Alles zum neuen "Gotteslob"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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Hubertus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Hubertus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)
Nein. Die Schubertmesse kann man nicht so einfach aus den Herzen des gläubigen Gottesvolkes herausreisen. Sie würde trotzdem eifrig weitergesungen werden.
Zudem kann man sich gewiß sein, daß ein vom Volk als "fehlend" empfundenes Lied weit stärker im Gedächtnis präsent bleibt. Hier in München-Freising war so ein bekannter Falll das "Segne du, Maria", das im Diözesananhang fehlte. Folglich wurde es auswendig gesungen. Zwar nicht überall und ständig, doch z.B. in meiner Heimatgemeinde durchaus mehr oder weniger regelmäßig. Vor einigen Jahren wurde nun das Lied, das immer als Paradebeispiel angeführt wurde für eine Entscheidung "über die Köpfe der Gläubigen" hinweg, in den Anhang II aufgenommen. Gesungen wird es indes fast nicht mehr.
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)
Nein. Die Schubertmesse kann man nicht so einfach aus den Herzen des gläubigen Gottesvolkes herausreisen. Sie würde trotzdem eifrig weitergesungen werden.
Das funktioniert jetzt auch, obwohl sie nicht im Stammteil enthalten ist. In zahlreichen norddeutschen Diözesen war sie nie im Gesangbuch, und trotzdem können sie alle auswendig. Aber wenn das "Gotteslob" ein offizielles Liturgiegesangbuch sein soll, haben diese Lieder (für die Ordentliche Form!) darin keinen Platz. Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
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Galilei
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Galilei »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)
Nein. Die Schubertmesse kann man nicht so einfach aus den Herzen des gläubigen Gottesvolkes herausreisen. Sie würde trotzdem eifrig weitergesungen werden.
Das funktioniert jetzt auch, obwohl sie nicht im Stammteil enthalten ist. In zahlreichen norddeutschen Diözesen war sie nie im Gesangbuch, und trotzdem können sie alle auswendig. Aber wenn das "Gotteslob" ein offizielles Liturgiegesangbuch sein soll, haben diese Lieder (für die Ordentliche Form!) darin keinen Platz.
Das sehe ich auch so.
Wo in Norddeutschland wird denn die ganze Schubert-Messe gesungen? Mir persönlich ist nur das Sanctus geläufig, das als einziger Teil davon im münsterschen Anhang steht.

Raimund J.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben: Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Da hätte ich absolut nichts dagegen! Man könnte das recht einfach festlegen, indem es hiesse: Wenn für das Ordinarium vom Volk Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so hat der Priester diese zu beten.
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Hubertus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Hubertus »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
Galilei hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Auch die Kommissionen untereinander sind sich nicht einig. Zum Beispiel wurde beim Neuen Geistlichen Lied zu recht kritisiert, dass es bspw. den Text des Glorias nicht korrekt wiedergebe. Die NGL-Fraktion revanchierte sich - nicht weniger richtig - mit den Hinweis, dass das für die Schubertmesse genauso gelte.
Wenn auf diese Weise sowohl das NGL als auch die Schubertmesse rausfliegen, wäre das sehr zu begrüßen. ;)
Nein. Die Schubertmesse kann man nicht so einfach aus den Herzen des gläubigen Gottesvolkes herausreisen. Sie würde trotzdem eifrig weitergesungen werden.
Das funktioniert jetzt auch, obwohl sie nicht im Stammteil enthalten ist. In zahlreichen norddeutschen Diözesen war sie nie im Gesangbuch, und trotzdem können sie alle auswendig. Aber wenn das "Gotteslob" ein offizielles Liturgiegesangbuch sein soll, haben diese Lieder (für die Ordentliche Form!) darin keinen Platz. Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Das ist ja die Ironie, daß solche freie Dichtungen zum Ordinarium überhaupt nur denkbar waren, weil man wußte, daß der Priester die authentischen Texte betete. Die liturgische Bewegung wollte ja auch genau das erreichen: Daß die Gemeinde das singt, was der Priester betet. Und heute singen beide - Priester und Volk* - den abweichenden Text. :patsch:


