Alles zum neuen "Gotteslob"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
Raimund J.
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Raimund J. »

Seraphina hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:und finde es auch schön, dass endlich "Tochter Zion" Einzug ins GL gehalten hat (übrigens tatsächlich bei Adventsliedern)
Tochter Zion finde ich auch sehr schön! *-*

Aber das ist doch ein Palmsonntagslied :pfeif:
Nein, nachgewiesener Weise ein Weihnachtslied! :regel: ;D
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Tritonus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Tritonus »

Melody hat geschrieben: ... Auch stand in diesem Probedruck z. B. "Von guten Mächten". ...
Oh weh! Gegen den Text (von Dietrich Bonhoeffer) habe ich absolut nichts, vor allem deshalb, weil ich weiß, wo und wie er entstanden ist. Aber die zugehörige Schunkelmelodie (von Siegfried Fietz) finde ich einfach furchtbar, geradezu eine Karikatur auf den Inhalt des Liedes.
:wein: :ikb_band: :prost: :wein:

Raimund J.
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Raimund J. »

Tritonus hat geschrieben: Oh weh! Gegen den Text (von Dietrich Bonhoeffer) habe ich absolut nichts, vor allem deshalb, weil ich weiß, wo und wie er entstanden ist. Aber die zugehörige Schunkelmelodie (von Siegfried Fietz) finde ich einfach furchtbar, geradezu eine Karikatur auf den Inhalt des Liedes.
Tja, so unterscheiden sich halt die Geschmäcker. Ich finde das Lied an und für sich wunderschön!

Das Thema hatte wir hier aber vor Jahren schon: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=183847#p183847
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Reinhard
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Reinhard »

Tritonus hat geschrieben:... Aber die zugehörige Schunkelmelodie (von Siegfried Fietz) finde ich einfach furchtbar, geradezu eine Karikatur auf den Inhalt des Liedes.
:wein: :ikb_band: :prost: :wein:
Ich fürchte auch, dass sie diese unsägliche Fietz- Melodie nehmen. (Die hat sich doch schon in den 70-er Jahren verschlissen !)

Dabei gibt es eine viel ältere, schöne Melodie (von Otto Abel, 1959), die wirklich zu diesem Text gehört: http://www.youtube.com/watch?v=1zLw1ETw-g4
Diese alte, würdige Fassung steht sogar im Ev. Kirchengesangbuch, meine ich.

Ivo Matthäus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Ivo Matthäus »

cantus planus hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Ich hoffe nur das wird nicht so grausig wie manche dieser "neuen geistlichen Lieder"...
Doch. Davon ist das Buch voll. Für mich gilt, was ich schon vor Jahren hier im Forum schrieb: ich hoffe, ich werde dieses Buch niemals in einer Gemeinde verwenden müssen. Mir hat der Vorabdruck vor einigen Jahren schon gereicht...
Ist die jetzt vorgelegte Gesamtzusammenstellung wirklich so grausam, die Probepublikation sollte doch die "Grenzfälle" - bei der Missa Orbis factor klingt das schon komisch - testen ? Bei Bedarf gerne auch über PN.

Schönen Sonntagabend und eine gute neue Woche

I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

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cantus planus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von cantus planus »

Die Probepublikation hatte natürlich auch die Aufgabe, "Grenzfälle" zu testen. Im Großen und Ganzen freilich zeigte diese Publikation natürlich auch eine Tendenz auf, wie das Gesangbuch tatsächlich inhaltlich aussehen soll.

Und eben da hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Was am Ende wirklich ins Buch aufgenommen wird, ist derzeit wohl noch nicht ganz klar. Eine echte Verbesserung zum aktuellen "Gotteslob" sehe ich freilich nur in einzelnen Punkten. Die großen Probleme, etwa die schlechte und selektive Psalmenübersetzung, die Aufgabe von noch mehr katholischem Liedgut zugunsten des Ökumenismus etc. ändern sich nicht. Im Gegenteil.
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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

Wie ich hörte, werden einige Melodien vereinfacht (oder wie man es nennen soll). z.B. Bei "O Haupt voll Blut und Wunden" fällt der lange Auftakt weg. Bin mal gespannt, ob beim entsprungenen Ros, das Viertel-Halbe-Gedöns (von einer Wurzel zart) auch wegfällt. Das passt zwar im Prätorius-Satz aber nicht in dem Gemeindegesang.
Gruß Jürgen

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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:Bin mal gespannt, ob beim entsprungenen Ros, das Viertel-Halbe-Gedöns (von einer Wurzel zart) auch wegfällt. Das passt zwar im Prätorius-Satz aber nicht in dem Gemeindegesang.
Im Regensburger Diözesanteil ist schon immer eine 4/4-Fassung drin.

