Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

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Flo77
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Alternativ würde ich einen längeren Bußprozess samt regelmäßiger Einzelbeichte vorschlagen.
Viele Grüße

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Christ86
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

SpaceRat hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Dafür müssen wir Busse tun.
Und Bahnen!

Und das ß auf die schweizer Tastatur basteln ...
Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
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Christ86
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:Alternativ würde ich einen längeren Bußprozess samt regelmäßiger Einzelbeichte vorschlagen.
Also gut, also gut. Wenn ich den Beichtzwang auch ablehne, wenns der Kirche hilft, dann gehe ich wöchentlich zur Beichte. Hauptsache wir werden nicht mehr vergewaltigt und als "Dienstleistungsbetrieb" beschrieben, der die liberalen Römer als "Zielgruppe" hat.

Du kennst meine Meinung hierzu, aber vorher gehe ich wöchentlich, wenn's sein muss auch täglich zur Ohrenbeicht, als dass ich meine Kirche so definieren lassen würde...
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Flo77
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Viele Grüße

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben:Du kennst meine Meinung hierzu, aber vorher gehe ich wöchentlich, wenn's sein muss auch täglich zur Ohrenbeicht, als dass ich meine Kirche so definieren lassen würde...
Kirche hin oder her - regelmäßiges Beichten schadet niemandem...
Viele Grüße

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Gemäss dem für die Schweiz gültigen Duden tut man das immer. Übrigens: bei Deutschprüfungen gibt's Abzüge, wenn man das nicht beachtet. Das heisst, wenn man Schweizer, Zürcher, Berner, Berliner etc. klein schreibt... ;D
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von SpaceRat »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Wobei ich zugeben muß, daß die adjektivische Natur des Wortes bei der Wahl des Wortes "schweizerisch" besser zur Geltung gekommen wäre :)

Ändert aber nix daran, daß die in der Schweiz gebräuchlichen Tastaturen kaputt sind, weil für die richtige Schreibung des Deutschen das ß fehlt :)

Aber wenn man sich schon keinen Humor leisten kann, sieht es für Ligaturen natürlich ganz übel aus ...
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Beitrag von SpaceRat »

Christ86 hat geschrieben:Berliner etc. klein schreibt... ;D
Berliner schreibt man nicht, die werden gebacken.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

SpaceRat hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Wobei ich zugeben muß, daß die adjektivische Natur des Wortes bei der Wahl des Wortes "schweizerisch" besser zur Geltung gekommen wäre :)

Ändert aber nix daran, daß die in der Schweiz gebräuchlichen Tastaturen kaputt sind, weil für die richtige Schreibung des Deutschen das ß fehlt :)

Aber wenn man sich schon keinen Humor leisten kann, sieht es für Ligaturen natürlich ganz übel aus ...
Vive la Suisse! :klatschhops:
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

SpaceRat hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Berliner etc. klein schreibt... ;D
Berliner schreibt man nicht, die werden gebacken.
Die Berliner Schauspielerin XY = richtig. Die berliner Schauspielerin = Abzug in Deutschprüfungen :P
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Gemäss dem für die Schweiz gültigen Duden tut man das immer. Übrigens: bei Deutschprüfungen gibt's Abzüge, wenn man das nicht beachtet. Das heisst, wenn man Schweizer, Zürcher, Berner, Berliner etc. klein schreibt... ;D
Du Scherzkeks hättest mich auch einfach auf §21 aus meinem eigenen Link hinweisen können.

Tja - Chance vertan.
Viele Grüße

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Pah! Übrigens "schweizer" schreibt man immer gross "Schweizer" wie "Zürcher" etc. Siehe Duden.
Tut man nicht.
Gemäss dem für die Schweiz gültigen Duden tut man das immer. Übrigens: bei Deutschprüfungen gibt's Abzüge, wenn man das nicht beachtet. Das heisst, wenn man Schweizer, Zürcher, Berner, Berliner etc. klein schreibt... ;D
Du Scherzkeks hättest mich auch einfach auf §21 aus meinem eigenen Link hinweisen können.