* (zumindest für die Messen, an denen ich teilnehme, weiß ich von wenigstens einem, der die authentischen Texte ggf. still betet. :scheinheilig:)
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Da hätte ich absolut nichts dagegen! Man könnte das recht einfach festlegen, indem es hiesse: Wenn für das Ordinarium vom Volk Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so hat der Priester diese zu beten.
Es wäre für viele Probleme die gangbarste und unkomplizierteste Lösung. Natürlich wird man genau diese nie wählen. :traurigtaps:
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Hubertus hat geschrieben:* (zumindest für die Messen, an denen ich teilnehme, weiß ich von wenigstens einem, der die authentischen Texte ggf. still betet. :scheinheilig:)
Dieses Glück hatte ich bei meinem letzten Dienstpfarrer auch. Da ist es mir dann auch wurscht, dass irgendwelche Pasteusen und Pastillen und Tischmütter bei der Erstkommunion ihren beschränkten Horizont auch in der Kirchenmusik austoben müssen.

Aber wenn "Kleines Senfkorn Hoffnung" zum Gloria mutiert, und niemand betet den richtigen Text, leide ich wirklich physische Qualen.

Ideal ist diese Lösung natürlich auch nicht, aber zumindest macht es die Sache erträglich.
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Raimund J.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Da hätte ich absolut nichts dagegen! Man könnte das recht einfach festlegen, indem es hiesse: Wenn für das Ordinarium vom Volk Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so hat der Priester diese zu beten.
Es wäre für viele Probleme die gangbarste und unkomplizierteste Lösung. Natürlich wird man genau diese nie wählen. :traurigtaps:
Oder so:

Wenn für das Ordinarium vom Priester Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so soll wenigstens das Volk diese beten! :hmm:
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Hubertus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Hubertus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Da hätte ich absolut nichts dagegen! Man könnte das recht einfach festlegen, indem es hiesse: Wenn für das Ordinarium vom Volk Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so hat der Priester diese zu beten.
Es wäre für viele Probleme die gangbarste und unkomplizierteste Lösung. Natürlich wird man genau diese nie wählen. :traurigtaps:
Oder so:

Wenn für das Ordinarium vom Priester Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so soll wenigstens das Volk diese beten! :hmm:
:klatsch: :freude:
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Niels
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf: :ja: :klatsch:
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Vulpius Herbipolensis
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

cantus planus hat geschrieben:Aber wenn "Kleines Senfkorn Hoffnung" zum Gloria mutiert, und niemand betet den richtigen Text, leide ich wirklich physische Qualen.
Eina "schöne" Variante hatten wir am vorletzten Sonntag: "Ehre sei Gott und den Menschen Frieden ..." als Credo :vogel:
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Kilianus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Kilianus »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben: Es sei denn, man entschiede, dass der Priester die Texte wieder still zu beten habe, wofür ich mich seit Jahren - zermürbt durch die andauernden Mißbräuche - engagiert ausspreche.
Da hätte ich absolut nichts dagegen! Man könnte das recht einfach festlegen, indem es hiesse: Wenn für das Ordinarium vom Volk Lieder gesungen werden, die nicht den offiziellen Texten entsprechen, so hat der Priester diese zu beten.
Es wäre für viele Probleme die gangbarste und unkomplizierteste Lösung. Natürlich wird man genau diese nie wählen. :traurigtaps:
Witzigerweise ist genau diese Lösung im aktuellen Caeremoniale der Bischofe fakultativ enthalten. (Und zumindest der Würzburger Emeritus hat's auch immer so gehalten.)

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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Ich hatte gestern das nachkonziliare Osnabrücker "Gotteslob" in der Hand. Das war ein Interimsbuch, bevor das allgemeine "Gotteslob" herausgegeben wurde. Ich hätte heulen können anbetracht der wunderbaren Lieder darin. :traurigtaps:
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anneke6
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von anneke6 »

Mal 'ne Zwischenfrage: Kommt der Name "Gotteslob" eigentlich von dem alten Osnabrücker Gesangsbuch?
???

