »

Der Reformationstag ist gesetzlicher Feiertag in folgenden deutschen Bundesländern: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

In der Schweiz feiern die reformierten Kirchen am ersten Sonntag im November den Reformationstag. Im überwiegend katholischen Österreich haben evangelische Schüler am 31. Oktober schulfrei und evangelischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist der Besuch eines Gottesdienstes zu ermöglichen

Trotz eines Bevölkerungsanteils von nur rund ein Prozent Protestanten ist der Reformationstag in Slowenien staatlicher Feiertag. Die Reformation besitzt für die Slowenen großen kulturellen Wert, da der slowenische Reformator Primoz Trubar 1550 die ersten Bücher in ihrer eigenen Sprache verfasste. Dessen Schüler Jurij Dalmatin veröffentlichte 1584 eine Vollbibel auf Slowenisch.

Seit 2006 ist auch in Chile der 31. Oktober ein Feiertag. Er ist durch ein Dekret des damaligen chilenischen Präsidenten Ricardo Lagos Escobar vom 28. Dezember 2005 eingerichtet worden.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sachlich ist dieser merkwürdige Tag ja wohl selbst für die
Geschichte der lutherischen Reformation ohne Relevanz.

Bemerkenswert ist aber, wie dieser Tag innerhalb weniger
Jahre wie von unsichtbarer Hand gesteuert quer durch die
Welt von Greifswald bis Valparaiso zum Feiertag erhoben
wurde.

Erstaunlich wirksame Seilschaften.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sachlich ist dieser merkwürdige Tag ja wohl selbst für die
Geschichte der lutherischen Reformation ohne Relevanz.
Am Vorabend zu Allerheiligen, also am 31.10., fand der (angebliche oder tatsächliche, für beides gibt es "Belege") Thesenanschlag an der Tür der Schloßkirche zu Wittenberg statt.
Inwiefern man da von nicht relevant sprechen kann, erschließt sich mir nicht.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bemerkenswert ist aber, wie dieser Tag innerhalb weniger
Jahre wie von unsichtbarer Hand gesteuert quer durch die
Welt von Greifswald bis Valparaiso zum Feiertag erhoben
wurde.
Das ist natürlich völliger Blödsinn.
Das Gegenteil ist der Fall, so wurde der Reformationstag in Niedersachsen und Schleswig-Holstein als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Das selbe kann ich mir in Hamburg und Bremen vorstellen, da finde ich aber keine Quellen zu.

Auch der Zeitraum ist Blödsinn:
Bereits im Reformationsjahrhundert finden sich vereinzelte Jahresfeiern. Zunächst wurden auch der 10. November oder der 18. Februar (Luthers Geburts- bzw. Todestag) als Gedenktage gefeiert; zudem galt der 25. Juni als Tag der Augsburger Konfession als Festtag. Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte 1667 den 31. Oktober an, welcher sich dann in den meisten Ländern durchsetzte.
1667->2007 sind bei mir schlappe 340 Jahre...
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Erstaunlich wirksame Seilschaften.
Bestimmt Freimaurer ;)
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.

Eine bemerkenswerte Predigt zu diesem Thema hat einmal Stanley Hauerwas, einer der bedeutendsten methodistischen Theologen unserer Zeit, unter dem Titel Reformation is Sin gehalten. Zurecht weist er darin auf, daß ein gut Teil der "reformatorischen Erkenntnis" auf einer krassen Fehlinterpretation der Heiligen Schrift beruht. Die Evangelischen lasen die Schrift so, als wären in den Pharisäern und Schriftgelehrten (oder den Juden allgemein) die katholischen Theologen ihrer Zeit abgebildet. Wir wissen heute, daß dies exegetisch gar nicht haltbar ist. Wann wird der Reformationstag abgeschafft?

Feiern sollte man das Allerheiligenfest.
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr. Viel Schlimmes ist daraus entstanden.
*Schnüff*
Du machst mich ganz betroffen...
Naja, nicht wirklich. Ich bin froh und dankbar, daß es die Reformation gegeben hat.

BTW:

Church of England - Holy Days
October
31 Martin Luther, Reformer, 1546, Commemoration

Oops....

Episcopal Church

Luther, Martin

(Nov. 10, 1483-Feb. 18, 1546). Founder of the sixteenth-century Reformation in Germany. [...] He is commemorated in the Episcopal calendar of the church year on Feb. 18.


Gut, nicht der 31.10., aber trotzdem...
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

SpaceRat hat geschrieben: Church of England - Holy Days
October
31 Martin Luther, Reformer, 1546, Commemoration
Eben. Gedenktag. Der niedrigsten Ordnung. Selbst John und Charles Wesley stehen eine Stufe höher... ;)

Morgen: All Saints. Principal Feast. :mrgreen:
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Heute ist der Gedenktag des Heiligen Bischofs Wolfgang von Regensburg +994

Gott,
du hast uns im heiligen Wolfgang einen Mann des
Geistes und der Tat geschenkt und ihn berufen,als
Mönch und Bischof auf vielfache Weise deinem Volk zu dienen.
Gib auch der Kirche unserer Zeit die Weite seines Geistes
und die Kraft seiner Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme Dich
meiner.

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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
SpaceRat hat geschrieben: Church of England - Holy Days
October
31 Martin Luther, Reformer, 1546, Commemoration
Eben. Gedenktag. Der niedrigsten Ordnung. Selbst John und Charles Wesley stehen eine Stufe höher... ;) Morgen: All Saints. Principal Feast. :mrgreen:
Ja, und?

Calender of Saints (Lutheran):
October
31 Reformation Day (Lesser Festival) R

November
1 All Saints (Festival) W

Und ein Gedenktag ist immer noch auf dem gleichen Level wie
January
22 Vincent of Saragossa, Deacon, first Martyr of Spain, 304
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SpaceRat
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Beitrag von SpaceRat »

Norbert hat geschrieben:Heute ist der Gedenktag des Heiligen Bischofs Wolfgang von Regensburg +994
Nur römisch und selbst das nur im dt. Sprachgebiet.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

SpaceRat hat geschrieben:Ja, und?
You are proving my point. :D

Ich sagte, man soll der Reformation gedenken, sie aber nicht feiern. Nichts anderes tut die Kirche von England in ihrem Heiligenkalender, in dem sie dem Reformator Luther die niedrigste Stufe eines Gedenkens zuweist. Kein Fest wie bei den Lutheranern.
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Allons
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Beitrag von Allons »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Feiern sollte man das Allerheiligenfest.
Ich denke auch, weder Anlaß noch Art der Reformation selbst sind ein Grund zum Feiern. Einkehr schon eher. Wir können schon froh sein, wenn Halloween nicht zu sehr überbordet.

Gruß, Allons!

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Luther wollte keine Reformation sondern eine Reform in der katholischen Kirche. Er wollte aufwecken. - Und einiges hat sich ja auch geändert.
Ich weiß nicht, was an den Thesen verwerflich war.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Und aus dem Grund wünsche ich allen Christen der reformatorischen Tradition einen ruhigen, besinnlichen und im besten Sinne feierlichen Reformationstag.

Leider konnte ich heute morgen nichst schreiben, sonst wären meine Wünsche schon früher online gegangen.

Gruß,Pit
Raphaela hat geschrieben: ...
Luther wollte keine Reformation sondern eine Reform in der katholischen Kirche. Er wollte aufwecken. - Und einiges hat sich ja auch geändert.
...
carpe diem - Nutze den Tag !

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Raphaela hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Luther wollte keine Reformation sondern eine Reform in der katholischen Kirche. Er wollte aufwecken. - Und einiges hat sich ja auch geändert.
Yep - ohne Luther kein Konzil von Trient. Aber das wollen viele Katholiken nicht wahrhaben :mrgreen:

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Dann mach mal ;)

Wir Lutheraner können mit Recht stolz darauf sein, dass die Lutherische Kirche - als Teil der einen Kirche Jesu Christi - aus theologischen Gründen entstanden ist. Bei euch war es nur ein König, der sich scheiden lassen wollte. Dass man so etwas nicht feiert, kann wohl jeder verstehen. Warum ihr nicht ehrlich zu euch selbst seid und wieder zurück nach Rom geht, ist nicht nachvollziehbar.

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Lutheraner hat geschrieben:Wir Lutheraner können mit Recht stolz darauf sein, dass die Lutherische Kirche - als Teil der einen Kirche Jesu Christi - aus theologischen Gründen entstanden ist. Bei euch war es nur ein König, der sich scheiden lassen wollte. Dass man so etwas nicht feiert, kann wohl jeder verstehen. Warum ihr nicht ehrlich zu euch selbst seid und wieder zurück nach Rom geht, ist nicht nachvollziehbar.
Nice troll. Schade, daß er ein Zeugnis Deiner mangelhaften Kenntnisse über unsere Kirche ist. :roll:

Wenn es einen Monarchen gegeben hat, der unsere Kirche geprägt hat oder sie von Rom getrennt hat, war es Elizabeth, nicht Henry VIII. (Mary hatte die englische Kirche zwischenzeitlich wieder zurück nach Rom geführt.) Und Elizabeth hatte tatsächlich theologische Gründe.

