Alles zum neuen "Gotteslob"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von anneke6 »

Das Preis-Leistungverhältnis ist einfach mau. Wenn ich in der Gotteslob-Komission wäre, hätte ich schon Anregungen…
???

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Max-Baumann-Gesellschaft "sehr besorgt" über das neue Gotteslob: http://www.kath.net/detail.php?id=22995
Laut Angaben der Vereinigung sind bei Vorauspublikationen des neuen Buches, die in ausgewählten Pfarreien bereits eingesetzt wurden, weniger Gregorianische Gesänge als im derzeit gebräuchliche „Gotteslob“ enthalten. Diese entspreche "immerhin noch größtenteils den Minimalforderungen des 2. Vatikanischen Konzils".
Ein erfreulich klares Statement. Auch mich hat die Probepublikation sehr erschreckt. Mich trägt die Hoffnung, dieses Machwerk nicht mehr in den Gemeinden einführen zu müssen. Übrigens war mein Pfarrer schlicht entsetzt über die Qualität der darin enthaltenen Gebete.
Anläßlich der Jahrestagung in Augsburg hat die Max-Baumann-Gesellschaft daher, [...] eine Petition zur Pflege des Gregorianischen Volksgesangs in den deutschsprachigen katholischen Diözesen formuliert und ihrer Forderung durch eine Liste mit Unterschriften der Anwesenden Nachdruck verliehen.
Das hingegen finde ich einmal mehr ausgesprochen ärgerlich. Es gibt eine Petition, und niemand erfährt davon. Die Max-Baumann-Gesellschaft dürfte bestenfalls wohl überhaupt nur kirchenmusikalischen Insidern bekannt sein. Nun könnte man ja öffentlich im Internet ein UNterschriftenaktion starten, um den Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Aber: nichts!

Wann lernen die konservativen Kräfte endlich, dass Einzelkämpfer und versprengte Grüppchen - so engagiert sie auch sein mögen - in den derzeitigen Verhältnissen auf verlorenem Posten kämpfen!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Hier erfährt man, wer unterschrieben hat:
Exzellenz,
Hochwürdigster Herr Bischof,

nachfolgende von den Mitgliedern der Max-Baumann-Gesellschaft unterzeichnete Erklärung bitten wir bei der Neufassung des geplanten Gesangbuches zu beachten:

"Die Kirche betrachtet den Gregorianischen Choral
als den der Römischen Liturgie eigenen Gesang"
(Sacrosanctum Concilium)

Die Max-Baumann-Gesellschaft bittet daher die Kommission zur Redaktion eines neuen Gesangbuches für die deutschsprachigen Bistümer, alle gregorianischen Gesänge die im derzeit gebräuchlichen "Gotteslob" enthalten sind, zumindest beizubehalten, wenn nicht gar andere für die liturgische Praxis relevanten gregorianischen Gesänge noch hinzuzufügen.

Herlinde Brauckmann
DKM a. D. Rudolf Brauckmann
Herbert Brüggner
Prof. Dr. Adelheid Geck
Gabriele Graf
Darius Heise-Krzyszton
DKM Reinhard Kammler
Johannes Laas
Frank Pitsch
Prof. Dr. Albert Richenhagen
Dr. Maria-Elisabeth Richenhagen
Beate Sonnenberg
Claudia Waßner
Frank Weckenmann
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben: Auch mich hat die Probepublikation sehr erschreckt. Mich trägt die Hoffnung, dieses Machwerk nicht mehr in den Gemeinden einführen zu müssen. Übrigens war mein Pfarrer schlicht entsetzt über die Qualität der darin enthaltenen Gebete.
Vom 1. Advent bis Pfingsten 2008 wurde es in 190 repräsentativ ausgewählten Gemeinden in 37 Bistümern in Deutschland, Österreich und Südtirol ausprobiert. Die durchgeführte Erprobung möglicher Inhalte des neuen "Gotteslobs" ergab nach den Worten des Würzburger Bischofs Friedhelm Hofmann eine breite, in diesem Ausmaß nicht erwartete Bestätigung der ausgewählten Gesänge und Texte.
Quelle

Können 190 repräsentativ ausgewählte Gemeinden irren?