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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Nein. Den Namen gab es zwar vorher schon, aber man hat über verschiedene Vorschläge abgestimmt. Genau wie beim zukünftigen: da waren ja auch alle möglichen Namen im Gespräch, aber man hat sich entschlossen, beim vertrauten Titel "Gotteslob" zu bleiben.

Außerdem finde ich den Namen für das Gesangbuch sehr gelungen.
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Kilianus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Kilianus »

Eigentlich heißt das Ding doch schlicht und einfach "Gsangbuch".

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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Nein. "Gebet- und Gesangbuch"! :breitgrins:
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Raimund J.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

Bei uns im Volksmund hat sich die Bezeichnung "Gebetbuch" (egal ob Gotteslob oder Vorgängerbücher) gehalten. "Gesangbuch" war dagegen immer ein typisch evangelischer Ausdruck.
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Ich hätte immer gedacht, in Bayern würde man das "Xangbicherl" nennen. :breitgrins:
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holzi
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von holzi »

cantus planus hat geschrieben:Ich hätte immer gedacht, in Bayern würde man das "Xangbicherl" nennen. :breitgrins:
Nein, da gibts nur den Xangverein. Das Gebetbuch ist ein Gebetbuch, auch wenn in diesem neumodischen Zeug heutzutage nur noch Lieder drin sind. :regel:

Johannes XXIII
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Johannes XXIII »

Gelobt sei Jesus Christus!

Haha, mein erster Post :D

Hab zwar jetzt nicht alle 10 Seiten durchgearbitet, wenn sich facts doppeln, bitte nicht ärgern ;)
Bin in der Fuldaer Kirchnmusikszene aktiv und hab Kontakt zu mitwirkenden Personen.

Zur Namensgebung: Der offizielle Titel lautet "Gotteslob", der Arbeitstitel der Unterkommision lautet "GGB", Gemeinsames Gebet und Gsangbuch, beim "alten" Gotteslob lautetet der Arbeitstitl "EGB", Einheits Gebet- und Gesangbuch

Zum Erscheinungsdatum: Das Manuskript wird Anfang nächsten Jahres (oder war das jetzt schon) an die bischöfl. Kommissionsleitung weitergereicht zur durchsicht, soweit ich mich entsinne dann auch an alle Bischöfe. Evtl. Änderungswünsche der Bischöfe müssen ALLE beachtet werden (a lá Kamel durchs Nadelöhr, der eine will das Lied, der andere will das nicht) Das Manuskript geht dann zurück zur UK, die den Umfang des Buchs weiter einschränken muss (soll nicht dicker als das alte werden). Dann hat sich auch noch der Vatikan zwischengeschaltet (Liturgica authenticam o.ä., mein Latein ist eher schlecht ;). Gehen wir also davon aus, dass das Prozedere Ende 2011 zu Ende ist, von der Drucklegung bis zur Auslieferung daurt es dann noch mindestens ein jahr, bis genügend Kapazitäten an Büchrn zur Verfügung stehen, wo wir dann bei Anfang 2013 wären. Diser Termin ist auch realistisch.

Zum Inhalt: Das neue Gotteslob will jeden Katholiken glücklich machen, sowohl NGLs werden vorkommen (ja, es gibt Leute die das Mögen! ;), als auch lateinische cantica, hymnen etc. U.a. werden (endlich!) alle marianischen Antiphonen in Latein vorkommen, (mE) leider nur in der Fassung aus dem 18. Jahrhundert (also die bekannten), abr nicht jede Kirche hat ne gute Lateinschola... Weiterhin wird es einen intensiven Gebetsteil geben, das Stundengebet soll mehr Einzug erhalten in die einzelnen Pfarrgemeinden. Es sollte also (fast) jeder bedient werden. :klatsch:
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Hallo und herzlich willkommen im Forum! :huhu:

Nach meinen Informationen ist derzeit frühestens 2014 realistisch.
Und ich bin nach wie vor froh, dieses Ding dann nicht benutzen zu müssen...
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von HeGe »

Johannes XXiii hat geschrieben:Zum Inhalt: Das neue Gotteslob will jeden Katholiken glücklich machen, sowohl NGLs werden vorkommen (ja, es gibt Leute die das Mögen! ;), als auch lateinische cantica, hymnen etc. U.a. werden (endlich!) alle marianischen Antiphonen in Latein vorkommen, (mE) leider nur in der Fassung aus dem 18. Jahrhundert (also die bekannten), abr nicht jede Kirche hat ne gute Lateinschola... Weiterhin wird es einen intensiven Gebetsteil geben, das Stundengebet soll mehr Einzug erhalten in die einzelnen Pfarrgemeinden. Es sollte also (fast) jeder bedient werden. :klatsch:
Auch von mir Willkommen im Forum! :huhu:

Jeden glücklich zu machen, funktioniert ja eher selten, meistens hat dann eher jeder Bauchschmerzen. ;) Wird es denn auch wieder Diözesanhänge geben? Die regionalen Unterschiede, welche Lieder gesungen werden, sind ja auch faktisch immer noch erheblich.
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cantus planus
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Ja. Diözesananhänge wird es wieder geben.
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Niels
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Niels »

cantus planus hat geschrieben:Hallo und herzlich willkommen im Forum! :huhu:
:ja:
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Raimund J.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Raimund J. »

Johannes XXiii hat geschrieben: Zum Inhalt: Das neue Gotteslob will jeden Katholiken glücklich machen, sowohl NGLs werden vorkommen (ja, es gibt Leute die das Mögen! ;), als auch lateinische cantica, hymnen etc. U.a. werden (endlich!) alle marianischen Antiphonen in Latein vorkommen, (mE) leider nur in der Fassung aus dem 18. Jahrhundert (also die bekannten), abr nicht jede Kirche hat ne gute Lateinschola... Weiterhin wird es einen intensiven Gebetsteil geben, das Stundengebet soll mehr Einzug erhalten in die einzelnen Pfarrgemeinden. Es sollte also (fast) jeder bedient werden. :klatsch:
Das Buch soll bewirken, daß das Stundengebet mehr Einzug in die einzelnen Pfarrgemeinden hält? Wird das ein wundertätiges Buch? :achselzuck: :hmm:
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von cantus planus »

Nein. Woher die Kommission diesen Optimismus nimmt, verstehe ich auch nicht. Zumal die Antiphonen nicht besser werden, und das Problem der Psalmübersetzung und -vollständigkeit bleibt.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Johannes XXIII »