Wieder zusammen mit Rom wollen wir tatsächlich sein. Nur nicht um jeden Preis. :P

Cheers,

John
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Linus
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Beitrag von Linus »

John Grantham hat geschrieben: Wieder zusammen mit Rom wollen wir tatsächlich sein. Nur nicht um jeden Preis. :P
Ihr habt (wie die Lutheraner auch) ein Gehorsamkeitsproblem. Lucifer läßt grüßen. :roll:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Linus hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Wieder zusammen mit Rom wollen wir tatsächlich sein. Nur nicht um jeden Preis. :P
Ihr habt (wie die Lutheraner auch) ein Gehorsamkeitsproblem. Lucifer läßt grüßen. :roll:
Dann machen wir gemeinsame Sache mit den Orthodoxen. :P

Cheers,

John
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Linus
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Beitrag von Linus »

John Grantham hat geschrieben:Dann machen wir gemeinsame Sache mit den Orthodoxen. :P
Das Problem bei den Orthodoxen sehe ich nicht im Gehorsam.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Linus hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Dann machen wir gemeinsame Sache mit den Orthodoxen. :P
Das Problem bei den Orthodoxen sehe ich nicht im Gehorsam.
Wie das? Die sind mit dem Papstamt in seiner jetzigen Form ebensowenig begeistert wie wir.

Cheers,

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Raphael

Beitrag von Raphael »

John Grantham hat geschrieben:Wenn es einen Monarchen gegeben hat, der unsere Kirche geprägt hat oder sie von Rom getrennt hat, war es Elizabeth, nicht Henry VIII. (Mary hatte die englische Kirche zwischenzeitlich wieder zurück nach Rom geführt.) Und Elizabeth hatte tatsächlich theologische Gründe.
Hier lügst Du Dir gehörig selber in die Tasche!

Elisabeth war eine ausgeprägte Machtpolitikerin, die die Fußstapfen, welche ihr Vater hinterlassen hatte, bereitwillig ausfüllte. Unter ihrer Herrschaft wurde die anglikanische Gemeinschaft in England "sattelfest" gemacht, wozu auch der Aufbau des britischen Empire beigetragen hat. Denn: Wer will schon gegen eine in weltlichen Dingen so erfolgreiche Frau anstinken?

Die Folge war, daß die heute als Anglikaner bezeichnete Gemeinschaft aus der Jüngerschaft Jesu herausfiel und zur Jüngerschaft der Suprematsakte mutierte ............

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Lutheraner hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Luther wollte keine Reformation sondern eine Reform in der katholischen Kirche. Er wollte aufwecken. - Und einiges hat sich ja auch geändert.
Yep - ohne Luther kein Konzil von Trient. Aber das wollen viele Katholiken nicht wahrhaben :mrgreen:
Nur dass ich ausgerechnet noch katholisch [Punkt] :ja: :ja: :ja:

John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Raphael hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Wenn es einen Monarchen gegeben hat, der unsere Kirche geprägt hat oder sie von Rom getrennt hat, war es Elizabeth, nicht Henry VIII. (Mary hatte die englische Kirche zwischenzeitlich wieder zurück nach Rom geführt.) Und Elizabeth hatte tatsächlich theologische Gründe.
Hier lügst Du Dir gehörig selber in die Tasche!

Elisabeth war eine ausgeprägte Machtpolitikerin, die die Fußstapfen, welche ihr Vater hinterlassen hatte, bereitwillig ausfüllte. Unter ihrer Herrschaft wurde die anglikanische Gemeinschaft in England "sattelfest" gemacht, wozu auch der Aufbau des britischen Empire beigetragen hat. Denn: Wer will schon gegen eine in weltlichen Dingen so erfolgreiche Frau anstinken?

Die Folge war, daß die heute als Anglikaner bezeichnete Gemeinschaft aus der Jüngerschaft Jesu herausfiel und zur Jüngerschaft der Suprematsakte mutierte ............
Nice troll. Schade, daß der auch am Thema vorbei ist.