Tja - Chance vertan.
Hab nicht nachgeschaut :ikb_shy:

Weil ich das von den Deutschen immer wieder falsch lese, habe ich gedacht, dass das in DE gängige Grammatik sei...
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben: Ich selbst würde es auch anders beurteilen, wenn die AKD die Einladung nur mit der VELK oder der SELK geschlossen hätte(da wären mindestens die Ansicht über den Vorstand eines Ordinierten beim Abendmahl gegeben).
Das trifft leider nur auf die SELK zu. In der VELKD feiern auch Prädikanten und Vikare das Abendmahl (wobei zumindest erstere sich als ordentlich berufen betrachten, aber offiziell werden sie nicht als ordiniert bezeichnet - das ist aber wieder ein anderes Thema).
Bild :hmm: Bild Dann ist es noch mehr ein Grund, dass das leidige Abkommen verworfen wird. Man hätte das in diesem Falle besser mit der SELK getroffen als mit der EKD. (Ausser, die SELK sagt morgen auch, dass kein Ordinierter notwendig sei...)
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Du kennst meine Meinung hierzu, aber vorher gehe ich wöchentlich, wenn's sein muss auch täglich zur Ohrenbeicht, als dass ich meine Kirche so definieren lassen würde...
Kirche hin oder her - regelmäßiges Beichten schadet niemandem...
Schaden tut's gewiss nicht - aber ist's aus altkatholischer Sicht notwendig? (Wir haben ja das Generalschuldbekenntnis)
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

GeorgBln hat geschrieben:Kirchen sind in unserer Gesellschaft (und noch mehr in den USA) Dienstleistungsbetriebe. Sie haben deshalb bestimmte Zielgruppen.

Die Zielgruppe der heutigen AKK sind die Romkatholiken, denen ihre Kirche zu konservativ ist so wie die Zielgruppe der SELK die Lutheraner sind, denen ihre ev. Landeskirche zu modern ist usw.

Man kann diese kleinen Kirchen nicht ändern und um 180 Grad drehen. Das wäre ihr Untergang, genau so wie des der Untergang der FDP wäre, wenn sie plötzlich mit der Linkspartei eine Koalition eingehen würde....
Dazu sage ich dir Folgendes (aus einer meiner PN’s):
… Ich z.B. verstehe den katholischen Glauben als das universelle Heil. Nichts kommt dem katholischen Glauben gleich in seiner allumfassenden Wahrheit und seiner rettenden Wirkung, auch wenn es neben dem katholischen Glauben auch Kirchen mit Wahrheitsanteil gibt. Wenn also der katholische Glauben das Heil und die Rettung der Menschen ist, dann muss man ihn doch festhalten und der Menschheit verkünden?

Und der katholische Glauben ist etwas Definiertes, eben weil er die Wahrheit und das Heil ist. Kann man einen solchen Glauben aufgeben oder ihn systematisch weginterpretieren lassen? Wohl kaum, sonst wäre er nicht die Wahrheit. Verstehst du was ich meine?

Den Glauben muss man annehmen oder ablehnen, aber man kann ihn nicht bis zur Unkenntlichkeit verzerren, ohne dass er seine Wirkung verlöre.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben:Schaden tut's gewiss nicht - aber ist's aus altkatholischer Sicht notwendig? (Wir haben ja das Generalschuldbekenntnis)
Ich würde die Frage anders stellen: ist's für Dich notwendig? (Für mich beantworte ich die Frage regelmäßig auf's Neue.)

Ich pers. würde schon damit beginnen das Schuldbekenntnis in der Messe nicht das ausgesprochene Bekenntnis der eigenen Schuld vor Gott ersetzen kann. Das Confiteor und die hoffentlich vorhandene Reue über die Sünden, über die man sich NICHT bewusst ist, bzw. die nicht so schwer sind (weil sie nicht ganz freiwillig begangen wurden, weil die Materie nicht so schwerwiegend war) wird reichen um für solche Sünden Vergebung zu erlangen. Dafür benötigt man dann allerdings keine Generalabsolution (die im übrigen die römische Kirche nur für den Notfall kennt. Den Standpunkt der Orthodoxie dazu habe ich noch nicht herausgefunden).