Ich fürchte ja! :panisch:
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Es kommt immer darauf an, welche Gemeinden auf welche Art "repräsentativ" ausgewählt wurden, und was sie denn repräsentieren sollen. Ich glaube kirchlichen Statistiken schon lange nicht mehr. Dazu weiss ich zu genau, wie diese entstehen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Max-Baumann-Gesellschaft "sehr besorgt" über das neue Gotteslob: http://www.kath.net/detail.php?id=22995
Laut Angaben der Vereinigung sind bei Vorauspublikationen des neuen Buches, die in ausgewählten Pfarreien bereits eingesetzt wurden, weniger Gregorianische Gesänge als im derzeit gebräuchliche „Gotteslob“ enthalten. Diese entspreche "immerhin noch größtenteils den Minimalforderungen des 2. Vatikanischen Konzils".
Ein erfreulich klares Statement. Auch mich hat die Probepublikation sehr erschreckt. Mich trägt die Hoffnung, dieses Machwerk nicht mehr in den Gemeinden einführen zu müssen. Übrigens war mein Pfarrer schlicht entsetzt über die Qualität der darin enthaltenen Gebete.
Anläßlich der Jahrestagung in Augsburg hat die Max-Baumann-Gesellschaft daher, [...] eine Petition zur Pflege des Gregorianischen Volksgesangs in den deutschsprachigen katholischen Diözesen formuliert und ihrer Forderung durch eine Liste mit Unterschriften der Anwesenden Nachdruck verliehen.
Das hingegen finde ich einmal mehr ausgesprochen ärgerlich. Es gibt eine Petition, und niemand erfährt davon. Die Max-Baumann-Gesellschaft dürfte bestenfalls wohl überhaupt nur kirchenmusikalischen Insidern bekannt sein. Nun könnte man ja öffentlich im Internet ein UNterschriftenaktion starten, um den Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Aber: nichts!

Wann lernen die konservativen Kräfte endlich, dass Einzelkämpfer und versprengte Grüppchen - so engagiert sie auch sein mögen - in den derzeitigen Verhältnissen auf verlorenem Posten kämpfen!
Das Problem ist doch, dass die Probepublikation dazu keine Aussage trifft. Denn man kann ihr nicht entnehmen, welche der im aktuellen GL enthaltenen Choräle im neuen nicht mehr vorhanden sein wird. Werden die zB alle übernommen, dann ist es doch gut, da dann die in der Probepublikation enthaltene XI. Choralmesse zusätzlich sein wird. Ist die XI. aber keine Ergänzung, sondern ein Ersatz, dann ist es schon etwas anderes allerdings erschiene mir das unlogisch. Wenn mich nicht alles täuscht (ich habe gerade kein GL zur Hand), ist im GL "Lux et origo", "Adventus et Quadragesima" und "De Angelis" vorhanden. Es fehlte schon hier "Orbis factor", denn diese Messe ist ja die für den Jahreskreis. Entfernte man jetzt für Orbis factor eine der anderen, dann hätte man ja schon wieder eine Lücke. Ich hoffe nicht, dass das so kommen wird.

Interessanter ist wohl die Frage, ob Stücke wie das "Ecce lignum", "Victimae paschali laudes", "Lauda Sion" noch drin sein werden. Aber hierüber gab die Probepublikation eben keinerlei Auskunft und erlaubte auch keinen Rückschluss.


Allerdings ist es gut, wenn grundsätzlich auf dieses Problem hingewiesen wird. Nur: Wie soll man Einfluss nehmen, auf die Kommission(en?)?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Aktuell:
Die Einführung des neuen "Gotteslob" im Jahr 2013 ist hinfällig. Mit einer weiteren mehrjährigen Verzögerung muss gerechnet werden.

Dank sei Gott, dem Herrn!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Aktuell:
Die Einführung des neuen "Gotteslob" im Jahr 2013 ist hinfällig. Mit einer weiteren mehrjährigen Verzögerung muss gerechnet werden.