Nun, was die Antiphonen angeht: Eine kleine Zahl bleibt erhalten, da es ja auch die ein oder andere gute Antiphon gibt (Die Freude an Gott etc....) ein Teil wird neu komponiert und textiert. Und zum Stundengebet: Im Diözesananhang von Fulda wird es zum Beispiel das Stundengebet für die Festtage der Bistumsheiligen, also Boniftius, Elisabeth und Lioba geben, was, so wqie ich das beurteile, durchaus auch Potential in den Gemeinden hat. Vielleicht wäre es aber auch ratsam, den Gemeinden ein Modell in die Hand zu drücken, die Tagzeiten in die Liturgie der Eucharistifeier zu integegrieren, was ja auch durchaus möglich ist.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von anneke6 »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Johannes XXiii hat geschrieben: Zum Inhalt: Das neue Gotteslob will jeden Katholiken glücklich machen, sowohl NGLs werden vorkommen (ja, es gibt Leute die das Mögen! ;), als auch lateinische cantica, hymnen etc. U.a. werden (endlich!) alle marianischen Antiphonen in Latein vorkommen, (mE) leider nur in der Fassung aus dem 18. Jahrhundert (also die bekannten), abr nicht jede Kirche hat ne gute Lateinschola... Weiterhin wird es einen intensiven Gebetsteil geben, das Stundengebet soll mehr Einzug erhalten in die einzelnen Pfarrgemeinden. Es sollte also (fast) jeder bedient werden. :klatsch:
Das Buch soll bewirken, daß das Stundengebet mehr Einzug in die einzelnen Pfarrgemeinden hält? Wird das ein wundertätiges Buch? :achselzuck: :hmm:
Zu diesem Behuf braucht man Stundenbücher für die Gemeinde…ein vollständiges Stundengebet unterzubringen, und sei es auch nur für die kardinalen Horen Laudes, Vesper und Komplet, würde den Umfang jedes Gesangbuches sprengen. Das Buch soll ja nicht das Format von Brehms Tierleben haben und außerdem erschwinglich sein.
Wenn die Gemeinden regelmäßig öffentliches Stundengebet anbieten wollen, kommen sie nicht dahin, zusätzlich zum Gotteslob "Das kleine Stundenbuch" der jeweiligen liturgischen Zeit auszulegen. Ich kenne übrigens eine Gemeinde, die das bereits tut. Natürlich sind die Kosten erst einmal hoch (Der Verlag vom lieben Gott ist nun mal teuer…) und es besteht eine gewisse Gefahr des Diebstahls…aber das ist bei Gesangbüchern auch nicht anders. Ich denke, wenn Gläubige ein paar Male in der Gemeinde das Stundengebet gemeinsam gebetet haben, wird der Wunsch entstehen, sich selbst ein Stundenbuch anzuschaffen, und nicht etwa eins zu klauen.
???

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Berolinensis
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Berolinensis »

Johannes XXiii hat geschrieben:Vielleicht wäre es aber auch ratsam, den Gemeinden ein Modell in die Hand zu drücken, die Tagzeiten in die Liturgie der Eucharistifeier zu integegrieren, was ja auch durchaus möglich ist.
Erstmal: auch von mir ein herzlich Willkommen!

Davon bin ich nun überhaupt kein Freund. Das ist überhaupt so eine unselige Tendenz der Nachkonzilszeit, alles und jedes mit der hl. Messe zu verbinden. Eigentlich genau das Gegenteil von dem, was die Liturgische Bewegung und auch Sacrosanctum Concilium gewollt haben. Und wenn man es schon zeitlich verbinden muß, verstehe ich nicht, warum man die jeweilige Hore nicht einfach vorher/hinterher beten kann, anstatt da so einen Mischmasch draus zu machen. Als Grund sehe ich eigentlich nur Verkürzung, und das ist keiner.

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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von Johannes XXIII »

Nun ist die Frage, geht eine Integration auf kosten der Liturgie der Eucharistie? Ich glaube nicht. EIn Problem sehe ich allenfalls in der Verwaschung der jeweiligen Hore. ALs Priester würde ich glaube ich zuerst diesen Schritt gehen, bevor ich das Stundengebet in dr Reinform mit der Gemeinde feier. Wie sagte mein geistl. Begleiter neulich? Strikt in der Wahrheit, frei in der Form. Das sagt glaub ich alls.
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Re: "Neues Gotteslob" - Erfahrungen?

Beitrag von taddeo »

Johannes XXiii hat geschrieben:Wie sagte mein geistl. Begleiter neulich? Strikt in der Wahrheit, frei in der Form. Das sagt glaub ich alls.
Damit wirst Du aber bei Berolinensis auf Granit beißen, denke ich. :breitgrins:
Der hat als Motto eher "Strikt in der Form, damit die Wahrheit frei macht" oder so.
("Frei in der Form" ist ohnehin ein schwer mißverständlicher Ausdruck - damit kannst Du fast jeden Sch*** rechtfertigen, der heute in liturgischen Belangen getrieben wird. Dagegen würde ich mich auch verwahren.)

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