Was ist ein Orgamat?
Verfasst: Montag 16. Juli 2012, 21:02
....und gibt es sowas wirklich?
http://www.organola.de/orgamat.htmIrenaeus hat geschrieben:....und gibt es sowas wirklich?
Zum Beichtamat vielleicht so: http://www.ego-te-absolvo.deIrenaeus hat geschrieben:Eure beiden Links treffen das, was ich eben erfahren habe, nur ansatzweise,.... eine befreundete Organistin weilt zur Zeit in der Diaspora und hat bei Gottesdienstbesuch dort eine Maschine angetroffen, die die Lieder begleitet - nein, kein CD-Player, auch keine Karaoke-Maschine, sie hat es Orgamat genannt.....
Kennt Ihr so etwas?
Wird es in Zukunft dann auch einen Priestamat geben, der von Meßdienamaten begleitet wird? Dann gibt bestimmt bald den Beichtamat und in den Klöstern wird es nur Mönchomaten und Nonnomatinnen geben.
UAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA! Herrgotthilf!
Moderne Kirchenorgeln (also richtige mit Pfeifen, keine elektronischen!) haben ja heute normalerweise ziemlich viel Computertechnik mit eingebaut, die für die Registerverwaltung zuständig ist (Setzer etc.). Ich weiß, daß es da auch die Möglichkeit gibt, die Orgel "von allein" spielen zu lassen, wenn man ihr zB per USB-Stick die nötigen Daten mitteilt. Und ich hab von einem Orgelneubau in unserem Bistum gelesen, wo man genau das bewußt mit eingebaut hat, damit der Pfarrer mal vom Altar aus die Liedbegleitungen ansteuern kann, die die Orgel dann mechanisch runterdudelt.Irenaeus hat geschrieben:Eure beiden Links treffen das, was ich eben erfahren habe, nur ansatzweise,.... eine befreundete Organistin weilt zur Zeit in der Diaspora und hat bei Gottesdienstbesuch dort eine Maschine angetroffen, die die Lieder begleitet - nein, kein CD-Player, auch keine Karaoke-Maschine, sie hat es Orgamat genannt.....
Kennt Ihr so etwas?
Im Prinzip funktioniert das durchaus.Melody hat geschrieben:Also ich kann mir nicht recht vorstellen, dass das echt funktioniert und sich nach was anhört [...]
Ja, wenn du da nicht selbst drauf kommst... Lass dir mal von einer Internetanwendung aus vorgefertigten Phrasen einen Liebesbrief schreiben (sowas gibt es auch, und es funktioniert), und frage dich anschliessend, warum du dich nicht in deinen Computer verliebst...Melody hat geschrieben:, aber wenn es das tut, warum dann nicht?!
Weil sie keine Computerphilie hat?cantus planus hat geschrieben:Ja, wenn du da nicht selbst drauf kommst... Lass dir mal von einer Internetanwendung aus vorgefertigten Phrasen einen Liebesbrief schreiben (sowas gibt es auch, und es funktioniert), und frage dich anschliessend, warum du dich nicht in deinen Computer verliebst...Melody hat geschrieben:, aber wenn es das tut, warum dann nicht?!
Wieso nicht? Orgel ist doch wirklich geeignet dafür: Es gibt nur Taste gedrückt oder nicht gedrückt. Das ist noch viel einfacher als beim Kla4. Das wird sich wirklich gut anhören, jedenfalls viel besser, als die allermeisten Organisten. So könnte man wirklich gute Sätze zur Liedbegleitung bekommen. Die Abspielgeschwindigkeit lässt sich problemlos regulieren und auf die Gewohnheiten der jeweiligen Gemeinde anpassen. Aber auch für Klangsoße beim Kommuniongang und als Nachspiel nach dem Messschluss wäre so ein Ding ziemlich ideal. Musikalisch wäre das fast überall ein großer Gewinn.Melody hat geschrieben:Also ich kann mir nicht recht vorstellen, dass das echt funktioniert und sich nach was anhört
Gibt es diese Entwicklungen denn nicht schon?cantus planus hat geschrieben:Man kann ja den Chor auch nicht einfach durch das Einlegen einer CD ersetzen, auch wenn es hie und da solche Entwicklungen gibt. Liturgische Dienste müssen wirklich von Menschen zur Ehre Gottes verrichtet werden. Wo dieses Bewusstsein fehlt, ist liturgisch sowieso Hopfen und Malz verloren.
Ja, das schrieb ich doch soeben.Marcus hat geschrieben:Gibt es diese Entwicklungen denn nicht schon?cantus planus hat geschrieben:Man kann ja den Chor auch nicht einfach durch das Einlegen einer CD ersetzen, auch wenn es hie und da solche Entwicklungen gibt. Liturgische Dienste müssen wirklich von Menschen zur Ehre Gottes verrichtet werden. Wo dieses Bewusstsein fehlt, ist liturgisch sowieso Hopfen und Malz verloren.
Der Organist ist nicht allein der Musiklieferant. In seiner Hand liegen zu einem nicht unbedeutenden Teil die Vorbedingungen von Andacht und Sammlung des Volkes.Theodor Pröpper hat geschrieben:Die Hände, welche die Orgel spielen, müssen betende Hände sein.
Weil das von kirchlicher Seite verboten ist, ich kann es bloß gerade nicht finden.Melody hat geschrieben:Also ich kann mir nicht recht vorstellen, dass das echt funktioniert und sich nach was anhört, aber wenn es das tut, warum dann nicht?!
Zwei Fragen:Protasius hat geschrieben:Ich zitiere nach dem Gedächtnis aus dem Vorwort zum Orgelbuch unseres alten Diözesangesangbuches:Der Organist ist nicht allein der Musiklieferant. In seiner Hand liegen zu einem nicht unbedeutenden Teil die Vorbedingungen von Andacht und Sammlung des Volkes.Theodor Pröpper hat geschrieben:Die Hände, welche die Orgel spielen, müssen betende Hände sein.
Das Problem liegt im zweiten Teil meines Beitrages, den durch Quellen zu untermauern mir noch nicht gelungen, gleichwohl ich von seiner Richtigkeit fest überzeugt bin.lifestylekatholik hat geschrieben:Zwei Fragen:Protasius hat geschrieben:Ich zitiere nach dem Gedächtnis aus dem Vorwort zum Orgelbuch unseres alten Diözesangesangbuches:Der Organist ist nicht allein der Musiklieferant. In seiner Hand liegen zu einem nicht unbedeutenden Teil die Vorbedingungen von Andacht und Sammlung des Volkes.Theodor Pröpper hat geschrieben:Die Hände, welche die Orgel spielen, müssen betende Hände sein.
1. Dann dürfte doch ein nicht-katholischer oder gar nicht-christlicher Organist für dich nicht in Frage kommen, oder?
2. Wenn die Aufzeichnung von einem frommen Organisten stammt, der mit »betenden Händen« spielte, worin liegt dann das Problem?
Letzteres halte ich in der Tat für problematisch. Und oft genug merkt man das auch bei bestimmten osteuropäischen Musikern, die vielleicht brillante Organisten oder Pianisten sind, aber keinen Sinn für die Liturgie haben.lifestylekatholik hat geschrieben:1. Dann dürfte doch ein nicht-katholischer oder gar nicht-christlicher Organist für dich nicht in Frage kommen, oder?
Aus dem gleichen Grund, warum ein fromm gebetetes Vaterunser vom Band kein liturgischer Akt ist.lifestylekatholik hat geschrieben:2. Wenn die Aufzeichnung von einem frommen Organisten stammt, der mit »betenden Händen« spielte, worin liegt dann das Problem?
https://docs.google.com/viewer?a=v&q=ca ... kpo6BYvSCgProtasius hat geschrieben:Das Problem liegt im zweiten Teil meines Beitrages, den durch Quellen zu untermauern mir noch nicht gelungen, gleichwohl ich von seiner Richtigkeit fest überzeugt bin.
Das Problem könnte man aber auch dann haben, wenn es sich beim Organisten um einen Christen aus einer anderen Glaubensgemeinschaft handelt, der jedes (überlieferte) liturgische Verständnis fehlt.cantus planus hat geschrieben:Letzteres halte ich in der Tat für problematisch. Und oft genug merkt man das auch bei bestimmten osteuropäischen Musikern, die vielleicht brillante Organisten oder Pianisten sind, aber keinen Sinn für die Liturgie haben.lifestylekatholik hat geschrieben:1. Dann dürfte doch ein nicht-katholischer oder gar nicht-christlicher Organist für dich nicht in Frage kommen, oder?
In den 199er Jahren wurde die elektrische Traktur des Orgelspieltisches durch das Ingenieurbüro Holzapfel in Ziertheim um eine MIDI fähige Schnittstelle erweitert (Orgamat), und zwar für alle Manuale, das Pedal und alle Register-Schalter. Hierdurch ist es möglich, einmal eingespielte und abgespeicherte Orgelstücke oder Liedbegleitungen durch die Orgel wieder abspielen zu lassen. Somit muss die Gemeinde auf eine Liedbegleitung durch die Orgel nicht verzichten, auch wenn einmal kein Organist zur Verfügung steht. Diese Schnittstelle erlaubt es darüber hinaus, die Orgel über MIDI fähige Keybords anzusprechen.
Das war zwar nur scherzhaft gemeint, aber nichtsdestotrotz spricht das für Orgamaten...Ecce Homo in anderem Thread hat geschrieben:ISCH bin LAUTÄRRR als die Gemeinde, wenn die was anderes singen - ISCH [Punkt]
Findest Du es richtig, dass der Organist ein anderes Tantum Ergo spielt, als halt der Priester gerne gesungen hätte? Wer ist denn der Organist, dass er da seine eigenen Wünsche durchsetzen darf?cantus planus hat geschrieben:Ich kommentiere das jetzt nicht weiter... Bevor jemand dem Pfarrer widerspricht, ersetzen wir lieber einen liturgischen Dienst durch einen Automaten mit Fernbedienung. Das lässt wirklich tief blicken.
Aber ich würde dem Priester nicht die Eigenschaft absprechen, bzgl. der in der Liturgie eingesetzten Musik ebenfalls "vom Fach" zu sein...cantus planus hat geschrieben:Der Priester ist für die Liturgie letztverantwortlich. Aber es bricht ihm kein Zacken aus der Krone, wenn er auf anwesende Fachleute hört.