(Witzig. Englische Monarchen seien 'ausgeprägte Machtpolitiker', aber Päpste, nein nein, immer unschuldig. :roll:)

Cheers,

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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.
Dann mach mal ;)

Wir Lutheraner können mit Recht stolz darauf sein, dass die Lutherische Kirche - als Teil der einen Kirche Jesu Christi - aus theologischen Gründen entstanden ist. Bei euch war es nur ein König, der sich scheiden lassen wollte. Dass man so etwas nicht feiert, kann wohl jeder verstehen. Warum ihr nicht ehrlich zu euch selbst seid und wieder zurück nach Rom geht, ist nicht nachvollziehbar.
Irrtum.

Heinrich hat keine Kirche gegründet. Er hat nur die seit dem frühen Mittelalter bestehende englische Kirche von Rom getrennt, was dringend nötig war.

Luther hat durch die Einführung einer neuen Theologie mit falschen Grundvorraussetzungen eine neue Kirche gegründet.

Im Gegensatz zu den Lutheranern haben die Anglikaner zwar die nötigen Reformen durchgeführt (allerdings nicht unter Heinrich, sondern unter Edward und unter Elisabeth), dabei aber nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, wie die kontinentaleuropäische Reformation.

PS Und wie war das noch mit Philip von Hessen und der Bigamie, die Luther gedeckt hat??? :D
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Linus hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben: Wieder zusammen mit Rom wollen wir tatsächlich sein. Nur nicht um jeden Preis. :P
Ihr habt (wie die Lutheraner auch) ein Gehorsamkeitsproblem. Lucifer läßt grüßen. :roll:
Vielleicht haben wir ein Gehorsamsproblem. Leider hat Rom ein Autoritätsproblem. Das ist weitaus schwerwiegender, da es die Kirche auf ein falsches Fundament stellt.
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Raphael

Beitrag von Raphael »

John Grantham hat geschrieben:Nice troll. Schade, daß der auch am Thema vorbei ist.
Am Thema vorbei ist Deine Antwort: Außer Ignoranz keine Substanz! :shock:

Völlig schizophren wird das Ganze in dem Moment, wo die anglikanische Gemeinschaft einen Humanisten wie Thomas Morus verehren möchte, der auf Veranlassung von Heinrich VIII. zu Tode gebracht worden ist. Da zeigt sich doch überdeutlich, daß man eher der Suprematsakte folgt als den Geboten von Jesus!

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Wir Lutheraner können mit Recht stolz darauf sein, dass die Lutherische Kirche - als Teil der einen Kirche Jesu Christi - aus theologischen Gründen entstanden ist. Bei euch war es nur ein König, der sich scheiden lassen wollte. Dass man so etwas nicht feiert, kann wohl jeder verstehen. Warum ihr nicht ehrlich zu euch selbst seid und wieder zurück nach Rom geht, ist nicht nachvollziehbar.
Nice troll. Schade, daß er ein Zeugnis Deiner mangelhaften Kenntnisse über unsere Kirche ist. :roll:

Wenn es einen Monarchen gegeben hat, der unsere Kirche geprägt hat oder sie von Rom getrennt hat, war es Elizabeth, nicht Henry VIII. (Mary hatte die englische Kirche zwischenzeitlich wieder zurück nach Rom geführt.) Und Elizabeth hatte tatsächlich theologische Gründe.

Wieder zusammen mit Rom wollen wir tatsächlich sein. Nur nicht um jeden Preis. :P
Wenn man über kirchliche Einheit mit der Römischen Kirche spricht, dann muß man doch über die Punkte diskutieren, die zur Trennung führten.

Im Falle der Lutherischen Kirche sind die theologischen Gründe der Trennung offensichtlich. Sie müssten für eine kirchliche Einheit überwunden werden.

Im Falle der Anglikanichen kirche gab es keine theologischen Gründe für die Trennung - sie haben sich höchstens im Laufe der Jahre und Jahrhunderte nach der Trennung entwickelt. Dafür könnt ihr aber Rom doch nicht verantwortlich machen.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Raphael hat geschrieben:Die Folge war, daß die heute als Anglikaner bezeichnete Gemeinschaft aus der Jüngerschaft Jesu herausfiel und zur Jüngerschaft der Suprematsakte mutierte ............

