Hallo Angelo,ElShamah hat geschrieben:du machst mir gleich allerhand fragen.TillSchilling hat geschrieben:Ciao Angelo,
Was heisst das? Was heisst evangelikalisch? Welche Glaubenssaetze haelst du fuer wahr? Wo unterscheiden sich diese von roemische-katholischen Lehren? Was ist ein nicht wiedergeborener Christ?ElShamah hat geschrieben: Ich bin ein evangelikalischer, wiedergeborener Christ,
Joh 3:3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.
Joh 3:4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Male in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden?
Joh 3:5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand aus Wasser und Geist geboren werde, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.
Das evangelische Christentum bezieht seine Glaubenslehre allein aus dem Evangelium, d.h. die Interpretation der Normen durch Päpste entfällt. Außerdem gibt es vier Glaubensgrundsätze, die das evangelische Christentum ausmachen, genannt die vier Soli:
"Sola fide" - allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt, nicht durch gute Werke (das richtete sich vor allem gegen den mittelalterlichen Ablasshandel, durch den man sich einige Jahre Fegefeuer abkaufen konnte)
"Sola gratia" - allein durch die Gnade Gottes wird der Mensch errettet, nicht durch eigenes Tun (das war der eigentliche Knackpunkt, an dem Martin Luther litt - er wollte nicht glauben, dass er die Gnade Gottes nur dann erhalten würde, wenn er sich auch richtig anstrengt, weil das seiner Meinung nach der Lehre Jesu widersprach)
"Solus Christus" - allein Christus, nicht die Kirche, hat Autorität über Gläubige (es kann also keine wirkliche Interpretation erfolgen, schon gar nicht im Sinne einer Unfehlbarkeit)
"Sola scriptura" - allein die Heilige Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens, nicht die Tradition der Kirche
Das sind die Glaubensgrundsätze aller evangelischen Kirchen, egal, ob sie sich auf Luther oder auf andere Reformatoren wie Calvín oder Zwingli berufen.
In die Praxis umgesetzt bedeutete das viele Traditionen der katholischen Kirche bei der evangelischen abgeschafft sind, weil Luther nur Traditionen für richtig erklärte, die sich biblisch, d.h. mit dem Willen Gottes erklären ließen (es gibt in evangelischen Kirchen z.B. kein Weihwasserbecken, keine Heiligenverehrung - aber durchaus Bilder, da Luther erklärte, dies würde dem Volk mehr lehren als nur Worte). Es gibt auch nur zwei Sakramente, Taufe und Abendmahl, es gibt kein Sakrament der Beichte wie bei den Katholiken. Deshalb darf ein evangelischer Pfarrer auch heiraten und Kinder zeugen, auch dürfen dort Frauen Pfarrer werden, da es sich dabei nie um Sakramente, also von Jesus gebotene Zeichen des Glaubens, handelt.
Luther bemühte sich auch schon relativ früh, den Gottesdienst in der Landessprache durchzuführen, damit das Volk in der Kirche auch verstand, an was es eigentlich glaubte und die Interpretationen des Pfarrer nachvollziehen konnte.
Was ist ein wiedergeborener Christ ?
diese Frage findest du am besten durch diese Homepage beantwortet :
http://www.gotquestions.org/Deutsch/Wie ... hrist.html
http://www.life-is-more.at/life/gott_kennenlernen.php
Danke fuer deine Antwort. Um klarzustellen: Ich bin evangelischer Christ. Lutherischer Faerbung. In dem was du beschreibst und was auf den web sites steht, finde ich mich und meine Glaubensueberzeugunen nur zum Teil wieder.
Bitte sei dir bewusst, dass vieles von dem du glaubst, dass es biblisch und wahrlich christlich sei, nichts mit der Reformation und - meiner Meinung nach - auch nichts mit der Schrift oder dem historischen Christentum zu tun hat. Viele "evangelikale" Glaubensvorstellungen sind eher moderner Rationalismus und menschliche Unabhaengigkeit denn biblische Lehre.
Daher ist deine Kritik an der RKK aus meiner Sicht auch fragwuerdig: ein Irrtum ersetzt den anderen.
Viele Gruesse,
Till