Wer sich aber einer schweren Sünde schuldig macht (d.h. freiwillig und in vollem Bewusstsein gegen die Liebe zu Gott und/oder den Nächsten verstößt) verliert die Taufgnade d.h. derjenige hat seine Verbindung zu Gott und zur Kirche nachhaltig beschädigt.

Da dieser Vorgang individuell passiert halte ich es für logisch, daß auch die Folgen sprich die Wiedervereinigung mit Gott und der Kirche individuell erfolgen und nicht pauschal.
Viele Grüße

Flo

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Schaden tut's gewiss nicht - aber ist's aus altkatholischer Sicht notwendig? (Wir haben ja das Generalschuldbekenntnis)
Ich würde die Frage anders stellen: ist's für Dich notwendig? (Für mich beantworte ich die Frage regelmäßig auf's Neue.)

Ich pers. würde schon damit beginnen das Schuldbekenntnis in der Messe nicht das ausgesprochene Bekenntnis der eigenen Schuld vor Gott ersetzen kann. Das Confiteor und die hoffentlich vorhandene Reue über die Sünden, über die man sich NICHT bewusst ist, bzw. die nicht so schwer sind (weil sie nicht ganz freiwillig begangen wurden, weil die Materie nicht so schwerwiegend war) wird reichen um für solche Sünden Vergebung zu erlangen. Dafür benötigt man dann allerdings keine Generalabsolution (die im übrigen die römische Kirche nur für den Notfall kennt. Den Standpunkt der Orthodoxie dazu habe ich noch nicht herausgefunden).

Wer sich aber einer schweren Sünde schuldig macht (d.h. freiwillig und in vollem Bewusstsein gegen die Liebe zu Gott und/oder den Nächsten verstößt) verliert die Taufgnade d.h. derjenige hat seine Verbindung zu Gott und zur Kirche nachhaltig beschädigt.

Da dieser Vorgang individuell passiert halte ich es für logisch, daß auch die Folgen sprich die Wiedervereinigung mit Gott und der Kirche individuell erfolgen und nicht pauschal.
:hmm: Was ist denn eine schwere Sünde? Und wo soll man beichten? Es gibt ja keine Beichtstühle mehr. Und an einem Tisch beichten? Nö, das wäre mir zu persönlich...
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:
GeorgBln hat geschrieben:"Hinsichtlich der Interkommunion stellte Bischof Vobbe fest, dass die besonders strittige sakramentale Gemeinschaft des Bistums der deutschen Altkatholiken mit der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKG) praktisch nicht mehr besteht. Ihre Verkündung 1986 hatte für die Orthodoxie den letzten Anstoss zum Einfrieren des Dialogs gegeben."


Was bedeutet "praktisch nicht mehr bestehen"?

Nach meiner Beobachtung nehmen ak Christen sehr wohl am Abendmahl in der ev. Kirche teil und umgekehrt. Auch gibt es doch auf Kirchentagen immer wieder gemeinsame Abendmahlsfeiern mit den Protestanten (also nicht nur mit Lutheranern, sondern auch mit Unierten und Reformierten, denn die Vereinbarung wurde ja nicht nur mit der VELKD, sondern mit der ganzen EKD geschlssen), an der auch Bischof Vobbe teilnimmt.