Die Folge war, daß sich das Evangelium, die Sakramente und das apostolische Amt in der Kirche von England erhalten konnten, während die römische Gemeinschaft weiter auf dem Irrweg des Papalismus voranging und sich durch die Dogmatisierung 1870 schließlich komplett vom apostolischen Glauben abschnitt.

Die Trennung von Rom war unter Heinrich wie unter Elisabeth ein dringend notwendiger Akt des Schutzes vor dem falschen römischen Einfluß.

Daß dies gut und richtig war, sieht man u.a. daran, daß die römische Kirche sich kurz nach dem Erlaß des gotteslästerlichen papalistischen Dogmas umso schärfer von der Kirche von England abgrenzen mußte ("Apostoloicae Curae"). Die Angst vor der Wahrheit war da wohl zu groß, weshalb man sich bemüßigt fühlte, die Wahrheit Lüge zu nennen.
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John Grantham
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Beitrag von John Grantham »

Raphael hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Nice troll. Schade, daß der auch am Thema vorbei ist.
Am Thema vorbei ist Deine Antwort: Außer Ignoranz keine Substanz! :shock:
Dein Avatar ist mal wieder sehr passend. Deine Beiträge sind eben auf dem Niveau des dort abgebildeten Bübchens.
Raphael hat geschrieben:Völlig schizophren wird das Ganze in dem Moment, wo die anglikanische Gemeinschaft einen Humanisten wie Thomas Morus verehren möchte, der auf Veranlassung von Heinrich VIII. zu Tode gebracht worden ist. Da zeigt sich doch überdeutlich, daß man eher der Suprematsakte folgt als den Geboten von Jesus!
Da ist nichts schizophren dabei. Wir verehren Gläubige von diversen Kirchen, ob Bonhoeffer, Martin Luther King, Thomas Morus und so weiter -- denn sie haben ihr Leben Christus vorbildlich gewidmet. Und im Gegensatz zu Leuten wie Dir können wir auch mal zugeben, wenn "unsere Seite" etwas falsches getan hat, wie die Hinrichtung eines Gläubigen, der gewissenhaft sein Leben geopfert hat. Mea culpa.

Würden wir Henry VIII. auch so hochhalten wie Luther von den Lutheranern, würde Deine Verwirrung auch passen. Das tun wir aber nicht, denn er hat in unserer Kirchengeschichte zwar eine Wende eingeleitet, letztendlich hat er aber wenig Einfluß auf die Kirche ausgeübt (das waren eher Edward VI. oder Elizabeth I.). Letztendlich wurde fast alles, was Henry gemacht hat, von Mary wieder rückgängig gemacht -- von Henry bleib nicht viel übrig.

Cheers,

John
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Man sollte das Gedächtnis der Reformation nicht feiern. Es ist Grund zur Buße und stillen Einkehr.

Ohne Luther keine Anglikanische Kirche.


Das sieht man auch sehr schön auf dieser Zeitleiste. Nachdem durch die Reformation Lutherische Nationalkirchen entstanden, sind die Engländer auf den Zug aufgesprungen:

http://www.historicum.net/themen/reform ... te-gesamt/

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben: Im Falle der Anglikanichen kirche gab es keine theologischen Gründe für die Trennung
Selbstverständlich gab es die. Ich empfehle ein genaueres Studium der Quellen. Auch wenn die Frage der Gültigkeit der Ehe Heinrichs mit der Frau seines Bruders der Auslöser für einen Prozeß war, der zur Trennung von Rom führte, heißt das doch nicht, daß es nicht zugleich umfangreiche theologische Überlegungen gab, ob man diese Frage ohne den Papst entscheiden kann und ob die Kirche von England eine Kirche im vollgültigen Sinne sein kann (oder sogar muß?), wenn sie von Rom getrennt ist.
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Donnerstag 1. November 2007, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Raphael

Beitrag von Raphael »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Vielleicht haben wir ein Gehorsamsproblem.
Nicht nur vieleicht ......
Stephen Dedalus hat geschrieben:Leider hat Rom ein Autoritätsproblem.
Du irrst!

Lies 'mal bei Augustinus nach ..........
Stephen Dedalus hat geschrieben:Das ist weitaus schwerwiegender, da es die Kirche auf ein falsches Fundament stellt.
Dein Vorwurf des Papalismus ist hanebüchen und genauso unsubstanziiert wie John Wayne's Einlassungen:
Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1 Korinther 3, 11)

Darüber ist sich der Papst nachweislich sehr wohl im Klaren: Jesus von Nazareth

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