Dank sei Gott, dem Herrn!
Was kann dabei herauskommen, wenn man 15 Jahre über die Zusammenstellung von Kirchenliedern und einigen Gebeten brütet? Am Ende werden sich wieder die Erzieher durchsetzen, die dem Kirchenvolk irgendwelche Lieder zwangsweise verordnen wollen. Das klappt dann wieder nicht und es werden die ersten Anhänge erscheinen, in denen die ganzen Lieder stehen, auf die die Gläubigen trotz aller Mühen nicht verzichten wollen.

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Die Gottesdienstkongregation lässt sich sämtliche Lieder vorlegen, um die Übersetzung der liturgischen Texte zu überprüfen. Das dauert. (Wie kompetent das geschehen wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Bischofskonferenz macht arg Druck.)

Außerdem liegen sich die NGLer und die "Klassiker" in den Haaren. Die einen sind gegen NGL, weil das die Ordinariumstexte sehr frei paraphrasiert - und die NGLer halten verständlicherweise dagegen, dass man dann auch auf Schuberts Messe verzichten müsste. Ich persönlich könnte ja ganz gut ohne Beides leben. :breitgrins:

Erfreulicherweise wird der Gregorianikteil etwas erweitert, und in einer für das Volk sehr brauchbaren adaptieren 5-Linien-Notation notiert. Das ist ein Fortschritt gegenüber der derzeitigen Perlenkettennotation, deren Übersichtlichkeit doch sehr zu wünschen übrig lässt. Persönlich bedauere ich, dass man sich nicht zu einer Quadratnotation evtl. mit neographischen Elementen durchgerungen hat. Erfreuliche Ansätze gab es ja im neuen Antiphonale Monasticum.

Wie schon mehrfach gesagt: ich hoffe, dass mich der Schlag trifft, bevor ich dieses Buch benutzen muss. Die Chancen stehen gut. :breitgrins:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7883
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von holzi »

cantus planus hat geschrieben:Erfreulicherweise wird der Gregorianikteil etwas erweitert, und in einer für das Volk sehr brauchbaren adaptieren 5-Linien-Notation notiert. Das ist ein Fortschritt gegenüber der derzeitigen Perlenkettennotation, deren Übersichtlichkeit doch sehr zu wünschen übrig lässt. Persönlich bedauere ich, dass man sich nicht zu einer Quadratnotation evtl. mit neographischen Elementen durchgerungen hat. Erfreuliche Ansätze gab es ja im neuen Antiphonale Monasticum.
Mir wäre die Quadratnotation auch lieber, vor allem, weil ich festgestellt habe, dass sie für solche "Sangeskünstler" wie mich leichter und eingängiger zu lesen ist als die moderne Notation.
Wie schon mehrfach gesagt: ich hoffe, dass mich der Schlag trifft, bevor ich dieses Buch benutzen muss. Die Chancen stehen gut. :breitgrins:
Der kann dich auch treffen, wenn du es noch einführen musst! :breitgrins:

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Nein. Vorher erschieße ich mich. Oder wandere aus. :freude:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Maurus hat geschrieben:Am Ende werden sich wieder die Erzieher durchsetzen, die dem Kirchenvolk irgendwelche Lieder zwangsweise verordnen wollen.
Danach sieht es im Augenblick glücklicherweise nicht aus. Das Ganze scheint schon mit Vernunft und Augenmaß angegangen zu werden. Einseitigkeiten gibt es natürlich immer.
Maurus hat geschrieben:Das klappt dann wieder nicht und es werden die ersten Anhänge erscheinen, in denen die ganzen Lieder stehen, auf die die Gläubigen trotz aller Mühen nicht verzichten wollen.
Anhänge wird es ohnehin wieder geben. Das war von Anfang an geplant.

Ich vergaß noch zu erwähnen, dass dieses Mal alle Lieder mit Noten abgedruckt werden sollen. Das wäre ja auch schon ein Fortschritt. Die Verwurstung von "Stille Nacht" im aktuellen GL lässt doch tief blicken, was die damaligen Verantwortlichen davon hielten. (Obwohl "Stüüüühüüüle Nooooocht" für mich auch zu den verzichtbaren Klassikern gehört.)
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von anneke6 »

cantus planus hat geschrieben:Nein. Vorher erschieße ich mich. Oder wandere aus. :freude:
Ich sollte Hellseher werden. Ich sehe den Zypfel zum neuen GL und denke…was gibt es da jetzt für Neuigkeiten. Cantus wird sich noch erschießen. :bedrippelt:
???