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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

Ja, manche Diözesen haben eine "Alternativfassung" im Anhang.
Gruß Jürgen

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Melody
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Melody »

Wir haben auch so eine diözesane Schmalspurfassung im Kölner GL.

Ich find die im Stammteil des GL aber um Welten besser.

In meinem evangelischen Gesangbuch gibt es nur die "anspruchsvollere" Version des Liedes. So kannte ich es und war überrascht, als ich erstmals mit der Schmalspurversion konfrontiert wurde.
Was die Protestanten auf die Reihe bekommen, werden doch wohl die Katholiken ebenso schaffen, oder?! :achselzuck:
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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

Bist Du Musikerin und Fachfrau für Hymnologie des Kirchenliedes, daß Du hier so aus der Hüfte "Schmalspur" und "anspruchsvoll" taxieren könntest?

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Melody
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Melody »

Auch wenn man bei Dir über nichts eine Aussage machen darf, ohne vorher das entsprechende Studium abgeschlossen zu haben, so kann ich doch immer noch aus meinem musikalischen Empfinden heraus eine Aussage treffen.

Man hört es natürlich im Gemeindegesang, dass es bei diesem Lied in der Version von GL 132 schon mal Probleme gibt. Meines Erachtens braucht man sich darüber aber nicht wundern, wenn es zwei verschiedene Versionen gibt.
Ich kann mich aus meiner evangelischen Zeit jedenfalls nicht daran erinnern, dass die Gemeinde Probleme mit diesem Lied gehabt hätte... :hmm: :achselzuck:


Nachtrag:
In unserem alten diözesanen Gesangbuch steht bei diesem Lied die "einfachere" Variante.
Wurde die "kompliziertere" ins GL für eine bessere Ökumene eingefügt?!

Wie auch immer, ich mag die Version, die nicht nur aus Viertelnoten besteht, trotzdem lieber... :)
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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:Auch wenn man bei Dir über nichts eine Aussage machen darf, ohne vorher das entsprechende Studium abgeschlossen zu haben, so kann ich doch immer noch aus meinem musikalischen Empfinden heraus eine Aussage treffen.
Du darfst jederzeit aus Deinem Empfinden heraus eine Meinung äußern.
Nur Deine Einschätzung mit "Schmalspur" und "anspruchsvoll", und noch dazu Deine Zuordnung dieser Etiketten zu "katholisch" und "protestantisch", ist im konkreten Fall sachlich fehl am Platz. Im (katholischen!) Mainzer Cantuale von 1605, einem der ersten Drucke dieses Liedes, steht in der Überschrift "Das alt catholisch Trierisch Christliedlein ...".

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Melody
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:Nur Deine Einschätzung mit "Schmalspur" und "anspruchsvoll", und noch dazu Deine Zuordnung dieser Etiketten zu "katholisch" und "protestantisch", ist im konkreten Fall sachlich fehl am Platz. Im (katholischen!) Mainzer Cantuale von 1605, einem der ersten Drucke dieses Liedes, steht in der Überschrift "Das alt catholisch Trierisch Christliedlein ...".
Ich kenne die Geschichte des Liedes nicht, ich sehe halt nur, was heute im Gesangbuch steht.

Ich las gestern abend die Aussage von Jürgen mit dem "Viertel-Halbe-Gedöns", und da es sich nun mal um ein Lied handelt, das ich in genau dieser Form sehr gerne mag und immer mochte, hat dies also meinen Widerspruch hervorgerufen.
Welche Melodie die ursprüngliche war und ob das nun ursprünglich mal katholisch oder protestantisch war, weiß ich nicht.
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cantus planus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von cantus planus »

Es ist für mich auch nicht ganz nachvollziehbar, wo bei der "Viertel-Halbe-Version" das Problem liegen soll. Wenn der Organist halbwegs vernünftig begleitet, ist das überhaupt nicht schwierig für die Gemeinde.
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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

Ich zitiere mal, was ich in einem anderen Forum las
…Damals war historische Aufführungspraxis der große Trend (es war doe große Zeit Harnoncourts) und in der Kommission [Anm.:für das Gotteslob] dominierten Musikwissenschaftler, die bei alten Chorälen stets die ältestmögliche „Originalfassung“ durchdrückten, ohne jede Rücksicht auf Gemeindepraxis. Dabei ist so mancher Schnitzer passiert – der wohl bekannteste bei „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. Man nahm einfach den Discantus des berühmten Prätorius-Satzes und erklärte ihn – einen Ganzton tiefer – zur „Melodie“. Die Tatsache, daß diese Melodie nur im harmonischen Zusammenhang des vierstimmigen Satzgefüges Sinn macht und überzeugend klingt, kehrte man einfach unter den Tisch. Man hätte diese Klanglogik herstellen können, indem man den Originalsatz einfach zum Begleitsatz erklärt und im Orgelbuch abdruckt- wie bei der ev. Konkurrenz. Aber dort durfte sich ein moderner Tonsetzer verewigen…

(Weiteres Paradebeispiel: „Nun ruhen alle Wälder“ – im GL „O heilge Seelenspeise“. Auch hier stand die über Jahrzehnte übliche Fassung in flüssigen Vierteln, bis die Musikwissenschaft das Kommando übernahm.)…
Gruß Jürgen

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cantus planus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von cantus planus »

Die Begleitsätze im Orgelbuch sind ohnehin ein Thema für sich... :panisch:
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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

Juergen hat geschrieben:Ich zitiere mal, was ich in einem anderen Forum las
…Damals war historische Aufführungspraxis der große Trend (es war doe große Zeit Harnoncourts) und in der Kommission [Anm.:für das Gotteslob] dominierten Musikwissenschaftler, die bei alten Chorälen stets die ältestmögliche „Originalfassung“ durchdrückten, ohne jede Rücksicht auf Gemeindepraxis. Dabei ist so mancher Schnitzer passiert – der wohl bekannteste bei „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. Man nahm einfach den Discantus des berühmten Prätorius-Satzes und erklärte ihn – einen Ganzton tiefer – zur „Melodie“. Die Tatsache, daß diese Melodie nur im harmonischen Zusammenhang des vierstimmigen Satzgefüges Sinn macht und überzeugend klingt, kehrte man einfach unter den Tisch. Man hätte diese Klanglogik herstellen können, indem man den Originalsatz einfach zum Begleitsatz erklärt und im Orgelbuch abdruckt- wie bei der ev. Konkurrenz. Aber dort durfte sich ein moderner Tonsetzer verewigen…

(Weiteres Paradebeispiel: „Nun ruhen alle Wälder“ – im GL „O heilge Seelenspeise“. Auch hier stand die über Jahrzehnte übliche Fassung in flüssigen Vierteln, bis die Musikwissenschaft das Kommando übernahm.)…
Das stimmt auch nicht ganz. Die "Praetorius-Melodie" ist tatsächlich die älteste bekannte Fassung, die er dann für seinen Chorsatz übernommen hat:
http://books.google.de/books?id=XgMtAAA ... 22&f=false (Seite 232 und folgende!)

Tritonus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Tritonus »

cantus planus hat geschrieben:Im Dezember 2012 kommt es definitiv nicht mehr. "Nächstes Jahr im Advent" ist bei der theologischen Bildung der Pastoralassistenten heute wohl eher der Advent 2013, also übernächstes (Kirchen-)Jahr.
So scheint's mir auch. Letzte Woche (auf einer Veranstaltung für Kirchenmusiker des Bistums Aachen) hörte ich aus seriöser Quelle: Ende 2013. Frühestens.

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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

:D
Die Modernisten sagen "Advent 2013", die Realisten setzen dazu "frühestens" und die Optimisten fügen an "wenn überhaupt". :pfeif: ;D

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Seraphina
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Seraphina »

taddeo hat geschrieben:Die Modernisten sagen "Advent 2013", die Realisten setzen dazu "frühestens" und die Optimisten fügen an "wenn überhaupt". :pfeif: ;D
:kugel:
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

HeGe
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von HeGe »

Radio Vatikan hat geschrieben:Neues Gebet- und Gesangbuch nimmt Gestalt an

Ende 2013 werden die Gemeinden im deutschen Sprachraum das lange erwartete neue „Gotteslob“ in den Händen halten können. Dies kündigte der Bischof von Würzburg Friedhelm Hofmann, seines Zeichens Verantwortlicher der deutschen Bischofskonferenz für das neue „Gotteslob“, gegenüber dem Kölner Domradio an:[...] [soweit die erste Aussage...]

Ich hoffe [sic!], dass wir Ende 2013 das neue „Gotteslob“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren können. Es kann allerdings auch sein, dass es sich aufgrund irgendwelcher Schwierigkeiten auf 2014 hin ausdehnt, aber ich denke, dann ist auch der endgültige Zeitpunkt erreicht.“[...] [schon wird wieder relativiert... :roll: ]

Eine bislang ungesehene Neuigkeit stellt sicherlich die Entscheidung dar, das neue Gebet- und Gesangbuch auch grafisch aufwändiger als bisher auszugestalten. So werden neben den Texten auch einige Bilder und Grafiken Platz finden:

„In der Deutschen Bischofskonferenz haben wir uns geeinigt, dass zumindest zwei Farbbilder hineinkommen, aber auch eine Reihe von kleinen grafischen Zeichnungen, die eine eigene Sprache haben, die nicht nur von den Noten oder vom Satz der Buchstaben bestimmt werden, sondern die eine ganz eigene Zugangsweise zum Glauben haben und offen sind für den Menschen unserer Zeit. [...] Es sind unbekannte Zeichnungen, die von einer Künstlerin im Blick auf das „Gotteslob“ angefertigt wurden, aber sie dienen nicht der Illustration bestimmter Texte, sondern sie sind eigenständige Wege, innerlich, seelisch einmal durchzuatmen.[...][ :panisch: ]
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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:…aber sie dienen nicht der Illustration bestimmter Texte, sondern sie sind eigenständige Wege, innerlich, seelisch einmal durchzuatmen.[...][ :panisch: ]
Dazu habe ich gerade ein schönes Bild erstellt, das verschiedene Interpretationen zuläßt, wie z.B.

spirituell: „Die Erschaffung der Welt“
kosmologisch: „Der Urknall“
technisch: „Linienexplosion“
emotional: „Wenn ich hinguck, werd' ich bekloppt!“
etc.

Bild

:erschrocken:
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Hubertus »

Bild
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Seraphina
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Seraphina »

Wird es eigentlich verschiedene Diözesanausgaben geben? Bzw wie jetzt die Diözesananhänge? Oder eine einheitliche Ausgabe für ganz Deutschland?

Btw: kann man eigentlich hoffen, dass die Pfarreien kein Geld zur Anschaffung haben und dass deshalb "leider" weiter das alte Gotteslob verwendet werden muss? Oder wird das dann irgendwie anders finanziert?
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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

Seraphina hat geschrieben:Wird es eigentlich verschiedene Diözesanausgaben geben? Bzw wie jetzt die Diözesananhänge?
Ja, es gibt weiterhin einen Stammteil und (eingebaute) Diözesananhänge.
Gruß Jürgen

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Florianklaus
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Florianklaus »

Seraphina hat geschrieben:Wird es eigentlich verschiedene Diözesanausgaben geben? Bzw wie jetzt die Diözesananhänge? Oder eine einheitliche Ausgabe für ganz Deutschland?

Btw: kann man eigentlich hoffen, dass die Pfarreien kein Geld zur Anschaffung haben und dass deshalb "leider" weiter das alte Gotteslob verwendet werden muss? Oder wird das dann irgendwie anders finanziert?
Die Pfarreien sind idR finanziell ganz gut ausgestattet, am Geldmangel wird es (leider) nicht scheitern.

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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

Florianklaus hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben:Wird es eigentlich verschiedene Diözesanausgaben geben? Bzw wie jetzt die Diözesananhänge? Oder eine einheitliche Ausgabe für ganz Deutschland?

Btw: kann man eigentlich hoffen, dass die Pfarreien kein Geld zur Anschaffung haben und dass deshalb "leider" weiter das alte Gotteslob verwendet werden muss? Oder wird das dann irgendwie anders finanziert?
Die Pfarreien sind idR finanziell ganz gut ausgestattet, am Geldmangel wird es (leider) nicht scheitern.
Es gibt vermutlich genug Pfarreien, die froh sind, daß endlich neue Gotteslobe (Gotteslöber??) rauskommen. — Nicht, weil sie unbedingt scharf auf die Neuausgabe sind, sondern weil die alten Bücher nach nunmehr über 30 Jahren, den Geist aufgeben. Ich kenne Gemeinden in denen ehrenamtliche Helfer seit Jahren damit beschäftigt sind, die alten Bücher so zu flicken, daß sie noch benutzbar sind. Durch die Ankündigung, daß "in Kürze" ein neues Gesangbuch rauskommt, hat man die Kosten gescheut, neue alte Versionen anzuschaffen, weil man nicht in 1 oder 2 aber inzwischen 10 Jahren was Neues anschaffen wollte.
Gruß Jürgen

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taddeo
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von taddeo »

Ich hab von Pfarreien gehört, die in letzter Zeit noch einen kompletten Satz neuer alter Gotteslöber gekauft haben, damit sie das ganz neue nicht verwenden brauchen. Da war vor allem die Furcht der Auslöser, daß die ganzen althergebrachten Lieder des Diözesanteils sonst nicht mehr greifbar wären.

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Fiacrius
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Fiacrius »

Wird die grafische Gestaltung global ausgeschrieben??
Ich versthe nicht, dass die ganze Geschichte, nachdem es wohl endlich durch alle Gremien ging, dann nochmal zwei Jahre braucht.

civilisation
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von civilisation »

Erst heute gefunden (Artikel ist schon vom 7.3.212):

Neues Gotteslob gibt Rätsel auf
http://www.derwesten.de/staedte/neuenra ... 37494.html

Einige Splitter daraus:
Jünger und moderner soll das neue Gotteslob werden.
Dass man aber mit zusätzlich neuen Liedern auch ein Angebot an junge Menschen machen will, dafür zeigt Josef Brockhagen durchaus Verständnis.
„Es wird einen Textbereich für Wortgottesfeiern geben und mehr Platz für häusliche Feiern, etwa Heiligabend oder bei einem Todesfall.“ Das neue Gotteslob kommt ein bisschen größer daher. Bilder von Testexemplaren zeigen ein modernes graues Buch mit einem roten Kreuz. Ansonsten sehe es aber, so der Domvikar, dem alten Gesangbuch ziemlich ähnlich. Das dünne Papier bleibt.
,,Es ist sehr nett. Einige Lieder sind sehr anspruchsvoll aber insgesamt moderner, bunter, zeitgemäßer“, so einige Probesänger der Pfarreien.

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Juergen
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Re: Alles zum neuen "Gotteslob"

Beitrag von Juergen »

„Es wird einen Textbereich für Wortgottesfeiern geben und mehr Platz für häusliche Feiern, etwa Heiligabend oder bei einem Todesfall.“ Das neue Gotteslob kommt ein bisschen größer daher.
Schon das Gotteslob war größer als der Vorgänger (zumindest in Paderborn). Passte der Vorgänger noch problemlos in die Jacketinnentasche, ging das beim Gotteslob kaum noch. Da hat man immer das Buch an der Hand und weiß nicht, wo man es beim Frühschoppen hinlegen soll.
civilisation hat geschrieben:Bilder von Testexemplaren zeigen ein modernes graues Buch mit einem roten Kreuz.
Hört sich protestantisch an. :roll:
Gruß Jürgen

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