Was also hat sich geändert, dass Bischof Vobbe zu der o.g. Aussage kommt?
Ich denke, Vobbe traf die Aussage, weil die EKD erklärte, dass dem Abendmahl keine ordinierte Person vorstehen müsse. Diese Aussage ist aus altkatholischer Sicht gänzlich inakzeptabel. Aus der Mehrheitssicht der Altkatholiken verfügt die EKD - im Gegensatz zur Kirche von Schweden - aber sowieso nicht über das rechte Amt, da die apostolische Sukzession fehlt, so dass die "Gegenseitige Einladung" fehlerhaft war - was die Kritik der anderen UU-Kirchen erklärt.
Weiß Herr Vobbe was er will? Kürzlich hat er noch mit dem preußisch-unierten Bischof Huber groß das Jubiläum dieser Abendmahlsgemeinschaft gefeiert:

http://www.alt-katholisch-hannover.de/f ... er_EKD.php
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben: Weiß Herr Vobbe was er will? Kürzlich hat er noch mit dem preußisch-unierten Bischof Huber groß das Jubiläum dieser Abendmahlsgemeinschaft gefeiert:

http://www.alt-katholisch-hannover.de/f ... er_EKD.php
:achselzuck: Die AKD macht sowieso was sie will, unabhängig davon, ob es denn nun wahre altkatholische Lehre sei... Von daher ist die Frage schwierig zu beantworten.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

GeorgBln hat geschrieben:Darin ist die AKK übrigens auch der SELK sehr ähnlich, die auch selbst kaum eine Diakonie entwickelt hat
http://www.selk-diakonie.de

Die SELK ist eine kleine Freikirche mit ca. 35. Mitgliedern. Da kann man mit Diakonie und Caritas der großen Volkskirchen (mit jeweils ca. 25 Mio. Mitgliedern) nicht mit halten. Aber ich finde das, was die SELK hier leistet, ist schon beeindruckend.
GeorgBln hat geschrieben:und in der man auch über die lutherische "Mutterkirche" schimpfen darf....
Es gibt auch Beispiele für gute Zusammenarbeit zwischen SELK und evang.-luth. Landeskirchen, z.B. im Rahmen der Gesellschaft für Innere und Äußere Mission i. S. d. Lutherischen Kirche.
Aber natürlich haben die Glieder der SELK das Recht über neuere Fehlentwicklungen der evang.-luth. Landeskirchen zu schimpfen. Früher standen evang.-luth. Landeskirchen und Freikirchen übrigens in voller Kirchengemeinschaft miteinander!


GeorgBln hat geschrieben: An den Früchten soll man sie erkennen - nicht an dem ewigen Theoretisieren.
So ist es! Rechtgläubigkeit eines Kirchentums erkennt man m.E. an den Früchten. Die SELK steht zu ihrem Glauben, ist im In- und Ausland missionarisch und diakonisch tätig, betreibt eine eigene theologische Hochschule - für eine kleine Freikirche halte ich das für eine tolle Leistung.

Die AKK(D) kann ich diesbezüglich nicht beurteilen, ich weiß zu wenig über sie. Insgesamt ist sie mir aber recht sympathisch.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben: :hmm: Was ist denn eine schwere Sünde? Und wo soll man beichten? Es gibt ja keine Beichtstühle mehr. Und an einem Tisch beichten? Nö, das wäre mir zu persönlich...
Vllt. lässt Euch ja der katholische Pfarrer in der Nachbarkirche in seinen Beichtstuhl. Wobei man sowohl in der Kirche, als auch in Pfarrers Wohnzimmer, oder auf einem Waldspaziergang beichten kann. Ich pers. finde es relativ lachhaft zu einem Priester, bei dem man schon öfter gebeichtet hat und der einen auch außerhalb des Beichtstuhls kennt auf selbigen zu bestehen.

Auch bei einer Beichte im priesterlichen Wohnzimmer, in der Kirche oder sonstwo muss man keinen Augenkontakt mit dem Priester aufnehmen. Konzentrationspunkte wie Kreuz, Kerze, o.ä. sind in der Regel verfügbar und erfüllen auch ihren Zweck.