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben: Ich vergaß noch zu erwähnen, dass dieses Mal alle Lieder mit Noten abgedruckt werden sollen. Das wäre ja auch schon ein Fortschritt. Die Verwurstung von "Stille Nacht" im aktuellen GL lässt doch tief blicken, was die damaligen Verantwortlichen davon hielten. (Obwohl "Stüüüühüüüle Nooooocht" für mich auch zu den verzichtbaren Klassikern gehört.)
Im aktuellen GL ist das doch bis auf wenige Ausnahmen auch so, oder? In Limburg verzichtet nur der Anhang vom Anhang meistens auf Noten, der Mainzer Anhang vom Anhang ist durchgehend mit Noten, allerdings nicht der Mainzer Anhang selbst, der weitgehend aus Messreihen besteht.

Benutzeravatar
Lioba
Beiträge: 3664
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 19:46

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Lioba »

Interessanter ist wohl die Frage, ob Stücke wie das "Ecce lignum", "Victimae paschali laudes", "Lauda Sion" noch drin sein werden. Aber hierüber gab die Probepublikation eben keinerlei Auskunft und erlaubte auch keinen Rückschluss.
"Victimae paschali laudes" weglassen, das ist doch jetzt nicht ernst gemeint- wieso denn sowas?

Aber ist es überhaupt sinnvoll, neue Gesangbücher herauszugeben, wo doch von einer Umstrukturierung bei den Bistümern gemunkelt wird.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Es bleibt drin, was drin ist. Zur Ergänzung ist vorgeschlagen:
  • Asperges mit Vers Ps 50 (51),1
  • Missa "Orbis factor"; evtl. anstelle von "Alme Pater"
  • Credo I
  • Fünf Alleluia-Melodien aus dem Antiphonale Monasticum
  • Ave Regian caelorum
  • Alma Redemptoris Mater
  • Antiphon "Ave Maria" + Magnificat im I. Ton*
  • Requiem ganz
  • Natum fecit Domine (als Antiphon zum Magnificat)
  • Lumen ad revelationem gentium
  • Benedictus Dominus Deus meus (Antiphonale Monasticum 155), mit "Benedixisti me, Domine" als Magn.-Antiphon
    Einige allg. Antiphonen (auch als Fürbittruf verwendbar):
  • Adiuva me
  • Cantabo Domino
  • Laudate Dominum de coelis
  • Sit nomen Domini
*) Da kann man endlich wieder die ganzen tollen Franzosen spielen. Heute erkennt ja keiner mehr die melodischen Zitate. :hops:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Lioba hat geschrieben:Aber ist es überhaupt sinnvoll, neue Gesangbücher herauszugeben, wo doch von einer Umstrukturierung bei den Bistümern gemunkelt wird.
Das Gesangbuch wird in ganz Deutschland, Österreich und Bozen verwendet. Ob wir in Deutschland 80, 18 oder 8 Diözesen haben, ist vollkommen wurscht. Die Einheitsübersetzung wird ja dadurch auch nicht ungültig.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Florianklaus »

Lioba hat geschrieben:
Interessanter ist wohl die Frage, ob Stücke wie das "Ecce lignum", "Victimae paschali laudes", "Lauda Sion" noch drin sein werden. Aber hierüber gab die Probepublikation eben keinerlei Auskunft und erlaubte auch keinen Rückschluss.
"Victimae paschali laudes" weglassen, das ist doch jetzt nicht ernst gemeint- wieso denn sowas?

Aber ist es überhaupt sinnvoll, neue Gesangbücher herauszugeben, wo doch von einer Umstrukturierung bei den Bistümern gemunkelt wird.

