Kreuzgang

Nach der Neufertigung der Hauptorgel (28) durch die Potsdamer Firma Schuke erklingt die Musik des Meisters wieder regelmäßig im Königsberger Dom, der bis 1523 katholisch war:

https://www.youtube.com/watch?v=b7gQTFq9Ibo

Der Barockprospekt vor 1944:



Ein paar weitere (Amateur-)Bilder einer gelungenen Restauration von Dom und Dominsel:
https://www.youtube.com/watch?v=Z4gtLQxg2b

Titularorganist ist heute der junge Russe (wohl armenischer Abstammung) Artjom Chatschaturow (nicht der Fußballspieler).
Dazu ein etwas älterer Artikel, http://www.preussische-allgemeine.de/na ... etzen.html

Ich würde sagen, ad multos annos.

Normalerweise muß Bach nirgends "zurückkommen", weil er immer da geblieben ist. Denn wie sagte der berühmte Komponist Mauricio Kagel so schön:
"No tots els músics creuen en Déu. Tanmateix tots creuen en Bach."
"Nicht alle Musiker glauben an Gott. Aber alle glauben an Bach."

Nunja, nach KÖnigsberg ist das schon eine Art Rückkehr. Wenn auch der Protestant Bach nicht mehr so recht dorthingehört. Wem gehört, bzw. wer nutzt denn diese schöne Domkirche derzeit? Ich hoffe, keine deustchen Protstanten. Denn die haben den Verlust des Preußenlandes umfänglich zu verantworten.

Rikdag hat geschrieben:Nunja, nach KÖnigsberg ist das schon eine Art Rückkehr. Wenn auch der Protestant Bach nicht mehr so recht dorthingehört. Wem gehört, bzw. wer nutzt denn diese schöne Domkirche derzeit? Ich hoffe, keine deustchen Protstanten. Denn die haben den Verlust des Preußenlandes umfänglich zu verantworten.

Obwohl die Sowjets immer eine Art Bachverehrung hatten, eine genuine, merkwürdigerweise.
Und natürlich eine Kantverehrung, was schon eher einleuchtet, da sie sich ja als erleuchtete "Denker" verstanden wissen wollten. Das ist schon amüsant.
Das ist auch der Grund, weshalb die Domruine nicht abgetragen wurde, als einziges Relikt der alten Stadt. Alles andere, sogar das Straßenmuster, ist definitiv weg.
Kants etwas heidnisch anmutende Grabkapelle aus dem Jahre 1881, an der Nordseite des Doms, war 1944, nach dem Höflichkeitsbesuch der Royal Air Force, als einzige unversehrt geblieben.

Der Dom wird heute nur als profane Konzerthalle genutzt.
Es gibt aber, in einem Seitenschiff, eine lutherische und eine russische (photianische) Kapelle, funkelnagelneu.

Der Verlust des Preußenlandes ...
Dazu wäre viel zu sagen.
Der Ansatz ist 1525. Πρῶτον ψεῦδος.
Aber, wie der Franzose sagt, l'histoire ne repasse jamais les plats.

Ich habe mich bisher geweigert, nach Königsberg zu fahren. Da würde ich vermutlich (obwohl Nicht-Ostpreuße) nur heulen.
In Schlesien sieht das anders aus. Da war ich gern.

Obwohl die Sowjets immer eine Art Bachverehrung hatten, eine genuine, merkwürdigerweise.
Und natürlich eine Kantverehrung, was schon eher einleuchtet, da sie sich ja als erleuchtete "Denker" verstanden wissen wollten. Das ist schon amüsant.

Kant dürfte von den Sowjets nur deshalb "verehrt" worden sein, weil sich Marx oder Lenin auf ihn berufen haben. Und wohl nicht einmal zu Unrecht. Leider war ich nie in "Kantgorod". Heute würden mich natürlich sehr viel mehr Orte Nordostpreußens interessieren als vor 40 Jahren.

Lycobates hat geschrieben:Alles andere, sogar das Straßenmuster, ist definitiv weg.

Das war Anfang der 1990er definitiv anders, wurden dort doch auch Nachdrucke der letzten deutschen Stadtpläne verwendet, die (ggf. neuen) Straßenzüge folgten jedenfalls damals noch – nicht zuletzt der alten Versorgungsleitungen wegen – den alten.

Niels hat geschrieben:Ich habe mich bisher geweigert, nach Königsberg zu fahren. Da würde ich vermutlich (obwohl Nicht-Ostpreuße) nur heulen.
In Schlesien sieht das anders aus. Da war ich gern.

Es gab/gibt sehr wohl erhaltene Stadtviertel, sogar Stadttore. Das alte Königsberger Wingolfshaus stand jedenfalls Anfang der 90er noch.

Danke für den Hinweis, lieber Siard.
Dann tu ich mir das vielleicht doch mal an.