Eine schwere Sünde begeht man, wenn man freiwillig die Beziehung zu Gott oder zum Nächsten beschädigt und sich bereits vorher im Klaren ist, daß der Schaden an der Beziehung entstehen wird. Klassischerweise z.B. Vergehen gegen die 10 Gebote. Wie schwer die individuelle Schuld dann tatsächlich ist, sollte der Beichtvater helfen herauszufinden.
Viele Grüße

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
GeorgBln hat geschrieben:Darin ist die AKK übrigens auch der SELK sehr ähnlich, die auch selbst kaum eine Diakonie entwickelt hat
http://www.selk-diakonie.de

Die SELK ist eine kleine Freikirche mit ca. 35. Mitgliedern. Da kann man mit Diakonie und Caritas der großen Volkskirchen (mit jeweils ca. 25 Mio. Mitgliedern) nicht mit halten. Aber ich finde das, was die SELK hier leistet, ist schon beeindruckend.
GeorgBIn will nur die Rechtgläubigen niedermachen. Da er keine sonstige Angriffsfläche gefunden hat, will er die SELK und die AKK (oder einige Nationalkirchen) aufgrund von angeblich mangelnder Diakonie anprangern. Siehe dazu:

Partner Sein (christkatholisch)

Alt-katholische Diakonie (DE)

Übrigens hat die CKK ihre Beiträge an das Hilfswerk trotz knapper werdenden Finanzen erhöht.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von cantus planus »

Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile, muss ich euch hier zur Seite springen: wenn einem gar nichts mehr einfällt, keilt man gegen angeblich mangelnde Diakonie. Hatten wir neulich auch im FSSPX-Thread.

Auf diese Diskussion würde ich mich gar nicht erst einlassen. Da wird nur der Splitter im Auge des Anderen gesucht...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

cantus planus hat geschrieben:Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile
Was ist denn eure Ansicht - dass wir Ketzer, Häretiker und was weiss Gott nicht was seien? Ich glaube, ihr habt eine völlig falsche Meinung von uns, weil ihr nur jene Spinner kennt, die ihr rausgeworfen habt, und die nun uns das Leben schwer machen. Wir sind übrigens kein Abfalleimer der RKK :motz: Jene "Katholiken" die mir - ehrlich gesagt - den Schlaf rauben, könnt ihr liebend gern behalten.
cantus planus hat geschrieben:, muss ich euch hier zur Seite springen: wenn einem gar nichts mehr einfällt, keilt man gegen angeblich mangelnde Diakonie. Hatten wir neulich auch im FSSPX-Thread
Auf diese Diskussion würde ich mich gar nicht erst einlassen. Da wird nur der Splitter im Auge des Anderen gesucht...
Danke, wenigstens in einem Punkt hilfst du uns!
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

cantus planus hat geschrieben:Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile
Dann müssen wir wohl doch ein anderes Forum suchen, wenn wir euch dermassen auf den Geist gehen :ikb_scooter:

Kann aber 'ne Weile dauern, man muss ja zuerst abklären wo wir entweder wegen Modernismus oder Konservatismus rausfliegen würden...
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Petur »

Flo77 hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Schaden tut's gewiss nicht - aber ist's aus altkatholischer Sicht notwendig? (Wir haben ja das Generalschuldbekenntnis)
Ich würde die Frage anders stellen: ist's für Dich notwendig? (Für mich beantworte ich die Frage regelmäßig auf's Neue.)

Ich pers. würde schon damit beginnen das Schuldbekenntnis in der Messe nicht das ausgesprochene Bekenntnis der eigenen Schuld vor Gott ersetzen kann. Das Confiteor und die hoffentlich vorhandene Reue über die Sünden, über die man sich NICHT bewusst ist, bzw. die nicht so schwer sind (weil sie nicht ganz freiwillig begangen wurden, weil die Materie nicht so schwerwiegend war) wird reichen um für solche Sünden Vergebung zu erlangen. Dafür benötigt man dann allerdings keine Generalabsolution (die im übrigen die römische Kirche nur für den Notfall kennt. Den Standpunkt der Orthodoxie dazu habe ich noch nicht herausgefunden).

Wer sich aber einer schweren Sünde schuldig macht (d.h. freiwillig und in vollem Bewusstsein gegen die Liebe zu Gott und/oder den Nächsten verstößt) verliert die Taufgnade d.h. derjenige hat seine Verbindung zu Gott und zur Kirche nachhaltig beschädigt.

Da dieser Vorgang individuell passiert halte ich es für logisch, daß auch die Folgen sprich die Wiedervereinigung mit Gott und der Kirche individuell erfolgen und nicht pauschal.
Flo, die altkath. Generalabsolution bezieht sich auch auf die schweren Sünden. Diese gemeinsame Beichte ist ja sakramental. Du weißt das, nicht wahr?

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile
Dann müssen wir wohl doch ein anderes Forum suchen, wenn wir euch dermassen auf den Geist gehen :ikb_scooter:

Kann aber 'ne Weile dauern, man muss ja zuerst abklären wo wir entweder wegen Modernismus oder Konservatismus rausfliegen würden...
@ Petur, ad-fontes, MND - wo findet man ein vernünftiges Forum? "Drüben" kommt ja nich in Frage, den Herrschaften hier gehen wir scheinbar auf den Zeiger, wohin also? Kennt ihr sonst noch akzeptable Foren? Mir fällt grade keines ein (die CKK hat ihres ja dicht gemacht)..

Gruss :huhu:
Zuletzt geändert von Christ86 am Dienstag 21. Juli 2009, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Lutheraner »

Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile
Dann müssen wir wohl doch ein anderes Forum suchen, wenn wir euch dermassen auf den Geist gehen :ikb_scooter:
Ich fände es schade, wenn ihr geht. Ich finde Eure Threads interessant und lesenswert.
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Petur hat geschrieben:Flo, die altkath. Generalabsolution bezieht sich auch auf die schweren Sünden. Diese gemeinsame Beichte ist ja sakramental. Du weißt das, nicht wahr?
Wissen ja. Glauben kaum. Und für-sinnvoll-halten schon mal gar nicht. Wobei weniger die Generalabsolution mein Kritikpunkt ist, als vielmehr die Form des Bekenntnisses.
Viele Grüße

Flo

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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Lutheraner hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wiewohl ich diese ganzen Altkatholikenthreads nicht gutheiße, und Roberts Meinung zu diesen Gemeinschaften an sich teile
Dann müssen wir wohl doch ein anderes Forum suchen, wenn wir euch dermassen auf den Geist gehen :ikb_scooter:
Ich fände es schade, wenn ihr geht. Ich finde Eure Threads interessant und lesenswert.
Merci bien. Aber wenn wir der Mehrheit auf den Zeiger gehen, dann müssen wir uns wohl anderweitig umsehen. Ich habe die Diskussionen hier sehr geschätzt, da sie mir einen anderen Blick auf meine Kirche ermöglichten, vor allem bezüglich den "Neuerungen". Aber ich will den Herrschaften hier ja nicht auf den Geist gehen. Ich denke, dass das auch die anderen Altkatholiken hier nicht im Sinne haben. Wenn wir aber weiter diskutieren wollen - ohne jemandem auf den Zeiger zu gehen - müssen wir also umziehen.

Bild Ob's dort dann auch Lutheraner gibt? Hoffentlich...
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Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Christ86 »

Flo77 hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Flo, die altkath. Generalabsolution bezieht sich auch auf die schweren Sünden. Diese gemeinsame Beichte ist ja sakramental. Du weißt das, nicht wahr?
Wissen ja. Glauben kaum. Und für-sinnvoll-halten schon mal gar nicht. Wobei weniger die Generalabsolution mein Kritikpunkt ist, als vielmehr die Form des Bekenntnisses.
Was genau findest du an der Form denn kritisch? (Frage aus ehrlichem Interesse)
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Flo77
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Registriert: Dienstag 22. Juni 2004, 13:35

Re: Haben Altkatholiken ein magisches Weiheverständnis?

Beitrag von Flo77 »

Christ86 hat geschrieben:
Flo77 hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:Flo, die altkath. Generalabsolution bezieht sich auch auf die schweren Sünden. Diese gemeinsame Beichte ist ja sakramental. Du weißt das, nicht wahr?
Wissen ja. Glauben kaum. Und für-sinnvoll-halten schon mal gar nicht. Wobei weniger die Generalabsolution mein Kritikpunkt ist, als vielmehr die Form des Bekenntnisses.
Was genau findest du an der Form denn kritisch? (Frage aus ehrlichem Interesse)
Sünde ist immer etwas persönliches. Eine individuelle Handlung bzw. Unterlassung. Es gibt auch die strukturelle Sünde die größere Zusammenhänge betrifft, aber die ist soweit ich weiß nur insofern mit pers. Schuld verbunden, wie man selbst die Möglichkeiten hätte die Sünde zu meiden bzw. die Strukturen zu ändern.

Du schriebst oben, eine Beichte "von Angesicht zu Angesicht" erschiene Dir als zu persönlich. Aber genau darum geht es: um DEINE Schuld, um DEINE Reue und um DEINE Umkehr.

Bei Eurer Form der General"beichte" passieren nun mehrere Sachen, die ich als dem Sinn der Beichte zuwiderlaufend ansehe:

1. die pers. Schuld bleibt unausgesprochen, man macht seine Sünden "mit sich selbst aus". Die Formel verführt dazu sich nicht so intensiv mit seinen Verfehlungen auseinanderzusetzen bzw. sich hinter dieser Formel zu verstecken. Nicht gezwungen zu sein seine Fehler artikulieren zu müssen erlaubt es durchaus, seine Schuld herunterzuspielen, Zusammenhänge nicht aufzudecken (gerade in den 5 Minuten Messe wird man sich kaum besonders intensiv mit einer komplizierteren Sache beschäftigen können). Versteh' mich nicht falsch: ich möchte niemandem unterstellen, sich bei der Gewissenserforschung keine Mühe zu geben, aber mir erschließt sich der Sinn nicht, selbige erst gewissenhaft durchzuführen und das Ergebnis dann nur in Gestalt eines allgemeinen Bekenntnisses herauszulassen. Zumal der Wert des "zweiten Blicks" für so manchen Sachverhalt nicht zu unterschätzen ist.

2. die pers. Schuld geht zudem in der Masse unter. Man versteckt sich quasi hinter seinen Brüdern und Schwestern. Daß die für einen beten sollen ist klar, aber wirklich wissen warum eigentlich tut man nicht. Beim allgemeinen Schuldbekenntnis im römischen Ritus geht es zwar auch um Schuld aber eben um jene, die sich nicht in Wort fassen lässt. Die tausend Kleinigkeiten die einem am Tag passieren, die nicht sein müssten. Hier hat die Fürbitte für den Banknachbarn eine nachvollziehbare Richtung. Aber für seine schweren Sünden bei Gott um Vergebung zu bitten ohne zu wissen ob er es überhaupt nötig hat erscheint mir anmaßend und gegen das 8. Gebot (unserer Zählung) zu verstoßen.

3. Individuelle Schuld kann mMn auch nur individuell vergeben werden. Wer seine Schuld pers. bekannt hat, hat auch den direkten Zuspruch Gottes verdient. Wie schon oben geschrieben: es geht vor allem um die eigene Beziehung zu Gott (und den Nächsten) und diese Beziehung ist es wert in einem Dialog (der Priester ist dabei ja auch nur die Stimme Gottes) bereinigt zu werden und nicht in einer Akklamation.

4. Was ich für extrem zweifelhaft halte ist der vorgetäuschte Dualismus. Der Priester spendet der Gemeinde die Generalabsolution und die Gemeinde spricht für ihn eine Fürbitte, die wenn ich mich recht erinnere den gleichen oder zumindest einen sehr ähnlichen Text verwendet. Das erzeugt zum einen die Illusion als könnte die Gemeinde den Priester absolvieren, zum anderen bleibt der Priester als einziger in der Gottesdienstgemeinde unabsolviert. Mir kommt das reichlich seltsam vor (vorbehaltlich dessen, daß es keine Beichtpflicht für Eure Priesterschaft gibt).
Viele Grüße

Flo

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