Ich habe noch kein ernstzunehmendes Gerücht über eine Umstrukturierung gehört. Was wird denn wo und von wem gemunkelt?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Florianklaus hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:
Interessanter ist wohl die Frage, ob Stücke wie das "Ecce lignum", "Victimae paschali laudes", "Lauda Sion" noch drin sein werden. Aber hierüber gab die Probepublikation eben keinerlei Auskunft und erlaubte auch keinen Rückschluss.
"Victimae paschali laudes" weglassen, das ist doch jetzt nicht ernst gemeint- wieso denn sowas?

Aber ist es überhaupt sinnvoll, neue Gesangbücher herauszugeben, wo doch von einer Umstrukturierung bei den Bistümern gemunkelt wird.
Ich habe noch kein ernstzunehmendes Gerücht über eine Umstrukturierung gehört. Was wird denn wo und von wem gemunkelt?
Das Gerücht ist falsch. Das kann ich aus absolut sicherer Quelle sagen.

(Ich hatte davon übrigens auch noch nie gehört.)
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Florianklaus
Beiträge: 3493
Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
Wohnort: Bistum Münster

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Florianklaus »

cantus planus hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:
Interessanter ist wohl die Frage, ob Stücke wie das "Ecce lignum", "Victimae paschali laudes", "Lauda Sion" noch drin sein werden. Aber hierüber gab die Probepublikation eben keinerlei Auskunft und erlaubte auch keinen Rückschluss.
"Victimae paschali laudes" weglassen, das ist doch jetzt nicht ernst gemeint- wieso denn sowas?

Aber ist es überhaupt sinnvoll, neue Gesangbücher herauszugeben, wo doch von einer Umstrukturierung bei den Bistümern gemunkelt wird.
Ich habe noch kein ernstzunehmendes Gerücht über eine Umstrukturierung gehört. Was wird denn wo und von wem gemunkelt?
Das Gerücht ist falsch. Das kann ich aus absolut sicherer Quelle sagen.

(Ich hatte davon übrigens auch noch nie gehört.)
Das hätte mich auch gewundert, wenn einer freiwillig die Konkordate aufgeschnürt hätte.........

Benutzeravatar
Lioba
Beiträge: 3664
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 19:46

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Lioba »

Waren dann wohl Gerüchte- irgendwie organisatorische Änderungen Köln/Essen /Paderborn.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Lioba hat geschrieben:Waren dann wohl Gerüchte- irgendwie organisatorische Änderungen Köln/Essen /Paderborn.
Nee, diese Gerüchte gibt es wirklich. Auch Görlitz betreffend. Die sind aber nicht neu. Und für das Gotteslob hat das keinerlei Auswirkung. Der Stammteil erscheint ja so oder so. Wird ein Bistum aufgelöst, gibt es eben keine entsprechenden Diözesananhang. What's the problem?

Ich gehe davon aus, dass Köln, Essen und Paderborn sowieso sehr viel gemeinsam koordinieren werden. Ebenso Münster, Osnabrück und Hamburg. Da sind traditionell große Schnittmengen im Repertoire der Anhänge.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Asperges1976
Beiträge: 203
Registriert: Freitag 16. März 2007, 14:13
Wohnort: Bistum Trier

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Asperges1976 »

Auch das Bistum Trier und das Erzbistum Köln sollten sich mal zusammensetzten. Da ich zwar im Bistum Trier wohne, aber im Erzbistum Köln beruflich unterwegs bin, ist mir die unterschiedliche Wiedergabe des Liedes "Fest soll mein Taufbund" aufgefallen.

Im Bistum Trier, steht dieses Lied einstrophig im Gotteslob und darunter der Zusatz "ältere Fassung" mit dem älteren Text, ohne Strophennummerierung, so dass jeder gleichzeitig die Strophe intoniert, die ihm selber am besten gefällt.

Im Gotteslob von Köln sah ich mehrere Strophen, deren Texte mir bisher unbekannt wahr.

Was hat es damit auf sich? Sind es Zusätze oder Teil einer offiziellen Fassung? Sollte man da auch nicht auch einheitlich verfahren, zumal Trier Suffragan von Köln ist?
Zuletzt geändert von Asperges1976 am Dienstag 4. August 2009, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Asperges1976 hat geschrieben:Auch das Bistum Trier und das Bistum Trier sollten sich mal zusammensetzten.
Das ist unbedingt zu empfehlen!


Bild
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Asperges1976
Beiträge: 203
Registriert: Freitag 16. März 2007, 14:13
Wohnort: Bistum Trier

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Asperges1976 »

ui, da war ich ein wenig unachtsam :erschrocken:

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Gamaliel »

Obwohl mir persönlich die Sache völlig egal ist, interessiert diese Information möglicherweise jemanden hier im Forum:

"Gotteslob II" kommt frühestens 2013

Daraus:
Das neue katholische Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob II" wird nach Angaben des Münchner Liturgiewissenschaftlers Winfried Haunerland nicht vor 2013 erscheinen. Zur Begründung verwies er in der Zeitschrift "Stimmen der Zeit" (Juli) auf die ausstehenden kirchlichen Genehmigungen sowie auf den notwendigen Vorlauf bei der Herstellung. Das vorgesehene Spezialpapier könne nicht lange gelagert und erst bestellt werden, wenn der konkrete Drucktermin feststehe. So sei "noch manche Hürde zu nehmen".

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Nach meinen Informationen ist selbst 2013 damit nicht mehr zu rechnen...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Galilei »

Gamaliel hat geschrieben:Obwohl mir persönlich die Sache völlig egal ist, interessiert diese Information möglicherweise jemanden hier im Forum:

"Gotteslob II" kommt frühestens 2013

Daraus:
Das neue katholische Gebet- und Gesangbuch "Gotteslob II" wird nach Angaben des Münchner Liturgiewissenschaftlers Winfried Haunerland nicht vor 2013 erscheinen. Zur Begründung verwies er in der Zeitschrift "Stimmen der Zeit" (Juli) auf die ausstehenden kirchlichen Genehmigungen sowie auf den notwendigen Vorlauf bei der Herstellung. Das vorgesehene Spezialpapier könne nicht lange gelagert und erst bestellt werden, wenn der konkrete Drucktermin feststehe. So sei "noch manche Hürde zu nehmen".
Danke für die Information, Gamliel, auch wenn die Meldung inhaltlich recht dürftig ist. Das Spezialpapier dürfte wohl das geringste Problem sein ...

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Das Papier ist in der Tat das geringste Problem. Aktuell liegt das ganze Ding bei der Gottesdienstkongregation in Rom fest. Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.

Man wird sich jetzt einigen müssen, ob man die Kirchenmusik im Sinne "Sacrosanctum Conciliums" und "Musica Sacram" endlich ernst nimmt, oder ob man weiter faule Kompromisse eingeht.

cantus,
sich die Sicherheit zurückwünschend, dass wenigstens der Zelebrant die korrekten Texte leise betet. :roll:

P.S.: Im Übrigen bin ich heilfroh, dass ich dieses Buch in keiner Gemeinde einführen muss.
Zuletzt geändert von cantus planus am Freitag 9. Juli 2010, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: .
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

Wie will man ein neues Gebet- und Gesangbuch herausbringen, wenn noch nicht mal die Übersetzung des Missale von 2002 erfolgt ist und
die entsprechende Grundordnung noch keine Gültigkeit besitzt?

So wie derzeit im Gotteslob, wird ja hoffentlich auch im neuen Buch der Heiligen Messe ein grosser Abschnitt gewidmet sein.

Wenn GRM 2002 wirklich verbindlich werden soll, hat man sich danach auch in der Auswahl der Lieder zu richten. Also sind dann Antwortpsalmen
gefragt und nicht irgendwelche weiteren Strophen des "Eingangsliedes", u.s.w.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Benutzeravatar
Galilei
Beiträge: 1144
Registriert: Freitag 8. Januar 2010, 18:21
Wohnort: Bistum Münster

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Galilei »

cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)

Raimund J.
Beiträge: 6092
Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33

Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

Galilei hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)
Nein. Die Schubertmesse kann man nicht so einfach aus den Herzen des gläubigen Gottesvolkes herausreisen. Sie würde trotzdem eifrig weitergesungen werden.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema