Das Wort Firmung kommt vom lateinischen Confirmatio, was Bestätigung, Stärkung bedeutet.
Das erste ist die primäre Bedeutung und meint die Bestätigung im Sinne einer Bekräftigung, Beglaubigung, Ratifizierung durch die
consignatio: die Versiegelung durch das Zeichen Christi.
"Stärkung" ist dagegen sekundär, eine spätere Deutung, die zum heute verbreiteten Irrtum, die Firmung sei ein Sakrament zur Stärkung im Glauben auf dem Weg des mündigen Christseins, geführt hat.
Der "stärkende" Charakter eines Sakraments liegt darin, dass die Firmlinge den Heiligen Geist durch die Salbung mit Chrisam empfangen
In der Westkirche wird die Gnadengabe des Heiligen Geistes durch Handauflegung übertragen; nicht durch die Salbung.
Die alte Kirche, an der sich die Christkatholische Kirche ja besonders orientiert, kannte diese Trennung von Taufe und Firmung nicht, die Sakramente wurden in ein und derselben Feier gespendet.
Doch, sehr wohl kannte sie diese Trennung, wenn auch nur im Patriarchat Rom, denn die Alte ungeteilte Kirche, ging nicht im 5. Jahrhundert unter, als Papst Leo der Große die abendländische Praxis als orthodoxen Brauch der Kirche bekräftigte.
Dies hing damit zusammen, dass die Täuflinge in der alten Kirche vor allem Erwachsene waren.
Nein, sondern weil die Ortskirche noch nicht räumlich so große Gebiete umfaßte, es es nicht möglich gewesen wäre, die Firmung durch den Bischof im Anschluß an die Taufe zu empfangen (Stadtgemeinde mit
chora-Umland).
In der römisch-katholischen Kirche wurden die Sakramente dann später, als die Kindertaufe zur Norm wurde, getrennt, während die orthodoxen Kirchen an der gemeinsamen Spendung der Sakramente, wie sie in der alten Kirche üblich war, auch bei der Kindertaufe festhielten.
Hier wird erneut sichtbar, dass eine falsche Vorstellung von der zeitlichen Erstreckung der "Alten Kirche" bei Vertretern der modernen Richtung in der altkath. Kirche vorliegt. Die UE definiert den Terminus ganz klar als die "ungeteilte Kirche des 1. Jahrtausends".
Die Christkatholische Kirche hat nach intensiven Erörterungen per Beschluss der Nationalsynode entschieden, den altkirchlichen Ritus wiederherzustellen.
Es ist keine Wiederherstellung, sondern ein Tertium.
Das heisst, wer ab 2004 in der Christkatholischen Kirche getauft wird, empfängt mit der Chrisamsalbung bei der Taufe gleichzeitig das Sakrament der Firmung.
Die postbaptismale Chrismation ist nach dem Verständnis der Westkirche eine Salbung, die Anteil verleiht am König- und Priestertum Jesu Christi.
Das künftige "Firmfest" wird für die Meisten zu einer Bestätigungsfeier, die Firmsendung genannt wird, an der der Bischof teilnimmt und den Firmlingen die Hand auflegt, werden.
Was vorher sakramentale Qualität hatte, ist jetzt eine Sakramentalie oder noch weniger?
Obwohl die künftigen Firmlinge das Sakrament ja bereits bei der Taufe erhalten haben werden, wird es trotzdem eine Firmung (lat. Confirmatio, Bestätigung) im Sinne einer Sendung sein.
Das basiert auf einem falschen Verständis der Firmung (
s.o.).
Firmlinge, die in einer anderen Kirche getauft und in der Generation nach 2004 geboren wurden, werden dann aber weiterhin das Sakrament der Firmung durch den Bischof mit Chrisamsalbung und Handauflegung empfangen.
Das ist inkonsequent. Es müßte demgemäß reichen, wenn der Priester die "Chrismation" vornimmt.
Das Übel nahm seinen Lauf als die RKK ihren Firmritus änderte, indem auch sie versuchte die orthodoxe Praxis zu integrieren, besser gesagt, eklektizistisch zu imitieren.
Was wir in der CCK sehen, ist nur die konsequente Fortsetzung dieses Versuchs einer Ost-/Westkernfusion unter der Flaggge der "Wiederherstellung", was nicht stimmt.
Dies führt zu etwas
Neuem, da die Initiation von Kleinkindern durch Taufe und Chrisamsalbung (wie bisher, nur jetzt als Geistmitteilung mit neuer Spendeformel gedeutet), aber ohne das dritte Sakrament der Eingliederung sogleich zu spenden, erfolgt, aber unter Beibehaltung bzw. Einführung einer Firmsendung in der Adoleszenz und eines Kommunionfestes (ohne Erstkommunion), als quasi entkernte
rites de passage.