Ich stell mal hier meine Antwort von nebenan auch rein
Ewald Mrnka hat geschrieben:Es gibt kein Zurück zur vorkonziliaren Kirche.
Das ist nicht nur unmöglich, sondern auch nicht wünschenswert. Die vorkonziliare Kirche war nur scheinbar gesund. Unter Pius XII blieb der marode innere Zustand verborgen.
Im Konzil brach dann die Krankheit offen aus. Wir sind Zeugen eines langen Siechtums ohne Aussicht auf Genesung.
Stimmt. Wenn man sich das ansieht, begann es bereits als die Gottes Bodenpersonal den Nektar der Macht kostete und sie kosteten ihn in vollen Zügen aus, vom kleinen Dorfpfarrer bis zum Pontifex. Sie bewahrten zwar die Lehre, aber sie bewahrten auch ihre Macht bzw. versuchten sie zu bewahren (z.B. "mirari vos" v. Gregor XVI.) es dauerte letztenendes bis ins späte 19. Jhdt das die auch die fehlbaren Apostelnachfolger verstanden das es nicht mehr so weitergeht (z.B. "rerum novarum" Leo XIII.). Leider zu spät, die Monarchien brachen zusammen und auch etwaige Nachfolgediktatuten und das Volk empfand dies als Befreiung, das Joch der Unterdrückung war abgeschüttelt. Auch wenn die Monarchisten noch so sehr vom christlichen Kaiserideal schwafeln, christlich war die Mehrzahl der Herrscher nun wirklich nicht, da ist Thomas Morus Utopia realistischer. Somit war auch der letzte verbliebene "Machtfaktor" für die Kirche weg, auch wenn sie zum Schluß nur mehr wenig poltitischen Einfluß auf die katholischen Monarchien hatte.
Aber es stimmt Vatikanuum II. hat eine gewisse Schuld daran, denn es hat zum ersten Mal diese Eitergeschwulst an Macht, Intrigen, poltitschen Verquickungen, moralischen Unzulänglichkeiten, geistige Sklaverei angeschnitten damit der Leib Christi ausheilen kann.
Das Problem obwohl der erste Schritt getan ist, vertrauen viele den "Kuttenbrunzern" (wie meine Mutter immer scherzhaft zu sagen pflegt) nicht mehr, daraus resutliterte dann die perfektionierung des persönlichen Glaubens und alle daraus entsthenden Spinnereien wie Pastis in Liturgischer Kleidung etc. Die Kirche wurde zu einem Überverein in dem sich zig Untervereine mit ihrem persönlcihen Gottesvorstellungen tummelten und dies auch öfentlich lebten, Rom kann in letzter Zeit glücklich sein das es die Grenzen so weit haltet, so das man das noch immer als Kirche und nicht kirchliche Geminschaft betrachten kann. Und Luthers und sonstige Häresien fallen in solch einem Klima natürlich auf Fruchtbaren Boden.
Der zweite Schlag gegen die Kirche war der Zusammenbruch der gessellschaftlichen Ordnung, sie war plötzlich nicht mehr gottgegeben und Schicksal ds es zu ertragen gab, nein jetzt regierte das Volk selbst, die Hoffnung auf eine Bestrafung der "Oberen" im Jenseits und das klein MAxl dan dabei sein darf, war jetzt nicht mehr notwendig. Die Bestrafung erfolgte nun direkt durch das Volk, sei es durch Gerichte oder durch die Wahlurne.
Und auch der Wohlstand hielt Einzug, eines der großen Zugpferde der Kirche war neben der jenseitigen Gerechtigkeit auch das bessere Leben danach, nun die am eigenen Leib verspürte Armut gab es nicht mehr, das es aber neben der sichtbaren Armut auch andere Heilshoffnungen gab, kannte man nicht mehr, und konnte die Kirche auch nicht mehr vermitteln.
Das ganze geschah für die Kirche (in ihren Zeitbegriffen gerechnet) über Nacht, besonders gut sieht man das in Deutschland.
- Die Demokratie hielt einzug (Wegfall der Glaubensnotwendigkeit bezüglich Gerechtigkeit)
- Die 68er Revolte (Aufbegehren gegen alles Alte, Vertrauensverlust in alte Werte die der Knechtschaft dienten und somit auch Vertrauensverlust der Kirche)
- Der wirtschaftliche Aufschwung (ich brauchte nicht mehr auf ein besseres Leben danach hoffen, das gute Leben war bereits da)
In geschichtlichen Dimensionen geschah das alles an einem Tag. Das Vat. II kam hier bereits viel zu spät, den Bischöfen spritzte der Eiter ins Gesicht und lähmte sie und machte sie blind bis heute. Was heute die Bischöfe machen ist ein hilfloses blindes herunmtapsen und Rom hat die Kontrolle verloren und das kriegen die Gläubigen mit, was natürlich dazu führt das auch jene die Glauben immer mehr sich vom Chaosverein verabschieden.
Benedikt XVI. bzw. die Kriche tut daher gut daran zuerst mal diese Probleme in Europa in den Griff zu bekommen und zu lernen, denn auch wenn wir in Südamerika, Afrika noch Zuwächse zu verzeichnen sind. Auch dort wird es so weit kommen, auch dort werden Demokratien langsam Salonfähig, auch dort kommt langsam der Wohlstand und auch dort erinnert man sich an Fehltritte der allzu menschlichen Vertreter.
Und wenn wir nicht höllisch aufpassen wird das Christentum keine 200 Jahre mehr überleben, bzw, zu einer Spinnersekte degradiert sein, die dann auf das Ende der Welt wartet und es wahrscheinlich auch alle paar Jahre ala Zeugen Jehovas voraussagt.
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas